wie Steinmann 1992 gezeigt hat, von Sichard 1528, 183v-202r als Vorlage für seinen Druck von Salvianus, Ad ecclesiam, benutzt
Es lässt sich annehmen, dass die ehemalige Handschrift ähnlich anderen Fuldaer Codices im 16. Jh. direkt aus Fulda nach Basel kam, um hier als Druckvorlage zu dienen, in diesem Fall für Johannes Sichardus in der Offizin Henricus Petrus (cf. [N I 6:69]; zu den von Sichardus benutzen Fuldaer Hss., cf. Lehmann 1911, p. 93-120; Sichardus könnte auf den Codex 1527 bei einer Reise aufmerksam geworden sein, die ihn unter anderem nach Fulda führte, cf. ibid. p. 70). Möglicherweise blieb die Handschrift nach der Verwendung als Satzvorlage in Basel in der Offizin (Steinmann 1992, p. 348); sie wurde jedenfalls offenkundig in Basel 1550 oder später makuliert. Die aufgrund der Folioangabe auf br vor ar anzunehmenden ehemals 15 vorausgehenden Blätter böten vom Umfang im Vergleich mit dem Druck bei Sichard 1528 exakt den Raum, um den unserem Fragment vorausgehenden Text von Salvianus (einschließlich der bei Sichard 1528, 181v-182v abgedruckten einführenden Epistula 9 Ad Salonium) aufzunehmen. Die ehemalige Handschrift dürfte also mit Salvianus begonnen haben (Steinmann 1992). Sie ließe sich damit im Fuldaer Bücherverzeichnis in Basel ([F III 42, 9v]) vom Ende des 15. Jh. (Ba) identifizieren mit: Liber Silviani [!] super epistolam Thimothei, cf. Schrimpf 1992, p. 139, nr 424; in den weiteren Fuldaer Verzeichnissen um die Mitte des 16. Jh. (V, F und P, cf. Christ 1933, p. 67-160, 249-275 und 295-305) findet der Eintrag keine Parallele mehr. Die Tatsache, dass die in Ba 424 verzeichnete Handschrift in den späteren Katalogen nicht erwähnt wird, deutet darauf hin, dass ein Codex bezeichnet ist, der in der 1. Hälft des 16. Jh. die Fuldaer Bibliothek verließ, wodurch die Identifizierung unserer Hs. mit Ba 424 untermauert wird.
nach der Makulierung der Handschrift wie [N I 6:69] und andere Fragmente als Einbandmakulatur eines Basler Einbandes der 2. Hälfte des 16. Jh. für sechs Sammlungen von Concilia, gedruckt Lyon 1539-1550, verwendet (Basel, Universitätsbibliothek N q III 8; N I 6: 67a dort ehemals hinten, unten, kopfstehend; N I 6: 67b ehemals vorne, oben); beide Blätter sind offenbar zum ehemaligen Falz hin beschnitten, N I 6: 67a fehlt darüber hinaus der ganze obere Rand, während der untere und äußere Rand vollständig erhalten sein dürften; N I 6: 67b ist am unteren Rand beschnitten, dürfte aber den vollständigen äußeren und oberen Rand zeigen; beide Blätter weisen zudem vom ehemaligen Falz her große Einschnitte in Form von hohen, schmalen Trapezen auf.