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Teilprojekt: Schätze aus kleinen Sammlungen

Januar 2013 - Dezember 2020

Status: Abgeschlossen

Finanziert durch: swissuniversities

Beschreibung des Teilprojekts: Der grösste Teil der Handschriften der Schweiz befinden sich in grösseren Sammlungen, vor allem in öffentlichen und kirchlichen Institutionen. Leicht wird dabei vergessen, dass einige der wichtigsten Quellen, die die Identität der Schweiz bestimmen, in Sammlungen liegen, die nur wenige Handschriften aufbewahren. e-codices hat sich zum Auftrag gemacht, diese bedeutenden Schätze aus kleinen Sammlungen, die im Original häufig der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, digital zu erschliessen.

Alle Bibliotheken und Sammlungen

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Chur, Staatsarchiv Graubünden, A/N 308
Papier · 8 pp. · 33 x 22 cm · 1544 (?)
La chiarta d la Lyga in Rumauntz

Enthält die oberengadinische Übersetzung des Bundesbriefs vom 11. November 1544 (deutsch, StAGR A I/01 Nr. 109), geschrieben von Fadry Salis (sehr wahrscheinlich Friedrich von Salis-Samedan, 1512-1570), wohl wenig nach dem Original entstanden und damit das älteste im Original erhaltene bündnerromanische Dokument. Beim Bündnis von 1544 handelt es sich um eine Erneuerung des Bündnisses zwischen Grauem Bund, Zehngerichtenbund und Gotteshausbund vom 23. September 1524, welches gemeinhin als Gründungsakt des Freistaates Gemeiner Drei Bünde gilt. Die Datierung ist unsicher, da das Datum 11.11.1544 die deutsche Urkunde datiert. Diese trägt aber nicht die Unterschrift von Friedrich von Salis. Gemäss dem Bestätigungsvermerk vom 8.2.1605 muss die Handschrift zumindest vor diesem Datum entstanden sein. (dec)

Online seit: 22.03.2018

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Chur, Staatsarchiv Graubünden, B 1
Papier · 191 ff. · 20.5 x 14 cm · Raum der Diözese Konstanz · Ende 15. Jh.
Lucidarius, Konstanzer Weltchronik und Zürcher Chronik aus dem 15. Jahrhundert

Die Handschrift enthält drei verschiedene Texte: Der deutsche Lucidarius (1r-32v), ein Lehrdialog zwischen Meister und Schüler, ist ein um 1190 entstandenes mittelhochdeutsches Prosawerk, das das zeitgenössische theologische und naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit darstellt. Die Konstanzer Weltchronik (117r-150v) ist ein knappes wohl im 14. Jh. in Konstanz entstandenes universalhistorisches Kompendium. Die Zürcher Chronik (153r-191r), deren älteste Redaktion im 14. Jh. entstand, gehört zur Gattung der deutschen Städtechroniken des Spätmittelalters. Die Handschrift entstand im Raum der Diözese Konstanz. Der ursprüngliche Besitzer war ein nicht näher identifizierter Hans von Endiner. Im 18. Jh. war die Handschrift in Besitz von Georg Litzel, Ulmer Theologe und Philologe. Wie sie den Weg nach Chur gefunden hat, ist unbekannt. (dec)

Online seit: 10.12.2020

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Claro, Archivio parrocchiale, s. n.
Pergament · 28 ff. · 31 x 23.3 cm · Claro · zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
“Martirologio-calendario” der Pfarrei Claro

Jahrzeitbuch mit Kalender der Pfarrei Claro (Tessin), ohne Umschlag und mit ziemlich stark beschädigten ersten Seiten. Jede Seite ist so aufgebaut, dass fünf bis sieben Wochentage darauf Platz finden; auf eigens vorgesehenen Flächen sind jeweils die Namen der Verstorbenen eingetragen, deren Jahrzeiten (Anniversare) zelebriert werden mussten. Das Jahrzeitbuch ersetzte fast sicher ein älteres Register. Die einzelnen Einträge wurden später aktualisiert und in ein neues Buch übertragen, wie aus den Randbemerkungen hervorgeht. Die Einträge sind in der Regel nicht datiert, aber die Erwähnung einiger Testamente sowie lokaler Bräuche erlaubt eine Einordnung in die Zeit nach der Mitte des 15. Jahrhunderts. (ber)

