Bern, Burgerbibliothek, Cod. 120.II
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Redigiert von Florian Mittenhuber, Februar 2018.

Titolo del codice: Petrus de Ebulo: Liber ad honorem Augusti Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis.
Luogo di origine: Süditalien: Salerno (Kraft 2006); vermutet wurde ebenfalls eine Entstehung in Sizilien (Palermo, Werkstatt im Umkreis des kaiserlichen Hofes).
Datazione: Ende des 12. Jh., um 1195/1197 (Kölzer/Stähli 1994, Kraft 2006).
Supporto materiale: Schafspergament minderer Qualität mit vielen Unregelmässigkeiten.
Dimensioni: 55 Blätter
Formato: 31,0–33,8 x 18,4–20,6 cm, Blattränder sehr unregelmässig.
Numerazione delle pagine: Moderne Foliierung mit Tinte und Bleistift (19. und 20. Jh.): 94–138, 144–145, 139–143, 146–148.
Composizione dei fascicoli: 3 IV117 [f. 94/101 zusammengehörige Einzelblätter] + IV125 [f. 120/123 Einzelblätter, unklar ob zusammengehörig] + (IV-1)132 [f. 126/132 128/131 sind Einzelblätter, f. 127/131a ebenfalls, von letzterem ist nur ein kleiner Rest vorhanden] + (IV-2)138 [nach f. 135 und 138 fehlen 2 Blätter] + (V-1+1)148 [f. 144(139)/145(140) vor f. 139(141) eingereiht; nach f. 143(145) fehlt ein Blatt, ebenso die obere Hälfte von f. 144(139); f. 148 Einzelblatt]; keine Lagensignaturen, ausser vielleicht f. 138v: m (?).
Condizione: Es fehlen heute die Blätter nach f. 131 (nur kleiner Rest vorhanden: f. 131a), 135, 138, 143 sowie die obere Hälfte von f. 144(139).
Restauriert Feb. 1992 bis Mai 1998: Restaurierung 1995–1998 in der ursprünglichen Reihenfolge der Blätter (Restaurierungsberichte vorhanden).
Disposizione della pagina: Einspaltig; Schriftspiegel unregelmässig, 18–30,5 x 9–11 cm, Zeilenzahl variabel, je nach Länge der Textabschnitte; Blindlinierung (bis f. 138 sehr schwach, ab f. 139(141) kräftig), Punktierung bis f. 138 / ab f. 139(144) ebenfalls unterschiedlich, d.h. beide Teile wurden vermutlich in unterschiedlichen Werkstätten hergestellt.
Tipo di scrittura e mani: Gotische Minuskel (Textualis); zwei Schreiber: der erste schreibt Buch 1–2 (bis f. 138), der zweite Buch 3 (ab f. 139(144)); eine dritte, qualitativ schlechtere Hand schreibt Ergänzungen und Nachträge, z.T. auf Rasuren. Ob die subscriptio auf f. 147v vom Autor selbst stammt, ist unsicher; dieselbe Hand schreibt auch die roten Tituli (Bildbeischriften); eine weitere Hand schreibt schliesslich die roten particulae auf den Textseiten.
Decorazione:
  • Text spärlich rubriziert: Die abgesetzten Anfangsbuchstaben von jedem Vers sind rot gestrichelt; Tituli (Bildbeischriften) in Rot, ebenso die particulae auf den Textseiten.
  • 53 Bildseiten: Federzeichnungen, oft in drei Streifen übereinander angeordnet, mit brauner Tinte vorgezeichnet, von drei unbekannten Zeichnern koloriert. Die Bilder sind, wie der Text, in zwei Phasen entstanden (bis f. 138 / ab f. 139(144)), der Herstellungsprozess erfolgte nach der Niederschrift des Textes; sie wurden z.T. nachträglich umgearbeitet – zu den Einzelheiten vgl. Kölzer/Stähli, S. 275–285. Inhalte der einzelnen Bildseiten:
    • 1) f. 95r: Die 3 römischen Dichter Vergil, Lucan und Ovid mit Schriftrollen
    • 2) f. 96r: Rogers II. (1095–1154, Herzog von Apulien) Geburt, Hochzeit der Konstanze, Abreise Heinrichs VI. mit ihr nach Deutschland
    • 3) f. 97r: Krankheit und Tod König Wilhelms II. in Palermo, 1189
    • 4) f. 98r: Trauer in Palermo
    • 5) f. 99r: Nachfolge Tankreds oder Rogers?
