Gasparinus, Barzizius (ca. 1359-1431)
Die Sammelhandschrift stammt aus der Bibliothek der Basler Kartause und enthält Schultexte zum antiken Komödiendichter Publius Terentius Afer (ca. 195 – ca. 159 v. Chr.), so die Comoediae cum didascaliis, wie auch verschiedene Rhetoricae, etwa aus der Rede- und Brieflehre. Den ersten Teil der Handschrift schrieb der spätere Prior Jacob Lauber noch während seiner Studienzeit in den Jahren 1471 und 1472.
Online seit: 18.06.2020
- Alpoleius, Jacobus, de Urbisaglia (Autor) | Augustinus, Dati (Autor) | Gasparinus, Barzizius (Autor) | Heinrich Arnoldi (Bibliothekar) | Henricus, Francigena (Autor) | Isidorus, Hispalensis (Autor) | Louber, Jakob (Schreiber) | Louber, Jakob (Kommentator) | Louber, Jakob (Annotator) | Louber, Jakob (Vorbesitzer) | Luder, Petrus (Autor) | Pius II, Papa (Autor) | Terentius Afer, Publius (Autor) | Theophrastus (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Der Band S 56 der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) versammelt in fünf Teilen verschiedene lateinische Texte, sowohl Klassische Texte wie Werke von italienischen Humanisten, wobei die beiden ersten gedruckt sind (mit Initialen in Rot und Grün), die drei folgenden handschriftlich. Der erste Teil, gegen 1472 bei Michael Wenssler und Friedrich Biel in Basel gedruckt (GW 3676), enthält die Epistolae des Humanisten und Rhetorikprofessors Gasparino Barzizza aus Bergamo (ca. 1360-1431). Ihnen folgt der Trost der Philosophie von Boethius, aus der Werkstätte desselben Michael Wenssler in Basel, gegen 1473-1474 (GW 4514). Danach erscheint der erste handschriftliche Text (unvollendet; mit Marginal- und Interlinearglossen), Jesuida seu De passione Christi des Humanisten und Mediziners Girolamo della Valle aus Padua († ca. 1458 oder 1494). Als Grundlage für die Kopie des in Hexametern geschriebenen Werk, das dem Bischof von Padua (1428-1447) Pietro Donato gewidmet ist, diente wahrscheinlich die Edition von ca. 1474 bei Michael Wenssler in Basel (GW M49385). Auch die Seiteneinrichtung richtet sich nach dieser Edition. Der vierte Teil enthält die Verschwörung des Catilina von Sallust. Am Ende des Bandes bilden drei Werke von zwei Autoren (mit marginalen und interlinearen Glossen; Initialen in Rot und Grün), infolge eines Fehlers des Buchbinders in der Reihenfolge der Lagen ineinander vermischt, den fünften Teil: es handelt sich um die Elegantiolae (in der Reihenfolge der Lektüre: ff. 1r-10v, 27r-38v, 11r-20r) des Humanisten und Rhetorikprofessors Agostino Dati von Siena (*1420 oder 1428, †1478), sowie um zwei Abhandlungen von Gasparino Barzizza, die bereits im gedruckten Teil vorhanden sind, die Praeceptorum summula (ff. 20r-21v) und das Modus orandi (ff. 21v-26v, 39r-43r). Die drei handschriftlichen Teile des Bandes wurden von verschiedenen Händen angefertigt, darunter diejenige des anonymen Schreibers von Georges Supersaxo. S 56 ist daher mit den anderen Handschriften vergleichbar (S 51, S 101, S 105), die für Georges Supersaxo zu der Zeit hergestellt wurden, als der junge Mann in Basel Jura studierte (um 1472-1474). Unter den Annotationen auf den Vorsatzblättern ist der Besitzervermerk seines Vaters, Bischof Walter Supersaxo, zu erkennen (f. N2r).
Online seit: 22.03.2018
- Augustinus, Dati (Autor) | Boethius, Anicius Manlius Severinus (Autor) | Gasparinus, Barzizius (Autor) | Hieronymus, de Vallibus (Autor) | Sallustius Crispus, Gaius (Autor) | Supersaxo, Georg (Auftraggeber) | Supersaxo, Walter (Vorbesitzer)