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  • Mengis Simone, Schreibende Frauen um 1500. Scriptorium und Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina St. Gallen (Scrinium Friburgense 28), Berlin/New York 2013, S. 292-294.
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  • Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. III: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen-Zürich, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper und Marlis Stähli, Dietikon-Zürich 1991, Nr. 413, S. 149-150.
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Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, M 16
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Mengis Simone, Schreibende Frauen um 1500. Scriptorium und Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina St. Gallen (Scrinium Friburgense 28), Berlin/New York 2013, S. 292-294.

Titre du manuscrit: Ascetica et Liturgica varia
Périodes:
  • [15.Jh.]
  • 1513
Support: Papier. WZ: r. kleiner Ochsenkopf mit Augen, Nüstern, löffelförmigen (länglich-runden) Ohren, kurzer Stange und Stern, der Kopf teilweise sichtbar f. 14, f. 17, f. 24; der Kopf läuft schmal zu (die Nüstern berühren einander); ähnlich Piccard, Wasserzeichen II/2 (1966), Abt. VII, Nr. 294 (unter anderem Trier, 1466- 1470), Nr. 374 (Basel, Freiburg i.Br., Genf, 1450-1453). - 2. ab. f. 50 Ochsenkopf mit Nase, schiefem Maul und heraushängender Zunge und einem Beizeichen zwischen den Hörnern; diese Marke verwandt mit Piccard, Wasserzeichen II/2 (1966), Abt. I, Nr. 721 (1471-1473/4, Nürnberg, Speyer); derselbe Ochsenkopf wieder f. 73, f. 85, f. 96 auf dem Verso mit Bleistift nachgezeichnet. - 3(?). f. 51 ähnliches Modell mit nach rechts verschobener Nase, die (zu einem der beiden Marken) dazugehörigen Hörner f. 65.
Volume: 126 folia
Format: 15 x 10 cm
Numérotation des pages: Moderne arabische Bleistiftfoliierung.
Composition des cahiers: Lagennummerierung 1-3 arabisch, mit brauner Tinte.
Mise en page: r. f. 1r-40v Schriftspiegel braune Tinte, 6,5 x 9,5/ro cm, 16-20 Zeilen. Arabische Nummerierung der Lagen 3 und 4 von der Schreiberin, mit brauner Tinte.
2. f. 42r-47v Schriftspiegel braune Tinte, 6,5/7 x 10 cm, 15/r6 Zeilen.
3. f. 55r-95r, f. 103r-110v keine Einrichtung, 13-15 Zeilen.
4. f. 96r-101v ohne Einrichtung.
Type d'écritures et copistes:
  • r. f. 1r-40v schöne, ausgeformte Bastarda einer offensichtlich geschulten und geübten Schreiberin, mit runden Buchstabenkörpern, keine Buchstabenformen persönlicher Prägung, so dass die Schrift (im besten Sinn) =schulmässig< wirkt; konsequent angebrachte Haarstriche sowie Ansätze zu Schaftgabelung bei b und h, zum Beispiel f. 13r; Duktus aufrecht und regelmässig, mit klaren Wortabständen (f. 18v-21r enger).
  • 2. f. 42r-47v ebenfalls schöne, aber weniger runde Bastarda, auffallend die tief nach unten gezogene Unterschlaufe der g, tendenziell auch der z, bei den kursiven b und d sind Oberschlaufe und Bauch nahezu gleich gross; vermerkenswert das finalis-s, wie ein (verhältnismässig zu) kleines ß; Elongierungen, Haarstriche (kleine Häkchen über den u). - f. 49rv, f. 50rv, f. 51r-53v, f. 54r (3 Zeilen) schreiben weniger geübte Hände des 16. Jhs. in unregelmässiger Halbkursive, mit teils stärker schwankender Zeilenführung (11-14 Zeilen/ 17-19 Zeilen/ 14-15 Zeilen), vor allem die dritte dieser Hände sehr unbeholfen.
  • 3. f. 55r-95r, f. 103r-110v wenig formbestimmte, tendenziell nach oben gezogene halbkursive Bastarda wohl der 2. Hälfte des 15. Jhs., offenbar schreibgewohnt, aber wenig diszipliniert: Der Bogen des h tief und rund nach unten ausholend, die v und w mit links oben angesetzten Ansatzschlaufen (mehr gerade als rund, mit kleinen Häkchen).
  • 4. f. 96r-101v formlose, schwankende halbkursive Bastarda, wohl der 2. Hälfte des 15. Jhs.; untere Hälfte der letzten Seite von Hand des 16. Jhs.
  • 5. f. 110v-113r Kursive wohl des 16. Jhs. mit Vorliebe für Schlaufen und Elongierungen, sehr auffällig die verschnörkelten k.
  • 6. f. 114v-115v (noch der Bastarda nahe Kursive der I. Hälfte des 16. Jhs., unsicher, schwankend.
