Abschrift des Grammatiklehrbuchs De grammatica, verfasst als Dialog zwischen zwei Schülern Saxo und Franco von Alkuin von York (gest. 804), geschrieben in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Martin in Tours, noch im 9. Jahrhundert nach St. Gallen gelangt.
Online seit: 31.07.2009
Schulhandschrift aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts mit Alkuins Werk De dialectica, Auszügen aus Werken von Cassiodor und Augustinus, verschiedenen Glossaren und Erklärungen zur Bibel, zu grammatischen Termini sowie (auf Seite 52) mit einem Runenalphabet, dem berühmten St. Galler Isruna-Traktat.
Online seit: 09.12.2008
Sammelhandschrift des 9. Jahrhunderts, vermutlich in Tours entstanden. Sie enthält diverse theologische Werke Alkuins von York (um 730-804): De virtutibus et vitiis; De fide sanctae et individuae trinitatis; De trinitate et ad Fredegisum quaestiones XXVIII; De animae ratione ad Eulaliam virginem. Ausserdem finden sich in der Handschrift das Epitaphium Alcuini (carm. 123) und Alkuins einzig hier überliefertes Carmen 112 Dum sedeas laetus (eine Inschrift für eine nicht näher bekannte Abteikirche). Auf p. 245 steht eine kurze historische Notiz zur Divisio Regnorum Karls des Grossen von 806. Diese Notiz ist von derselben Hand wie Alkuins Carmen 112 und enthält einen Hinweis auf das Datum der Niederschrift: Anno dcccvi ab incarnatione domini indictione xiiii anno xxxviii regnante karolo imperatore viii idus februarii die veneris divisum est regnum illius iter filiis suis quantum unusquis post illum habet et ego alia die hoc opus perfeci. Auf p. 247 findet sich als Federprobe die Antiphon Quid vobis videtur de Christo? Cuius filius est? (Hesbert, Corpus antiphonalium officii, Nr. 4533), deren erste vier Wörter neumiert sind.
Online seit: 20.12.2012
Die Handschrift besteht aus zwei zusammengebundenen Codices (p. 1-149 und 150-279). Der erste Teil stammt aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts, der zweite aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Der Band befand sich im Privatbesitz des St. Galler Abtes Grimald (841-872), ist aber vermutlich nicht in St. Gallen geschrieben worden, sondern zumindest teilweise in einem Skriptorium im süddeutschen Raum. Er enthält diverse Werke Alkuins von York (um 730-804): De fide sanctae et individuae trinitatis; De trinitate et ad Fredegisum quaestiones XXVIII; De animae ratione ad Eulaliam virginem; Dialogus de rhetorica et de virtutibus (mit Diagrammen p. 210-217); De Dialectica (mit Diagramm p. 270). Ferner enthält der Codex Auszüge (Kap. 2-11) aus De perfectione iustitiae hominis des Kirchenvaters Augustinus (im Codex unter dem Titel Adnotatio interrogationum caelesti pelagiani et responsionum sancti augustini). Auf p. 148 findet man als Federprobe des 13. Jahrhunderts das Alleluia Conversus Iesus ad mariam dixit ei fides tua te salvum fecit vade in pace (neumiert), auf p. 218 (11./12. Jh.) die Antiphon Conspicit in celis mens prudens Ezechielis (neumiert) sowie das Responsorium Martir sancta dei quae flagrans igne fidei (ohne Neumen). Auf p. 271 ist die Figur eines Mannes mit Schwert und Schild mit dem Griffel eingeritzt; eine fast identische Figur findet man auch in Cod. Sang. 175, p. 356 (dort als Federzeichnung).
Online seit: 20.12.2012
Schmucklose, aber textgeschichtlich bedeutende Abschrift des um 820 verfassten Werks De ecclesiasticis officiis libri IV (auch als Liber officialis bezeichnet) des Liturgikers und Erzbischofs Amalar(ius) von Metz († um 850), geschrieben wohl unter Abt-Stellvertreter und Abt Hartmut (872-883) im Kloster St. Gallen. Zwischen Buch 3 und Buch 4 enthält die Handschrift, auf den Seiten 349 bis 361 eingefügt, fünf Briefe des Amalar von Metz an verschiedene Adressaten.
Online seit: 20.12.2012
Abschrift des ersten Teils des Werks Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli, zusammengestellt aus Werken von Kirchenvätern (vor allem von Augustinus) durch den gelehrten Diakon Florus von Lyon († um 860), geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen, mit zahlreichen Glossen des Mönchs Ekkehart IV. (um 980 – um 1060) aus dem 11. Jahrhundert. Dieser Band enthält Kommentare zum Römerbrief des Paulus.
Online seit: 23.12.2008
Abschrift des Werks Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli, zusammengestellt aus Werken von Kirchenvätern (vor allem von Augustinus) durch den gelehrten Diakon Florus von Lyon († um 860), geschrieben unter Abt Hartmut (872-883) im Kloster St. Gallen, mit zahlreichen Glossen des St. Galler Mönchs Ekkehart IV. (um 980 – um 1060). Dieser Band enthält die Kommentare zu den zwei Briefen des Paulus an die Thessalonicher, zu den zwei Briefen an Timotheus und zum Hebräerbrief.
Online seit: 23.12.2008
Abschrift des Kommentars des Hrabanus Maurus zum Pentateuch (fünf erste alttestamentliche Bücher Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium; auch fünf Bücher des Moses genannt), geschrieben im 9. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, mit einem Schreiberspruch am Ende „Accipe nunc demum scripturam...“
Online seit: 23.12.2008
Abschrift des von Hrabanus Maurus verfassten Werks De institutione clericorum (Von der Ausbildung des Klerus), geschrieben wohl gegen 850 im Kloster St. Emmeram in Regensburg und vermutlich über Abt Grimald (841-872), er war auch Erzkapellan Ludwigs des Deutschen, nach St. Gallen gelangt. Die Handschrift enthält auch einen Brief Karls des Grossen an Alkuin von 798 sowie den Kanon 145 der Synode von Aachen 816.
Online seit: 23.12.2008
Die Handschrift besteht aus zwei zusammengebundenen Codices (Teil 1: p. 1-198; Teil 2: p. 199-210), geschrieben von mehreren Händen. Zumindest der erste, ältere Teil ist vermutlich in St. Gallen entstanden. Enthalten sind diverse Textglossare (sowohl lateinisch-lateinisch als auch lateinisch-althochdeutsch) zur Bibel, zu hagiographischen Texten (Abdias, Historica Apostolica; Sulpicius Severus, Vita S. Martini), grammatischen Werken (Priscian, Institutio de arte grammatica; Donat, Ars grammatica) und Werken christlicher Autoren (Prudentius; Sedulius; Sedulius Scottus, De greca), ferner Kräuterglossare, eine medizinische Schrift und eine unvollständige astronomische Abhandlung.
Online seit: 20.12.2012
Lateinisch-lateinisches Bibelglossar, geschrieben in einer karolingischen Minuskelschrift um 900 vermutlich im Kloster St. Gallen. Mit zahlreichen Federproben zu Beginn und am Ende des Glossars.
Online seit: 31.07.2009
Sammelhandschrift mit zwei Bibelglossaren, einem Psalterglossar sowie einer Erklärung hebräischer und griechischer Namen, geschrieben um 900 im Kloster St. Gallen.
Online seit: 31.07.2009
Dreiteilige Sammelhandschrift mit Texten aus dem 9. Jahrhundert: 1) Canones der Mainzer Kirchenversammlung unter Hrabanus Maurus, 2) Bibelglossar, 3) Abschrift der Synonyma des Isidor von Sevilla. Teil 1 geschrieben wohl in Mainz (um 850), die anderen beiden Teile im Kloster St. Gallen.
Online seit: 31.07.2009
Zusammenstellung von Glossaren verschiedener Art: Bibelglossare, Glossare zu Texten von Kirchenvätern (etwa zum Brief des Hieronymus an Marcella oder zu den Evangelienhomilien von Papst Gregor dem Grossen). Einem lateinischen Wort aus dem jeweiligen Text folgt eine lateinische Erklärung oder eine volkssprachliche (alemannische) Übersetzung. Daneben enthält die Handschrift auch Sachglossare (etwa zu den Canones, zu Vögeln, Fischen, zur Medizin, zu Verwandtschaftsbezeichnungen). Mehrere Mönche des Klosters St. Gallen stellten diese Glossare, die zu den ältesten Zeugnissen der deutschen Sprache gehören, in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts zusammen. Die Pergamentblätter der vorderen Hälfte der Handschrift sind an den oberen Rändern mehrheitlich beschädigt.
Online seit: 20.12.2012
Abschrift des Ambrosiasters (Kommentare eines Pseudo-Ambrosius zu den Briefen des Apostels Paulus), geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen.
Online seit: 21.12.2009
Deutschsprachige Epistel- und Evangelienlesungen gemäss dem Kirchenjahr (Proprium de tempore; Proprium de sanctis und Commune sanctorum) aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen, kopiert ab einer Vorlage aus dem Nürnberger Katharinenkloster im Jahr 1483 durch Elisabeth Muntprat, eine der fleissigsten Schreiberinnen dieses Frauenkonvents. Die Texte in der Handschrift wurden bei der Tischlesung der Dominikanerinnen vorgelesen. Die Handschrift, in die einzelne kolorierte Holzschnitte eingeklebt wurden, gelangte um 1780 in die Klosterbibliothek von St. Gallen.
Online seit: 20.12.2012
Die Handschrift enthält hauptsächlich Gesänge für das Stundengebet (Responsorien und Antiphonen), ferner einige Gesänge des Messordinariums (teils tropiert), Hymnen und Sequenzen sowie geistliche Lieder in lateinischer und deutscher Sprache. Insgesamt sechs Lieder (p. 87-89, 103f., 107f.) sind zwei- oder dreistimmig, wobei die Stimmen nicht untereinander, sondern hintereinander notiert sind. Die geistlichen Lieder sind in Mensuralnotation geschrieben, die übrigen liturgischen Stücke in deutscher Choralnotation (Hufnagelnotation) auf Linien.
