Der Sammelband besteht aus einem Inkunabeldruck aus Freiburg i. Br. von 1494 und zwei handschriftlichen Teilen, die Frater Johannes Bengel, Konventuale des Schwarzwälder Klosters Alpirsbach, in den Jahren 1498 und 1499 kopierte. Die drei Schriften zur scholastischen Logik stammen von Petrus Hispanus und Petrus Tartaretus, einem zeitgenössischen Pariser Philosophen, dessen „Eselsbrücke“ (pons asinorum) genannte logische Figur ebenfalls kopiert ist.
Online seit: 14.12.2018
Postille zu den Königen und Esther, geschrieben 1400-1401 vom Freiburger Priester Rüdiger Schopf, ausgestattet mit 52 einspaltigen, teilweise kolorierten Federzeichnungen. Die Handschrift ist Teil einer vielbändigen, reich illustrierten Abschrift des Bibelkommentars Postilla super totam Bibliam von Nikolaus von Lyra, welche der Weltgeistliche Rüdiger Schopf aus Memmingen in den Jahren 1392 bis 1415 für die Freiburger Kartause anlegte. 1430 wurden die Bände, zu denen auch A II 1-3, 5-6 und 10-13 gehören, der Kartause Basel verkauft.
Online seit: 19.03.2015
Postille zu Josias und den zwölf kleinen Propheten, geschrieben vermutlich zwischen 1393 und 1396 vom Freiburger Priester Rüdiger Schopf, ausgestattet mit zwei schematischen Zeichnungen der Sonnenuhr zum Wunder der Heilung Hiskias. Die Handschrift ist Teil einer vielbändigen, reich illustrierten Abschrift des Bibelkommentars Postilla super totam Bibliam von Nikolaus von Lyra, welche der Weltgeistliche Rüdiger Schopf aus Memmingen in den Jahren 1392 bis 1415 für die Freiburger Kartause anlegte. 1430 wurden die Bände, zu denen auch A II 1-5 und 10-13 gehören, der Kartause Basel verkauft.
Online seit: 25.06.2015
Das spätmittelalterliche Andachts- und Gebetbuch ist nach seiner ersten Besitzerin Margret Zschampi, Dominikanerin im Basler Kloster Klingental, benannt. Es handelt sich um eine typische Erbauungshandschrift in deutscher Sprache, wie sie im ausgehenden Mittelalter insbesondere in Frauenklöstern und Laiengemeinschaften für die private Andacht geschrieben und genutzt wurden. Margret Zschampi schenkte die Handschrift der Basler Kartause, wo sie in die Bibliothek für die Laienbrüder Eingang fand. Als Teil der Kartäuserbibliothek kam das Andachtsbuch 1590 in die Universitätsbibliothek Basel. Es ist die einzig bekannte vollständig erhaltene Handschrift aus dem Dominikanerinnenkloster Klingental.
Online seit: 26.09.2017
Die Handschrift aus der Basler Kartause besteht zur Hauptsache aus den zwei bekanntesten Werken des römischen Geschichtsschreibers Sallust – De coniuratione Catilinae und De bello Iugurthino. Daneben enthält sie verschiedene kurze Texte und Fragmente bekannter (Isidor, Publilius Syrus, Ps.-Serviolus) sowie unbekannter Autorschaft (Silbenregeln, arithmetische Rätsel) und eine Labyrinthzeichnung. Sie ist mit zahlreichen Interlinear- und Marginalglossen von verschiedenen Händen versehen.
Online seit: 14.06.2018
Die in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts in Fulda entstandene Handschrift enthält zwei astronomische Texte: zum einen einige Abschnitte des Aratus latinus und zum anderen die Aratea des Germanicus mit erläuternden Scholien, Illustrationen zu den 34 Sternbildern und einer (heute herausgelösten) Zeichnung des gesamten Sternenhimmels. Die auf das astronomische Lehrgedicht des Aratos von Soloi zurückgehenden Aratea dienten im Komputusunterricht der Fuldaer Klosterschule als anschauliche Quelle für das erforderliche astronomische Grundwissen.
Online seit: 25.06.2015
Diese aus mehreren Teilen zusammengesetzte theologische Sammelhandschrift aus dem Dominikanerkloster in Basel überliefert als einzige die vollständige lateinische Übersetzung des Fließenden Lichts der Gottheit Mechthilds von Magdeburg. Bemerkenswert ist diese Handschrift nicht nur wegen ihres Alters (um bzw. kurz vor 1350) sondern auch wegen der zahlreichen Marginalien, die die Kenntnis der deutschen Textversion erkennen lassen, mit der die vorliegende Abschrift der lateinischen Übersetzung des Fließenden Lichts offenbar verglichen wurde.
Online seit: 13.12.2013
Der Band, geschrieben in einer Littera Parisiensis Mitte 13. Jh., umfasst von Avicenna De anima in der Übersetzung von Johannes Hispalensis sowie Teile aus den Metaphysica, übersetzt von Dominicus Gundissalinus. Ausserdem enthält er die ersten beiden Bücher aus dem 2. Teil der libri metaphysicae et physicae des Al-Gazzali, ebenfalls in der Übertragung Gundissalinus'. Der Text ist mit wenigen schematischen Skizzen ergänzt. Zusammen mit der Büchersammlung Johannes Heynlins gelangte die Handschrift, die er 1461 erworben hatte, in die Bibliothek der Kartause Basel.
Online seit: 14.12.2018
Der von verschiedenen Händen geschriebene Mischband aus der Basler Kartause enthält vor allem astrologische Schriften, unter anderem aus dem Arabischen, Hebräischen und Griechischen übersetzte Texte des Abraham ibn Esra, az-Zarqali und Hermes Trismegistos. Am Seitenrand von Bl. 120r findet sich ein Wurmsegen, auf 145v medizinische Ratschläge in einer Mischung aus Deutsch und Latein. Neben den handschriftlichen Teilen enthält der Band auch drei Drucke. Eine von ursprünglich zwei Lederschliessen ist noch intakt.
Online seit: 29.03.2019
Die „Etymologien“ Isidors von Sevilla verbinden einen Aufriss des Wissens mit der Beschreibung der Welt. Die Basler Handschrift weist zu Beginn eine von der üblichen Textgliederung abweichende Struktur auf. Anstelle der Aufteilung in Bücher werden die Texte über die sieben Artes liberales mit je eigenen Titeln eingeführt. Die aus Frankreich stammende Handschrift gehörte dem Kloster Fulda, bis sie im 16. Jahrhundert nach Basel gelangte.
Online seit: 19.03.2015
Einer der Isidor-Codices des Klosters Fulda, der dem Untergang entgangen ist, indem er im 16. Jh., noch vor der Verschleppung und Vernichtung der Bibliothek im 30-jährigen Krieg, nach Basel gelangte. Dort sollte er offenbar als mögliche Textvorlage für eine geplante Isidor-Ausgabe dienen. Der in Fulda Ende des 9. Jhs. entstandene Codex bewahrt noch seine karolingische Bindung in einen Pergamentumschlag. Neben Isidors Werken enthält er den ältesten Fuldaer Bibliothekskatalog, die althochdeutschen sogenannten Basler Rezepte sowie einen astronomisch-komputistischen Bilderzyklus.
Online seit: 22.06.2017
Die astronomische Sammelhandschrift besteht aus drei unabhängig voneinander entstandenen Teilen aus Blättern verschiedener Grösse und unterschiedlicher Einrichtung. Sie stammen von mehreren Schreibern des 13. und 14. Jahrhunderts. Die Texte beschreiben Geräte zur Himmelsbeobachtung und behandeln die Planetenbahnen, die auch in astronomischen Zeichnungen dargestellt sind. Der Sammelband gehörte zur Kettenbibliothek des Basler Dominikanerklosters.