    • 6) f. 100r: Vizekanzler Matheus von Ajello intrigiert für Tankred
    • 7) f. 101r: Matheus schreibt an Tankred
    • 8) f. 102r: Tankreds Einzug in Palermo
    • 9) f. 103r: Tankred als Missgeburt
    • 10) f. 104r: Graf Roger von Andria im Gefängnis
    • 11) f. 105r: Kaiserkrönung Heinrichs VI. in Rom durch Papst Coelestin III., 1191
    • 12) f. 106r: Boten bei Heinrich VI.
    • 13) f. 107r: Friedrich I. Barbarossa auf dem Zug ins Heilige Land, sein Tod 1190
    • 14) f. 108r: Heinrich VI. in Montecassino
    • 15) f. 109r: Heinrich belagert Neapel
    • 16) f. 110r: Kampf und Verhandlungen
    • 17) f. 111r: Einzug Konstanzes in Salerno, Kämpfe
    • 18) f. 112r: Der Archidiakon von Salerno als Geisel beim kranken Kaiser in Neapel
    • 19) f. 113r: Abbruch der Belagerung Neapels
    • 20) f. 114r: Rückzug des kranken Kaisers nach Deutschland
    • 21) f. 115r: Salerno erhebt sich gegen Konstanze
    • 22) f. 116r: Konstanze spricht zur Bevölkerung
    • 23) f. 117r: Aufruhr, Konstanze im Gebet
    • 24) f. 118r: Konstanze und der Verräter
    • 25) f. 119r: Konstanze verlässt Salerno nach Messina
    • 26) f. 120r: Ankunft Konstanzes in Messina
    • 27) f. 121r: Tankred und Richard
    • 28) f. 122r: Konrad von Lützelhard und die Verteidiger von Capua
    • 29) f. 123r: Richard von Acerra bestürmt Capua
    • 30) f. 124r: Tankred schickt Konstanze nach Palermo
    • 31) f. 125r: Tankred und seine Gattin Sibylle
    • 32) f. 126r: Tankreds Gattin und ihr Kanzler Matheus, Konstanze in Neapel gefangen
    • 33) f. 127r: Matheus als Bigamist und Kinderschänder
    • 34) f. 128r: Konstanzes Freilassung auf Geheiss des Papstes
    • 35) f. 129r: Gefangennahme von Richard Löwenherz 1192 und seine Freilassung
    • 36) f. 130r: Diepold von Schweinspeunt vor Montecassino
    • 37) f. 131r: Heinrich VI. mit Flotte und Landheer
    • 38) f. 132r: Heinrich VI. erstürmt Salerno 1194
    • 39) f. 133r: Taten Diepolds
    • 40) f. 134r: 4 Kastelle Siziliens, Einzug des Kaisers in Palermo 1194
    • 41) f. 135r: Die Königinwitwe Sibylle
    • 42) f. 136r: Verschwörung gegen den Kaiser
    • 43) f. 137r: Bestrafung der Verräter
    • 44) f. 138r: Konstanze übergibt ihren Sohn Friedrich (II., geb. 26. Dez. 1194) der Herzogin von Spoleto zur Erziehung
    • 45) f. 144r (defekt) unten: ein Notar vor dem Volk
    • 46) f. 145r(140r): Der Kanzler Konrad von Querfurt vor den Vornehmen des Reiches
    • 47) f. 139r(141r): Der Dichter überreicht dem Kaiser seine Chronik
    • 48) f. 140r(142r): Der Dichter vor der Weisheit mit Weltkarte
    • 49) f. 141r(143r): Allegorie auf paradiesische Zustände unter Heinrich VI.
    • 50) f. 142r(144r): Der Kanzler regiert im kaiserlichen Palast
    • 51) f. 143r(145r): 5 Szenen des Alten Testaments, Kaiser Barbarossa mit seinen Söhnen, sein Kreuzzug
    • 52) f. 146r: Die 7 Tugenden huldigen dem Kaiser, Rad der Fortuna
    • 53) f. 147r: Heinrich VI. auf dem Thron, mit Kanzler Konrad und den Heerführern, Sapientia besiegt Fortuna.
