Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 301-303.
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  • Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, 
Bd. III: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen-Zürich, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper 
und Marlis Stähli, Dietikon-Zürich 1991, Nr. 145, S. 53.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 658
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Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 301-303.

Handschriftentitel: Robertus Monachus: Geschichte des 1. Kreuzzugs (bebildert); Ottokar von Steiermark: österreichische Reimchronik: Fall Akkons.
Entstehungszeit: 1465
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen Ochsenkopf mit Kreuz, schwach sichtbar, vom Typus Piccard, Wasserzeichen II/2 (1966), Abt. V, Nr. 101-144, 501-625.
Umfang: 285 Seiten
Format: 31 x 21,5 cm.
Seitennummerierung:
  • Tintenpaginierung I.v.A., wiederholt 150, von da an die Geraden rechts.
  • Lagennummerierung mit Tinte 1-12, oben rechts, 15. Jh.
Lagenstruktur: Sexternionen, VI[-2]145-163, nach p. 144 2 Blatt herausgerissen, deren Inhalt Fuchs (s.u.), p. 28 gemäss Analogie zu cgm 224 rekonstruiert; VI [+1]164-189, das leere Zwischenblatt p. 164 zugefügt.
Seiteneinrichtung: Zweispaltig, 20,5/22 x 14/15 (6/7), 27-38 Z. Linierung blind, ab p. 166 Tinte.
Schrift und Hände: Kräftige Kursive von einer Hand, welche den ganzen Band schreibt und p. 163b datiert: Explicit anno lxv: [14]65, vgl. CMD-CH III (s.u.).
Buchschmuck:
  • 1-5-zeilige Lombarden rubr.
  • Halb- und ganzseitige kolorierte Federzeichnungenmp. 3 Init. orn., koloriert. Zu den Federzeichnungen vgl. St. Fuchs (s.u.), p. 33-41, zur HS. p. 22-32.
  • p. 11 Papst Urban erhält auf dem Konzil von Clermont Kunde von den Untaten im Heiligen Land
  • p. 18 Die Kreuzfahrer ziehen über das Meer dem Heiligen Land entgegen
  • p. 19 Das Heer Peters des Einsiedlers plündert und zerstört Konstantinopel
  • p. 25 Boemund von Tarent nimmt das Kreuz
  • p. 32f. Boemund trifft mit seinem Heer vor Konstantinopel ein
  • p. 38f. Schlacht um Nicäa
  • p. 44f. Die Kreuzfahrer siegen in der grossen Schlacht im Land Romania
  • p. 60f. Die Kreuzfahrer versuchen die Stadt Antiochia zu erstürmen
  • p. 74f. Boten des Königs von Babylon gewähren den Kreuzfahrern freien Weg nach Jerusalem
  • p. 84f. Die Christen erobern durch eine List Antiochia
  • p. 91 Das persische Heer unter Corboran rückt heran
  • p. 97 Die Mutter Corborans rät diesem davon ab, gegen die Christen zu kämpfen
  • p. 104 Christus erscheint in Antiochia einem Priester und ermahnt die Kreuzritter
  • p. 109 Peter der Einsiedler und ein Ritter Erlewin drohen dem Fürsten Corboran
  • p. 112f. Die Kreuzritter machen einen Ausfall aus Antiochia
  • p. 118f. Grosse Schlacht vor Antiochia
  • p. 129 Beratung der Fürsten und Heerführer über das weitere Schicksal Antiochiens
  • p. 131 Darstellung der Stadt Antiochia
  • p. 144 Die Kreuzritter beten am Grab des heiligen Georg
  • p. 145 Die Kreuzritter belagern Jerusalem
  • p. 149 Gottfried von Bouillon thront als König von Jerusalem
  • p. 153f. Schlacht von Askalon.
Einband: Einband 15. Jh., ursprünglich braunes, jetzt helles Leder auf Holz, Streicheisenlinien, von den schön verzierten Messingbeschlägen auf beiden Deckeln je 2 von 5 verloren, auf den Eckbeschlägen das Wort ma-ria, 2 Schliessen HDK-VDK verloren, 1 Mittelschliesse des 18. Jhs. HDK-VDK.
Inhaltsangabe:
  • 1 Besitzerbild (s.o.)
  • 2 leer
  • 3a-163b Robertus Monachus (Robert von Reims): Geschichte des ersten Kreuzzuges
    Hauptsprache: Deutsch
    • (3a-8a) [Epistola Alexii]
    • (8a-9a) [Sermo apologeticus]
    • (9a-10a) [Prologus]
    • (10a-162b) [Libri I-IX]
    • (163a-b) Die Eppistel des Patriarchen von Jherosalem mit Kolophon (s.o.