Online seit: 19.03.2015
Die 1952 neu eingebundene Sammelhandschrift aus dem Basler Predigerkloster, eine von mehreren aus dem Besitz Johannes Tagsterns, enthält Texte zu Optik und Geometrie, etwa das Werk Dietrichs von Freiberg über den Regenbogen, mit vielen anschaulichen, mit Zirkel und Lineal konstruierten Schemata. Dieser erste Teil wurde auf Pergament im 14. Jahrhundert geschrieben, während die anderen, jüngeren Teile aufgrund der Wasserzeichen des verwandten Papiers etwas genauer auf das Ende dieses oder den Anfang des folgenden Jahrhunderts datierbar sind, in die Zeit, für die der auf der letzten Seite (f. 157v) genannte Vorbesitzer als Angehöriger des Konvents belegt ist.
Online seit: 26.09.2024
Philosophischer Sammelband aus dem Besitz von Jakob Lauber und teilweise auch von ihm geschrieben. Jakob Lauber aus Lindau studierte von 1466 bis 1475 an der neu gegründeten Universität Basel, zunächst an deren Artistenfakultät, danach kanonisches Recht an der juristischen Fakultät. Nachdem er kurze Zeit als Rektor geamtet hatte, trat er 1477 in die Kartause Basel ein, welche er als Prior ab 1480 bedeutend ausbaute und deren Bibliothek er neu organisierte. Mit seinem Eintritt ins Kloster ging die Studienbibliothek Laubers in den Besitz der Kartause über.
Online seit: 25.06.2015
Die abgegriffene Papierhandschrift aus der Kartause Basel enthält (teils mit Kommentar) mehrere Traktate zur Berechnung des Jahreskalenders und insbesondere zur Bestimmung der beweglichen Feiertage, so den Computus chirometralis des Johannes von Erfurt oder den Computus Nerembergensis. Des Weiteren überliefert der Band u.a. eine Reihe von altfriesischen und niederdeutschen Texten: Hochzeitspredigten, Rezepte, ein lateinisch-deutsches Glossar sowie eine Kurzfassung der „niederdeutschen Apokalypse“.
Online seit: 04.10.2018
Bei diesem aschkenasischen Sammelband, der im 15. Jahrhundert zusammengetragen wurde, handelt es sich um ein Handbuch, das hauptsächlich aus Texten über die Astronomie, Astrologie, Voraussagen, Volksmedizin und medizinische Astrologie besteht, die alle in Verbindung mit Krankheiten und Aderlass stehen. Dazu wurden weitere Texte hinzugefügt, die eine breite Palette von Themen abdecken: kalendarische Tabellen und Abhandlungen, ethische und liturgische Gedichte, auf Hebräisch übersetztes halachisches und philosophisches Material des 13. Jahrhunderts. Desweiteren erlaubt es eine kleine, jedoch signifikante Entdeckung in der Handschrift, auf die Stadt Köln oder seine Umgebung als möglichen Herstellungsort dieser Sammlung hinzuweisen.
Online seit: 18.06.2020
Das aus Carmina Figurata zusammengesetzte Gedicht zum Lob des Heiligen Kreuzes des Fuldaer Abtes Hrabanus Maurus, dessen vorliegende Fassung vermutlich 831 entstanden ist, füllt jeweils die linke Seite (erhalten sind 23 der 28 Figuren), während rechts die sich anschliessende Prosaübertragung steht; der zweite ebenfalls in Prosa abgefasste Teil fehlt.
Online seit: 20.12.2012
Dieser lexikographische und wissenschaftliche Sammelband aus dem Mittelalter, in Hebräisch geschrieben und auf das Jahr 1290 datiert, enthält drei äusserst wichtige Texte, die als Basis für publizierte Editionen und Studien benutzt wurden. Es handelt sich um: Maḥberet Menahem von Menachem ben Jacob Ibn Saruq (gest. gegen 970); eine anonyme Prosaübersetzung auf Hebräisch der beliebten altfranzösischen Version des liber lapidum von Marbod von Rennes (12. Jahrhundert); und schliesslich eine anonyme, abgekürzte Version des Talmudlexikons und Midrasch mit dem Titel Sefer ha-Arukh von Natan ben Jechiel (1035-1110), auch genannt Berner Kleiner Arukh. Die Eigenheit dieser Kopie besteht in den sich darin befindlichen alt-westjiddischen und alt-französischen Glossen. Ausserdem finden sich zwischen den zahlreichen späteren Notizen bedeutsame Zusätze auf den leeren Seiten und den Seitenrändern. Am überraschendsten ist ein in hebräischen Buchstaben geschriebener mittelhochdeutscher Zauber, der sich auf Hulda bezieht, eine mit der Venus vergleichbare germanische Göttin, die aus dem Tannhäuserlied stammt. Diese Handschrift gehörte mehreren berühmten jüdischen oder christlichen Besitzern, deren Notizen ihre Bedeutung als wertvolle Wissensquelle zum Zeitpunkt ihrer Zusammenstellung Ende des 13. Jahrhunderts bis zu ihrem Besitz durch christliche Hebraisten in der Schweiz im 16. und 17. Jahrhundert belegen.
Online seit: 12.12.2019
Der Codex besteht aus zwei bereits im 9. Jahrhundert vereinigten Teilen. Der erste, in Mainz geschriebene Teil (f. 1-110) enthält das zweite, dem weltlichen Wissen gewidmete Buch von Cassiodors Institutiones in einer ab dem 9. Jh. in mehreren Handschriften überlieferten interpolierten Fassung, die Cassiodors Ausführungen zu Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Musik, Geometrie und Astronomie durch Exzerpte aus Quintilian, Boethius, Augustinus und anderen ergänzt. Der zweite, in Mainz oder Saint-Amand geschriebene Teil (f. 111–126) enthält die Figurengedichte des Optatianus Porphyrius sowie solche aus der Frühzeit Karls des Grossen. Eine eigenhändige Notiz von Jacques Bongars weist darauf hin, dass die Handschrift – wie viele andere – aus der Kapitelsbibliothek des Strassburger Münsters in seinen Besitz gelangt ist.
Online seit: 13.06.2019
Aussergewöhnliche Zusammenstellung verschiedener Texte des Isidor zu weltlichen (Etymologiae, De natura rerum) und kirchlichen (Prooemia biblica, De ortu et obitu patrum; Allegoriae) Themen sowie von Stücken zur lateinischen Sprache (Differentia, Synonyma, Glossaria). Der Sammelband enthält drei ganzseitige Verwandtschaftstafeln sowie astronomische und geometrische Figuren. Ursprünglich im Skriptorium des Bischofs Theodulf von Orléans, wohl in Saint-Mesmin-de-Micy, geschrieben, wurde der Band dann sehr bald in Strassburg aufbewahrt, wovon verschiedene Formulae iuris sowie ein Kräuterglossar und Zaubersprüche zeugen. Der Band gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern, wo die ursprünglichen Vorsatzblätter aus dem Anfang des 8. Jahrhunderts (Bern Burgerbibliothek, Cod. A 91.8) um 1870 abgelöst wurden.
