Buxtorf, Johann (1599-1664)
Bei dieser aschkenasischen Kopie des Sefer Moreh Nevukhim (Führer der Unschlüssigen) von Moses Maimonides aus dem 14. und 15. Jahrhundert handelt es sich um die hebräische Übersetzung, die 1204 von Samuel ben Judah Ibn Tibbon (1150-1230) angefertigt wurde. Sie enthält ebenfalls ein Vorwort des Kommentars des Moreh Nevukhim von Shem Tov ben Joseph ben Shem Tov, einem spanischen Rabbiner des 15. Jahrhunderts, der ein eifriger Verfechter der Philosophie des Aristoteles und des Maimonides war. Im 15. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz des Johannes Buxtorf II, wobei letzterer sie für die lateinische Edition des Doctor Perplexorum (Basel, 1629) benutzte.
Online seit: 19.03.2020
- Buxtorf, Johann (Vorbesitzer) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Buxtorf, Johann (Vorbesitzer) | Ibn Tibon, Mosheh ben Shemuʾel (Autor) | Ibn Tibon, Mosheh ben Shemuʾel (Übersetzer) | Ibn Tibon, Mosheh ben Shemuʾel (Annotator) | Maimonides, Moses (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Dieser lexikographische und wissenschaftliche Sammelband aus dem Mittelalter, in Hebräisch geschrieben und auf das Jahr 1290 datiert, enthält drei äusserst wichtige Texte, die als Basis für publizierte Editionen und Studien benutzt wurden. Es handelt sich um: Maḥberet Menahem von Menachem ben Jacob Ibn Saruq (gest. gegen 970); eine anonyme Prosaübersetzung auf Hebräisch der beliebten altfranzösischen Version des liber lapidum von Marbod von Rennes (12. Jahrhundert); und schliesslich eine anonyme, abgekürzte Version des Talmudlexikons und Midrasch mit dem Titel Sefer ha-Arukh von Natan ben Jechiel (1035-1110), auch genannt Berner Kleiner Arukh. Die Eigenheit dieser Kopie besteht in den sich darin befindlichen alt-westjiddischen und alt-französischen Glossen. Ausserdem finden sich zwischen den zahlreichen späteren Notizen bedeutsame Zusätze auf den leeren Seiten und den Seitenrändern. Am überraschendsten ist ein in hebräischen Buchstaben geschriebener mittelhochdeutscher Zauber, der sich auf Hulda bezieht, eine mit der Venus vergleichbare germanische Göttin, die aus dem Tannhäuserlied stammt. Diese Handschrift gehörte mehreren berühmten jüdischen oder christlichen Besitzern, deren Notizen ihre Bedeutung als wertvolle Wissensquelle zum Zeitpunkt ihrer Zusammenstellung Ende des 13. Jahrhunderts bis zu ihrem Besitz durch christliche Hebraisten in der Schweiz im 16. und 17. Jahrhundert belegen.
Online seit: 12.12.2019
- Buxtorf, Johann (Vorbesitzer) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Buxtorf, Johann (Vorbesitzer) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Buxtorf, Johann (Vorbesitzer) | Hortin, Samuel (Vorbesitzer) | Marbodus, Redonensis (Autor) | Menaḥēm Ibn-Sārûq (Autor) | Natan ben Yeḥiʾel (Autor) | Pellicanus, Conrad (Vorbesitzer) | Wild, Marquard (Bibliothekar) Gefunden in: Standardbeschreibung