Aggiunte: Violetter Rundstempel "Bibliotheca Bernensis" 32 mm (19./20. Jh.), f. 95r unten.
Zahlreiche Nachträge, Korrekturen und Kritzeleien, vgl. Kölzer/Stähli, S. 262–265.
Legatura:
  • Mindestens seit der Zeit von Bongars mit Cod. 120.I in einem Sammelband zusammengebunden, vgl. die Kataloge von Hortin, Wild und Engel (s. unten), die beide Teile zusammen verzeichnen; seit 1935 wieder getrennt.
  • Moderner Konservierungseinband (1996/1998): Weisses Halbleder auf Buchenholzdeckel (34,5 x 20,5 cm), 2 neue Messingschliessen; Buchblock auf 5 doppelte Bünde geheftet, keine Kapitalen. Kein Rückentitel, unten modernes Signaturschild Cod. 120,II. Spiegelblätter aus Pergament, keine Vor- und Nachsatzblätter.
  • Vorgängereinband 3: Johann Lindt, Juni 1935 (Vermerk im hinteren Spiegel): Mit hellem Pergament überzogene Holzdeckel (34,5 x 21,5 cm), mit von aussen teilweise geschrägten Kanten. Buchblock auf 5 doppelte Bünde geheftet, schnurumstochene Kapitalen. Rücken ohne Titel, mit Aufschrift Cod. 120.1–6. Je ein modernes Vor- und Nachsatzblatt (ungezählt) aus Japanpapier als Umlauf zu den Spiegelblättern.
  • Vorgängereinband 2: Vermutlich der Einband, den Bongars Ende 16./Anfang 17. Jh. für beide Teile anfertigen liess. Von diesem stammt möglicherweise stammt die Makulatur von 3 Urkunden, die 1935 von Johann Lindt abgelöst wurden und heute als Cod. 756.66a–c aufgestellt sind (s. unten); der Rest des Einbandes ist verloren.
  • Vorgängereinband 1: Möglicherweise brauner Ledereinband, aufgrund der braunen Abklatsche auf f. 94 und 148.
Materiale addizionale: Cod. 756.66a–c: Urkundenmakulatur.
3 Einzelblätter; Urkundenschriften (Kurrente); keine Ausstattung.
  • Cod. 756.66a Deutsche Hofgerichts-Urkunde der Grafen zu Sulz in Rottweil, datiert Montags nach Zachariae anno [MD]LXIX (1569). 17,5 x 26,5 cm, Schriftspiegel 9 x 22 cm, 13 Zeilen.
    1r Urkunde. Wir Allwig Grave zu Sultz (= Alwig II. von Sulz, ca. 1530–1572), dess hailigen Geistes Hoffmeister zu Rotweil
    1v Vermerk: Auchtbriew über Kueffer Hansen zu Pfetzen (?) , sonst leer.
  • Cod. 756.66b Teil einer lateinischen Kaufurkunde, ausgestellt in Strassburg, datiert Marcii anno Domini millesimo quingentesimo tricesimo octavo (1538). Gefaltet, max. 19 x 38 cm, Schriftspiegel 12 x 38 cm [beschnitten], 23 Zeilen.
    2r Urkunde. […] abis iudice curie Argentinensis constitutus
    2v leer
  • Cod. 756.66c Deutsche Hofgerichts-Urkunde der Grafen zu Sulz (ohne Ort, aber sehr wahrscheinlich Rottweil), datiert Monntags nach dem Sonntag LXVI ([15]66). 17 x 14,5 cm, Schriftspiegel 9 x 13 cm [beschnitten], 13 Zeilen.
    3r Urkunde [Fragment]. [Wir Wilhelm von Sulz (= Wilhelm von Sulz, um 1525–1565) Grav]en in Cloggow (= Klettgau)
    3v Rest eines Vermerks: Christmann (?), sonst leer.
Literatur: 1. Bloesch, Hans: Katalog zu den Hagen-Nachträgen Cod. 723–824 (1930ff.), S. 14.