Online seit: 18.06.2020
Wahrscheinlich aus dem Oberrheingebiet stammende Zusammenstellung verschiedener Gesetzestexte, die auch als Breviarium Alarici bekannt sind; voraus gehen zwei Auszüge aus Isidors Etymologiae, welche ebenfalls die Gesetze betreffen und zwei ganzseitige Verwandtschaftstafeln bieten. Am Ende findet sich ein lateinisch-hebräisch-griechisches Glossar. Aussergewöhnlich farbige Handschrift mit altertümlichem Eindruck und prächtiger Titelseite; sie diente als Druckvorlage für Johannes Sichards Ausgabe des Breviarium Alarici (das er für den Codex Theodosianus hielt), die 1528 bei Heinrich Petri in Basel erschien. Der Band gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 18.06.2020
Vermutlich in Reims entstandene, aus zwei Teilen bestehende Handschrift, die nur die Scholien zu Lukan, nicht aber den eigentlichen Text überliefert. Der erste Teil (bis f. 125v) enthält die nur hier überlieferten Scholien, die als Commenta Bernensia bekannt sind. In den Text eingestreut sind 21 farbige einfache Schemata, geographische Darstellungen sowie Pläne von Städten und Schlachten. Der zweite, leider unvollständige Teil bietet eine nicht illustrierte Glossensammlung (Adnotationes) zu den Büchern 1 bis 4 sowie 9 und 10 (Anfang). Wie sich aus dem Inhalt ergibt, wurde der ursprüngliche Plan, Commenta und Adnotationes in einem Text zu verschmelzen, offenbar in der Mitte des ersten Buches der Commenta aufgegeben und die Adnotationes wurden im letzten Drittel der Handschrift (ab. f. 125v) separat kopiert.
Online seit: 29.03.2019
3 Doppelblätter aus einer möglicherweise in Fleury entstandenen Handschrift mit Musiktraktaten des Guido von Arezzo, die durch verschiedene Diagramme illustriert werden. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
2 Blätter einer vermutlich in der Loire-Gegend entstandenen Handschrift mit Isidors De natura rerum. Das zweite Blatt enthält eine sorgfältig gezeichnete und illuminierte Windkarte mit den lateinischen und griechischen Namen der Winde. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Mit zahlreichen schematischen Darstellungen versehenes Fragment aus der Arithmetica des Boethius, das 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangt sein dürfte.
Online seit: 10.10.2019
Zwei Doppelblätter aus einer vermutlich in der Loiregegend entstandenen Isidor-Handschrift. Das Fragment enthält u.a. eine sorgfältig gezeichnete Windrose sowie am Ende astronomische Texte, die im Umfeld der Aratea auch als Scholia Bernensia bekannt sind. Es ist wohl 1632 mit der Sammlung von Jacques Bongars nach Bern gelangt.
Online seit: 10.10.2019
Mehrere Abhandlungen von Archimedes, insbesondere Kugel und Zylinder und Die Quadratur der Parabel sind in dieser Handschrift vereint, die gegen 1541 auf Papier geschrieben wurde. Ihnen gehen die Kommentare vom Geometer Eutocius zu den Abhandlungen des berühmten Mathematikers Heron von Alexandrien über die Messinstrumente voran.
Online seit: 02.06.2010
Diese lateinische Bibel, die im 13. Jahrhundert vermutlich im Norden Frankreichs abgeschrieben wurde, vereinigt in einem einzigen Band die Bücher des Alten und Neuen Testaments, denen in den meisten Fällen ein Prolog vorangeht. Sie überträgt den Standart-Text der Vulgata, der Pariser Fassung genannt wird, in eine Aufteilung der Kapitel, welche Stephen Langton zugeschrieben werden. Zudem fügt sie auf den letzten dreissig Seiten eine Interpretation der hebräischen Namen an. Historisierte Initialen eröffnen die verschiedenen biblischen Bücher und strukturieren das Buch. Eine kleinere Schrift als jene des restlichen Texts hat auf f. 1 den Kommentar des Baumes der Blutsverwandtschaft angefügt, ein Text, der üblicher Weise in juristischen Werken übermittelt wurde und hier durch die Darstellung eines Baumes unterstützt wird.
Online seit: 21.12.2009
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde ein Buch der Schwarzen Magie veröffentlicht, welches dem mythenhaften Faust unter dem Namen Höllenzwang zugeschrieben wurde. Die Bibliothek von Weimar besass eine Handschrift dieses Textes, von welcher Goethe Kenntnis hatte. Eine ähnliche Handschrift konnte Martin Bodmer 1949 kaufen. Dieses Dokument, welches schwierig zu datieren ist, wurde in unverständlichen Zeichen geschrieben und soll laut einer deutschen Glosse eine Anzahl von magischen Zaubersprüchen für Exorzisten enthalten, mit welchen man namentlich die sieben Dämonen herbeirufen kann.
Online seit: 17.12.2015
Diese aus Mittelitalien stammende Handschrift des 12. Jahrhunderts enthält musiktheoretische Werke von drei lateinischen Autoren. Darunter ist auch Guido Aretinus, ein toskanischer Mönch vom Ende des 10. Jahrhunderts, dem die Erfindung der Solmisation zugeschrieben wird. Einige Passagen der im Codex enthaltenen Texte lehnen sich an die Institutio musica von Boethius an.
Online seit: 31.07.2007
Die Handschrift CB 88, welche die Odes, die Epodes und das Carmen saeculare – das Jahrhundertlied, welches von Kinderchören des römischen Adels während den säkularen Spielen interpretiert wurde – zusammenführt, ist ein aussergewöhnliches Zeugnis der Horaz-Handschriften des Übergangs vom 10. zum 11. Jahrhundert. Seine vielen Marginal- und Interlinear-Glossen, die häufig aus Notizen von Pseudo-Acro stammen, erklären Verse, deren metrische Genauigkeit und verbale Virtuosität gelobt wird. Die alphabetischen Tabellen und die Titel wurden im 14. Jahrhundert am Schluss des Buches angefügt.
Online seit: 21.12.2009
Ramon Llull, der Begründer des Katalanischen als literarische und wissenschaftliche Sprache, wird in Mallorca geboren, wo sich die christliche, die muslimische und die jüdische Kultur vermischen. Die Handschrift CB 109, die von verschiedenen Kopisten im 14. Jahrhundert geschrieben wurde, sammelt philosophische und theologische Werke des katalanischen Denkers. Sie ist mit Bildern und Diagrammen verziert.
Online seit: 21.12.2009
Diese Pergamenthandschrift des 10. Jahrhunderts enthält den Kommentar zum Somnium Scipionis von Macrobius, gefolgt von Auszügen aus der Naturalis historia Plinius des Älteren und aus De institutione musica von Boethius. Der Codex enthält bemerkenswerte Diagramme, in welchen u.a. die Erde oder auch Sternenkonstellationen abgebildet sind.
Online seit: 31.07.2007
Die historisch-biblische Kompilation von Petrus von Poitiers (gegen 1130-1205), das Compendium historiae in genealogia Christi, war während der letzten Jahrhunderte des Mittelalters sehr verbreitet. Wie zahlreiche andere Exemplare dieses Textes wurde auch diese Kopie auf eine Pergamentrolle geschrieben, jedoch wurde diese hier zu einem unbekannten Zeitpunkt in 7 Teile zerschnitten. Figurative Medaillons und Schemas, die meisten genealogische, überziehen das Gesamtwerk und stellen so eine kontinuierliche Linie der Weltgeschichte dar, vom Sündenfall (f. 1) bis zur Weihnachtsgeschichte (f. 5).