Online seit: 19.12.2011
Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV.: Sammlung der von ihm persönlich wohl noch zu seiner Zeit als Klosterschüler angelegte und immer wieder, bis an sein Lebensende, überarbeiteten poetischen Dichtungen. Vollständig von Ekkehart IV. geschrieben, eines der wenigen bekannten Autographen aus dem frühen Mittelalter, ca. 1010-1060. Enthält unter anderem Benedictiones super lectores per circulum anni (Dichtungen über die einzelnen Festtage des Jahres), die Benedictiones ad mensas (Segnungen über verschiedene Speisen und Getränke), die Versus ad picturas domus domini Mogontinae (Verse über das geplante Bildprogramm im Dom von Mainz), Verse zum (geplanten) Bildprogramm im Kreuzgang (?) des Klosters St. Gallen (Versus ad picturas claustri sancti Galli) oder die lateinische Übersetzung des althochdeutschen Gallusliedes von Ratpert
Online seit: 12.06.2006
Persönliches Handbuch (Vademecum) des St. Galler Abtes Grimald (Abt 841-872). Sammelhandschrift mit einer Vielzahl von Eintragungen poetischen, liturgischen, komputistischen, naturwissenschaftlichen und historischen Inhalts, unter anderem mit einem Kalendar, einem Horologium, Worterklärungen und Definitionen aus verschiedenen Wissensgebieten, den Namen der Nymphen und der Musen oder einem Provinzenverzeichnis Galliens. Rund 40 verschiedene Schreiber brachten in dieser Handschrift Texte an.
Online seit: 09.12.2008
Mit 146 Predigten von Ostern bis zum letzten Sonntag nach Pfingsten
Online seit: 12.06.2006
Handrituale für den persönlichen Gebrauch des St. Galler Fürstabts Diethelm Blarer (1530−1564; vgl. sein Wappen p. 8 und den Stempel für seine Privatbibliothek p. 7), geschrieben vom St. Galler Mönch Heinrich Keller (1518−1567) und illustriert von einem unbekannten Buchmaler aus dem Bodenseeraum um 1555. Derselbe Buchmaler illuminierte gleichzeitig auch die St. Galler Handschriften Cod. Sang. 357 und Cod. Sang. 439. Im kleinformatigen Band finden sich liturgische Texte zur Sakramentenspendung der Taufe (p. 9−107), zur Wiederaufnahme der Frau in den Kreis der Gläubigen nach einer Geburt (p. 107−114), zur Eheschliessung (p. 114−141) sowie zur Austeilung von Wein am Festtag des St. Galler Gründerheiligen Gallus am 16. Oktober (p. 144a−154).
Online seit: 23.09.2014
Das Buch wurde 1541 vom St. Galler Kalligraphen und Münsterorganisten Fridolin Sicher (1490–1546) geschrieben. Kalendarisch nach dem Kirchenjahr angeordnet, enthält der Band deutschsprachige Anweisungen zur Vorbereitung der Altäre und Zeremonien im Kloster St. Gallen an den einzelnen Sonn- und Festtagen. Darüber hinaus bietet er ein alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Altäre im nachreformatorischen Klosterbezirk von St. Gallen. Die Aufgaben eines Messmers lagen damals in den Händen eines Laienbruders, der die Kirche reinigen, die Paramente bereitstellen, die Kerzen anzünden und ihr Brennen überwachen und die Kirchenglocken läuten musste (deshalb der Name „Läuterbuch“).
Online seit: 07.10.2013
Der für den täglichen Gebrauch im Kapiteloffizium bestimmte Band wurde 1542/43 von dem aus Bischofszell gebürtigen Weltkleriker Fridolin Sicher (1490−1546) für den St. Galler Fürstabt Diethelm Blarer (1530−1564; vgl. Wappen auf p. 5 und p. 8 sowie p. 268) geschrieben und ging später in den Besitz der St. Galler Mönchsgemeinschaft über. Fridolin Sicher war vor und nach der Reformation als Münsterorganist und Kalligraph für das Kloster St. Gallen tätig. Vorne ist eine lateinische Abschrift der Benediktsregel (p. 5−72) geschrieben, im hinteren Teil folgen, zu einer Redaktion zusammengezogen, eine Kurzfassung des Martyrologium Romanum und ein aufs Kloster St. Gallen bezogenes Nekrologium (p. 83−267). Dieses Kapiteloffiziumsbuch wurde unter Fürstabt Bernhard Müller (1594−1630) durch ein 1611 neu angelegtes Neckrologium (vgl. Cod. Sang. 1442) ersetzt, das die Benediktsregel nicht mehr enthielt.
Online seit: 23.09.2014
Das zweitälteste erhaltene Kapiteloffiziumsbuch des Klosters St. Gallen, angelegt im 12. Jahrhundert und mit vielen Nachträgen bis in die Frühe Neuzeit versehen. Der Band enthält unter anderem Listen der Bischöfe von Konstanz (736-1318) und der Äbte der Klöster Reichenau (724-1343) und St. Gallen (719-1329), Abschriften von Verbrüderungsverträgen des Klosters St. Gallen, Lesungen und Predigten an den Sonn- und Feiertagen in der Kapitelsversammlung der Mönche, eine Abschrift der Regel des heiligen Benedikt, ein mit Nekrologiumseinträgen gekoppeltes Martyrologium, Tafeln und Erklärungen zur Osterfestberechnung und eine Abschrift und Fortsetzung der St. Galler Annalen aus der Handschrift Cod. Sang. 915. Ganz hinten: zwei gedruckte Listen der St. Galler Mönche von 1757 und 1798.
Online seit: 22.06.2010
Abschrift des Martyrologiums von Ado von Vienne († 875), im Anhang Viten altkirchlicher Heiliger, geschrieben im Kloster St. Gallen, möglicherweise teilweise vom Mönch Notker Balbulus persönlich um 880/890.
Online seit: 12.12.2006
Das Liederbuch des Glarner Kaplans Johannes Heer: Sammlung von 88 Volks-, Studenten-, Liebes-, Trink- und Scherzliedern, darunter 40 Unikaten, aus der vorreformatorischen Zeit (1510-1520)
Online seit: 31.12.2005
Liederbuch des Glarner Universalgelehrten Aegidius Tschudi (1505-1572) aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Band enthält in Mensuralnotation im Fünfliniensystem 215 Sätze zeitgenössischer, vor allem französischer, niederländischer und deutscher Komponisten wie Josquin Desprez, Adrian Willaert, Jacob Obrecht, Heinrich Isaac oder Ludwig Senfl. Auf der linken Seite jeweils die Diskant- (Sopran)-, auf der rechten Seite die Alt-Stimme.
Online seit: 09.12.2008
Die Sammelhandschrift stammt aus dem Besitz des St. Galler Mönchs Gall Kemli, der ihre teilweise aus dem 14. Jahrhundert stammenden Teile zusammenbinden liess und mit Leerseiten durchschossen hat, die von ihm und anderen Schreibern gefüllt worden sind. Aus diesem Grund zahlreiche verschiedene Hände und immer wieder ändernde Einrichtung. Die grösseren zusammenhängenden Textblöcke sind eine Predigtsammlung (Liber Sagittarius, p. 3–61), ein Beichtspiegel (p. 71a–92b), Kommentare zu Hymnen und Sequenzen (p. 118–217b) sowie eine offenbar von Kemli selbst zusammengestellte Sammlung von Exempelerzählungen aus der alten Geschichte, die teilweise den Gesta romanorum entnommen sind (p. 226–357). Ledereinband des 15. Jahrhunderts.
Online seit: 22.09.2022
Der kleine Band enthält liturgische Fragmente des 12. und 13. Jahrhunderts. Sie stammen aus sechs verschiedenen Handschriften (überwiegend Brevieren/Psalterien), von denen teilweise mehrere Blätter, teilweise nur einige Zeilen erhalten sind. Das erste Fragment (f. 12r–34v) ist in lateinischer Sprache geschrieben, aber mit deutschen Rubriken versehen, was auf ein Brevier für den Privatgebrauch hindeutet. Gemäss eigenhändigem Vermerk auf f. Ar stellte wahrscheinlich Ildefons von Arx den Band zusammen.
Online seit: 25.04.2023
Die mit zwölf historisierten Initialen ausgestattete Sammelhandschrift mit deutschsprachigen Gebeten wurde von Dorothea von Hof (1458-1501), Tochter des Heinrich Ehinger und der Margarethe von Kappel geschrieben. Der Codex enthält neben dem Officium parvum BMV und verschiedenen Gebeten (v. a. Mariengebete und Gebete zur Passion Christi) die Hundert Betrachtungen aus dem Büchlein der ewigen Weisheit des Heinrich Seuse sowie Thomas von Aquin zugeschriebene Gebete. Besitzer der 1483 vollendeten Papierhandschrift waren vermutlich die Schwestern des St. Galler Dominikanerinnenklosters St. Katharina, für die Dorothea von Hof als Gönnerin bezeugt ist.
Online seit: 21.12.2010
In das lateinische Officium defunctorum (fol. 1r–104r) ist eine deutschsprachige Allegorie über den Ablass eingeschoben (fol. 63v–67v). Auf fol. 104v–141r folgen deutsche Gebete (teilweise Ablassgebete) für Verstorbene. Die Schreiberin Cordula von Schönau, die sich auf fol. 141r nennt, ist von 1492 bis 1498 im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen belegt.
