Gemäss neuen Untersuchungen soll das sogenannte Wolfcoz-Evangelistar - ein frühes Meisterwerk aus dem zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts - nicht im Kloster St. Gallen, sondern unter Bibliothekar Reginbert im Reichenauer Skriptorium entstanden sein. Paläographische Studien einerseits sowie nachgetragene Perikopen zu den Reichenauer Heiligen Georg, Markus und Pancratius (S. 201-219) führten zu dieser neuen Erkenntnis.
Online seit: 31.12.2005
Evangelistar, für einen unbekannten Auftraggeber geschaffen um 1470/80 wahrscheinlich in der Werkstatt des Konstanzer Malers Rudolf Stahel. Enthält lateinische Evangelienlesungen zu den wichtigsten Hochfesten des Kirchenjahres. Illustriert durch mindestens zwei Künstler mit 21 ganzseitigen Bildern zu den vier Evangelistensymbolen und zu den wichtigsten Festtagen des Jahres. 1658 vom Hofbeamten Fidel von Thurn dem Abt Gallus Alt (1654-1687) geschenkt und von einem Buchmaler mit deren Wappen versehen.
Online seit: 09.12.2008
Messkanon für den Augsburger Bischof Marquard von Berg (1575-1591), mit einer Wappenseite, einer ganzseitigen Miniatur, vielen figürlichen Szenen zu den Hochfesten des Kirchenjahres am unteren Rand und kunstvoller Blumen- und Blütenornamentik opulent illuminiert wahrscheinlich vom Nürnberger Buchmaler Sebastian Glockendon dem Jüngeren. Die Handschrift kam im Dreissigjährigen Krieg in den Besitz von Soldaten, wurde später dem St. Galler Mönch und Statthalter in Wil, Bernhard Hartmann, verkauft und von diesem 1641 dem St. Galler Fürstabt Pius Reher (1630-1654) geschenkt.
Online seit: 09.12.2008
Das Jahrzeitbuch von Goldach wurde gemäss Eintrag auf p. 64 im Jahr 1418 vom Hagenwiler Pfarrer Syfrid Brüstlin angelegt. Der nach dem römischen Kalender geordnete erste Teil (p. 11–58) enthält Einträge von mehreren Händen, überwiegend des 15. und 16. Jahrhunderts. Manchmal wird nur der Name der verstorbenen Person genannt, andere Einträge sind ausführlicher und informieren über Stiftungen. Der zweite Teil (p. 59–80) enthält Bemerkungen zu einzelnen Stiftungen. Er stammt hauptsächlich von der Hand Brüstlins und ist bis ins 17. Jahrhundert fortgesetzt.
Online seit: 08.10.2020
Epistolar mit Provenienz Reichenau/St. Gallen, illustriert mit einem Autorenbild (Paulus) und fünf christologischen Miniaturen aus dem dritten Viertel des 11. Jahrhunderts
Online seit: 12.06.2006
Die Handschrift enthält die Epistel, alttestamentlichen Lesungen und Evangelienlesungen für die Zeit von Heiligabend bis Ostersonntag (p. 1–144), vom Donnerstag nach dem 1. Advent bis zum Ende der Adventszeit (p. 145–155) und für Heiligenfeste (p. 156–218). Zwischen p. 144 und 145 scheinen mehrere Lagen ausgefallen zu sein, denn es fehlen der grösste Teil der Lesungen für den Ostersonntag, die Feste zwischen Ostern und dem letzten Sonntag nach Pfingsten sowie der 1. Adventssonntag. Der Buchschmuck besteht aus einigen Spaltleisteninitialen in Minium (p. 1, 4, 131, 144 und 156). Einträge aus dem 15. Jahrhundert (Foliierung, Verweise, Neumen in der Passion nach Matthäus, p. 98–104) zeigen, dass der Codex lange in Gebrauch war.
Online seit: 14.12.2018
Prachthandschrift für den feierlichen Gottesdienst im Kloster St. Gallen, geschrieben und mit zahlreichen Initialen illustriert um die Mitte des 11. Jahrhunderts. Enthält einen mit Neumen versehenen Gradualteil sowie ein Lektionar mit den für den Gottesdienst vorgesehenen Lesungen rund ums Kirchenjahr.
Online seit: 24.05.2007
Ein St. Galler Messgesangbuch aus dem 12. Jahrhundert mit zwei Illustrationen des Mönchs Luitherus
Online seit: 14.09.2005
Prachthandschrift für den feierlichen Messgottesdienst im Kloster St. Gallen um 1050/70, mit den Sequenzen des St. Galler Mönchs Notker des Stammlers (gest. 912)
Online seit: 31.12.2005
Kleinformatige Musikhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit Kalendar, Computus, Tropar, Sequentiar, Antiphonen, Offertoria, Tractus aus der Mitte des 11. Jahrhunderts sowie einem Anhang mit Sequenzen aus dem 13. Jahrhundert
Online seit: 12.12.2006
Der Codex, dessen Buchdeckel mit grüner Textilie überzogen sind, setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil (p. 3–53) enthält Sequenzen von Notker Balbulus und anderen Verfassern, der zweite (p. 55–226) ein Graduale. Die Texte sind durchgehend neumiert, die Schrift mit roten und blauen Majuskeln ausgezeichnet. Zu beachten ist eine ganze Reihe geschmückter Initialen, im Sequentiar z.B. auf p. 3, einen Drachen enthaltend, im Graduale auf p. 55 mit Rankenmuster. Weitere Beispiele findet man auf den Seiten p. 114, 134, 144, 146. Vorgebunden ist ein Blatt aus dem 11./12. Jahrhundert mit Auszügen aus dem Commune Sanctorum, auf der Rückseite mit Nachträgen aus dem 14. Jahrhundert.