Online seit: 08.10.2020
Die Handschrift enthält das Dragmaticon, ein Werk des zur Schule von Chartres gehörenden Gelehrten Wilhelm von Conches. Der Codex wurde wahrscheinlich um 1230 in der Nähe von Köln in einem scholastischen Umfeld angelegt und gehört zu den ältesten erhaltenen Textzeugen des Dragmaticons, das insgesamt in rund 70 mittelalterlichen Handschriften erhalten ist. Das handliche Format, verschiedene Schemata und Tabellen sowie die verwendete Schrift (gotische Kursive), weisen auf einen intendierten universitären Gebrauch der Handschrift hin. Die erste Lage der Handschrift enthält einen Computus zur Berechnung der beweglichen Festtage.
Online seit: 20.05.2009
Dieser in das 10. Jahrhundert datierbare Kodex enthält das musiktheoretische Traktat Musica enchiriadis (2-27), das aus dem 9. Jahrhundert stammt. Darin wird eine Serie von Regeln für mehrstimmige Kompositionen aufgestellt, dazu die Annotationen zum Kommentar Scolica enchiriadis (27-45, 66-102). Um die Musik graphisch zu illustrieren wurde die Dasian-Notation benutzt. Lange Zeit dem Mönch Hucbald zugeschrieben, wird dieses Traktat heute als Werk eines anonymen Autors angesehen.
Online seit: 22.03.2017
Boethius ist der Autor der beiden in diesem Manuskript überlieferten Traktate aus dem 10. Jahrhundert: der De geometria (1-22) und der De musica (23-145). Die zwei Texte sind von zahlreichen Zeichnungen sowie Marginal- und Interlinearglossen umgeben.
Online seit: 22.03.2017
Boethius (c. 476 – c. 525), einer der originellsten Gelehrten der Spätantike und einflussreichsten Denker sowohl in der Logik als auch in der Philosophie und Theologie, ist Autor der in diesem Codex niedergeschriebenen Werke De arithmetica et geometria und De musica. Beide Werke wurden im Mittelalter als Grundlagenwerke des Quadrivium verstanden. Geschrieben wurde die Handschrift in Einsiedeln im 10. Jahrhundert.
Online seit: 21.12.2009
Dieser Codex mit Hieronymus' Auslegung der Evangelien von Matthäus (1v-103r) und Markus (103v-128v) enthält Weniges an Buchschmuck, darunter aber zwei aufwändige mehrfarbige Initialen (5r, 103v). Der Text in schwarzer und dunkelbrauner Tinte weist mehere Handwechsel auf. Textgliederungen wie Incipit und Explicit, Abschnitte und Kapitelangaben sind in roter Tinte ausgeführt, einmal figurativ verziert (51v). Der zweizeilige Verseintrag auf 1r belegt, dass der Codex unter Abt Frowin von Engelberg (1143-1178) entstanden ist.
Online seit: 04.10.2011
Diese Pergamenthandschrift enthält den mystischen Text der Kabbala in Kursiva und ist mit unzähligen Zeichnungen allegorischen, kosmologischen oder liturgischen Inhalts in lebendigen Farben illustriert.
Online seit: 09.12.2008
Philippe Prevost, Herr von Plessis-Sohier-lez-Tours, Berater und Grossmeister des Königs Heinrich IV., ist der Autor und Schreiber dieses Textes über die Kriegskunst, der von einer Widmung an den König Heinrich IV. (1591) und einem Brief an denselben Monarchen eingeleitet wird. Der Text wird ausserdem von mehreren Sonetten und einem kurzen Traktat über Festungsanlagen begleitet. Die autographe Handschrift enthält zusätzlich einen kurzen, gedruckten Text von Philippe Prevost, Himne de la guerre et de la paix, der 1590 in Tours publiziert wurde. Eine Reihe von Zeichnungen, die wahrscheinlich von Stichen herkommen, und mehrere Schlachtpläne illustrieren den Text des Mars. Dieser Text wurde nie veröffentlicht, obwohl er zu diesem Zweck vorbereitet worden zu sein scheint, wie es die zahlreichen Rasuren, Ergänzungen und Anmerkungen zeigen.
Online seit: 08.10.2020
Diese bedeutende Handschrift, welche im 9. Jahrhundert im Rheinland entstanden ist, enthält den Text der vier Evangelien in deren lateinischer Fassung in einer karolingischen Minuskel. Sie ist unter anderem mit zwei grossen mit Flechtwerk verzierten Initialen versehen. Die Kanontafeln sind in Arkaden in leuchtenden Farben dargestellt.
Online seit: 23.06.2014
Diese Prachthandschrift enthält die von Hieronymus übersetzte und in Spalten dargestellte Chronik von Eusebius von Caesarea, welche mit Ausführungen von Hieronymus und Prosper Tiro von Aquitanien versehen ist. Sie wurde um 1480 in Padua oder Venedig erstellt und wurde von Petrus V… illuminiert, der auf Bl. 10r eine ganzseitige majestätische Verzierung schuf. Ein Fehler beim Binden schadete leider dem schönen Anblick des gesamten Buches: die erste Lage müsste sich an der Stelle der zweiten befinden, und umgekehrt.
Online seit: 15.04.2010
„Ehrwürdig“ ist die Bezeichnung , die sich für die Beschreibung dieses Manuskriptes aufdrängt. In der Tat kann man es aufgrund seines hohen Alters als „ehrwürdig“ betrachten, ist es doch auf ca. 825 datiert. Desweiteren ist der Autor der in ihm kopierten Texte Beda Venerabilis, oder Beda der Ehrwürdige (672/674, † 735), der Mönch im Kloster Jarrow in England war. In der Benediktinerabtei von Massay (Frankreich, Cher, bei Bourges) kopiert, enthält die Handschrift mehrere wissenschaftliche Werke des Beda Venerabilis, so etwa die Osterzyklen, auch Bedas Zyklen genannt, das De natura rerum, das De temporibus und das De temporum ratione. Verschiedene andere Texte wurden ebenfalls eingefügt: die Annales Petaviani und die Annalen der Abtei von Massay, Kalender, Fragmente zur Computistik, Briefe.
Online seit: 23.06.2014
Das De officiis von Cicero ist ein politisches Werk über die Ethik, die während des gesamten Mittelalters benutzt wurde, bereits von Augustinus und den Kompilatoren seiner moralischen Sequenzen, bis zu Christine de Pizan in ihrem Chemin de long estude. Über dieses Werk wurden zahlreiche Kommentare verfasst, wie es auch diese Papierhandschrift aus dem 15. Jahrhundert bezeugt. Auf der letzten Doppelseite (f. 120v-121r) wird die ethische Thematik des ciceronischen Textes durch ein Schema der Tugenden weitergeführt. Diese Handschrift war im Besitz des Regens des Collège de Genève, Hugues Lejeune (1634-1707), der es an die Bibliothèque de Genève verschenkte.
Online seit: 08.10.2020
De Divina Proportione ist ein mathematisches Traktat des Franziskanerbruders Luca Pacioli (1445-1517). Auf den italienischen Text folgen 60 hohl oder gefüllt gezeichnete, von Leonardo da Vinci beeinflusste Polyeder. Von den drei zu Lebzeiten des Autors geschriebenen Kopien bleiben nur noch zwei übrig. Bei der in der Bibliothèque de Genève aufbewahrten Kopie handelt es sich um das Widmungsexemplar des Herzogs von Milano, Ludovico Sforza, dessen Wappen und Leitspruch die Handschrift zieren (fol. Ir und LXIIv).