Online seit: 08.10.2015
Dieser sehr kleine Psalter (11 x 8 cm) war sehr wahrscheinlich für den Konvent St. Katherina der Dominikanerinnen in St. Gallen bestimmt. Er offenbart seine dominikanische Observanz bereits im Kalendar (f. 2r-7v), der Ordensheilige wie Thomas von Aquin und Petrus Martyr einschliesst. Der einspaltige Text in Textualis stammt von einer regelmässigen Hand und wird durch Initialen in abwechselnd roter und blauer Farbe gegliedert, die entsprechend der Textstruktur (Psalm, Versus) manchmal mit Fleuronnée geschmückt und verschiedener Grösse sind. Neben lateinischen Eintragungen finden sich auf den Seitenrändern deutschsprachige Anweisungen für die Rezitation der Psalmen. Später fügte man nach der Heiligenlitanei und Gebeten (f. 151r-159v) eine Papierlage hinzu, die vom Ende des 15. Jahrhunderts stammt und Hymnen überliefert (f. 160r-170v).
Online seit: 22.09.2022
Die kleinformatige Handschrift überliefert den Sommerteil eines Breviers. Das Brevier wurde in einer eleganten Textualis geschrieben, gemäss den Einträgen im Kalendar (z.B. den Jahrzeiten des französischen Königs oder der Gräfin von Blois) wahrscheinlich in Frankreich. Deutschsprachige Notizen am Schluss der Handschrift (f. 261v) möglicherweise aus dem 14. Jahrhundert und Annotationen zum heiligen Gallus (f. 174v-175r) aus dem 15. Jahrhundert weisen auf eine frühe Präsenz der Handschrift im deutschsprachigen Gebiet und in St. Gallen hin. Verschiedene Indizien, darunter die Schrift einer bestimmten Nachtragshand, sprechen dafür, dass die Handschrift schon früh im Besitz des Dominikanerinnenklosters St. Katharina in St. Gallen war.
Online seit: 22.09.2022
Die vermutlich aus einem St. Galler Frauenkloster stammende Handschrift enthält einen Zyklus von Gebeten und Betrachtungen durch das Kirchenjahr, beginnend mit der Adventszeit und über Weihnachten, Ostern und Pfingsten bis zu Mariä Himmelfahrt. Eingestreut sind u.a. die Weihnachtsvision der Hl. Birgitta von Schweden und ein Rosenkranz. Der Codex ist durchgehend von einer Hand geschrieben, die neben anderen auch in der Schwesterhandschrift 510 vorkommt.
Online seit: 04.10.2018
Die Handschrift stammt gemäss der Schreiberin ursprünglich aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina St. Gallen, nachmals Wil und enthält einen Zyklus von Gebeten und Betrachtungen durch das Kirchenjahr, beginnend mit der Adventszeit und über Weihnachten, Ostern und Pfingsten bis zu Mariä Himmelfahrt. Eingestreut sind u.a. die Weihnachtsvision der Hl. Birgitta von Schweden und ein Rosenkranz. Eine der Hände dieser Handschrift hat zudem die ganze Schwesterhandschrift 509 geschrieben.
Online seit: 04.10.2018
Das kleinformatige Gebetbuch in deutscher Sprache enthält Gebete zu Christus, zur Passion und zur Kommunion, zur Gottesmutter Maria und zu verschiedenen Heiligen, weitere Gebete zu diversen Themen, Betrachtungen zur Passion und Andachten nach Johannes Gerson. Auf f. 38v und 39r finden sich zwei ganzseitige Miniaturen. Sie zeigen Christus am Kreuz mit Maria und Johannes (f. 38v) sowie die Pietà mit den Marterwerkzeugen (Arma Christi, f. 39r). Die Handschrift wurde vermutlich für einen Frauenkonvent oder weibliche Benutzerinnen geschrieben, obgleich in den Gebeten auch einige männliche Formen vorkommen. Laut Besitzeintrag auf f. 185r gehörte sie im 17. Jahrhundert dem Benediktinerinnenkloster St. Wiborada in St. Georgen oberhalb von St. Gallen.
Online seit: 10.12.2020
Sammelhandschrift mit vorwiegend theologischen Texten sowie, als umfangreichstem Teil (p. 61–212), dem Vocabularius Ex quo. Die übrigen Werke sind ein Kommentar zum Hymnar, in dem sich je eine Hymnenstrophe und die dazugehörige Erläuterung abwechseln (p. 1–56), ein kurzer Trakat De humani cordis instabilitate (p. 57–60), Predigten (p. 212–229, 240–268 und 268–273), die Vita des Albertus Siculus (p. 230–239), das Speculum humanae salvationis (p. 274–335), ein kurzer Traktat über Laster und Tugenden, Etymachia oder Lumen animae genannt (p. 335–345), Exzerpte aus Hieronymus, Augustinus und anderen (p. 346–368) sowie das Speculum ecclesiae des Hugo de S. Caro (p. 370–391). Letzterer Text ist auf palimpsestiertem Pergament geschrieben, die untere Schrift ist eine Rotunda. Vier Fleuronnée-Initialen in rot und blau des unteren Textes (p. 372, 373 und 375) sind erhalten geblieben. Auf den letzten Seiten Responsorien für Weihnachten (Descendit de celis deus verus), Markustag (Beatissimus Marcus discipulus) und Commune plurimum martyrum (Viri gloriosi sanguinem fuderunt), ferner der Oster-Tropus (Quem queritis), mit Melodien in Quadratnotation auf vier Linien (p. 392–394). Die Handschrift besteht aus Pergament und Papier, teilweise sogar innerhalb einer Lage gemischt. Spätestens seit 1553/64 befand sich der Codex im Kloster St. Gallen (Bibliotheksstempel p. 60).
Online seit: 23.06.2016
Orgeltabulatur des St. Galler Münsterorganisten und Kalligraphen Fridolin Sicher (1490-1546). Sicher, vorerst Schüler des Konstanzer Organisten Hans Buchner, trug seit 1512 darin 176 Stücke von 94 Komponisten (u.a. Paul Hofhaimer, Hans Buchner, Jacob Obrecht, Josquin Desprez, Matthaeus Pipelaere) zusammen, zwei Drittel sind geistliche Vokalkompositionen, der Rest stammt aus weltlichen Gesängen. Die Oberstimme ist in Mensuralnotation auf fünf Notenlinien, die übrigen Stimmen sind durch Buchstaben und rhythmische Zeichen notiert. Einige der Kompositionen sind nur in diesem Orgelbuch überliefert.
Online seit: 09.12.2008
Grosse St. Galler Tropen- und Sequenzensammlung des Pater Joachim Cuontz († 1515), zusammengestellt im Auftrag von Abt Franz Gaisberg (1504-1529) im Vorfeld der Seligsprechung des St. Galler Mönchs Notker Balbulus († 912) im Jahre 1513. Bedeutendes Dokument der spätmittelalterlichen Choralgeschichte. Viele der Melodien sind erstmals für St. Gallen in Musiknotation mit fünf Notenlinien wiedergegeben.
Online seit: 24.05.2007
Sammelhandschrift aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts, geschrieben im süddeutschen Raum, aber nicht im Kloster St. Gallen. Sie enthält die Lebensgeschichten der Heiligen Georg, Felix und Regula sowie Michael, die so genannten Reichenauer und Murbacher Briefformeln, das Bussbuch (Poenitentiale) des Pseudo-Cummean sowie Auszüge aus einem Grammatik-Buch.
Online seit: 21.12.2009
Sammelband mit Lebensgeschichten von Kirchen- und Mönchsvätern, geschrieben in einer frühen karolingischen Schrift, vermutlich kurz vor 800 in einem Skriptorium im nordöstlichen Frankreich.
Online seit: 31.07.2009
Sammelhandschrift mit den verschiedenen Heiligenviten aus der Zeit um 900, der ältesten Vita des St. Galler Mönchs Notker Balbulus aus dem frühen 13. Jahrhundert, verfasst von einem unbekannten Mönch sowie der so genannten St. Galler Schularbeit (früher Brief Ruodperts genannt) aus dem frühen 11. Jahrhundert
Online seit: 12.12.2006
Sulpicius Severus (um 363- um 420), Lebensgeschichte des heiligen Martin von Tours. Einer der am sorgfältigsten geschriebenen Vitentexte in den Beständen der Stiftsbibliothek St. Gallen
Online seit: 12.06.2006
Sammelhandschrift aus der Zeit um und nach 800, geschrieben vermutlich im Kloster St. Gallen. Die Handschrift enthält unter anderem die Viten der Mönchsväter Antonius (verfasst von Athanasius), Paulus, Hilarion und Malchus (alle verfasst vom Kirchenvater Hieronymus), 12 Homilien (Predigten) des Caesarius von Arles, sowie die Schrift De correctione rusticorum des Martin von Braga (Bracara).
Online seit: 21.12.2009
Abschrift der Lebensgeschichte des heiligen Papstes Gregor I. in der Fassung von Johannes Diaconus (825-880/882), geschrieben im Kloster St. Gallen gegen 900.