Contenuto:
  • 1. Petrus de Ebulo: Petrus de Ebulo: Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis.
    • Editionen:
      • Kölzer, Theo / Stähli, Marlis: Petrus de Ebulo, 1160–1220. Liber ad honorem Augusti sive De rebus Siculis: Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern: eine Bilderchronik der Stauferzeit. Sigmaringen 1994.
      • Pastore, Mariano/ Manzione, Carlo: De rebus siculis carmen ad honorem Augusti = Carme sulle vicende di Sicilia in onore di Augusto. Secondo il codice 120 della Biblioteca Civica di Berna (Burgerbibliothek Bern): con le miniature di Pietro da Eboli ... Eboli 2010.
      • Siragusa, Gian-Battista: Liber ad honorem Augusti di Pietro da Eboli (sec. XII) secondo il cod. della biblioteca civica di Berna. 2 Bde. Roma 1905–1906.
      • Rota, Ettore: Petri Ansolini de Ebulo: De Rebus Siculis Carmen. Città di Castello 1904.
      • Winkelmann, Eduard: Des Magisters Petrus de Ebulo liber ad honorem Augusti. Nach der Originalhandschrift ... Leipzig 1874.
      • Engel, Samuel: Petri d’Ebulo carmen de motibus Siculis, et rebus inter Henricum VI. Romanorum imperatorem, et Tancredum seculo XII. gestis ... Basel, Emanuel Thurneysen, 1746.
    • (94rv) Altes Spiegelblatt vorne, leer
    • (95r) Titelseite. Vergil, Lucan, Ovid, alle mit Schriftrolle, daneben je der Anfangsvers ihrer Hauptwerke. – Der zweite Vers wurde jeweils im 13.–15. Jh. nachgetragen.
    • (95v130r) Buch 1. Incipit prima primi regis Siciliae particula. Dux ubi Roggerius Guiscardi clara propago …–… Captivosque ferunt in sua castra viros.
    • (130v138v) Buch 2. Explicit liber primus, incipit secundus. Ut pius armipotens fugat omnem letus eclipsin …–… Vive diu, proavus factus ad astrea voles
    • 144r(139r)144v(139v), 145v(140v) Überleitungsblätter. … Quos Et que dictarat Sit licet immanis commissi sarci[na fraudis] …–… Siciliam repetens, Rome reget aurea sceptra.
    • 139v(141v)143v(141v), 146r147r Buch 3. Incipit liber tercius ad honorem et gloriam magni imperatoris. Desine Calliope; satis est memorasse, quod holim …–… Cogat ad imperium sidera fata deos.
    • (147v) oben der kaum mehr lesbare Vers auf das Jahr 1195: Annis quinque minus numeratis mille ducentis, Cesar regna capit et sua nupta parit (später zweimal nachgetragen);
    • Darunter Widmung: Ego magister Petrus de Ebulo, servus imperatoris fidelis, hunc librum ad honorem Augusti composui. Fac mecum, domine, signum bonum, ut videant me Tancridini et confundantur. In aliquo beneficio mihi provideat dominus meus et deus meus, qui est et erit benedictus in secula. Amen.
    • Daneben und darunter zahlreiche spätere (13./14. Jh.) Exzerpte aus: Vergil: Bucolica; Ps.-Varro: Sententiae; Horaz: Epistulae; Ovid: Ibis; Caesar: De bello gallico; Cicero: De senectute, De amicitia etc. sowie Bemerkungen zu Kräutern und Einträge über die Gallier.
    • (148rv) Altes Spiegelblatt hinten: Besitzvermerk (s. oben Provenienz), sonst leer.