  • 7. f. 116r-117v formbestimmtere, bastardanahe Kursive der 2. Hälfte des 15. Jhs.
  • 8. f. 118r-120r korrekte, enge, vertikale Bastarda.
  • 9. f. 120v-123r gleichmässige, linksgeneigte Bastarda mit runden Buchstabenkörpern, regelmässige Zeilenführung, obwohl die Einrichtung fehlt.
Décoration:
  • 1. f. 1r-40v schöne, etwas verspielte Lombarden mit Schlaufen.
  • 2. f. 42r-47v rote Lombarden (teils mit Bleioxidation der Mennige-Mischung), deren Form etwas von den typischen Katharinen-Lombarden abweicht.
  • 3. f. 55r-95r, f. 103r-110v Rubriken und Lombarden von der Schreiberin, einzelne Worte im Text mit roter Tinte; zu vermerken die roten O in den Anrufungen, die mit einem Kranz aus kleinen Strichen umgeben sind und im Innern ein (lächelndes) Gesicht haben (wie eine kleine lachende Sonne).
  • 4. f. 96r-101v ohne Rubrizierung.
  • 5. f. 120v-123r rubriziert, Lombarden (mit Bleioxidation der Mennige-Mischung).
Ajouts: f. 21r untere Hälfte der Seite durchgestrichen. f. 126v achtzeiliges lateinisches Gebet nachgetragen von einer kursiven Hand des ausgehenden 15. Jhs. Nach f. 28 zwei getrocknete Blüten sowie Haare eingelegt.
Reliure: Kettenstichband, mit Leder-Verstärkung am Rücken, in der Mitte Blüten-Motiv ausgestanzt, Umschlag ein Pergament-Fragment einer Urkunde des Bischofs von Konstanz 1441, in lateinischer Kursive.
Sommaire:
  • f. 1r-40v Gebete zu den einzelnen Horen flüssiges Latein der Schreiberin.
  • f. 41 leer.
  • f. 42r-47v lateinische Gebete auch diese Schreiberin ohne Latein-Fehler.
  • f. 48 leer.
  • f. 55r-62r zur Rosenkranzbruderschaft: Einführung und Verbreitung Welcher mensch sich wil lassen in schriben in die loblichen bruoderschaft des psalters oderrosen krantz vnser lieben frowen marie [mit roter Tinte] der bedarf/ kan gelt geben dz da kan simonÿ verdacht wird …–… so werdens sÿ dalhaftig [sic] aller guothait die bÿ dem salue geschieht glich als sÿ da wered
    • darin f. 56r Rubrik mit roter Tinte: >hie finstu den psalter geschriben von vnser lieben frowezi wie du in betten soft mit xv vatervnser vnd ander talb [sic] hundert ave maria vnd mit iij gouben [sic, =?].< Der wiss rasen krantz.
  • f. 72r >Hie vacht an der rot rasen krantz het auch v rosen vnd l auemaria< Die erst vermanung zuo dem ersten roten rasen [alles sie]. f. 81v die ander vermanung von vnser lieben suochen zuo dem rotten rasen [alles sic]
  • f. 82r >die drit <
  • f. 82v >die fÿert <
  • f. 85v >die v ermanung [sic].<
  • f. 91r >hie facht an der gel rasen krantz,<
  • f. 91v >erst vermanung < zuo dem gellen rasen krantz.
  • f. 93r >die ander armanung [sic]< folgen keine weiteren Ermahnungen, bricht wohl f. 95r ab.
  • f. 102 leer.
  • f. 113v-114r leer.
  • f. 118r-120r Gebete zu Beata Maria Virgo vgl. f. 118v o süssmütige willige helferin alle sünderin der ich laider aine bin .
  • f. 126v achtzeiliges lateinisches Gebet.
Origine du manuscrit: f. 47v: .1.5.1.3. ]. aͤ. [das hochgestellte e nur schwach sichtbar, aber wohl sie]; möglicherweise Initialen der Schreiberin? Im Konventualinnen-Verzeichnis bei Vogler, St. Katharina (1938) keine Konventualin mit entsprechendem Namen gefunden. f. 101v die Initialen J. h. L., wohl der Schreiberin. Im Konventualinnen-Verzeichnis bei Vogler, St. Katharina (1938), keine Konventualin mit entsprechendem Namen gefunden. Herstellung im Katharinen-Scriptorium gut möglich, aber nicht beweisbar: keine mir bekannte Katharinen-Hand.
Acquisition du manuscrit: Kein zeitgenössischer Besitzeintrag; auf pergamentenes Spiegelblatt VD aufgeklebter Zettel von einer Hand des 19./Anf. 20. Jhs.: Eigentum des Klosters St. Katharina I Wil, Kt. St. Gallen.
Bibliographie:
  • Vogler, St. Katharina (1938), S. 253, Nr. 75, ohne Erwähnung der möglichen Schreiberinnen-Initialen (nur Datierung);
  • CMD-CH III (1991), Nr. 413, Abb. 552.