Online seit: 21.12.2009
Sammelhandschrift des 9. Jahrhunderts, geschrieben im Kloster St. Gallen. Die Handschrift enthält unter anderem die Viten der Mönchsväter Antonius (verfasst von Athanasius), Paulus, Hilraion und Malchus (alle verfasst vom Kirchenvater Hieronymus), 12 Homilien (Predigten) des Caesarius von Arles, weitere Traktate des Caesarius und eines Pseudo-Caesarius sowie die Dicta des Martin von Braga an Polemius mit dem Titel De correctione rusticorum. Die Handschrift enthält eine grössere Zahl an Federproben, u.a. auch zwei Alphabetverse („Adnexique globum…“ und „Ferunt ophyr…“) und einen Schreiberspruch Scribere discce puer…
Online seit: 21.12.2009
Den Hauptteil dieser Handschrift bilden Apostelviten aus der Elsässischen Legenda Aurea, einer bedeutenden oberdeutschen Übertragung des Legendars des Jacobus de Voragine (p. 1–259, weitgehend identisch mit dem Auswahllegendar im Cod. Sang. 594). Daran schliesst sich der mystische Traktat Christus und die sieben Laden (p. 260–277) an. Die letzten beiden Lagen (p. 281–328) enthalten eine Sammlung geistlicher, meist mystischer Exzerpte (Meister Eckart, Jan van Ruusbroec) und auf den letzten Blättern ein Ablassgebet, das man vor dem Bild des hl. Gregor sprechen solle (Ablassversprechen datiert 1456, p. 326–328). Etliche Seiten davor steht ein explizit darauf bezogenes Begleitgebet (p. 319-320). Als Schreiberin vermutet Scarpatetti Schwester Endlin aus dem St. Galler Franziskanerinnenkloster St. Leonhard. Später kommt die Handschrift in den Besitz eines Johannes Kaufmann (Besitzeintragungen p. 1, p. 277 und am oberen Schnitt des Buchblockes), später gehört es einem Laienbruder des Klosters St. Gallen (p. 328). Einfache rote Initialen bilden den einzigen Buchschmuck. Rot gefärbter Schweinsledereinband des 15. Jahrhunderts mit Schliesse und noch sechs von zehn Buckeln. Teilweise sind Fragmente als Falzverstärkungen zu erkennen (z.B. p. 52/53).
Online seit: 22.09.2022
Deutschsprachige Fassung der Lebensgeschichten der St. Galler Hausheiligen Gallus, Magnus, Otmar und Wiborada. Enthält kolorierte Porträts der Heiligen Wiborada und Otmar (letzteres an falscher Stelle eingebunden; die Porträts von Gallus und Magnus sind verloren). Die Handschrift enthält daneben auch in deutscher Übersetzung Sprüche der Altväter sowie einige kürzere geistliche Texte für Klosterfrauen, geschrieben und wohl auch ins Deutsche übertragen von dem aus dem Kloster Hersfeld in Hessen stammenden und zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen tätigen Reform-Mönch Friedrich Kölner (oder Colner).
Online seit: 09.12.2008
Die Papierhandschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts überliefert drei Heiligenleben in deutscher Sprache: das Leben des hl. Benedikt (p. 1-57), das Leben des hl. Gallus (p. 63-294) und das Leben des hl. Otmar (p. 299-372). Das erste der drei Heiligenleben ist eine deutsche Übersetzung des entsprechenden Texts in den Dialogen von Papst Gregor I., während die anderen beiden mindestens teilweise den Übersetzungen des Benediktiners Friedrich Kölner gleichen. Die Texte wurden von einer einzigen Hand sorgfältig in einspaltigem Layout abgeschrieben und mit einfachen roten Initialen geschmückt. Der braune Lederbezug des Einbands aus dem 15./16. Jahrhundert ist mit Blindstempeln versehen. Die Handschrift war spätestens im 16. Jahrhundert im Besitz der Gemeinschaft der Laienbrüder des Klosters St. Gallen (p. 374).
Online seit: 22.09.2022
Älteste deutschsprachige Fassung der Lebensgeschichte des St. Galler Hausheiligen Notker Balbulus († 912), geschrieben vom St. Galler Konventualen Hans Conrad Haller (1486/90-1525) für die Benediktinerinnen des Klosters St. Georgen oberhalb von St. Gallen im Jahre 1522. Mit Initialen und Bordüren geschmückt. Im Anschluss an die Vita finden sich deutsche Gebete sowie die deutsche Übersetzung des Traktats des Sponheimer Abtes Johannes Trithemius (1462-1516) „Von der geistlichen Ritterschaft der Mönche“ (Exhortationes ad monachos).
Online seit: 09.12.2008
Die deutschsprachige Handschrift versammelt eine Reihe von stark mystisch geprägten Erzählungen und Gebeten. Die ersten zwei Drittel (p. 1–259) nehmen drei Übersetzungen von Texten der Elisabeth von Schönau ein, die alle die Legende der hl. Ursula und der elftausend Jungfrauen zum Gegenstand haben. Es schliesst sich die Legende der hl. Cordula an (p. 260–264). Die restlichen Texte sind mit Ausnahme eines Auszugs aus Mechthild von Hackeborn (p. 295–302) allesamt Gebete, meist an Maria gerichtet und häufig mit umfangreichen Gebetsanweisungen. Das Buch ist durchgängig rubriziert und hat zwei Initialen mit einfachem Fleuronné (p. 1, 162), die Rubrik auf p. 1 ist zudem in einer Auszeichnungsschrift geschrieben. Im Buch befindet sich ein Lesezeichen aus vier dünnen Kordeln, die oben verknotet sind. Der Einband entstammt noch dem 15. Jahrhundert und ist mit Stempeln und Streicheisen verziert. Die Handschrift wurde 1794 von Ildefons von Arx aus dem Bestand des aufgelösten Klarissenklosters St. Dorothea zu Freiburg i.Br. gekauft (Besitzeintragungen p. 1 und p. 320; Kaufeintrag p. 1).
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift bietet eine Auswahl aus der Elsässischen Legenda Aurea, einer bedeutenden oberdeutschen Übertragung des Legendars des Jacobus de Voragine. Die Auswahl beschränkt sich weitgehend auf die Heiligen des Sommerteils. Der erste Teil der Hs. (p. I–64) ist von einer Hand geschrieben, die die Legenden von Johannes, Petrus und Paulus einträgt; eine zweite, etwas weniger geübte Hand schreibt den Rest, der mit dem einzigen Verstext der Handschrift einsetzt (Barbaralegende, ab p. 66). Dieser Verstext ist als einziger Einzeltext auf dem barocken Rückenschild erwähnt. Ebenfalls aus der Legenda Aurea stammt der Bericht der Einsiedler Engelweihe (p. 191–196). Rubriken und zurückhaltende Rubrizierung in beiden Teilen von einer weiteren Hand. Anfang und Ende der Handschrift sind defekt, der im 19. Jahrhundert restaurierte Einband stammt noch aus dem 15. Jahrhundert.
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift enthält Heiligenleben in deutscher Sprache: das „Leben der Altväter“ (Vitaspatrum) (p. 5a–482a), das Leben des hl. Meinrad (p. 482a–501b) und das Leben des hl. Fridolin, eine Übersetzung der von Balther von Säckingen verfassten lateinischen Fridolinsvita (p. 502a–541a). Der Hauptschreiber des Codex war der Säckinger Bürger Johannes Gerster, der sich auf p. 361 und p. 541 selbst nennt, jeweils mit Datierung. Einige Federzeichnungen: Baum mit Blüten und Früchten (p. 361), junger Mann in weltlicher Tracht (p. 482), skizzierte Drachen (p. 528 und p. 541), Rosette (p. 541). Im 17. Jahrhundert war die Handschrift im Besitz des Klarissenklosters in Freiburg i. Br. (Eintrag p. 3), erst im 18. Jahrhundert wurde sie für das Kloster St. Gallen erworben.
Online seit: 08.10.2015
Deutsche Fassung des Lebens Jesu nach den vier Evangelien in einer alemannischen Rezension. Mit farbigen Initialen und 21 federgezeichneten und meist kolorierten Bildeinschlussinitialen. Der Schreiber und wohl auch erste Besitzer, Rudolf Wirt, nennt am Ende des Texts auf Seite 463 seinen Namen und das Datum der Fertigstellung der Handschrift am 9. Januar 1467. Der Band stammt aus einem der st. gallischen Frauenklöster und gelangte zwischen 1780 und 1792 in die Stiftsbibliothek St. Gallen.
Online seit: 23.06.2014
St. Galler Legendar: Enthält u.a. die mit 142 volkstümlich-anschaulichen Bildern illustrierten deutschsprachigen Lebensgeschichten der St. Galler Heiligen Gallus, Magnus, Otmar und Wiborada
Online seit: 12.06.2006
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen. Der aus fünf Faszikeln zusammengebundene Codex in deutscher Sprache enthält neben dem Passionstraktat „Vierzig Myrrhenbüschel vom Leiden Christi” die Gründungsgeschichte des Dominikanerinnenklosters St. Katharinental bei Diessenhofen, das Diessenhofener und das Tösser Schwesternbuch, die Legenden der Elisabeth von Ungarn, der Margaretha von Ungarn, der Ida von Toggenburg und des Ludwig von Toulouse sowie ein kurzer Auszug aus dem Liber specialis gratiae der Mechthild von Hackeborn in deutscher Übersetzung.
Online seit: 12.12.2006
Die wohl im Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen geschriebene Handschrift enthält neben vielen kürzeren, teilweise später hinzugefügten Texten mehrere deutschsprachige Heiligenleben (Mauritius und die Thebäische Legion, Maria Magdalena, Elisabeth von Thüringen), meditative Texte (zum Gründonnerstag; zur Passion Christi; das Steinbuch eines gewissen Volmar) und das Stifterbuch des Klosters Allerheiligen. Letzteres ist eine freie Bearbeitung der im 12. Jahrhundert verfassten lateinischen Gründungslegende des Klosters am Rhein. In Lederschnitttechnik hat ein Künstler auf der Vorder- und der Rückseite des Einbands zentrale Figuren der Gründungslegende des Klosters eingeschnitten (wohl hl. Benedikt, Eberhard von Nellenburg, Burkhard von Nellenburg, Wilhelm von Hirsau?). Auf p. 204 Federzeichnungen der beiden Heiligen Benedikt und Bernhard. Die Handschrift gelangte zu einem unbekannten Zeitpunkt in den Besitz des Glarner Universalgelehrten Aegidius Tschudi und wurde mit dessen handschriftlichem Nachlass im Februar 1768 vom Kloster St. Gallen angekauft.