  • Bemerkungen: Unikat, Sizilien, um 1195/1197, mit einzigartigen ganzseitigen kolorierten Federzeichnungen, die in der Handschrift rechts dem Text gegenüber stehen. – Im Jahre 1194 wurde das normannische Königreich Sizilien unter Heinrich VI. (römisch-deutscher Kaiser 1191–1197) Teil des staufischen Reiches. Ein Zeitgenosse, Magister Petrus de Ebulo (aus Eboli, Provinz Salerno), Kleriker, Dichter und Arzt, schildert den Übergang von der Età normanna zur Epoca sveva in einem lateinischen Versepos von rund 1700 Distichen, das in drei Bücher eingeteilt ist. Die ersten beiden Bücher behandeln die Vorgeschichte und die staufische Eroberung, das dritte Buch ist ein Lobgedicht auf Kaiser Heinrich VI. und seine Gemahlin Konstanze, die Tochter und Erbin König Rogers II. von Sizilien. Die Handschrift wurde vermutlich in Salerno (auch Palermo wurde vermutet) im Umkreis des kaiserlichen Hofes von zwei unbekannten Händen geschrieben, vom Autor selbst korrigiert und von mehreren unbekannten Zeichnern illustriert. Die Illustrationen sind die einzigen zeitgenössischen Bilddokumente des 12. Jahrhunderts und somit von höchstem kulturgeschichtlichem Wert, indem sie Alltagsleben und Krieg, Kleidung und Bewaffnung, Belagerungstechnik, Seeschiffe und Meerestiere, das Hofzeremoniell und städtisches Leben sowie besonders das mittelalterliche Palermo und den Kaiserpalast abbilden. Sogar die Geburt des späteren Hohenstaufen-Kaisers Friedrich II. (König von Sizilien seit 1198, Kaiser 1220–1250) im Jahre 1194 und seine ersten Lebensjahre bei der Herzogin von Spoleto sind in Wort und Bild beschrieben. Dabei sind die Illustrationen ein eindrucksvolles Beispiel für politische Bildpropaganda, indem der Kaiser als majestätischer Weltenherrscher, sein Widersacher Graf Tankred von Lecce (1189 zum König gewählt und 1190 gekrönt) als widerwärtige Missgeburt und Bösewicht dargestellt ist.
Provenienza del manoscritto:
  • Im späten Mittelalter (vielleicht schon um 1220) in Frankreich aufbewahrt, vgl. zwei altfranzösische Federproben auf f. 140r(142r) Rar si ge puse / Rar si gi puse achaper (13. Jh.) sowie die Legenden f. 146r und Einträge über die Gallier f. 147v.
  • Vorbesitzer: Coelestinerkloster Sens (1366 gegründet): f. 95r und 146v Besitzeinträge, z.T. radiert: Celestinorum Senonensium.
  • Vorbesitzer: Gabriel Nicolai (15. Jh.): f. 148r: Besitzeintrag Iste liber est mihi Gabrieli Nicolay, darunter längerer radierter Eintrag (unleserlich).
  • Vorbesitzer: Notizen von zwei unbekannten französischen Vorbesitzern (16. Jh.); einer verweist auf schon damals vorhandene Lücken: f. 120v, 131v, 135v, 138v (vgl. Kölzer/ Stähli, S. 252, 266) – die fehlenden Blätter nach 143 und 144 oben werden interessanterweise nicht erwähnt.
  • Vorbesitzer: Bongars, Jacques (1554–1612) – zweifellos in seinem Besitz, jedoch ohne eigenhändige Notiz (seine Hand nur in Cod. 120.I, f. 1r, 69r, 93r).
Acquisizione del manoscritto: Durch die Schenkung von Jakob Graviseth 1632 in die Berner Bibliothek gelangt.
Kataloge:
  • Hortin, Samuel: Clavis bibliothecae Bongarsianae MDCXXXIIII. Bern 1634 [= BBB Cod. A 5], S. 49: [Sign.] V.6. I. Adonis Viennensis historia. Et excerptum de gestis Pontificum. Item M. Petri Debulonis versus de gestis Imperatorum, 1195. f.
  • Wild, Marquard: Catalogus Librorum Bibliothecae Civicae Bernensis MDCIIIC. Bern 1697 [= BBB Cod. A 4], f. 39r: 120. Adonis Viennensis chronica. Item excerpta de gestis Romanorum. Item magistri Petri de Bullonis de gestis imperatorum. 1195. f.
