Basel, Universitätsbibliothek, A XI 61
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Aus: HAN. Verbundkatalog Handschriften - Archive - Nachlässe, 2018.

Handschriftentitel: Gebet- und Andachtsbuch mit Marienoffizium
Entstehungsort: Oberdeutscher (alemannischer) Sprachraum
Entstehungszeit: 2. Hälfte 15. Jahrhundert
Alternative Bezeichnung: Titel bei Binz gemäss dem Haupttext der Handschrift: Kurs von unsrer lieben Frau
Frühere Signatur: Kartause Basel, Bibliothek der Laienbrüder, D lv (alt)
Beschreibstoff: Papier;
Wasserzeichen: kleiner Ochsenkopf mit Stern. Vielfach stark abgegriffen.
Umfang: 1 Band (159 Blätter)
Format: 14,5 x 10,5 cm
Seitennummerierung: Moderne Foliierung: 1-159.
Lagenstruktur: IV8 + V18 + 8 VI114 + (VI+1)127 + 2 VI151 + IV159; das kleinformatige Bl. 124 ist zugebunden.
Seiteneinrichtung: Schriftraum ca. 9,5 x 5,5 cm; ungespalten; Text von senkrecheten Linien eingefasst
Schrift und Hände: Eine Hand der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
Buchschmuck: Rote Überschriften und Absatzinitialen
Einband: Mit karminrotem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schliesse (abgerissen). Rücken 1935 durch Albert Bauer repariert. Auf dem vorderen Deckel womöglich Überreste der bei Binz, S. 306, erwähnten älteren Reparatur mit Papier.
Hauptsprache: Deutsch (Alemannisch)
Inhaltsangabe:
  • 1r Titel, Signatur und Besitzeintrag aus der Kartause Basel.
  • 1v leer
  • 2r-78v Kurs von unsrer lieben Frau >Hhie [sic] hebt an der curs von unser frowen. Die metti<. Herre, myn leffzen tu uff do kundet min mund din lob>Hie hant ein ende die siben zit von unser frowen<
    Deutsches Marienoffizium
  • 79r-v leer
  • 80r-109v Gebet >Dis sint die manung<. Lob ere und danck si dir ewiger vatter Ich manen dich und dancken [80v ] dir lieber ewiger vatter …–… in dinem ewigen rich dich mynneklichen loben und eren müsse von ewen zu ewen. Amen
  • 110r-v leer
  • 111r-119v Der selen vesper >Hie vahet an der selen vesper. Ps<. Ich hat gott lip wanne er die stimme mines gebetes erhörete …–… in einikeit des heilgen geistes dur alle zit in ewikeit. Amen. >Hie hat ein end der sel vesper<
  • 120r-v leer
  • 121r-123v Sieben Tagzeiten >Von den sibn zitten zu der ersten complet<. Alle herschafft dinet, alle fürsichtikeit sorgen …–… alli luterkeit wartt bewunden, alles gutt wart ingenomen. Amen
  • 124r Geistlicher Spruch Alle demüt wart in ein grab geleid, aller glub wart gedecket mit einem stein, alles belib allein
    Bl. 124 misst nur 6,5 x 6 cm. Der gleiche Spruch findet sich mit roter Durchstreichung auch auf Bl. 157r. Womöglich wurde er zunächst auf Bl. 157r niedergeschrieben und nachträglich auf dem kleinen Zettel notiert, der als Bl. 124 im Anschluss an den Text über die sieben Tagzeiten in den Band eingebunden wurde.
  • 124v leer
  • 125r-126v Gebet Herre ich manen dich des gebettes, das du dett uf dem berg und der angste und der nott …–… und das ewig leben mit dir. Amen
  • 127r-v leer
  • 128r-144r Sieben Busspsalmen >Dis sint die siben psalmen von got und von unser frowen und von allen heilgen. Domine<. Herre nit beschelt mich in diner grimikeit noch in dinem zorn …–… wan ich din knech [sic] bin. >Da hant ein end die siben psalmen bis uff die latein<
    Ähnliches Initium auch in den Handschriften Gotha, Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha, Cod. Chart. B 939, Bl. 98r; Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. Wonnenthal 15, Bl. 90v
    Zur Überlieferung der sieben Busspsalmen siehe: Vollmer, Hans. - Die Psalmenverdeutschung von den ersten Anfängen bis Luther: Beiträge zu ihrer Geschichte mit tabellarischen Uebersichten. - Potsdam 1932; Rost, Hans. - Die Bibel im Mittelalter: Beiträge zur Geschichte und Bibliographie der Bibel. - Augsburg: Komm.-Verl. Seitz, 1939, S. 346-348.
  • 144v leer
  • 145r-156r Verschiedene Gebete >Dis soltu sprechen vor einem martel bild<. Gedancket si dir herre Ihesu Criste des ewigen gottes und de [sic] reinen magt Marien
    • (146v) Ich bit dich lieber herre Ihesu Criste durch dinen heilgen lychamen der hutt gesegnet wirt
    • (148r) Ich bit dich heilge maget Maria und manen dich alles des lidens das du empffingt da dir her Simeon
    • (150v) Himlischer vater Ihesu Criste, ich erkenne und weiß wol das [151r ] ich wider dich gelebt han und miner schuld
    • (152r) Gutter Ihesus, o susser Ihesus, o Ihesus ein sün eyner junckfrowen Maria, vol aller gnaden und warheit
  • 156r-157r Salve Regina, deutsch >Das Salve Regina<. Gegrusset sistu kunigin der erbarmhertzigkeit, gegrüsset sistu unser liben und unser süssikeit …–… o susse, o libe junckfrowen Maria. Amen
  • 157r Geistlicher Spruch Alle demut wart in ein grab geleid, alle glub wartt gedeckett mit einem stein, alles belib allein. Amen
    Der ganze Text ist rot durchgestrichen. Der gleiche Spruch findet sich auch auf Bl. 124r
  • 157r-159r Acht geistliche Verse >Darnach die acht verß die spricht darnach<. [157v ] Her erlucht myn oügen das ich nyner [sic] etschlaff [sic] in dem töd …–… und do von werden geschautt. Die krafft des vaters und sun
  • 159v leer
Provenienz der Handschrift: Aus der Basler Kartause; alte Signatur D lv aus der Bibliothek der Laienbrüder.
Erwerb der Handschrift: Eigent.: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
Bibliograph. Nachweise
  • Binz, Gustav. - Die Handschriften der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel / beschrieben von Gustav Binz. Abt. 1, Bd. 1, Die deutschen Handschriften der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel. Abt. A. - Basel: [Universitätsbibliothek], 1907, S. 306.
Literatur
  • Sexauer, Wolfram D. - Frühneuhochdeutsche Schriften in Kartäuserbibliotheken. Untersuchungen zur Pflege der volkssprachlichen Literatur in Kartäuserklöstern des oberdeutschen Raums bis zum Einsetzen der Reformation (Europäische Hochschulschriften I,247). - Frankfurt a.M. u.a., 1978, S. 151.
  • Ochsenbein, Peter. - Art. Gebet- und Andachtsbücher für die Laienbrüder der Basler Kartause. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters, Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 2. - Berlin; New York, 1980, Sp. 1126-1128.
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