Online seit: 13.12.2013
Sammelband aus dem Nachlass des Glarner Humanisten Aegidius Tschudi (1505-1572), aus 12 einzelnen Konvoluten zusammengebunden in den Jahren nach dem Erwerb durch das Kloster St. Gallen im Jahr 1768. Der Band enthält, meist von Tschudi eigenhändig geschrieben, unter anderem Listen von Bischöfen und weiteren wichtigen Amtsträgern in den Bistümern Konstanz, Strassburg, Basel und Chur, Dokumente zur Geschichte der Klöster St. Gallen, Einsiedeln, Muri, Pfäfers, Engelberg und ihrer Äbte, eine deutschsprachige Abschrift der Vita des heiligen Meinrad, Abschriften von Urkunden einiger Klöster Süddeutschlands und – als wichtigsten Text – die einzige auf uns gekommene Überlieferung von Exzerpten des in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts angelegten Reichsgutsurbars von Churrätien. Das Original ist nicht erhalten; es lag Tschudi bereits nicht mehr vor. Stattdessen kopierte er eine unvollständige Abschrift aus dem 10. bis 12. Jahrhundert.
Online seit: 20.12.2012
Die beiden Hauptteile der Handschrift bilden die Viten der St. Galler Hausheiligen (Gallus, Otmar, Wiborada und Notker Balbulus), der Apostel und frühchristlicher Heiliger und Märtyrer sowie die St. Galler Klosterchronik – von den Casus sancti Galli Ratperts (612-883) bis zur Continuatio des Conradus de Fabaria (1204-1234). Die Texte der Klostergeschichtsschreibung hat der St. Galler Reformator Vadian teils ausführlich und kritisch mit Randnotizen versehen. Der Codex enthält ausserdem chronikalische Notizen zu St. Gallen und der Schweiz (14./15. Jh.), die Reise in das Heilige Land des Steffan Kapfman sowie komputistische, medizinische, astronomische und theologische Texte. Auf zwei freigebliebenen Seiten (p. 324-325) hat im Jahr 1824 der St. Galler Stiftsbibliothekar Ildefons von Arx vier Rezepte zum Lesbarmachen verblasster Schrift eingetragen.
Online seit: 22.06.2010
Die im späteren 15. Jahrhundert von einem "sehr routinierten und stilsicheren Schreiber" (Scarpatetti, S. 194) geschriebene Handschrift enthält die ersten vier Teile des grossen sanktgallischen Geschichtswerks Casus sancti Galli: die Klostergeschichte des Mönchs Ratpert (p. 3−39), die Casus sancti Galli des Mönchs Ekkehart IV. (p. 40−257), die Casus sancti Galli der anonymen Fortsetzer für die Jahre 975 bis 1203 (p. 259−301) und die Fortsetzung der St. Gallen Klostergeschichte durch Conradus de Fabaria von 1232/35 (p. 317−370). Die Handschrift weist zahlreiche Anmerkungen von der Hand des Schweizer Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) auf, stammt jedoch nicht aus dessen Büchernachlass, der 1768 in die St. Galler Klosterbibliothek gelangte. Tschudi dürfte die Handschrift bei einem Besuch in der St. Galler Klosterbibliothek konsultiert und studiert haben.
Online seit: 13.10.2016
Der Codex enthält den Trojanerkrieg von Konrad von Würzburg, ein gewaltiges und unvollendet gebliebenes Alterswerk des deutschen Lyrikers und Epikers, der 1287 vor der Fertigstellung starb. Der Verfasser erzählt in Versen die Geschichte des Trojanischen Krieges in einer breiten Anlage aus historiographischer Erzählung, Voraus- und Rückverweisen sowie enzyklopädischen Exkursen. Am Anfang defekt und später mit einem eingelegten Blatt ergänzt, erstreckt sich das Werk von p. 4 bis p. 893. Auf pp. 895-897 folgt das Fragment einer anonymen Prosanacherzählung von Konrads Trojanerkrieg. Der Text von Konrads Trojaroman ist von einem Schreiber geschrieben. Er ist vermutlich identisch mit dem Rubrikator, von dem die roten Lombarden, die schwarzen gotischen Initialen und die verzierten Versalien an den Spaltenanfängen stammen und der auf p. 893 das Datum 1471 hinsetzte. Das Prosafragment stammt von einer späteren Hand. Der Entstehungsort der Handschrift ist nicht bekannt. Der Codex wurde 1739 auf der Haldenburg, einem St. Galler Lehen im Allgäu, aufgefunden und gelangte dann in die Stiftsbibliothek, worauf ein Vermerk auf p. 894 hinweist.
Online seit: 13.06.2019
St. Galler Abschrift aus dem 9. Jahrhundert des Werks von Paulus Orosius, Geschichte der Welt von Adam bis zum Jahr 417, mit einer Vielzahl von Glossierungen (darunter auch Kartenzeichnungen) durch den Mönch Ekkehart IV. im 11. Jahrhundert
Online seit: 14.09.2005
Abschrift der Auszüge des Junianus Justinus aus der verlorenen Weltgeschichte (Historiae Philippicae) des römischen Historikers Pompeius Trogus, geschrieben im 9. Jahrhundert vermutlich im Kloster St. Gallen. Am Ende des Textes der berühmte althochdeutsche St. Galler Schreibervers: Chumo kiscreib filo chumor kipeit.
Online seit: 21.12.2009
Abschrift des Alexanderromans des Arztes, Übersetzers und Dichters Johannes Hartlieb (1468) aus München. Es ist dies das Exemplar für Herzog Albrecht III. von Bayern (1451-1460) und dessen Gemahlin Anna von Braunschweig, das Hartlieb durch den Kalligraphen Johannes Frauendorfer aus Thierenstein im Jahre 1454 in einer professionellen Bastarda-Schrift erstellen liess. Illustriert mit 45 sechs- bis dreizehnzeiligen Deckfarbeninitialen, möglicherweise von der Hand des bayerischen Miniaturmalers Hans Rot, mit einer Vielzahl von einfach oder verschlungen geführten Ranken mit Akanthusblättern, in denen sich die verschiedensten Tiere tummeln und in denen man auch viele hiesige Blumen erkennen kann. Der Alexanderroman war bis 1500 einer der erfolgreichsten Prosaromane in deutscher Sprache.
Online seit: 31.07.2009
Abschrift des Werks Bellum Judaicum (Der Jüdische Krieg) des jüdischen Schriftstellers Flavius Josephus (1. Jht. n.Chr.), geschrieben im 9. Jahrhundert vermutlich nicht im Kloster St. Gallen von acht verschiedenen Schreiberhänden.
Online seit: 21.12.2009
Der grösste Teil dieser voluminösen Handschrift besteht aus einer gekürzten Fassung der 1459 abgeschlossenen Platterberger/Truchseß'schen Weltchronik (p. 3−796), die in der älteren Literatur auch als „St. Galler Weltchronik“ bezeichnet wird. Innerhalb dieser Chronik finden sich auch der sogenannte St. Galler Cato (p. 259−260; Disticha Catonis; Von Catho dem weysen und seinen spruchen), eine deutsche Teilübersetzung des Werks De officiis von Marcus Tullius Cicero (p. 263−265) sowie weitere Zitate aus anderen Werken Ciceros (p. 265−271). Es folgen eine deutschsprachige Fassung des von Meister Wichwolt verfassten fiktiven Briefwechsels zwischen Alexander dem Grossen und Dindimus, dem König der Brahmanen (p. 809−815; Cronica Allexandri des grossen konigs), die deutschsprachige Fassung der Dreikönigslegende (Historia trium regum) des Johannes von Hildesheim (p. 816−854) und der Bericht der Reise nach Indien des Jean de Mandeville in der deutschen Übertragung des Otto von Diemeringen (p. 854−917). Am Ende (p. 918−940) enthält der Band in unvollständiger Überlieferung das Reisebuch des in osmanische Gefangenschaft geratenen Johannes Schiltberger (1380 – nach 1427) aus Bayern. Als Buchschmuck wurden zahlreiche rote und blaue Lombarden verwendet. Der Band befand sich 1570 im Besitz des Luzius Rinck von Baldenstein (p. 940), des Schwagers von Fürstabt Diethelm Blarer (1530−1564) von St. Gallen, und wurde spätestens im 17. Jahrhundert in den Bücherbestand der Klosterbibliothek von St. Gallen integriert (p. 3: Liber Monasterii S. Galli).
Online seit: 23.06.2016
Sammelhandschrift mit einer mit einfachen Federzeichnungen geschmückten Abschrift der Fabelsammlung Der Edelstein des Ulrich Boner, mit den einzig hier überlieferten Schwankerzählungen des so genannten Schweizer Anonymus sowie chronikalischen Notizen zur Geschichte von Zürich und Glarus
Online seit: 12.12.2006
Der aus Luzern gebürtige Schwyzer Landschreiber Hans Fründ († 1469) verfasste um 1447 eine Chronik des Alten Zürichkriegs. Diese sorgfältig geschriebene und mit den Fahnen der eidgenössischen Orte illustrierte Abschrift wurde vom Rorschacher Kaplan und ehemaligen Schulmeister in Schwyz, Melchior Rupp, im Jahr 1476 angefertigt. Die Handschrift, auf deren letzten Seiten einige im Zusammenhang mit dem Alten Zürichkrieg stehende Urkunden und Dokumente aus den Jahren 1446 bis 1450 notiert wurden, gelangte in den Besitz des Glarner Gelehrten Aegidius Tschudi (1505-1572) und von dort im Jahr 1768 in die Klosterbibliothek von St. Gallen.
