Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 450-546: Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 383-384.
    (Standardbeschreibung, momentan angezeigt)
  • Scherrer Gustav, Verzeichnis der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 162.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 535
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Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 350-546 Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften, 9-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 383-384.

Handschriftentitel: Directorium perpetuum, Series prima, Regulae 11-17
Entstehungszeit: Fridolin Sicher, vor/um 1520
Beschreibstoff: Pergament
Helles, durch Gebrauchsspuren teilweise nachgedunkeltes Pergament guter Qualität.
Umfang: 374 Seiten
Format: 27 x 18,5
Seitennummerierung: Tintenpaginierung I. v. A., wiederholt 6, von da an die geraden Seiten rechts bis p. 170, überspringt nach p. 171 ein Blatt.
Lagenstruktur: Quaternionen ausser I Spiegelblatt-2, IV[-1]150-163, nach p. 161 Bogen halb beschnitten, IV[-1]355-368, das letzte Blatt herausgeschnitten, II369-hinteres Spiegelblatt, Wortreklamanten von der Hand des Schreibers Fridolin Sichers, fehlend p. 53, 166, 194, 210, vor leeren Seiten und Kalenderanfängen. Div. Rasuren, meist mehr überschmiert denn radiert, vgl. p. 72 und 146;
Seiteneinrichtung: Einspaltig 19/21 x 12, anfangs 31 Z., in Bandmitte passim 32 Z., Linierung Tinte.
Schrift und Hände: Der ganze Band in der Semi-Bastarda Fridolin Sichers (zur Schrift s. Cod. 532).
Buchschmuck:
  • Illuminierung gemäss Schmid (s. u.) durch Niklaus Bertschi und einen Gehilfen (zu diesem vgl. Schmid, p. 25).
  • Titelminiatur p. 6,
  • Titelseite mit vier Wappen p. 6a;
  • p. 6 ganzseitige, zweigeteilte Miniatur mit der Beweinung Christi im oberen Teil sowie Gallus und Otmar mit den üblichen Attributen als Schildhalter des Wappens Abt Franz Gaisbergs, der Abtei St. Gallen und der Grafschaft Toggenburg im unteren Teil, das gleiche Bildschema wie in den Codd. 533 und 539, nur wechselt die Personenzusammensetzung, die Pieta ist hier mit Maria und dem jungen Johannes, zur Rechten des Leichnams wohl der hl. Benedikt (oder Augustinus ?) im schwarzen Habit samt Mitra und Stab, zur Linken eine rotgewandete Frauenfigur mit Kopfputz samt Nimbus, wohl Maria Magdalena (vgl. Cod. 533), bei Benedikt das (einzig in diesem Codex vorkommende) Schriftband: Quam tristis et aflicta fuit illa benedicta,
  • p. 6a Init. G mit Wappen der Grafschaf Toggenburg, unten die Wappen der Abtei St. Gallen, Gaisbergs und des Toggenburg;
  • Init. orn. und Bord. p. 6a, 54, 108, 164 (Zahl und Wort der Regula überschmiert), 211, 263, 317;
  • p. 6a und 164 mit reichem Rankenwerk, die übrigen Init. (Sonntagsbuchstaben) mit kleinen begleitenden Randranken, gemäss Schmid von einer zweiten Hand.
Spätere Ergänzungen:
  • p. 72 Rektifikation in humanistischer Kursive Mitte 16. Jh., ebenso mit roter Tinte p. 238.
  • Eine Ergänzung mit rotbraunem Farbstift p. 36 am Rand: anno 1689, die 6 überschmiert, ev. andere Zahl darunter.
Einband: Einband 16./1 Jh., (wie unter den heute verlorenen Beschlägen sichtbar, ursprünglich sehr) helles Leder auf Holz. Stempelung: auf VD in grossem zentralem Rechteck eine Sechseckkomposition aus rankenverzierten Leisten; der rechteckige Rahmen Zierleiste mit der gängigen Mischung von Pflanzen-, Tier- und Fabelmotiven; auf HD Rechteckskomposition aus drei Rahmenleisten (an der Breitseite) resp. vier (an den Schmalseiten), Stempelmotive wie auf VD, mit zusätzlich 6-blättriger runder Blüte; sämtliche fünf rhombenförmigen Beschläge auf VD und HD verloren (vermutlich entfernt/geraubt, da das freigewordene Leder überall gleichmässig hell). Zwei leicht verzierte Messing-Schliessen HDK-VDK, vermutlich die originalen. Ledernes Lesezeichen, oberhalb des Kapitals eingeknüpft ins Einbandleder.
Inhaltsangabe:
  • 6-368 [Directorium perpetuum, Regulae 11-17]
Provenienz der Handschrift: Zum Besitz s. Cod. 532. Alte Signatur S. n. 79 p. 5.
Bibliographie:
  • Bräm, Buchmalerei (1997), p. 341 f., Abb. p. 170 (farbig) von p. 5 unserer Hs.;
  • Kurzbeschreibung bei Schmid, Buchmalerei (1954), p.148, Nr. 50, mit Datierung 1517/1520;
  • Holenstein (s.o. Lit. zu Codd. 532-539), Tf. 36, Abb.15 (p. 5 und 6 der Hs.).