Online seit: 25.06.2015

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Dalpe, Archivio parrocchiale, n. 1
Pergament · 6 ff. · 21/21.7 x 15 cm · Italien · 14. Jahrhundert
Passio s. Placidi

Das Pergamentheft des Pfarrarchivs von Dalpe (Leventina) enthält die Leidensgeschichte des Heiligen Placidus von Disentis. Obwohl der Text nicht vollständig ist, enthält er eine Stelle über das Martyrium des Heiligen, die in der Haupthandschrift des Textes der Zentralbibliothek Zürich (Ms. Rh. 5) nicht enthalten ist. Die Gemeinschaft von Dalpe besorgte sich diese Passio wahrscheinlich um jährlich eine Messe zu Ehren des Heiligen in der neuen Kapelle des Dorfes zu feiern, die ursprünglich der Gottesmutter gewidmet war, dann aber, wie urkundliche Quellen belegen, zwischen 1370 und 1426 das Patrozinium wechselte und dem heiligen Placidus gewidmet wurde. (ber)

Online seit: 23.09.2014

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Delémont, Musée Jurassien d'Art et d'Histoire, MJ.1950.20
Pergament · 275 ff. · 39.5 x 26 cm · 1502-1794
Genealogisches Register der Chorherren der Diözese von Basel, 1502-1794

Dieses aus 275 Blättern bestehende Register enthält die Wappen der Domherren der Diözese von Basel, seit der Wahl des Bischofs Christoph von Utenheim im Jahr 1502 bis zum letzten Fürstbischofen, Franz Xaver von Neveu im Jahr 1794. Während dreier Jahrhunderte zeichneten Maler über 2'300 farbige Wappen auf Pergamentblätter. Von 1682 an erschienen vollständige Stammbäume, die bewiesen, dass die kirchlichen Würdenträger die erforderlichen sechzehn Viertel des Adels (sechzehn adlige Vorfahren in der Generation der Ururgrosseltern) vorweisen konnten. (pic)

Online seit: 08.10.2020

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Disentis, Romanische Bibliothek des Klosters Disentis, M 138
Papier · 46 ff. · 16.5 x 10.5 cm · 1. Teil (ff. 1-18b) 1591, Rest 1593
Drei oberengadinische Dramen

Die Handschrift enthält die beiden oberengadinischen Dramen Histoargia dalg arik huͦm et da lazarus, ff. 1a-18b, abgeschlossen 1591, und La Histoargia da Joseph (…), ff. 19a-38b, in der verschiedentlich die Jahreszahl 1593 vom Schreiber Jacob oder Jachiam Ger eingefügt wurde. Er setzte seine Arbeit mit der Abschrift des Dramas La Histoargia da las dysch Æteds „Geschichte der zehn Alter“ (f. 40a-f. 42b) fort, wovon nur mehr der Anfang erhalten ist (Vers 1-157). Ältester erhaltener Text der Histoargia dalg arik huͦm et da lazarus. (dar)

Online seit: 22.03.2018

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Disentis, Romanische Bibliothek des Klosters Disentis, M 156
Papier · 170 ff. · 19 x 13 / 20 x 16 cm · 1. Teil (ff. 1-78) 1623, 2. Teil (ff. 79b-136b) 1618, 3. Teil (ff. 137a-164a) 1620
Fünf oberengadinische Dramen