Online seit: 27.02.2019
Von diesem Werk sind weltweit nur noch sechs andere handschriftliche Exemplare sowie ein Druck von 1743 vorhanden. Sein Autor ist der berühmte böhmische Rabbi, Astronom und Mathematiker R. David ben Salomon Gans (1541-1613), Schüler des Maharal von Prag, R. Judah Löw (1525-1609) und des Rema, R. Moses Isserles (1520-1572). Diese Kopie wurde von André Neher 1974 in seiner Monographie über David Gans das Manuscrit de Genève genannt. Ein Kolophon in der Handschrift gibt als Datierung 1613 an, doch eine aktuelle Studie über die Geschichte der Textüberlieferung dieses Werkes deutet an, dass es sich um eine Kopie aus dem 18. Jahrhundert handelt.
Online seit: 14.06.2018
Das Missale stammt aus der Kirche von Glatt an der Glatt in Süddeutschland, einer Besitzung des Klosters Muri. Es wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschaffen. Zahlreiche Marginalien aus dem 14.-15. Jahrhundert bezeugen den intensiven Gebrauch.
Online seit: 20.12.2016
Diese Handschrift der Six âges du monde, die gegen Ende des 14. Jahrhunderts oder ganz zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Frankreich hergestellt wurde, erscheint gegen Ende des Mittelalters in der Bibliothek der Familie Supersaxo, eine der wichtigsten Walliser Bibliotheken. Diese Bibliothek wird heute in der Mediathek Wallis-Sitten und (dieses Manuskript) im Staatsarchiv Wallis in Sion aufbewahrt. Das Werk ist aus mehr als einem Grund bemerkenswert: zum einen wurde es im selten benutzen Format einer Schriftrolle hergestellt, ein Format, das unter anderem den universellen Chroniken vorbehalten ist, zu denen auch dieses Manuskript gehört. Zum anderen wird er über seine Gesamtlänge von acht Metern von einem komplexen Stammbaum durchzogen, der die Nachkommen Adams bis zur Geburt Christi aufzeigt. Die Textspalten dieses imposanten graphischen Dispositivs werden von zahlreichen Zeichnungen verziert, deren Stil Pariser Werken nahekommt. Weiterhin ist dieses Exemplar nicht einmalig, da die Stadtbibliothek von Reims eine ähnliche Schriftrolle (ms. 61) besitzt, die sicher durch denselben Meister illustriert wurde.
Online seit: 22.03.2017
Diese umfangreiche Sammelhandschrift enthält schätzungsweise um die 2000, vor allem kunsttechnologische, aber auch andere, medizinische, kulinarische und alchemistische Rezepte und Vorschriften. Sie stammt aus dem Vorbesitz der Familie Bieler, die seit dem 17. Jahrhundert in Solothurn ansässig war, und der verschiedene Kunsthandwerker angehörten.
Online seit: 10.10.2019
Die Sammelhandschrift vereint verschiedene, vor allem komputistische und astronomische Abhandlungen (Jakob Twinger von Königshofen, Johannes Münzinger, Johannes de Sacrobosco und andere). Sie wurde zwischen 1388 und 1394 in Strassburg bzw. in Rottweil am Neckar (Württemberg) von Konrad Justinger bzw. Werner Mardersberger geschrieben. Einer der Schreiber, Werner Mardersberger wurde später Leiter der Solothurner Stiftsschule. 1504 gelangte der Band in den Besitz der Solothurner Stiftsbibliothek.
Online seit: 21.12.2009
In den Schriften De aritmetica und De institutione musica vermittelte Boethius dem Mittelalter griechische Mathematik und Musiktheorie. In der Handschrift des 12. Jahrhunderts sind die mehrfarbigen Schemazeichnungen mit besonderer Sorgfalt ausgeführt.
Online seit: 20.05.2009
Diese Papierhandschrift enthält eine Reihe alchemistischer Schriften, die dem katalanischen Franziskaner Raimundus Lullus zugeschrieben wurden. Sie wurde vom Schreiber Johannes de Sancta Maria kopiert. Der Text wird von zwanzig kolorierten Bildtafeln begleitet, die den alchemistischen Prozess der Umwandlung von gewöhnlichen in noble Metalle darstellen. Die Handschrift gehört zu einer Gruppe von Werken mit alchemistischem Inhalt, die sich im Besitz des Bartlome Schobinger (1500-1585) befand, einem wohlhabenden Händler, Büchersammler und Ratsherr der Stadt St. Gallen, der darin seine Anmerkungen hinterliess. Schobinger wird als ein Förderer der Alchemie und ihrer Studien angesehen, ein Interessse, das seine Tätigkeiten im Metallhandel ergänzte.
Online seit: 08.10.2020
Die Kosmologie des Lyoner Arztes und Astrologen Louis de Langle behandelt die Entstehung der Welt, die Beschreibung der Erde und die Sterne des Himmels. Beachtung verdienen die Bilder der Dekane, d.h. der Unterteilung der zwölf Tierkreise in jeweils drei Abschnitte in der Astrologie. Trotz der ansprechenden Bilder hatte das Werk keinen grossen Erfolg; es sind nur wenige Handschriften bekannt.
Online seit: 20.05.2009
Die 6,5 m lange Pergamentrolle stellt die Weltgeschichte von Adam und Eva bis zu Christus als Heilsgeschichte dar, wobei zentrale Ereignisse in vielfarbigen Federzeichnungen veranschaulicht werden. Für die nachfolgende Zeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts werden die Päpste bis zu Innozenz IV (gewählt 1352) und die Kaiser und Könige bis zu Karl IV. in Tabellenform aufgeführt.
Online seit: 17.12.2015
Abschrift der Paulus-Briefe mit einer Miniatur des vor einer grossen Zahl von Juden und Heiden predigenden Apostels Paulus, Abschriften von Alkuins Werken „De dialectica“ und „De rhetorica“ und des Werks „Peri hermeneias“ des Apuleius von Madaura (?), geschrieben im Kloster St. Gallen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts und ergänzt im 11. Jahrhundert
Online seit: 14.09.2005
Sammelhandschrift mit zwei voneinander unabhängigen Teilen: 1) unvollständige Abschrift des Teils Somnium Scipionis aus dem Werk De re publica des Marcus Tullius Cicero, geschrieben im Kloster St. Gallen im 10. Jahrhundert, anschliessend, ebenfalls im 10. Jahrhundert im Galluskloster geschrieben, der dazu um 430/440 geschaffene, im Mittelalter weit verbreitete Kommentar des spätantiken römischen Schriftstellers Macrobius. Ein Fragmentstück aus dieser Handschrift befindet sich im Cod. Voss. lat. qu. 33 (fol. 58) in der Bibliotheek der Rijksuniversiteit in Leiden, 2) St. Galler Abschrift der sieben Katholischen Briefe (3 Johannes-Briefe, 2 Petrus-Briefe, Jakobus-Brief, Judas-Brief) mit einem gelehrten wissenschaftlichen Kommentar aus dem 12. Jahrhundert.
Online seit: 21.12.2009
Textgeschichtlich bedeutende Sammelhandschrift aus einstmals vier verschiedenen Teilen, geschrieben im 9. und 10. Jahrhundert zumeist im Kloster St. Gallen. In der Handschrift befinden sich unter anderem der unter dem Pseudonym Dictys Cretensis veröffentlichte lateinische Roman über den trojanischen Krieg (De excidio Troiae historia; aus griechischer Sicht), den unter dem Pseudonym Dares Phrygius im 5. Jahrhundert verfassten Troja-Roman (Historia de excidio Troiae), eine Abschrift des Werks De spiritalis historiae gestis des Avitus von Vienne, Gedichte des St. Galler Abtbischofs Salomon (890-920) an Dado von Vienne oder das Carmen paschale des lateinisch-christlichen Dichters Sedulius (5. Jahrhundert). Auf Seite 122 ist das Labyrinth des Minotaurus in Knossos auf Kreta gezeichnet.