Online seit: 19.12.2011
Abschrift der um 1450 verfassten so genannten „Klingenberger Chronik“, geschrieben um 1520. Geschichte der Appenzeller Kriege (1401-1429) und des Alten Zürichkriegs (1440-1446) aus der Sicht des unterlegenen Ostschweizer Adels. Illustriert mit einigen kolorierten Federzeichnungen von Schlachtbildern sowie zahlreichen Wappenzeichnungen. Daneben enthält der Codex Urkundenabschriften, chronikalische Notizen, Lieder sowie ganz vorne ein unvollständig erhaltener Strassburger Druck aus dem Jahre 1520 von Sebastian Brant (1457/58-1521) mit Geschichten zu den römischen Kaisern Titus und Vespasian. Aus dem Besitz des Glarner Humanisten Aegidius Tschudi (1505-1572) 1768 in die Klosterbibliothek von St. Gallen gelangt.
Online seit: 09.12.2008
Die älteste Abschrift der Konstanzer Chronik des Gebhard Dacher, zwischen 1458 und 1472 vom Verfasser selbst geschrieben und illustriert mit einer Serie von kolorierten Federzeichnungen, darunter auch mit der ältesten Ansicht der Stadt Konstanz, spätestens im 18. Jahrhundert in die Klosterbibliothek von St. Gallen gelangt.
Online seit: 31.07.2009
Die Handschrift, geschrieben in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wohl kurz nach 1450, enthält vorne (p. 1−46) die Konstanzer Weltchronik des ausgehenden 14. Jahrhunderts. Es folgen die Zürcher Chronik von den Anfängen bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts (p. 47−121), eine Fortsetzung der Zürcher Chronik über die Jahre 1420/21, 1436 und 1443−1450 (p. 121−132) sowie eine gekürzte Redaktion der Konzilschronik des Ulrich von Richental (p. 132−228). Aufgrund von Schriftvergleichen wird in der älteren Literatur erwogen, dass der Zürcher Frühhumanist Felix Hemmerli (1388/89−1454) der Schreiber gewesen sein könnte. Die Handschrift stammt aus dem Besitz des Schweizer Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) und wurde im Februar 1768 von dessen Familie ans Kloster St. Gallen verkauft. Tschudi brachte in den Texten verschiedentlich Randnotizen und Korrekturen an.
Online seit: 23.06.2016
Deutschsprachige St. Galler Übersetzung einer Geschichte des ersten Kreuzzugs (1095/96-1099; Historia Hierosolymitana), verfasst von Robertus monachus, einem Mönch Robertus aus Reims, geschrieben und mit 22 kolorierten Federzeichnungen illustriert im Jahre 1465; im hinteren Teil (unbebildert) rund 9'000 Verse aus der Österreichischen Reimchronik des Ottokar von Steiermark über die Belagerung und Zerstörung der Kreuzfahrerfestung Akkon im Jahre 1291
Online seit: 14.09.2005
Die Papierhandschrift besteht aus fünf kodikologischen Teilen, deren Texte jeweils von einer oder mehreren Händen im 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Die längsten Texte in der Handschrift sind der Tractatus de vitiis capitalibus, der möglicherweise Robert Holcot zuzuweisen ist, die Stella clericorum, der Dialogus rationis et conscientiae des Matthäus von Krakau und der Dialogus de celebratione missae von Heinrich von Hessen dem Jüngeren. Ansonsten finden sich kürzere Texte, darunter Predigten, geistliche Unterweisungen und astrologische und medizinische Abhandlungen. Hinzu kommen zahlreiche Dokumente aus dem Umfeld des Konzils von Konstanz (1414–1418), die sich mit der Verurteilung des Johannes Hus und mit der Frage der Kommunion unter beiden Gestalten beschäftigen.
Online seit: 22.09.2022
Die Papierhandschrift besitzt einen Pappeinband des 18./19. Jahrhunderts. Sie wurde wohl vollständig vom Weltpriester Matthias Bürer geschrieben, dessen Bücher nach seinem Tod 1485 an das Kloster St. Gallen fielen. Die Handschrift überliefert zunächst eine Adam von Aldersbach zugeschriebene Zusammenfassung in Versen des berühmten kirchenrechtlich-pastoraltheologischen Lehrbuchs von Raymund von Peñafort (p. 7–123). Neben interlinearen Glossen ist an gewissen Stellen ein dichter Glossenapparat auf den Seitenrändern vorhanden. Nach zwei kürzeren Texten folgt danach ein langer Kommentar zum vorangehenden versifizierten Werk (p. 135–264).
Online seit: 25.04.2023
Die Papierhandschrift vereint verschiedene pastoraltheologische Texte zu den Sakramenten und besonders zur Beichte, sodann Kommentare zur Glaubenslehre sowie Predigten. Unter diesen Texten sind die Summula de summa Raimundi des Magisters Adam [Adamus Alderspacensis] (p. 99–138) und der Liber Floretus (p. 139–151) in Versen verfasst. In einem Kolophon auf p. 138 nennt sich der Schreiber Johannes. Die Handschrift weist zahlreiche Einträge von der Hand des gelehrten und vaganten St. Galler Mönchs Gallus Kemli (1480/1481) auf.
Online seit: 25.04.2023
Die umfangreiche Papierhandschrift wurde ungefähr im Zeitraum von 1466 bis 1476 von Gallus Kemli († 1480/81) geschrieben. Sie überliefert Hilfsmittel, Kompendien und Summen der Theologie, des Kirchenrechts, der Liturgie und des Beicht- und Busswesens, sodann Gebete und Gesänge samt Hufnagelnotation für die Messe, ein Rituale und schliesslich weitere teils deutsche, teils lateinische Gebete, Segnungen, Predigten und Ermahnungen. Die Handschrift ist mit einem flexiblen Einband (Kopert) mit rotem Lederumschlag ausgestattet. Der St. Galler Mönch Gallus Kemli, der ein unstetes Wanderleben ausserhalb des Konvents führte, hinterliess bei seinem Tod eine grössere Büchersammlung.
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift überliefert hauptsächlich eine Landgerichtsordnung des Fürststifts Kempten aus dem Jahr 1481, die möglicherweise noch im ausgehenden 15. Jahrhundert geschrieben wurde. Die Handschrift wurde von Ulrich Degelin, Kanzler unter Abt Johann Erhard Blarer von Wartensee (1587–1594) und Verfasser einer neuen kemptischen Landgerichtsordnung, benutzt. Danach gelangte sie sukzessiv in den Besitz der Lindauer Rechtsgelehrten Johannes Andreas Heider († 1719) und Johann Reinhard Wegelin († 1764), bevor sie zwischen 1780 und 1792 von Johann Nepomuk Hauntinger für das Kloster St. Gallen erworben wurde.
Online seit: 22.09.2022
Kompendium von 39 medizinischen Texten bekannter und unbekannter Autoren, geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Norditalien, aber schon früh in die Klosterbibliothek von St. Gallen gelangt. In diesem Codex finden sich – teilweise in einziger Überlieferung – beispielsweise ein alphabetisch geordnetes griechisch-lateinisches Kräuterglossar, die Abhandlung De re medica eines Pseudo-Plinius (Physica Plinii) und ein längerer medizinischer Traktat, Liber Esculapii genannt.
Online seit: 23.12.2008
Medizinische Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben um 900, mit fünf längeren und einigen kürzeren medizinisch-pharmazeutischen Traktaten, teilweise in bester, weil weltweit einziger Überlieferung. Darunter befinden sich beispielsweise der Abschnitt von Plinius dem Jüngeren über die Medizin, die Schrift Medicinae ex oleribus et pomis (Heilmittel aus Gemüse und Obst) des römischen Agrar- und Medizinschriftstellers Gargilius Martialis (3. Jht.) oder der nur in wenigen Handschriften überlieferte Traktat Oxea et chronia passiones Yppocratis, Gallieni et Urani. In der Handschrift findet sich (auf Seite 82) auch eine magische Sphäre über die Erwartung von Leben und Tod.
Online seit: 09.12.2008
Deutsche medizinische Sammelhandschrift. Anfang fehlt, dann die Ordnung der Gesundheit für Rudolf von Hohenberg (S. 3-60), diverse medizinische, magische und Nahrungsrezepte (S. 63-101), darunter u. a. Geier- und Verbenatraktat aus dem Bartholomäus (S. 64-69), „Verworfene Tage“ (S. 69-71), Essigrezept (S. 73-76), Auszug aus dem Buch der Natur des Konrad von Megenberg (S. 82-85), Rezepte mit Verwendung des „Schwalbensteins“ (S. 89-90), Neujahrs- und Donnerprognostik (S. 90-94), Weinrezepte (S. 95-101). Kräuterbuch mit Auszügen aus dem Macer Floridus des Odo von Meung (S. 101-146), medizinische Rezepte (S. 146-147), Anwendungsbereich der Arzneien nach dem Macer Floridus (S. 147-161), Rezept gegen den ritten (S. 162). Am Schluss auf S. 164 kolorierte Zeichnung der Agrimonia (Odermennig). Die Handschrift ist mit dem 2° Cod. 572 der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg verwandt. Sie stammt aus der Bibliothek von Aegidius Tschudi (Nr. 117).
Online seit: 23.09.2014
Deutsche medizinische Sammelhandschrift. Medizinische Rezepte (S. 1-148) mit Register (S. 149-157), weitere Rezepte als spätere Nachträge (S. 158-168), Aderlasslehre (S. 169-184), deutsche und lateinische Beschwörungsformeln (S. 185-186), Auszüge aus De pestilentia von Theobaldus Loneti (S. 187-188). Die Handschrift stammt aus der Bibliothek von Aegidius Tschudi (Nr. 118).
