St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1759
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Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Codices 1726-1984 (14.-19. Jahrhundert), St. Gallen 1983, S. 29-30.

Titolo del codice: Antiphonarium officii für die Stiftskirche St. Gallen, Pars hiemalis
Luogo di origine: Chorbibliothek des Stifts St. Gallen. P. Martin ab Yberg
Datazione: um 1770
Supporto materiale: Papier
Dimensioni: 628 pp.
Formato: 51 x 36
Numerazione delle pagine: Zeitgenössische Paginierung mit einzelnen Korrekturen, jedoch keinem Zählfehler
Disposizione della pagina: Einspaltig, rot und zweifach blau gerahmter Schriftspiegel 41,5 x 28, Liniierung rote Tinte, für die Schrift; Bleistiftliniierung.
Tipo di scrittura e mani: Dünne, wenig formsichere Antiqua von der Hand des P. Martin ab Yberg (1741-1777), Konventuale zu St.Gallen, Lehrer der Rhetorik, Pfarrer an diversen Orten der Fürstabtei, von welchem auch die durch ihn signierten, gleich angelegten Codd. 1760 und 1761 geschrieben sind, cf. Henggeler, Profeßbuch p. 408 Nr. 575.
Notazione musicale: Acht Notensysteme mit Hufnagelnotation auf fünf Linien
Decorazione: Rote und blaue, hellgraue und goldene Titel, Initialen und Majuskeln. Hervorragende, künstlerisch wertvolle Malereien in Aquarell zu den Titelüberschriften hoher Feste in Kartuschen, die ihrerseits in einem reichverzierten Rokoko-Spiegel, der den Titel rahmt, integriert sind:
  • p. 1 (1. Adventssonntag) Verkündigungsszene,
  • p. 51 Weihnachtsszene,
  • p. 99 (Epiphanie) die drei Könige,
  • p. 223 (Gründonnerstag) Abendmahlsszene,
  • p. 242 (Karfreitag) der Gekreuzigte mit Maria und Johannes,
  • p. 261 (Karsamstag) Jesus im Grab,
  • p. 277 Auferstehungsszene über Grab mit zwei römischen Soldaten,
  • p. 332 Auffahrtszene,
  • p. 358 (Beginn des Proprium sanctorum) die Heiligen Maria, Joseph, Benedikt, Notker,
  • p. 429 St.Bennedikt,
  • p. 501 (Beginn des Commune sanctorum), Trinität, St.Peter, Paul, Benedikt und Scholastica.
Wie bei den etwas früher von P. Dominikus Feustlin hergestellten Codd. 1762-1764 (u.a.m.) bleibt auch hier wohl ungeklärt, ob die Malereien ebenfalls vom Schreiber hergestellt worden seien.
Legatura: Einband 18.Jh., braunes Leder auf Holz, Bünde, Streicheisenlinien, feine Rollen- und Einzelstempel, pro Deckel fünf reichverzierte Messingbeschläge, zwei gleichartige Schließen, Ledersignakel, blau marmorierter Schnitt.
Contenuto:
  • 1-626 Antiphonarium officii Benedictino-Monasticum, Pars hiemalis
    • (1-357) Proprium de tempore, pars hiemalis. Vom ersten Adventssonntag bis Sonntag in der Oktav von Auffahrt
    • (358-500) Proprium de sanctis, Festa Novembris bis Festa Maii, mit den Festen jener Hll., deren Offizium gesungen statt rezitiert wurde
    • (501-626) Commune sanctorum, Suffragia sanctorum, Antiphonae feriales per annum, Responsoria ferialia, Officium sancti Gabrielis.
    Da die pars aestivalis (Codd. 1757/58) in zwei Exemplaren vorliegt, ist auch von diesem Exemplar der pars hiemalis ein Doppel vorauszusetzen, welches verloren gegangen sein muß.
    • Zur Hs. Duft, Weihnacht p. 68f. (Abb.).
Origine del manoscritto: Der Band stammt aus der Chorbibliothek des Stifts St.Gallen, cf. Cod. 1757.