Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Beschreibung für e-codices von Rudolf Gamper und Monika Studer, Kantonsbibliothek St. Gallen, Vadianische Sammlung, St. Gallen 2009.
    (Standardbeschreibung, momentan angezeigt)
  • Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, 
Bd. III: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen-Zürich, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper 
und Marlis Stähli, Dietikon-Zürich 1991, Nr. 18, S. 9.
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St. Gallen, Kantonsbibliothek, Vadianische Sammlung, VadSlg Ms. 307
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Beschreibung für e-codices von Rudolf Gamper und Monika Studer, Kantonsbibliothek St. Gallen, Vadianische Sammlung, St. Gallen 2009.

Handschriftentitel: Titus Livius, Ab urbe condita, libri 21-30
Entstehungsort: Padua
Entstehungszeit: 1442
Frühere Signatur:
  • G 6
  • H 177
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 233 Blätter
Format: 36,5 x 25,5 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung Ir . 1r230r . 230a . 231r .
Lagenstruktur: 22 V220 + II224 + III230 . Alte Lagenzählung am Lagenende .A.–.Y., Doppelblätter der Lagen mit Kleinbuchstaben und den Zahlen 1–5 bezeichnet, b1–b5, etc., stark beschnitten.
Seiteneinrichtung: Blindlinien zur seitlichen Begrenzung des Schriftspiegels, waagrechte Schreiblinien mit Tinte. Schriftraum 22,5 x 13,5, 36 Zeilen.
Schrift und Hände: Semigotica von der Hand des Nicolaus de Salveldia.
Buchschmuck:
  • Incipits und Explicits rot.
  • Bei den Kapiteln 3zeilige, bei den Büchern 7–9zeilige Weissrankeninitialen: Majuskeln in Gold, punziert, weisse Ranken mit Schattierung in Rosa, teilweise auch in Schwarz, Gründe in Blau, Rot, Grün und Gold mit blauer Randung, 1r mit goldenem Adler sowie je zwei Menschen- und Tierköpfen, 91v mit Löwenkopf, 161r mit dem Kopf eines Fabelwesens, einem menschlichen Kopf und zwei Masken, 203v mit Groteske.
  • 1r unten reiche Bordüre aus Blattranken mit Blüten, Tieren und den Brustbildern einer Frau und eines Mannes, in der Mitte ein grosses Wappen (siehe Provenienz).
  • 224r Stammtafeln.
Spätere Ergänzungen: Marginalglossen mit Erklärungen von Ortsnamen u.a. sowie wenige Korrekturen und Varianten von der Hand des Schreibers Nicolaus de Salveldia.
Einband: Italienischer Renaissanceeinband des 15. Jhs., umfassend restauriert 1989. Dunkles Leder mit Streicheisenlinien und Rollen- und Einzelstempeln. Goldschnitt. Rücken und 4 nach vorn greifende Kantenschliessen in der Restaurierung von 1989 erneuert, Messingteile teilweise alt. Spiegel- und Vorsatzblätter (Ir , 231r ) Pergament. Bl. 230a ehemals auf das vordere Spiegelblatt geklebt, in der Restaurierung von 1989 abgelöst und nach Bl. 230r eingesetzt. Spiegelblatt vorn Tito Livio e in stampa, 15./16. Jh. Vergleichbare Einträge desselben Schreibers finden sich in VadSlg Ms. 298, 305, 306, 308, 314, 315 und 329; die Einbände von VadSlg Ms. 298, 306, 308, 314, 315 und 329 tragen ähnliche Muster von Rollenstempeln sowie gleichartige Schliessen. Spiegelblatt hinten 2zeiliger Eintrag in hebräischer Schrift.
Inhaltsangabe:
  • Ir-v leer
  • 1r223v Titus Livius: Ab urbe condita, libri 21–30. >Hic incipit liber primus tertie deche Titi Livii Patavini hystoriographi de secundo bello Punico. Et primo ponitur autoris prohemium< In parte operis mei licet mihi prefari quod in principio summe tocius professi …–… claraque cognomina familie fecere. >T. Livii Patavi rerum Romanarum imperante Ocaviano Augusto illustris hystorici de secundo bello punico liber decimus et ultimus. Explicit decadis tertie. Nicolaus de Salveldia .M.cccc.xlii. absolvit Patavii. Valeas qui legis<
    • Titus Livius, Ab urbe condita libri 21–25, hg. v. Thomas Alan Dorey, 2 Bde., Leipzig 1971–1976, die Hs. Bd. 1, S. XII erwähnt und
    • Titus Livius, Ab urbe condita libri 26–30, hg. v. Patrick Gerard Walsh, 2 Bde., Leipzig 1982–86. In allen Teilen mit abweichender Zählung der Bücher und Kapitel.
  • 224r Stammtafel der Porcier und der Scipionen Linke Hälfte: Marcus Porcius Cato Tusculo oppido ex humili genere natus […] mit Nachkommen des Marcus Porcius Cato. Rechte Hälfte: Scipionum familia a Corneliis descendit mit Stammtafel von Lucius Cornelius Scipio bis Publius Cornelius Scipio Emilianus Africanus.
  • 225r230v Capitula >Capitula in decem libris Titi Livii de Secundo bello Punico< Capitulum primum in quo continetur prophemium, magnitudo belli et causa ipsius Dum ea Romani. In quo continetur oppugnatio Sagunti […] Die Kapiteleinteilung stimmt nicht mit jener im Text oben überein.
    • (230ar) Abklatsche der Signatur und der Notiz im vorderen Spiegel.
    • (230v231v) leer.
Entstehung der Handschrift: 223v nennt sich der Schreiber Nicolaus de Salveldia und datiert die Kopie auf 1442. Die Marginalglossen wie auch die Stammtafel der Porcier und der Scipionen (224r) sind aus der Liviushandschrift des Sicco Polentone (1375/76–1446), Kanzler in Padua, abgeschrieben (Holkham Hall Library, MS 349). Freundliche Mitteilung von Suzanne Reynolds, Holkham Hall.
Provenienz der Handschrift: 1r Wappen der Familie Capodilista (Padua, Verona).
Erwerb der Handschrift: Gelangte vor 1740 in die Bürgerbibliothek St. Gallen und ist verzeichnet im Handschriftenkatalog von Antonius Merz, VadSlg Ms. 12, S. 147 unter den Materiae historicae mit der Signatur G 6. Spiegelblatt vorn und Abklatsch auf 230ar Signatur H 177 mit Rötel [korrigiert aus G 177], 18. Jh.
Bibliographie:
  • Gustav Scherrer, Verzeichniss der Manuscripte und Incunabeln der Vadianischen Bibliothek in St. Gallen, St. Gallen 1864, S. 80f.;
  • Peter Wegelin, Kostbarkeiten aus der Vadiana St. Gallen in Wort und Bild, St. Gallen 1987, S. 43–45;
  • CMD-CH Bd. 3, Nr. 18;
  • Rudolf Gamper, Ein fast perfektes Manuskript, in: Hochachtend heiter. Jost Hochuli zum 75. Geburtstag, St. Gallen 2008.