Der Schreiber Dorbbene von Iona in Schottland († 713) nennt sich S. 136 (s.u.), die insulare Halbunziale bestätigt die Herkunft. Der terminus post quem (688) ergibt sich aus den Angaben in Adamnans Vita (Adomnan, Columba, S. 96). Wann die Handschrift in den Bodenseeraum gelangte, ist unsicher. S. 1 unter dem Schriftspiegel: Liber Augie maioris
, 13. Jh.; über dem Schriftspiegel: Liber Augiae
, 17./18. Jh., beide getilgt, mit UV-Lampe lesbar. 1621 an den irischen Jesuiten Stephen White in Dillingen ausgeliehen. 1772 in der Stadtbibliothek Schaffhausen nachgewiesen.
Müller, Catalogus, 218r 16. Vita Columbani. (Litteris Scoticis.) 4.Pergam. Affixa est oratio dom. graece, ubi doxologia abest.
S. 1, 138 und 139
Stempelder Stadtbibliothek Schaffhausen.
Jean-Michel Picard klärte die Besitzgeschichte der Handschrift im Frühmittelalter: Vor der Mitte des 9. Jhs. gelangte sie nach Nordfrankreich, wo eine Abschrift hergestellt wurde. In der zweiten Hälfte des. 9. Jhs. war sie in St. Gallen; noch in den 960er- oder 970er-Jahren wurde sie dort als Grundlage für eine neue Bearbeitung der Vita benutzt. Unklar bleibt, wann sie ins Kloster Reichenau gelangte, wo sie im 13. Jahrhundert mit einem Besitzeintrag versehen wurde.