Online seit: 23.12.2008
Cassiodors Lehrbuch der sieben Freien Künste, die Institutiones divinarum et saecularium litterarum.
Online seit: 31.12.2005
Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben in frühalemannischer Minuskelschrift zwischen 760 und 797 mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Texten zur Synonymik (Isidor von Sevilla, Differentiae), zur Exegetik (Eucherius von Lyon, Formulae spiritalis intelligentiae), zur Komputistik, zur Heilkunde, zur Hagiographie (beispielsweise älteste Fassung der Lebensgeschichte der Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula) usw.
Online seit: 09.12.2008
Sorgfältige Abschrift der Bücher I bis X der Etymologien des Isidor von Sevilla († 636), geschrieben kurz vor 900 im Kloster St. Gallen. Diese Handschrift bildet mit Cod. Sang. 232 eine Einheit.
Online seit: 24.05.2007
St. Galler Abschrift der Bücher XI bis XX der Etymologiae des Isidor von Sevilla aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Enthält (auf Seite 89) als Illustration zur Beschreibung der Erdteile eine berühmte und schön gezeichnete frühmittelalterliche Weltkarte (T-O-Karte, Noachidenkarte).
Online seit: 09.12.2008
Abschrift der Etymologien des Isidor von Sevilla aus der Zeit nach 800, mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht im Kloster St. Gallen. Vorne auf einer Federprobenseite eine teilweise verblasste in Fachkreisen berühmte frühmittelalterliche Weltkarte. Sachlexikon in 20 Büchern, verfasst von Isidor von Sevilla im frühen 7. Jahrhundert, eines der meistgelesenen und meistzitierten Bücher des Mittelalters
Online seit: 12.12.2006
Sammelhandschrift des Winithar mit (den ältesten St. Galler) Illustrationen zum Werk De natura rerum des Isidor von Sevilla
Online seit: 14.09.2005
Abschrift verschiedener Texte des Isidor von Sevilla († 636), darunter auch von De natura rerum, geschrieben im Frauenkloster Chelles an der Marne östlich von Paris um oder kurz nach 800. Die Handschrift enthält im Werk De natura rerum eine Weltkarte (Mappa mundi) einfachster Ausführung sowie eine so genannte Knopfkarte.
Online seit: 31.07.2009
Naturwissenschaftliche Sammelhandschrift, geschrieben durch verschiedene Schreiber zum grössten Teil um 850 in der Gegend von Laon in Nordfrankreich. Der Codex enthält unter anderem das Boethius-Werk De arithmetica, eine irrtümlich dem englischen Gelehrten Beda Venerabilis († 735) zugeschriebene komputistische Abhandlung, das Werk De temporum ratione sowie Auszüge aus den Werken De natura rerum und De temporibus, alle verfasst von Beda Venerabilis.
Online seit: 09.12.2008
Astronomisch-komputistische Sammelhandschrift mit qualitätvollen Federzeichnungen von Sternbildern
Online seit: 31.12.2005
Abschrift verschiedener naturwissenschaftlicher Werke des Beda Venerabilis (De natura rerum; De temporum ratione; Schluss von De temporibus), geschrieben im 9. Jahrhundert wohl im Kloster St. Gallen. Daneben enthält der Codex unter anderem komputistische und kalendarische Texte, Tabellen sowie am Ende schematische Darstellungen über die Ordnung der Wissenschaften und Federproben.
Online seit: 23.12.2008
Stundenbuch, geschaffen für ein unbekanntes Frauenkloster im Bistum Basel: hervorragendes Zeugnis frühgotischer Buchkunst. Mit Kalendar, 14 ganzseitigen Miniaturen zum Leben Christi und Mariens, einem Psalterium, den Cantica und einer Allerheiligenlitanei.
Online seit: 12.06.2006
Liturgische Sammelhandschrift aus dem Kloster Disentis, geschrieben in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, eher gegen 1200. Der Band enthält der Reihe nach ein Kalendar (S. 2-13), ein Psalterium (S. 15-90) und ein Hymnar (S. 91-110), ein (gemischtes) Capitulare und Collectarium (S. 116-186) sowie Antiphonar, Lektionar und Homiliar (S. 203-638). Buchkünstlerische Höhepunkte der Handschrift sind die B-Initiale zu Beginn des Psalteriums (S. 15) und ein Kreuzigungsbild (S. 89). Das Breviarium ist eine von ganz wenigen mittelalterlichen Handschriften aus dem Kloster Disentis, die heute noch erhalten sind. Um 1300 gelangte die Handschrift nach Kempten; im 15. Jahrhundert befand sich das Disentiser Breviarium bereits in der Klosterbibliothek von St. Gallen.
Online seit: 20.12.2012
Sammelhandschrift mit Texten hauptsächlich kalendarischen und chronologischen Inhalts, geschrieben in der zweiten Hälfte des 10. und zu Beginn des 11. Jahrhunderts meist nicht im Kloster St. Gallen. Hauptinhalte bilden ein Kalendar wohl norditalienischer Herkunft und Auszüge aus dem Werk De temporum ratione von Beda Venerabilis († 735).
Online seit: 21.12.2009
Komputistisch-naturwissenschaftliche Sammelhandschrift mit zahlreichen Tabellen, Schemata und Texte zur Zeitrechnung, geschrieben im Kloster St. Gallen gegen Ende des 9. und zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Der Band enthält auch ein St. Galler Kalendar und die Annales Sangallenses brevissimi. Mit zwei frühmittelalterlichen Mappae mundi (T-O-Weltkarten) vor dem Beginn des Werks De temporum ratione des Beda Venerabilis.
Online seit: 09.12.2008
Opulent illustriertes grossformatiges Graduale mit vierstimmigen Gesängen aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben und illuminiert im Jahre 1562. Im Auftrag von Fürstabt Diethelm Blarer komponierte der Italiener Manfred Barbarini Lupus aus Correggio diese (schwierigen) Gesänge, Pater Heinrich Keller (1518-1567) schrieb den Text, und der Buchmaler Kaspar Härtli aus Lindau am Bodensee illuminierte die ersten Seiten der Hochfeste des Kirchenjahres mit reich geschmückten Bordüren und zahlreichen Miniaturen (darunter fünf ganzseitige). Der Band enthält auch die Wappenschilde aller damals lebender St. Galler Mönche, auf den Zierseiten findet sich abgebildet auch eine Vielzahl von (teilweise heute nicht mehr bekannten) Musikinstrumenten jener Zeit.
Online seit: 09.12.2008
Die Papierhandschrift vereint verschiedene pastoraltheologische Texte zu den Sakramenten und besonders zur Beichte, sodann Kommentare zur Glaubenslehre sowie Predigten. Unter diesen Texten sind die Summula de summa Raimundi des Magisters Adam [Adamus Alderspacensis] (p. 99–138) und der Liber Floretus (p. 139–151) in Versen verfasst. In einem Kolophon auf p. 138 nennt sich der Schreiber Johannes. Die Handschrift weist zahlreiche Einträge von der Hand des gelehrten und vaganten St. Galler Mönchs Gallus Kemli (1480/1481) auf.
Online seit: 25.04.2023
Die Papierhandschrift überliefert einen Kommentar zu Magister Adams (Adamus Alderspacensis) Summula de summa Raimundi. Eine Hand fertigte in der ersten Hälfte oder in der Mitte des 15. Jahrhunderts diese Abschrift in einer Buchkursive an. Gelegentliche Federzeichnungen zieren den Text. Gemäss dem Einband befand sich die Handschrift spätestens seit 1461 im Kloster St. Gallen.
Online seit: 25.04.2023
Die umfangreiche Sammelhandschrift wurde von dem Weltpriester Matthias Bürer geschrieben. Gemäss den zahlreichen Kolophonen fertigte er die Abschriften der Texte im Zeitraum von ungefähr 1448 bis 1463 in Kenzingen (Baden-Württemberg) und an mehreren Orten im Tirol an. Die Handschrift überliefert unter anderem mehrere theologische Traktate, eine Beichtsumme, zwei Beichtspiegel, eine Ars moriendi („Kunst des Sterbens“), die Apostelgeschichte mit der Glossa ordinaria, Predigten sowie die Bücher II–IV der Dialoge von Papst Gregor dem Grossen. Die Handschrift gelangte nach dem Tod von Matthias Bürer 1485 gemäss einer 1470 getroffenen Vereinbarung zusammen mit weiteren Büchern in das Kloster St. Gallen.
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift besteht aus verschiedenen Faszikeln, von denen mehrere am Ende einen Besitzvermerk eines Johannes Engler, Kanoniker an St. Leonhard, aufweisen (p. 140, 168, 304). Auf einen Kalender (p. 4–24) folgt die Summa rudium (p. 25–140). Die nächste Lage (p. 143–168) enthält Synodaldekrete des Konstanzer Bischofs Marquart von Randeck (die Dekrete, nicht die Abschrift, datiert 1407, p. 165). Die weiteren Lagen enthalten Betrachtungen, Predigten, ein lateinisch-deutsches Vokabular (p. 290–304), Rezepte und Kalendarisches sowie verschiedene geistliche und weltliche Kurztexte. Unter letzteren befinden sich zwei Fabelsammlungen (p. 141–144 und 266–275). Die Lagen beginnen häufig mit Textanfängen und haben am Ende oft Leerseiten, was zusammen mit den mehrmaligen Besitzeintragungen und abgenutzten Lagenaussenseiten drauf hinweist, dass die einzelnen Faszikel eine Zeitlang ohne Einband benutzt worden sind. Ledereinband des 15. Jahrhunderts, mehrere Buckel erhalten. Im Spiegel Abklatsch einer deutschsprachigen Urkunde.
Online seit: 22.09.2022
Predigten bilden den Schwerpunkt dieses moraltheologischen Sammelbands. Er ist von mehreren Händen geschrieben. Die Initialen des ersten, fragmentarischen und einspaltig eingetragenen Texts sind nicht ausgeführt (p. 29–74). Unter dem Titel De purificatione am oberen Rand folgt zweispaltig Sanctificavit tabernaculum suum [1 Par 22,1] Altissimus… (p. 79a–102b). Der einspaltige Beichtspiegel De septem viciis mit dem Initium Superbia est tumor… (p. 105–120) ist mit sechs schwarz-roten ramistischen Begriffs-Bäumen mit geometrischen Mustern auf den Stämmen (p. 107, 109, 111, 113, 115 und 120) sowie Definitionen in Kreisen auf p. 117 aufwändig gestaltet. Daran schliesst sich die Tugendlehre Modus vivendi secundum deum einspaltig an (p. 121–124). Es folgt der Brief eines Magisters Samuel an einen Rabbi Ysaak, der von einem spanischen Bruder namens Alfonsus Boni Hominis auf Latein übersetzt worden sei. Er ist einspaltig auf p. 125–153 eingetragen. Die folgenden Sermones de sanctis des Zisterziensers Konrad von Brundelsheim (Soccus) sind in älterer gotischer Buchkursive auf p. 173–389 geschrieben sowie oft korrigiert und annotiert. Die erste Initiale ist rot, die weiteren sind nicht ausgeführt oder braun (darunter solche mit gefeldertem Grund auf p. 218, 247 und 323). Ein Blattweiser findet sich auf p. 219, ein Zeigefinger auf p. 266. Michaels de Massa Tractatus de passione Domini (Fassung Angeli pacis…) mit allegorischer Einleitung und Dialogen (p. 389–470) bildet den Schluss. Der Kolophon des letzten Teils datiert den Abschluss auf den 8. März 1427 (p. 470). Das Signatur-Schild „T 17“ auf dem Holzdeckeleinband mit Lederbezug mit geflochtenem Kapital entspricht dem Schema der Signaturen des St. Galler Bibliothekskatalogs von 1461. Es deutet deshalb darauf hin, dass dieser Band vermutlich Mitte des 15. Jahrhunderts zusammengestellt und gebunden worden ist. Der St. Galler Bibliothekar Jodokus Metzler klebte ein Inhaltsverzeichnis auf das vordere Spiegelblatt. P. 1–8, 17–24 und 169–172 sind lediglich mit Linien versehen, die mögliche Spalten für einen Kommentar in zweispaltiger Klammerform rahmen, Text ist nicht vorhanden. Selbst eine solche Seiteneinrichtung fehlt auf p. 9–16, 25–28, 49–54, 75–78, 103–104, 155–168 und 471–483; sie sind ganz leer. Auf p. 484 gibt es einen Eintrag. Das Blatt p. 53–54 ist lose. Ein loses Fragment-Blättchen mit gezeichneter Hand lag zwischen den p. 180 und 181.
Online seit: 06.09.2023
Der Sammelband, zwischen 1425 und 1428 im Bodenseeraum, aber nicht im Kloster St. Gallen geschrieben, enthält in lateinischer Sprache eine grössere Zahl von komputistisch-astronomisch-kosmographischen Abhandlungen, darunter das weit verbreitete Werk De sphaera mundi von Johannes von Sacrobosco und dessen arithmetisches Grundlagenwerk Tractatus de algorismo. Die Handschrift, die durch ein Kalendar eingeleitet wird, enthält auch einige Illustrationen, so die zwölf Tierkreiszeichen, eine Windkarte, Zeichnungen von Sonnen- und Mondekliptik, Planeten- und Sternkonstellationen, ein Aderlassmännchen, eine runde, an frühmittelalterliche T-O-Karten gemahnende Weltkarte sowie (auf den Seiten 265 und 266) zwölf einfache Monatsbilder mit kurzen Reimsprüchen in deutscher Sprache aus dem von Natur und Landwirtschaft geprägten Alltag des spätmittelalterlichen Menschen.
Online seit: 04.10.2011
Sammelhandschrift für den Schulunterricht, geschrieben in Mainz in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, wahrscheinlich vom Mönch Ekkehart IV. nach St. Gallen gebracht. Ekkehart IV. war zeitweise Lehrer an der Domschule von Mainz und brachte in dieser Handschrift eine grosse Zahl von Glossen an. Der Codex umfasst mehrere im Schulunterricht verwendete Texte, beispielsweise eine Abschrift des Kommentars des Boethius zur Hermeneutik des Aristoteles, Cicero's Topica, die Geometrie I des (Pseudo?)-Boethius sowie weitere Werke des Boethius, etwa De differentiis topicis, De divisione, De syllogismis categoricis oder De syllogismis hypotheticis. Am Ende des Bandes finden sich zwei kurze Texte Ekkeharts IV. zu den Septem Artes Liberales, (auf Seite 488) Verse zum Lobpreis des Boethius und (auf Seite 490) eine Allegorie auf die Septem Artes Liberales in Form von Anweisungen an einen Goldschmied.
Online seit: 15.04.2010
Sammelhandschrift des 11. Jahrhunderts, geschrieben wahrscheinlich im Kloster St. Gallen. Der Codex enthält vor allem Kommentare des Boethius, zu den Topica Ciceros und zu den Isagoge des neuplatonischen Philosophen Porphyrius († nach 300), die Isagoge des Porphyrius selbst und verschiedene weitere Texte. Dazu gehören beispielsweise kleine Schriften von Walahfrid Strabo (Regulae metricae; Brief mit dem Incipit Domino meo benedictus salus et vita) und vom spätantiken römischen Gelehrten Marius Victorinus (De generatione divina)
Online seit: 15.04.2010
Der erste Teil der Handschrift überliefert auf p. 3–44 die Canones in motibus caelestium corporum, eine Gebrauchsanweisung und Erklärung der nachfolgenden Tafeln, samt einem Zusatz in derselben Anlage und Schrift auf p. 44–46. Im zweiten Teil folgen auf p. 47–203 die Tabulae Toletanae. Es handelt sich um Tabellen zum Vergleich verschiedener Zeitrechnungen, zur Berechnung von Planetenbewegungen und Finsternissen, zur sphärischen Astronomie und mit Verzeichnissen von Sternen und Orten. Die kleine Schrift, zwischen einer gotischen Minuskel und einer vereinfachten Textualis, weist am ehesten in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts oder in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts (anders Scherrer), das unter die Zeile gezogenen runde Schluss-s vielleicht nach Italien. Auf p. 204 befinden sich ein Tierkreis, der Marienhymnus Gaude virgo gratiosa (AH 9, S. 54) und ein weiterer Text aus ungefähr derselben Zeit. Gemäss dem Eintrag N. 102 auf p. 3 gelangte die Handschrift als Teil des Nachlasses von Ägidius Tschudi (1505–1572) 1768 in die Stiftsbibliothek. Der Pappeinband mit lederverstärktem Rücken und lederverstärkten Ecken sowie die papierenen Doppelblätter, die als vorderes Spiegelblatt und Vorsatzblatt (p. 1/2) sowie als Nachsatzblatt (p. 205/206) und hinteres Spiegelblatt dienen, stammen aus den Jahrzehnten um 1800.
Online seit: 20.12.2023
Schulhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit den Institutiones saecularium litterarum des Cassiodor (Lehrbuch der „Septem Artes Liberales“)
Online seit: 31.12.2005
Marcus Annaeus Lucanus (39-65 n.Chr.), De bello civili (auch: Pharsalia). Versepos über die Kämpfe zwischen Pompeius und Caesar in den Jahren 48 bis 45 vor Christus um die Macht im römischen Staat. Abschrift mit einigen wenigen kolorierten Federzeichnungen
Online seit: 12.06.2006
Schulhandschrift für die St. Galler Klosterschule mit der Griechisch-Grammatik des Dositheus und einer mit Federzeichnungen illlustrierten Prosafassung des Lehrgedichts Phainomena des Aratos von Soloi
Online seit: 14.09.2005
Der Quartband vereinigt unterschiedliche, meist kürzere Texte. Das Hauptgewicht kommt geistlichen Betrachtungen und Gebeten zu, darunter ein Passionstraktat (p. 4–38), Passionsgebete (p. 68–84), Tagzeitengebete (p. 88–91), ein Traktat vom Sündenfall (p. 92–107) und ein weiterer zu den quattuor gemitus turturis (p. 112–159); eine Biblia pauperum stellt für zahlreiche Heilige zusammen, in welchen Notsituationen sie angerufen werden können (p. 160–193). Unter den geistlichen Texten befinden sich vereinzelt auch deutschsprachige (z. B. p. 218–220, 238). Zwei Briefe betreffen St. Gallen, einer ist an Abt Eglolf gerichtet (p. 40–43), einer an Mönche, die nach St. Gallen geflohen sind (p. 85–88). Weitere Texte befassen sich mit dem Konstanzer Konzil und den monastischen Reformen; auch hier wieder ein Bezug zu St. Gallen (p. 239–250). Die letzte Lage besteht aus Pergamentblättern und könnte dem 14. Jahrhundert zugehören, sie enthält eine Grammatik und medizinische Texte (p. 251–266). Die Handschrift ist in einen Koperteinband gebunden. Als Falzverstärkung ist eine deutschsprachige Pergamenturkunde verwendet worden, von der noch das Jahr 1415 und der Namen eines ulrichen leman burger ze arbon lesbar sind.
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift enthält eine Ewronot („Kalenderbesprechung“). Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden viele sogenannte Sifre ewronot („Bücher der Kalkulationen“). Sie können als Reaktion auf den 1582 eingeführten gregorianischen Kalender verstanden werden. In solchen Handschriften ist oft der biblische Issachar, ein Sohn Jakobs, auf oder neben einer Leiter dargestellt. Als Attribut hält er ein Stundenglas in der Hand. Hier findet sich eine solche Miniatur gleich zweimal, wobei oberhalb der Ersten zusätzlich ein ab- und ein zunehmender Mond mit Gesicht und Sternen illustriert wurde. Das Titelblatt zeigt einen ornamentalen Architekturbogen. Am Ende des Buches finden wir das bekannte Motiv des Moses mit den Gesetztafeln an einem Tisch sitzend.
Online seit: 19.03.2015
Eröffnet wird die Rolle (auf fünf Blättern mit 13 Textkolumnen) durch eine eindrucksvolle Sonnenscheibe, umgeben von den Tierkreiszeichen. Der Monat Adar wird besonders hervorgehoben, da in diesem im Zeichen der Fische stehenden Monat die Vernichtung der Juden stattfand. Jede Kolumne beginnt möglichst mit dem Wort ha-melech (der König), was einerseits im Buch Esther den König Ahasverus bezeichnet, aber auch eine Anspielung auf den nie explizit genannten und doch allgegenwärtigen Gott ist. Die Silberhülse von circa 1800 wird von einem Blüten- und Blätterstrauss gekrönt, der sich ähnlich auch auf Toraaufsätzen (Rimmonim) und anderen Judaica-Metallobjekten des Osmanischen Reichs finden lässt.
Online seit: 08.10.2020
Der so genannte „Zürcher Psalter“ oder „St. Galler Psalter“, geschrieben und mit zahlreichen Initialen sowie der ältesten erhaltenen künstlerisch anspruchsvollen Miniatur in St. Galler Handschriften geschmückt um 820/830 im Skriptorium des Klosters St. Gallen. Mit angefügter Allerheiligenlitanei und komputistischen Tabellen und Diagrammen. Im Stundengebet der Mönche täglich gebraucht.
Online seit: 26.04.2007
Sammelhandschrift des St. Galler Wandermönchs Gall Kemli († 1481) mit einer Vielzahl unterschiedlicher abgeschriebener und selbst verfasster Texte in lateinischer und deutscher Sprache (Diversarius multarum materiarum), etwa medizinische Rezepte, Anleitungen zum liturgischen Gesang, Exorzismen, Schreibregeln, Ablässe etc. In die Handschrift eingeklebt: zwölf kolorierte Einblattdrucke des 15. Jahrhunderts, die – teilweise Unikate – wertvolle Zeugnisse der europäischen Druckgeschichte sind.
Online seit: 26.04.2007