Online seit: 23.09.2014
Sammelhandschrift in lateinischer und deutscher Sprache. Die unsystematisch angeordneten Texte sind im Folgenden systematisiert. Geomantie: lat. Traktat mit schematischen Darstellungen (S. 1-152, 163-169), weitere geomantische Schemata (185, 236, 263 [falsch als 262 paginiert]). Medizin: Rezepte, dt. (S. 153-162 und 197-198); Blutschau nach dem Aderlass und Aderlasslehre, dt. (S. 193-196, 255-261). Iatromathematik: Lunar, lat. (S. 169-172); Planeten und die Eigenschaften der ihnen zugeordneten Stunden / unter ihnen geborenen Menschen, dt., teils gereimte Verse (S. 173-175, 178-179, 218, 240), Tafeln zur Bestimmung der Planeten als Stundenregenten (S. 200, 240); Tierkreiszeichen, ihre Eigenschaften und ihr Einfluss auf die unter ihnen geborenen Menschen, lat. (S. 180-185, 186 [Hexameter]) und dt. (S. 187-192), Anleitung und Tafeln zur Berechnung des Mondstandes in den Tierkreiszeichen (S. 177-178, 213-214, [215b]-216 [für die Jahre 1406-1480]), Tierkreiszeichenschema (S. 262), Zeichnung mit Fingergliedern, denen Tierkreiszeichen, Temperamente und Elemente zugeordnet sind (S. 264 [falsch als 263 paginiert]); Monatsregeln, lat. (S. 215-[215a]). Astronomie: Kalender (S. 201-212); Tafeln zur Kalenderberechnung (S. 237, 241-242, 254); Tabelle mit Mondfinsternissen für die Jahre 1422-1462, mit Zeichnungen des jeweiligen Bedeckungsgrades (S. 238-239 und 243). Prognostik: Donnerprognostik, dt. (S. 199), Neujahrsprognostik, lat. (S. 217). Alchemie: alchemistische Rezepte, lat. (S. 219-220) und dt. (S. 221-228). Chiromantischer Traktat, dt., beginnend mit einer kolorierten Federzeichnung von zwei Händen mit den Handlinien (S. 244-254). Sonstiges: Beschwörungen, dt. (S. 156) und lat. (S. 219); 4 Hexameter über Weinqualität, lat. (S. 264 [falsch als 263 paginiert]). Die von verschiedenen Händen geschriebene Handschrift stammt aus der Bibliothek von Aegidius Tschudi (Nr. 104).
Online seit: 23.09.2014
Die Sammelhandschrift beginnt mit einigen kurzen medizinischen Texten: p. 5–6 Johannicius (Hunain ibn Ishāq), Isagoge ad Techne Galieni (eine Bearbeitung der Ars Parva des Galen, in der lateinischen Übersetzung von Constantinus Africanus), § 1–9; p. 6–7 und 8 einige Verse aus dem Regimen sanitatis salernitanum, einem hexametrischen Lehrgedicht über Medizin; p. 7–8 kurzer Text über Proportionen zusammengesetzter Arzneimittel, Inc. Gradus est sedecupla proporcio; p. 9–10 Text über den Aderlass, mit roter Überschrift De flebotomia, Inc. In flebotomia quedam generales condiciones sunt; p. 10–11 lateinisch-deutsches Pflanzennamenglossar, mit roter Überschrift Nomina herbarum, Inc. Plantago Wegerich; p. 11–12 Text zur Uroskopie, Textbeginn am Rand durch Überschrift De urinis von jüngerer Hand gekennzeichnet, Inc. Si urina alba fuerit. Die Seiten 12–14 sind von jüngerer Hand geschrieben und enthalten entgegen Scherrer wohl nicht weiteres Medizinisches, sondern ein Exemplum oder Exempla aus den Vitaspatrum (In vitas patrum legitur quod quidam interrogavit senem quare cogitaciones prave inpedirent oraciones [?]). Auf den medizinischen Teil folgt p. 15–89 eine lateinische Version des Lumen animae, einer Sammlung naturkundlicher Exempla für den Gebrauch in Predigten. Am Seitenrand finden sich kleine Schemata zum Inhalt der Kapitel sowie Ergänzungen zu den im Text genannten Autoritäten. Das Lumen animae beginnt als einziger Text der Handschrift mit einer grösseren roten Initiale und endet p. 89 mit rotem Schreiberspruch Finito libro sit laus et gloriae Christo. Die beiden folgenden Seiten (p. 90–91) enthalten unter anderem kalendarische Verse und einen Text über die Planeten. Auf p. 92–97 steht eine lateinische Version des «Himmelsbriefs» oder «Sonntagsbriefs», eines angeblich vom Himmel gefallenen Briefs über die Feier des Sonntags, Inc. Incipit epistola dei de celo vere missa petro apostolo ab omnibus diebus dominicis qualiter sit colendus dies dominicus. Es folgt p. 97–98 ein Gebet, Inc. O dilecte Iesu Christus, felix est qui te amat. Auf den letzten Seiten (p. 98–101) sind von derselben jüngeren Hand wie p. 12–14 weitere Exempel aufgeschrieben, Inc. Legitur quod quedam mulier […] venisset ad beatum Hillarionem pro sterilitate tollenda. Die Handschrift ist in einen grauen Pappeinband des 18. Jahrhunderts eingebunden; der frühere Pergamenteinband mit Rückenschild mit der Signatur 758 ist noch erhalten, wurde aber auseinandergeschnitten und um die erste bzw. letzte Lage geheftet (S. 3 und zwischen S. 24-25; S. 102 und zwischen S. 88-89).
Online seit: 20.12.2023
Die um die Mitte des 15. Jahrhunderts in einem weltlichen Umfeld in Süddeutschland oder der Schweiz entstandene Handschrift ist mit zahlreichen kolorierten Federzeichnungen illustriert. Darin werden die Tierkreiszeichen, die Planeten, die vier Temperamente und die vier Jahreszeiten in ihren Einflüssen auf die Gesundheit des Menschen beschrieben. Es folgen diätetische Richtlinien vor allem für den Aderlass, aber auch für Essen, Trinken, Schlafen, Wachen, Ruhe und Bewegung wie auch konkret fürs Baden (Bild p. 101) oder den Stuhlgang (Bild p. 120). Der Text dürfte ursprünglich um 1400 von einem sternkundlich interessierten Laienarzt aus dem süddeutschen Raum verfasst und zu einem Kompendium zusammengestellt worden sein. Dieser Text wurde nachher mehrmals ergänzt und verändert. Im letzten Teil (ab p. 128) folgen eine Prosa- und eine Versfassung des sog. Pseudo-Aristoteles-Briefs an Alexander den Grossen: Darin gibt der griechische Universalgelehrte dem König Ratschläge zur Erhaltung einer guten Gesundheit.
Online seit: 23.09.2014
Die Handschrift besteht aus verschiedenen Faszikeln, von denen mehrere am Ende einen Besitzvermerk eines Johannes Engler, Kanoniker an St. Leonhard, aufweisen (p. 140, 168, 304). Auf einen Kalender (p. 4–24) folgt die Summa rudium (p. 25–140). Die nächste Lage (p. 143–168) enthält Synodaldekrete des Konstanzer Bischofs Marquart von Randeck (die Dekrete, nicht die Abschrift, datiert 1407, p. 165). Die weiteren Lagen enthalten Betrachtungen, Predigten, ein lateinisch-deutsches Vokabular (p. 290–304), Rezepte und Kalendarisches sowie verschiedene geistliche und weltliche Kurztexte. Unter letzteren befinden sich zwei Fabelsammlungen (p. 141–144 und 266–275). Die Lagen beginnen häufig mit Textanfängen und haben am Ende oft Leerseiten, was zusammen mit den mehrmaligen Besitzeintragungen und abgenutzten Lagenaussenseiten drauf hinweist, dass die einzelnen Faszikel eine Zeitlang ohne Einband benutzt worden sind. Ledereinband des 15. Jahrhunderts, mehrere Buckel erhalten. Im Spiegel Abklatsch einer deutschsprachigen Urkunde.
Online seit: 22.09.2022
Der Schwerpunkt dieses lateinisch-deutschen Sammelbandes liegt auf Predigten. Er besteht aus fünf Teilen unterschiedlichen Formats (Teil I: p. 5–48; Teil II: p. 49–84; Teil III: p. 85–108; Teil IV: p. 109–144; Teil V: p. 145–156), die von verschiedenen Händen in gotischer Minuskel unterschiedlicher Grösse geschrieben sind. Folgende Werke sind identifiziert: Teil I überliefert lateinische Predigten Bertholds von Regensburg, nämlich einspaltig vier Sermones de dominicis (p. 5–17) sowie zweispaltig einen weiteren Sermo de dominicis, fünf Sermones de sanctis und einen Sermo ad religiosos (p. 21a–28b). Teil II beginnt mit der Predigt Quando hominem… über Io 18,1 (p. 49a–67b, Hamesse 25446). Teil III enthält fünf lateinisch-deutsche Predigten mit einem Gebet für einen Papst Benedikt (p. 98–108). Der darauffolgende Teil IV präsentiert den Dialogus Beatae Mariae et Anselmi de passione Domini (p. 109–124), der im Mittelalter dem Erzbischof Anselm von Canterbury zugeschrieben wird. Der Pappeinband aus dem 17. oder 18. Jahrhundert hat einen weissen Lederbezug mit doppelten Streicheisenlinien sowie zwei Schleifenverschlüssen aus grünem Textilband, deren Anfänge noch zu sehen sind. Das Inhaltsverzeichnis von Pius Kolb ergänzte Ildefons von Arx (p. 1).
Online seit: 06.09.2023
De casibus reservatis des Hermannus de Praga bildet den grössten Teil dieses Bands (p. 2–119). Lateinische Sprichwörter (p. 119–120) und eine deutsche Gebetsanweisung für die Non des Stundengebets folgen (p. 120). Der Text ist in Textualis einspaltig geschrieben und mit roten Lombarden und Überschriften versehen. In noch kleinerer Schrift (30 Zeilen pro Seite) fängt der folgende Text an (p. 121–136), gemäss der Überschrift ein Kommentar zu Gal 6,14. P. 137–154 sind aus Papier und von späterer Hand bis Seite 145 beschrieben. Auf p. 147 ist eingetragen: Balthassar Schmid von Diessenhofen … 1549. Abklatsche von klein geschriebenem Text sind auf den Spiegelblättern zu sehen. Der Holzdeckeleinband hat einen Bezug aus rotem Leder mit Resten eines Ösenverschlusses mit einer einzigen Lederschliesse.
Online seit: 06.09.2023
Sammelhandschrift vornehmlich historiographischen und hagiographischen Inhalts. Die Texte wurden zwischen 1450 und 1550 geschrieben und 1573 vom St. Galler Mönch Mauritius Enk zu einem Band zusammengestellt. Neben einem anonym überlieferten „Dialogus de sectis“, zahlreichen deutschsprachigen Heiligenlegenden, Teilen aus der Strassburger Chronik des Jakob Twinger von Königshofen oder Konstanzer Synodalbeschlüssen von 1491 enthält die Handschrift auf den Seiten 283 bis 288 – ohne Titel und fast nahtlos in einen nachfolgenden Text übergehend – 30 kurze, um 1500 niedergeschriebene Berichte über Greueltaten des walachischen Herrschers Wlad III. Tepes (der Pfähler; 1431-1476), der als Träger des Drachenordens auch den Beinamen Dracul trug. Dieser Dracula-Text ist sonst nur in drei weiteren Handschriften überliefert: in der Klosterbibliothek von Lambach in Oberösterreich, in der British Library in London und in der Bibliothèque Municipale von Colmar.
Online seit: 31.03.2011
Abschrift der Kategorien (Categoriae) und der Hermeneutik des Aristoteles in der kommentierenden lateinischen Bearbeitung des Boethius, mit der althochdeutschen Übersetzung und Kommentierung durch den St. Galler Mönch und Lehrer Notker den Deutschen († 1022); geschrieben im 11. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Im weiteren enthält die Handschrift Abschriften zweier Cicero-Werke, der Topica und von De optimo genere oratorum.
Online seit: 15.04.2010
Schulhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit Texten zu den Lehrfächern Dialektik und Rhetorik. Die Handschrift vermittelt Abschriften des Kommentars des Boethius zu den Kategorien und zur Hermeneutik des Aristoteles, einen Ausschnitt aus dem Rhetorik-Traktat des Alkuin († 804) mit mehreren schematischen Darstellungen sowie Abschriften der Cicero-Werke De inventione und De optimo genere oratorum. Die Texte wurden gegen Ende des 9. und im 10. Jahrhundert geschrieben und enthalten eine Vielzahl von lateinischen und althochdeutschen Glossen wie auch zahlreiche Griffelglossen aus dem 10. bis 12. Jahrhundert.
Online seit: 21.12.2009
Notker der Deutsche, Althochdeutsche Übersetzung und Kommentierung von De consolatione philosophiae des Boethius. Lateinischer Text mit althochdeutsche Übersetzung und Kommentierung des Werks 'De consolatione philosophiae' (Vom Trost der Philosophie) von Boethius durch den St. Galler Mönch Notker den Deutschen († 1022) in der einzig überlieferten Fassung aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts; unvollständige Abschrift von Notkers Übersetzung und Bearbeitung der Categoriae (Kategorien) des Anicius Manlius Severinus Boethius (um 480-524)
Online seit: 12.12.2006
Der Sammelband, zwischen 1425 und 1428 im Bodenseeraum, aber nicht im Kloster St. Gallen geschrieben, enthält in lateinischer Sprache eine grössere Zahl von komputistisch-astronomisch-kosmographischen Abhandlungen, darunter das weit verbreitete Werk De sphaera mundi von Johannes von Sacrobosco und dessen arithmetisches Grundlagenwerk Tractatus de algorismo. Die Handschrift, die durch ein Kalendar eingeleitet wird, enthält auch einige Illustrationen, so die zwölf Tierkreiszeichen, eine Windkarte, Zeichnungen von Sonnen- und Mondekliptik, Planeten- und Sternkonstellationen, ein Aderlassmännchen, eine runde, an frühmittelalterliche T-O-Karten gemahnende Weltkarte sowie (auf den Seiten 265 und 266) zwölf einfache Monatsbilder mit kurzen Reimsprüchen in deutscher Sprache aus dem von Natur und Landwirtschaft geprägten Alltag des spätmittelalterlichen Menschen.
Online seit: 04.10.2011
Sammelhandschrift des 11. Jahrhunderts, geschrieben wahrscheinlich im Kloster St. Gallen. Der Codex enthält vor allem Kommentare des Boethius, zu den Topica Ciceros und zu den Isagoge des neuplatonischen Philosophen Porphyrius († nach 300), die Isagoge des Porphyrius selbst und verschiedene weitere Texte. Dazu gehören beispielsweise kleine Schriften von Walahfrid Strabo (Regulae metricae; Brief mit dem Incipit Domino meo benedictus salus et vita) und vom spätantiken römischen Gelehrten Marius Victorinus (De generatione divina)
Online seit: 15.04.2010
Abschrift des Werks De consolatione philosophiae des Boethius, geschrieben im 10. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, mit zahlreichen lateinischen und althochdeutschen Glossen.
Online seit: 09.12.2008
Abschrift eines Kommentars zu den ersten vier Büchern des Werks De consolatione philosophiae des Boethius († 524), von mehreren Händen geschrieben im Kloster St. Gallen gegen Ende des 10. oder zu Beginn des 11. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält eine Vielzahl von lateinischen und althochdeutschen Glossen, wobei die althochdeutschen Glossen in der so genannten bfk-Geheimschrift geschrieben sind.
Online seit: 21.12.2009
Die von drei anonymen Haupt- und vier Nebenschreibern durchwegs zweispaltig und sehr einheitlich geschriebene Handschrift (auch St. Galler Epenhandschrift genannt) bietet in bester Überlieferung eine einzigartige Sammlung von mittelhochdeutschen Helden- und Ritterdichtungen. Sie enthält „Parzival“ (p. 5−288; Fassung D) von Wolfram von Eschenbach, das Nibelungenlied (p. 291−416; Fassung B) mit der sich anschliessenden „Klage“ (p. 416−451; Fassung B), die Dichtung „Karl der Grosse“ (p. 452−558; Fassung C) vom Stricker, die Verserzählung „Willehalm“ (p. 561−691; Fassung G) von Wolfram von Eschenbach sowie fünf Sangspruchstrophen des Friedrich von Sonnenburg (p. 693; Fassung G). Sicherlich bis 1768, dem Datum des Erwerbs der Handschrift durch das Kloster St. Gallen, befanden sich in diesem Band hinten auch Fragmente der Versepen „Die Kindheit Jesu“ des Konrad von Fussesbrunnen und Unser vrouwen hinvart von Konrad von Heimesfurt. Diese beiden letztgenannten Werke wurden vor 1820 aus der Epenhandschrift herausgelöst und befinden sich nun in der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz in Berlin (mgf 1021) bzw. in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe (Cod. K 2037). Die Handschrift, illustriert mit 78 einheitlich gemalten Initialen von unbekannten Künstlern aus der Paduaner Malschule, dürfte von einer wohlhabenden, an mittelhochdeutschen Epen interessierten Person in Auftrag gegeben worden sein. Erster namentlich bekannter Besitzer war der Schweizer Polyhistor und Universalgelehrte Aegidius Tschudi (1505−1572) aus Glarus, dessen Nachlass an Handschriften 1768 vom Kloster St. Gallen erworben werden konnte.
Online seit: 08.10.2015
Teil 2 des Kommentars des spätrömischen Grammatikers Servius (um 400) zu den Werken des Vergil mit den Büchern 9 bis 12 sowie einer Vita des Publius Vergilius Maro, geschrieben um 900 im Kloster St. Gallen. Teil 1 des weit verbreiteten Vergil-Kommentars ist in Cod. Sang. 861 enthalten.
Online seit: 31.07.2009
Häufig benutzte Schulhandschrift mit den 15 Büchern der Metamorphosen des Publius Ovidius Naso. Dichte Interlinear- und Randglossierung in lateinischer Sprache. Das Pergament ist in starkem Masse abgegriffen und schmutzig und an verschiedenen Stellen genäht. Bereits vor der ersten Paginierung der Handschrift durch Unterbibliothekar Ildefons von Arx um 1780 fehlte der Text von Buch 8, V. 564, bis Buch 10, V. 429, was auf p. 62 auch entsprechend vermerkt ist. Hinten in der Handschrift finden sich Federproben auch historischen Inhalts, darunter auf p. 112 die Erwähnung eines Erdbebens vom 4. September 1298 sowie die Nennung eines Schreibers mit Namen Johannes (Qui me scribebat Iohannes nomen habebat).
Online seit: 23.06.2014
In winziger Schrift (bis zu 110 Zeilen auf nur 14.5 cm hohen Seiten) geschriebener, anonymer Kommentar zu den Oden, Epoden, der Ars poetica, den Briefen und Sermones des Horaz. Vorangestellt sind die Horaz-Viten des Ps.-Acro und Sueton sowie auf den ersten Seiten ein Tauschbrief von 1252 und andere Urkunden. Auf den letzten Blättern folgt ein am Anfang defekter Kommentar zu den Satiren des Persius.
Online seit: 22.06.2010
Die Handschrift enthält alle 16 Satiren des antiken Dichters Juvenal, in der Reihenfolge 1-14, 16 und 15. Die Satiren 1-3 und 10-14 sind glossiert (darunter 7 althochdeutsche Glossen); von der Satire 3 und 14 ist nur der Anfang, von der Satire 10 nur der Schluss glossiert, was wohl daher rührt, dass diese Glossen als die Handschrift noch ungebunden war, in die entsprechenden Lagen eingetragen wurden.
Online seit: 13.12.2013