Online seit: 14.12.2018
Kleinformatige Musikhandschrift aus der Mitte des 11. Jahrhunderts mit einem (unvollständigen) Kalendar, Komputus-Tabellen, Tropar und Sequentiar in gepflegter Schrift mit zartesten Neumen
Online seit: 12.06.2006
Versicularium, Hymnar, Tropar und Sequentiar aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben und mit Neumen versehen um 930 möglicherweise von einem Mönch namens Salomon. Die kleinformatige und schmucklose Handschrift enthält das sanktgallische Repertoire der im Galluskloster gesungenen liturgischen Gesänge mit Dichtungen u.a. der St. Galler Mönche Notker Balbulus, Tuotilo, Ratpert, Waltram oder Ekkehart I. und zählt weltweit zu den bedeutendsten Musikdenkmälern des frühen Mittelalters.
Online seit: 24.05.2007
Unvollständig erhaltene Musikhandschrift aus dem 11. Jahrhundert, geschrieben im Kloster St. Gallen, mit eingefügten Zusatz- und angehängten Nachtragsblättern bis ungefähr 1400. Enthält ein Tropar, ein Versicularium und ein Sequentiar.
Online seit: 24.05.2007
Tropar und Sequentiar in punktähnlicher Quadratnotation mit kunstvoller ein- und mehrstimmiger Musik aus dem grossen Repertoire der Pariser Notre-Dame-Schule. Geschrieben vor 1250 in der Westschweiz, wahrscheinlich an der Kathedrale von Lausanne und vermutlich bereits um 1300 nach St. Gallen gebracht.
Online seit: 24.05.2007
Breviarium, bestehend aus mehreren Teilen: 1) Capitula und orationes für die Zeit vom 1. Advent bis zur Pfingstoktav sowie für Sonntage und Wochentage (p. 3–48). 2) Proprium de tempore (mit Lesungen, Gebeten, Predigtauszügen, Antiphonen, Responsorien und Hymnen), für die Zeit vom 1. Advent bis zum Samstag nach Pfingsten (p. 49–280). Die Antiphonen und Responsorien sind mit Neumen versehen. 3) Proprium de sanctis (p. 281–419), die Gesänge hier ohne Neumen. Es beginnt mit dem hl. Andreas (30. November) und endet mit der hl. Petronella (31. Mai). 4) Proprium für Ostern bis zum zweiten Sonntag nach der Osteroktav (p. 421–466). 5) Responsorien und Antiphonen De sanctis in pascali tempore (p. 466–468). 6) Lectiones per totam ebdomadam für Wochentage der dritten und vierten Woche nach der Osteroktav (p. 469–484). 7) Capitula für Nokturnen, Sext und Non in der Osterzeit (p. 485). 8) Orationes für Nokturnen, Sext und Non an Wochentagen usque ad ascensionem Domini (p. 486–487). 9) Capitula und orationes für Vespern, Laudes und Sext für den ersten bis vierten Sonntag nach der Osteroktav (p. 488–489). 10) Hymnen (und Sequenz Cantemus cuncti melodum, p. 504) (p. 502–504 und 506). Die Teile 1–3 wurden zum grössten Teil im 13. Jahrhundert geschrieben (mit zahlreichen Nachträgen und Korrekturen auf Rasur bis ins 15. Jahrhundert). Teile 4–6 stammen aus dem 14. Jahrhundert, Teile 7–10 aus dem 15. Jahrhundert. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert (vielleicht 1450, vgl. p. 1) im Besitz des Klosters St. Gallen.
Online seit: 17.03.2016
Sommerteil (Karsamstag bis Ende des Kirchenjahres) eines im Kloster St. Gallen zwischen 1022 und 1047 geschriebenen Breviariums (mit Lesungen, Gebeten, Predigtauszügen, Antiphonen, Responsorien und Hymnen für das Stundengebet der Mönche), mit Nachträgen bis ins 14. Jahrhundert. Die Gesänge sind mit Neumen versehen. Einleitend ein Fragment einer Predigtsammlung, ein Kalendar sowie komputistische Texte und Tabellen. Der dazugehörige Winterteil dieses Breviariums findet sich in Cod. Sang. 413. Gehört zu den ältesten aus St. Gallen überlieferten Breviarien.
Online seit: 04.11.2010
St. Galler Antiphonar für das Stundengebet der Mönche aus dem 12. Jahrhundert, mit Nachträgen bis ins späte 14. Jahrhundert. Illustriert mit mehreren Initialen und (zu Beginn) einer Miniatur des gekreuzigten Christus mit Maria und Johannes.
Online seit: 24.05.2007
Antiphonar aus dem 13. Jahrhundert mit den Gesängen für das Stundengebet der Mönche. Die Melodien sind in linienlosen Neumen notiert. Es handelt sich im Wesentlichen um eine Kopie von Cod. Sang. 390/391 („Hartker-Antiphonar“), vermehrt um die nach Fertigstellung des Hartker-Antiphonars eingeführten Feste.
Online seit: 19.12.2011
Winterteil des so genannten Hartker-Antiphonars: Gesänge der St. Galler Mönche während des Stundengebets, geschrieben und mit feinsten Neumen versehen vom St. Galler Mönch und Reklusen Hartker: Graphisches Meisterwerk in Schrift, Neumen und Initialzeichnung. Wichtigste aller mittelalterlicher Choralhandschriften mit vier herausragenden kolorierten Federzeichnungen
Online seit: 12.06.2006