  • Engel, Samuel: Manuscripta A[nno] 1740. Bern 1740 [= BBB Mss.h.h.III.110], f. 2v: 120. Adonis chronica Viennensis. Item Albonis Floriacensis excerpta de gestis R[omanorum] P[ontificum] ex Damasio. Carmen m[agistri] Petri d‘Ebulonis de gestis regum Siciliae libri 3 cum figuris. Secul. 13°, m[embr.]; f. 4r: 120. Albonis Floriacensis excerpta de gestis R[omanorum] Pontificum ex Damasio, vide Adonis; f. 20v: 120. Chronica Adonis Viennensis. Item Albonis Floriacensis excerpta de gestis Roman[orum] Pont[ificum]. Carmen m[agistri] Petri d‘Ebulonis de gestis regum Siciliae libri 3 cum pl[urimis] figuris. Secul. 13°, m[embr.]; f. 31r: 120. Ebulonis Petri carmen de gestis regum Siciliarum, vide Adonis chronica; f. 74r: 120. Pontificum Rom[anorum] gesta, vide Chronica; f. 80r: 120. Romani summi pontifices. Eorum gesta, vide Adonis sowie f. 84v: 120. Siciliae regum gesta. vide d‘Ebulonis.
  • Sinner, Johann Rudolf: Catalogus codicum mss. bibliothecae Bernensis. Bd. 2. Bern 1770, S. 159–177.
  • Hagen, Hermann: Catalogus Codicum Bernensium. Bern 1875, S. 174.
  • Pellegrin, Élisabeth: Notices de manuscrits (contenant de textes classiques latins de la Bibliothèque de la Bourgeoisie de Berne). – Typoskript in Xerokopie, um 1960.
  • Homburger II (Typoskript, um 1960), S. 85–126 (und weitere Dokumentation Homburgers im Exemplar A aufbewahrt).
  • Restaurierungsbericht von Ulrike Bürger, August 1998.
Literatur zur Handschrift (Auswahl):
  • Kölzer, Theo / Stähli, Marlis: Petrus de Ebulo, 1160–1220. Liber ad honorem Augusti sive De rebus Siculis: Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern: eine Bilderchronik der Stauferzeit. Sigmaringen 1994, hier S. 247–285 und S. 301–302 (Bibliographie).
  • Kraft, Sibyl: Ein Bilderbuch aus dem Königreich Sizilien: kunsthistorische Studien zum "Liber ad honorem Augusti" des Petrus von Eboli (Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern). Weimar 2006, hier S. 74–84.
  • Scarpatetti, Beat Matthias von: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550. Bd. II: Die Handschriften der Bibliotheken Bern – Porrentruy. Dietikon-Zürich 1983, hier Textbd. S. 15–16 (Nr. 32); Tafelbd. Abb. 93.
Weitere Literatur:
  • Zur fast unüberschaubaren Fülle von Sekundärliteratur sei verwiesen auf die nützlichen Bibliographien bei Kölzer/ Stähli (1994), hier S. 301–304; Kraft (2006), hier S. 340–358 sowie Pastore/ Manzione (2010), hier S. 255–256.
  • An neuester Literatur seien exemplarisch angeführt:
  • Dittelbach, Thomas/ Sebestyén, Ágnes (Hgg.): Light colour line – perceiving the Mediterranean: conflicting narratives and ritual dynamics. Hildesheim/ Zürich/ New York 2016, hier S. 133–147, 234–239.
  • Dunphy, Raymond Graeme (Hg.): The encyclopedia of the Medieval chronicle. Leiden 2010, hier S. 864–865, 1204.
  • Orofino Giulia: Incognitae officina: il problema degli scriptoria di età sveva in Italia meridionale, in: Medioevo: le officine. Atti del Convegno Internazionale di Studi (Parma, 22-27 settembre 2009) a cura di A. C. Quintavalle, Mailand 2010, S. 468-480.
  • Orofino Giulia: Eine neue Welt: Geschichte und Wissenschaft in der staufischen Buchmalerei Suditaliens, in: Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa. Essays, hrsg. A. Wieczorek, B. Schneidmueller, S. Weinfurter, Darmstadt 2010, S. 373-384.
  • Speciale Lucinia: Tancredi e l’eredità normanna, in: Ead., Immagini per la storia, Ideologia e rappresentazione del potere nel mezzogiorno medievale, Spoleto 2014, S. 149-169.
Externe Ressourcen: