Sammelhandschrift mit metrischen Heiligenleben und weiteren theologischen Texten: Metrische Gallusvita (Vita Galli metrice), möglicherweise verfasst von einem irischen Gelehrten (Moengal?) um 850 (S. 3-175), metrische Marienwunder (Miracula Marie) (S. 176-191), metrische Vita sancti Viti (S. 192-204), metrische Vita scolastica des Bonvicinus de Ripa (S. 205-241), Facetus de vita et moribus (S. 242-267), Liber floretus eines Pseudo-Bernhardus (S. 268-287), Sermones des Peregrinus de Oppeln (S. 306-352), Sermones des Jacobus a Voragine (S. 353-363) und Sermones dominicales, pars aestivalis et per totum annum von Peregrinus de Oppeln und Jacobus a Voragine (S. 368-452).
Online seit: 23.09.2014
Die Papierhandschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts überliefert drei Heiligenleben in deutscher Sprache: das Leben des hl. Benedikt (p. 1-57), das Leben des hl. Gallus (p. 63-294) und das Leben des hl. Otmar (p. 299-372). Das erste der drei Heiligenleben ist eine deutsche Übersetzung des entsprechenden Texts in den Dialogen von Papst Gregor I., während die anderen beiden mindestens teilweise den Übersetzungen des Benediktiners Friedrich Kölner gleichen. Die Texte wurden von einer einzigen Hand sorgfältig in einspaltigem Layout abgeschrieben und mit einfachen roten Initialen geschmückt. Der braune Lederbezug des Einbands aus dem 15./16. Jahrhundert ist mit Blindstempeln versehen. Die Handschrift war spätestens im 16. Jahrhundert im Besitz der Gemeinschaft der Laienbrüder des Klosters St. Gallen (p. 374).
Online seit: 22.09.2022
Älteste deutschsprachige Fassung der Lebensgeschichte des St. Galler Hausheiligen Notker Balbulus († 912), geschrieben vom St. Galler Konventualen Hans Conrad Haller (1486/90-1525) für die Benediktinerinnen des Klosters St. Georgen oberhalb von St. Gallen im Jahre 1522. Mit Initialen und Bordüren geschmückt. Im Anschluss an die Vita finden sich deutsche Gebete sowie die deutsche Übersetzung des Traktats des Sponheimer Abtes Johannes Trithemius (1462-1516) „Von der geistlichen Ritterschaft der Mönche“ (Exhortationes ad monachos).
Online seit: 09.12.2008
Die deutschsprachige Handschrift versammelt eine Reihe von stark mystisch geprägten Erzählungen und Gebeten. Die ersten zwei Drittel (p. 1–259) nehmen drei Übersetzungen von Texten der Elisabeth von Schönau ein, die alle die Legende der hl. Ursula und der elftausend Jungfrauen zum Gegenstand haben. Es schliesst sich die Legende der hl. Cordula an (p. 260–264). Die restlichen Texte sind mit Ausnahme eines Auszugs aus Mechthild von Hackeborn (p. 295–302) allesamt Gebete, meist an Maria gerichtet und häufig mit umfangreichen Gebetsanweisungen. Das Buch ist durchgängig rubriziert und hat zwei Initialen mit einfachem Fleuronné (p. 1, 162), die Rubrik auf p. 1 ist zudem in einer Auszeichnungsschrift geschrieben. Im Buch befindet sich ein Lesezeichen aus vier dünnen Kordeln, die oben verknotet sind. Der Einband entstammt noch dem 15. Jahrhundert und ist mit Stempeln und Streicheisen verziert. Die Handschrift wurde 1794 von Ildefons von Arx aus dem Bestand des aufgelösten Klarissenklosters St. Dorothea zu Freiburg i.Br. gekauft (Besitzeintragungen p. 1 und p. 320; Kaufeintrag p. 1).
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift bietet eine Auswahl aus der Elsässischen Legenda Aurea, einer bedeutenden oberdeutschen Übertragung des Legendars des Jacobus de Voragine. Die Auswahl beschränkt sich weitgehend auf die Heiligen des Sommerteils. Der erste Teil der Hs. (p. I–64) ist von einer Hand geschrieben, die die Legenden von Johannes, Petrus und Paulus einträgt; eine zweite, etwas weniger geübte Hand schreibt den Rest, der mit dem einzigen Verstext der Handschrift einsetzt (Barbaralegende, ab p. 66). Dieser Verstext ist als einziger Einzeltext auf dem barocken Rückenschild erwähnt. Ebenfalls aus der Legenda Aurea stammt der Bericht der Einsiedler Engelweihe (p. 191–196). Rubriken und zurückhaltende Rubrizierung in beiden Teilen von einer weiteren Hand. Anfang und Ende der Handschrift sind defekt, der im 19. Jahrhundert restaurierte Einband stammt noch aus dem 15. Jahrhundert.
Online seit: 22.09.2022
Sammelhandschrift aus einer „sanktgallischen laienorientierten Gemeinschaft“ (von Scarpatetti, p. 137), teilweise geschrieben und zusammengestellt um 1505 vom St. Galler Konventualen Joachim Cuontz († 1515). Die beiden umfangreichsten Teile der Handschrift sind Vita und Mirakel der heiligen Anna (p. 49−137) und eine eingebundene Inkunabel (Inc. Sang. 995; Hain 12453) mit der mit 37 Holzschnitten ausgestatteten deutschsprachigen Fassung der Passio S. Meinradi, gedruckt zwischen 1496 und 1500 bei Michael Furter in Basel (p. 141−195). Weiter enthält die Handschrift medizinische Ratschläge, etwa zur Anwendung des Benediktenkrautes oder ein Rezept gegen die Pest (p. 15−21; p. 138), Übersetzungen von Sequenzen ins Deutsche (p. 5−9), zahlreiche Gebete und Exempla, vor allem zu Maria, Anna und Joachim (p. 25−44), sowie den fragmentarisch erhaltenen Brief des Propstes Silvester aus dem Augustinerchorherrenstift Rebdorf in Eichstätt an die Schwestern des Klosters Pulgarn in Oberösterreich über Armut im Kloster (p. 44−48).
Online seit: 25.06.2015
Die Papierhandschrift wurde in flüssiger Kursive von Friedrich Kölner geschrieben, als er von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen weilte. Sie überliefert zunächst Apostelviten in deutscher Übersetzung (p. 6-269), die aus dem Sommerteil der Legenda Aurea stammen. Danach folgen, ebenfalls in deutscher Sprache, die Predigt Von den Zeichen der Messe des Franziskaners Berthold von Regensburg (p. 269-284), Die Legende von den Heiligen Drei Königen, verfasst im Jahr 1364 von Johannes von Hildesheim (p. 284-389), eine Pilatus-Veronika-Legende (p. 389-400), eine Greisenklage (p. 400-402) und schliesslich die Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts (p. 402-403). Gemäss Cod. Sang. 1285, p. 11 gelangte die Handschrift im Rahmen der Handschriftenerwerbungen durch Johann Nepomuk Hauntinger zwischen 1780 und 1792 in die Stiftsbibliothek.
Online seit: 22.09.2022
Der Band wurde im 14. Jahrhundert von mehreren Händen geschrieben. Sein Inhalt war entweder umfangreicher konzipiert oder ist heute nicht mehr vollständig erhalten. Eine Inhaltsübersicht auf p. 3 und ebenso ein im vorderen Einbanddeckel eingeklebter Zettel mit einer nachmittelalterlichen Inhaltsangabe zählen sieben Teile auf, von denen jedoch nur vier vorhanden sind: Auszüge aus den Viten der Mönchsväter in zwei Teilen (p. 3–28 und 28–53), aus der Benediktsvita Gregors des Grossen (p. 53–79) sowie aus dem Purgatorium Patricii (p. 80–91). Auf p. 92–95 steht ein Register zu diesen vier Teilen. Es folgen zwei Predigten von Papst Innozenz III. (p. 96–111) sowie weitere Predigtstellen (p. 111–114). Auf den Pergament-Vorsatzblättern vorne und hinten finden sich zahlreiche unterschiedliche Notizen und Besitzeinträge des 14. und 15. Jahrhunderts. Ihnen zufolge gehörte das Buch im 15. Jahrhundert der Leprosenkapelle St. Gallen. Der mittelalterliche Halbledereinband wurde im 17. Jahrhundert zur Neubindung wiederverwendet.
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift enthält Heiligenleben in deutscher Sprache: das „Leben der Altväter“ (Vitaspatrum) (p. 5a–482a), das Leben des hl. Meinrad (p. 482a–501b) und das Leben des hl. Fridolin, eine Übersetzung der von Balther von Säckingen verfassten lateinischen Fridolinsvita (p. 502a–541a). Der Hauptschreiber des Codex war der Säckinger Bürger Johannes Gerster, der sich auf p. 361 und p. 541 selbst nennt, jeweils mit Datierung. Einige Federzeichnungen: Baum mit Blüten und Früchten (p. 361), junger Mann in weltlicher Tracht (p. 482), skizzierte Drachen (p. 528 und p. 541), Rosette (p. 541). Im 17. Jahrhundert war die Handschrift im Besitz des Klarissenklosters in Freiburg i. Br. (Eintrag p. 3), erst im 18. Jahrhundert wurde sie für das Kloster St. Gallen erworben.
Online seit: 08.10.2015
Deutsche Fassung des Lebens Jesu nach den vier Evangelien in einer alemannischen Rezension. Mit farbigen Initialen und 21 federgezeichneten und meist kolorierten Bildeinschlussinitialen. Der Schreiber und wohl auch erste Besitzer, Rudolf Wirt, nennt am Ende des Texts auf Seite 463 seinen Namen und das Datum der Fertigstellung der Handschrift am 9. Januar 1467. Der Band stammt aus einem der st. gallischen Frauenklöster und gelangte zwischen 1780 und 1792 in die Stiftsbibliothek St. Gallen.
Online seit: 23.06.2014
Der Folioband mit einer Legendensammlung des Jacobus de Voragine stammt wohl aus dem persönlichen Besitz des St. Galler Mönchs Gall Kemli, jedenfalls ist er von ihm eigenhändig erweitert und korrigiert worden. Die Einrichtung der Handschrift ist daher uneinheitlich. Der ältere Hauptteil ist von einer Hand des ausgehenden 14. Jahrhunderts zweispaltig eingetragen worden, die Texte auf den von Kemli eingefügten und von ihm beschriebenen Blättern einspaltig (p. 2–20, 164–189, 210–211, 445–462, 471–474). Die Legenda sanctorum (p. 2–452) wird ergänzt um eine von Kemli nachgetragene Materia de exorcismo et coniurationibus (p. 456–470). Zu letzterer sind p. 463–470 von einer weiteren Hand der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Ergänzungen notiert, die ihrerseits von Kemli erweitert wurden (p. 470). Auf p. 471–473 folgt als letzter Text eine Legende der elftausend Jungfrauen von Kemlis Hand, vor dem Textbeginn befand sich halbseitig ein eingeklebtes Blatt. Vermutlich handelt es sich um den von Ildefons von Arx herausgelösten Holzschnitt mit dem Schiff der hl. Ursula (Kemli-Kat., Nr. 31). Mehrfach reparierter Einband des 15. Jahrhunderts mit zwei Lederbezügen und einem von Kemli beschriebenen Titelschild auf dem vorderen Buchdeckel.
Online seit: 22.09.2022
St. Galler Legendar: Enthält u.a. die mit 142 volkstümlich-anschaulichen Bildern illustrierten deutschsprachigen Lebensgeschichten der St. Galler Heiligen Gallus, Magnus, Otmar und Wiborada
Online seit: 12.06.2006
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen. Der aus fünf Faszikeln zusammengebundene Codex in deutscher Sprache enthält neben dem Passionstraktat „Vierzig Myrrhenbüschel vom Leiden Christi” die Gründungsgeschichte des Dominikanerinnenklosters St. Katharinental bei Diessenhofen, das Diessenhofener und das Tösser Schwesternbuch, die Legenden der Elisabeth von Ungarn, der Margaretha von Ungarn, der Ida von Toggenburg und des Ludwig von Toulouse sowie ein kurzer Auszug aus dem Liber specialis gratiae der Mechthild von Hackeborn in deutscher Übersetzung.
Online seit: 12.12.2006
Die wohl im Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen geschriebene Handschrift enthält neben vielen kürzeren, teilweise später hinzugefügten Texten mehrere deutschsprachige Heiligenleben (Mauritius und die Thebäische Legion, Maria Magdalena, Elisabeth von Thüringen), meditative Texte (zum Gründonnerstag; zur Passion Christi; das Steinbuch eines gewissen Volmar) und das Stifterbuch des Klosters Allerheiligen. Letzteres ist eine freie Bearbeitung der im 12. Jahrhundert verfassten lateinischen Gründungslegende des Klosters am Rhein. In Lederschnitttechnik hat ein Künstler auf der Vorder- und der Rückseite des Einbands zentrale Figuren der Gründungslegende des Klosters eingeschnitten (wohl hl. Benedikt, Eberhard von Nellenburg, Burkhard von Nellenburg, Wilhelm von Hirsau?). Auf p. 204 Federzeichnungen der beiden Heiligen Benedikt und Bernhard. Die Handschrift gelangte zu einem unbekannten Zeitpunkt in den Besitz des Glarner Universalgelehrten Aegidius Tschudi und wurde mit dessen handschriftlichem Nachlass im Februar 1768 vom Kloster St. Gallen angekauft.
Online seit: 13.12.2013
Die Handschrift enthält das Hauptwerk des Pariser Frühscholastikers Petrus Comestor († 1179), seine um 1169–1173 vollendete Historia scholastica, eine Summa der biblischen Geschichte von der Schöpfung bis zu Christi Himmelfahrt. Sie ist von drei Händen des späten 12. / frühen 13. Jahrhunderts geschrieben, mit Marginalien von mehreren Händen des 13. bis 15. Jahrhunderts. Unten auf p. 2 steht der Schreibername Uolricus.
Online seit: 18.06.2020
Sammelband aus dem Nachlass des Glarner Humanisten Aegidius Tschudi (1505-1572), aus 12 einzelnen Konvoluten zusammengebunden in den Jahren nach dem Erwerb durch das Kloster St. Gallen im Jahr 1768. Der Band enthält, meist von Tschudi eigenhändig geschrieben, unter anderem Listen von Bischöfen und weiteren wichtigen Amtsträgern in den Bistümern Konstanz, Strassburg, Basel und Chur, Dokumente zur Geschichte der Klöster St. Gallen, Einsiedeln, Muri, Pfäfers, Engelberg und ihrer Äbte, eine deutschsprachige Abschrift der Vita des heiligen Meinrad, Abschriften von Urkunden einiger Klöster Süddeutschlands und – als wichtigsten Text – die einzige auf uns gekommene Überlieferung von Exzerpten des in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts angelegten Reichsgutsurbars von Churrätien. Das Original ist nicht erhalten; es lag Tschudi bereits nicht mehr vor. Stattdessen kopierte er eine unvollständige Abschrift aus dem 10. bis 12. Jahrhundert.
Online seit: 20.12.2012
Die beiden Hauptteile der Handschrift bilden die Viten der St. Galler Hausheiligen (Gallus, Otmar, Wiborada und Notker Balbulus), der Apostel und frühchristlicher Heiliger und Märtyrer sowie die St. Galler Klosterchronik – von den Casus sancti Galli Ratperts (612-883) bis zur Continuatio des Conradus de Fabaria (1204-1234). Die Texte der Klostergeschichtsschreibung hat der St. Galler Reformator Vadian teils ausführlich und kritisch mit Randnotizen versehen. Der Codex enthält ausserdem chronikalische Notizen zu St. Gallen und der Schweiz (14./15. Jh.), die Reise in das Heilige Land des Steffan Kapfman sowie komputistische, medizinische, astronomische und theologische Texte. Auf zwei freigebliebenen Seiten (p. 324-325) hat im Jahr 1824 der St. Galler Stiftsbibliothekar Ildefons von Arx vier Rezepte zum Lesbarmachen verblasster Schrift eingetragen.
Online seit: 22.06.2010
Das Konvolut enthält im ersten Teil ein Exemplar des 1529 vom Humanisten Johannes Sichardus (1499−1552) in der Offizin von Heinrich Petri in Basel herausgegebenen Drucks En Damvs Chronicon … Evsebii .... In diesem Druck finden sich die Weltchronik des Eusebius von Caesarea und deren Erweiterung durch den Kirchenvater Hieronymus, die Weltchronik des Prosper von Aquitanien, das historiographische Werk De temporibus des Florentiners Matteo Palmieri (1406−1475), die kurze Chronica des Cassiodor sowie das Chronicon Hermann des Lahmen. Dem Druck geht (auf fol. Av) eine handschriftliche Tabelle komputistisch-kalendarischer Art des Glarner Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) für die Jahre 1501 bis 1540 voraus. Im zweiten, handschriftlichen Teil des Bandes sind die Texte der ersten vier Teile der Klostergeschichte von St. Gallen, der Casus sancti Galli, kopiert. Von seinem humanistisch-universitär gebildeten Mitarbeiter Franciscus Cervinus aus Schlettstadt liess Aegidius Tschudi die historiographischen Werke der St. Galler Mönche Ratpert (p. 1−37) und Ekkehart IV. (p. 38−253), die Klosterchronik der anonymen Fortsetzer für die Jahre 975 bis 1203 (p. 255−305) sowie deren Fortsetzung durch Conradus de Fabaria über die Schicksale der Abtei zwischen 1203 und 1234 (p. 307−367) abschreiben. Sowohl im Druck als auch im handschriftlichen Teil findet sich eine Vielzahl von Randvermerken von der Hand Tschudis. Der Band gehörte Tschudi (Sum Aegidii Schudi Claronensis; Besitzvermerk vordere Innenseite); seine Nachfahren verkauften den Band als Teil seines Büchernachlasses im Jahr 1768 ans Kloster St. Gallen.
Online seit: 13.10.2016
Die im späteren 15. Jahrhundert von einem "sehr routinierten und stilsicheren Schreiber" (Scarpatetti, S. 194) geschriebene Handschrift enthält die ersten vier Teile des grossen sanktgallischen Geschichtswerks Casus sancti Galli: die Klostergeschichte des Mönchs Ratpert (p. 3−39), die Casus sancti Galli des Mönchs Ekkehart IV. (p. 40−257), die Casus sancti Galli der anonymen Fortsetzer für die Jahre 975 bis 1203 (p. 259−301) und die Fortsetzung der St. Gallen Klostergeschichte durch Conradus de Fabaria von 1232/35 (p. 317−370). Die Handschrift weist zahlreiche Anmerkungen von der Hand des Schweizer Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) auf, stammt jedoch nicht aus dessen Büchernachlass, der 1768 in die St. Galler Klosterbibliothek gelangte. Tschudi dürfte die Handschrift bei einem Besuch in der St. Galler Klosterbibliothek konsultiert und studiert haben.
Online seit: 13.10.2016
Die nach ihrem Auftraggeber, Abt Franz Gaisberg (Abt 1504-1529), benannte Handschrift enthält verschiedene historiographische und hagiographische Texte: eine Geschichte der Äbte von St. Gallen mit Wappen, Epitaphien St. Galler Äbte und Mönche, die St. Galler Klostergeschichte (Casus sancti Galli) für die Jahre 1200-1232 des Konrad von Fabaria, die anonyme Vita des Notker Balbulus († 912) nebst einer Abschrift der Akten seines Seligsprechungsprozesses von 1513 sowie die Legenden der Heiligen Constantius, Minias und Rochus. Der Codex wurde vom St. Galler Münsterorganisten und Kalligraphen Fridolin Sicher (1490-1546) geschrieben.
Online seit: 31.03.2011