    • (164-165) leer
    Textgeschichte: Neuedition der Prologe und Briefe sowie der Bücher I und II (als "repräsentative Auswahl") bei Stephan Fuchs, Die St. Galler Übersetzung der "Historia Hierosolymitana" des Robertus Monachus, Ms. dactyl. 1990, p. 56-153, zu unserer Hs. p. 22-41 und betr. Dialekt p. 154-182. Alte Edition, aus unserer Handschrift (nur Epistola Alexii), Riant, Alexii I. Comneni rom. imperatoris ad Robertum I. Flandriae comitem epistola spuria, Genf 1879, p. 25-34. Nebenhandschrift ist BSB, cgm 224, dazu Karin Schneider, Die dt. Hss. der BSB München, V/II, cgm 201-350, Wiesbaden 1970, p. 85-87 zum Werk vgl. auch Friedrich Kraft, Heinrich Steinhöwels Verdeutschung der Historia Hierosolymitana des Robertus Monachus, Strassburg 1905, p. 4-41, unsere Hs. als S p. 26, Textauszüge in der Analyse p. 46-151 Barbara Haupt, Historia Hierosolymitana, in deutscher Übersetzung, Wiesbaden 1972, p. 234. Vgl. auch Dies. "Robertus Monachus (Robert von St.Remi) OSB" VL 8 (1992), Sp. 115-117. Vide Cod. 620, p. 273a, ferner Cod. 547, p. 470a.
  • 166a-285b, 287b [Ottokar von Steiermark: österreichische Reimchronik, Verse 44597-53579: Die Belagerung und Zerstörung Akkons, 1281-1291]
    Hauptsprache: Mundart: Alemannisch, gemäss Seemüller (s.u.) aus dem Bayrischen umgeschrieben.
    Textgeschichte: Tschudi, Nachlassverzeichnis (1767), Nr. 107 Ed. Joseph Seemüller, in: MGH, Dt. Chroniken 5, Tl. 1 u. 2 (1890/1893), der Ausschnitt unserer Hs. im Tl. 1, p. 578-717, über unsere Hs. p. XXIII als Nr. 7. von 8 auszugsweise Ed. Scherer, Auszüge (1859), p. 36-39 Fuchs, Historia (s.u.), p. 26f. Scherrer, Verzeichniss (1875), p. 214f. mit älteren Drucken und Lit.
  • Am Ende Fragmentstück von ev. 287b, Rest des ersten der vermutlich zwei verlorenen Blätter.
Provenienz der Handschrift:
  • Besitzeintrag p. 3 Ruodolff Bäldi knächt anno M ccc xi⟨j⟩ [ev. später zugefügt]; diese frühestens im 15., eher im 16. Jh. angebrachte Datierung wäre allenfalls auf 1511 oder 1512, resp. 1515 (s.u.) zu korrigieren, ausser der Schreiber verstünde sie als genealogisches Ursprungsdatum, was Fuchs (s.u.) vermutet; im CMD-CH III (s.u.) ist dieses Datierungsproblem nicht kommentiert.
  • Daneben [p. 3 ] zwei federgezeichnete Wappen, das eine mit 6-zackigem Stern, das andere mit Steinbock.
  • Auf p. 1 eine grosse federgezeichnete Helmzier mit Büste eines behelmten Ritters und grossen Wappen mit Stern (dasjenige mit Steinbock fehlt) wohl von der Hand des Bäldi-Eintrags, mit untenstehender Datierung, hier ist sie anfänglich mit Bleistift vorgezeichnet, später mit Tinte überschrieben worden, möglicherweise jener des Bäldi-Eintrags, es steht jedoch M ccc xv, mit zugefügtem senkrechtem, als j lesbarem Strich. Hier ist spätere Zufügung der Datierung gut möglich, auf p. 3 ist sie aber zweifelsfrei von der Hand des Bäldi-Eintrags, von der Korrektur abgesehen.
  • Conspectus I.v.A. auf vorderem Spiegel.
Erwerb der Handschrift: Mit dem Nachlass Aegidius Tschudis 1768 in StiBSG.
Bibliographie:
  • Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen - Zürich, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper und Marlis Stähli, unter Mitwirkung von Thomas Bitterli u.a., Dietikon 1991 (Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. III, Nr. 145, Abb. 323.
  • Stephan Fuchs, Die St. Galler Übersetzung der "Historia Hierosolymitana" des Robertus Monachus, Ms. dactyl. 1990, p. 22-41