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Notizen.
Fast unleserliche, kaum zu entziffernde Notizen (
Anno domini M.°CCC.°lvi.° Johannes Episcopus Constanciensis, in sua ciuitate, in proprio dômate in propria mensa, gladiis inpiorum occubuit. quod factum mortiferum, merito multos terruit presules, acciditque hoc maleficium in die sancti meginradi patroni nostri. Scriptum in die valerii Episcopi.
Praedicauerat beatus paulus apostolus(vgl.
Notum sit omnibus tam futuris quam praesentibus quoniam super omnibus causis. 3.
Nolite ante tempus iudicare.quoaadusque ueniat Dominus qui et illuminabit abscondita
Pergamenthandschrift
Pergament von sehr unterschiedlicher Qualität, dick und fest bis sehr fein, gut geglättet und zugeschnitten, viele Löcher. HFHF. Zahlreiche kleinere oder grössere Löcher (28):
muss korrigiert werden.Quaterniones signantur I-XXIIII
Zu den Schreibern: Nach H. Hoffmann haben gleichzeitig dreizehn Hände (Hand A bis Hand M) an der Handschrift gearbeitet, die sich oft nach wenigen Zeilen ablösen. Nach A. Bruckner schreibt wenigstens die Haupthand in einer zierlichen, kleinen, exakten, rein
Hoffmann glaubt auch die Zusammenarbeit von Hoffmann: „Es ist nicht klar, wie man sich die Zusammenarbeit der beiden Schulen vorzustellen hat und ob der Codex in Würzburg oder in Einsiedeln entstanden ist. Er war jedenfalls schon in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Einsiedeln, wie Marginalien von Eisiedler Händen beweisen.
“
Neun Zierinitialen: (D(ICTA)
; (J(n nomine)
; (B(eati)
mit Zierbalken in Purpur; (P(aulus)
; (A(nimaduertite)
mit Zierbalken in Purpur; (E(phesii)
mit Zierbalken in Purpur; (P(rędicauerat)
mit Zierbalken in Purpur; (O(mnes)
mit eingezeichneter kleiner Teufelsfratze; (S(cripsit)
mit Zierbalken in Purpur.
Die Initialen sind in Minium und Gelb gehalten, grün und blau-grün schattiert und in Purpurfelder gebettet. Sie wurden vom Illuminator erst nachträglich angelegt und überschneiden z.T. bereits vorhandene Schrift, ebenso nachträglich ist das Zierfeld auf O(mnes)
.
Die Buchstabenkörper haben stumpfe Seitentriebe, einfache oder dreipassförmige Schaftringe und dreiblättrige Endtriebe. Das (J(n)
zweigt unten mit zwei in Dreiblatttrieben endenden Schösslingen ab. Aus der Haste des (B(eati)
, (P(aulus)
und (P(rędicauerunt)
wachsen solche Schösslinge zu Binnenmotiven. Aus dem (A(nimaduertetite)
und dem (S(cripsit)
steigen sie von unten auf und überschneiden verzweigend und alternierend die Buchstabenkörper, aus dem mit einem Vierpass besetzten (E(phesii)
wachsen sie am Querstrich von einem dreipassförmigen Schaftring gehalten nach aussen und schlagen nach innen aus. Das (O(mnes)
ist mit einer Maske gefüllt.
Die Initialen sind eine Mischung von karolingischer St. Galler und ottonischer Reichenauer Tradition und nehmen das System des Lektionarfragmentes in Cod. 256(461) in konsequenter Durchbildung wieder auf und sind deshalb in der Nachfolge der Gruppe um das Lektionarfragment entstanden.
Die Miniatur (
Das Bild ist technisch eine Kombination von Federzeichnung und Deckfarbenmalerei, was es mit den Bldern von Cod. 265(460) und des Sangallensis 86 verbindet.
Exposicio epistolarum pauli.