Die Handschrift enthält die fünf oberengadinischen Dramen [La histoargia dalg filg pertz] f. 1a-36a (Anfang fehlt, nur hier überliefert); üna historgia da hechastus f. 36a-78b (nur hier überliefert); [La histoargia da Joseph], f. 79b-99a; Vna bela senchia historgia da questa sainchia duonna süsanna (…) f. 100a-136b (älteste Hs. dieses Texts), VNA BELA HISTORGIA dauart la Mur dalg Cchiaualÿr valantin et Eaglantina filgia dalg Araig Papin, f. 137a-164a (nur hier überliefert); f. 164b Fragment eines Lieds: Baruns ludat ilg Signer (= Chiampell, Psalm 29). Der Schreiber der Hs. ist Peder Traviers (in verschiedenen Formen). Die Datierung der einzelnen Teile geht aus Angaben des Schreibers, meistens am Schluss eines Stücks, hervor. (dar)

Online seit: 22.03.2018

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Disentis, Romanische Bibliothek des Klosters Disentis, M 286
Papier · 224 pp. · 17.5 x 14.5 cm · 1719
Cudisch dil viadi de Jerusalem

Enthält die romanische Übersetzung der „Jerusalemer Reise“ des Pfarrers und späteren Abts von Disentis Jacob Bundi (S. 1-122); älteste der bisher rund 25 bekannten Hss. dieser 1701 entstandenen Übersetzung. Nach einer urspr. leeren Seite folgt eine Seite mit dem deutschen Alphabet (S. 124), danach 88 paginierte Seiten in deutscher Schrift mit einer Anleitung zur Pflanzung verschiedener Gewächse. Gemäss der Schlusseite (S. 212) handelt es sich um die Abschrift eines Werkes „Getruckt zu Cölln / Bey Heinrich Netessem (= Nettesheim) / in Margarden gaßen Im/ Jahr 1601. Geschriben im Jahr 1719 / den 5. Martij / P.C. Berchter“. (dar)

Online seit: 22.03.2018

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Estavayer-le-Lac, Paroisse catholique Saint-Laurent, Volume I
Pergament · 373 ff. · 57.5-58 x 39-39.5 cm · Bern, St. Vinzenz · um 1489/1490
Antiphonarium lausannense, pars hiemalis (vol. I)

Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts von St. Vinzenz der Stadt Bern, kurz nach seiner Gründung im Jahre 1484/85 erstellt wurde. Er enthält den ganzen Winterteil des Temporale und des Sanctorale und des Commune Sanctorum nach der Liturgie der Diözese Lausanne. Der Buchschmuck mit Miniaturen zu zahlreichen Initialen wird dem Meister des Breviers des Jost von Silenen, einem Wanderkünstler, der in Freiburg, Bern, Sitten und später in Ivrea und Aosta tätig war, zugeschrieben. Seinen Namen verdankt er einem Brevier, das in zwei Bänden um 1493 für den Sittener Bischof Jost von Silenen (1482-1496) erstellt wurde. Nach der Einführung der Reformation in Bern im Jahre 1528 und der darauf folgenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von Antiphonaren veräussert: vier davon wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und wurden dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die andern beiden – darunter ein Doppel dieser Handschrift – kamen unter Umständen, die noch nicht geklärt sind, nach Vevey und werden heute dort im historischen Museum aufbewahrt. (ber)

Online seit: 18.12.2014

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Estavayer-le-Lac, Paroisse catholique Saint-Laurent, Volume II
Pergament · 315 ff. · 58.5 x 41-41.5 cm · Bern, St. Vinzenz · um 1489/1490
Antiphonarium lausannense, pars aestiva, de Sanctis (vol. II)

Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts St. Vinzenz der Stadt Bern (gegründet im Jahre 1484/85) erstellt wurden. Er enthält das Proprium de sanctis und das Commune Sanctorum des Sommerteils (25. März bis 25. November) nach dem Ritus der Diözese Lausanne. Die Dekoration entspricht weitgehend derjenigen des ersten Bandes und kann einem anderen anonymen Buchmaler von geringerer Qualität zugeschrieben werden. In der Folge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen – davon ein Doppel dieses Bandes – gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden. (ber)

Online seit: 18.12.2014

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Estavayer-le-Lac, Paroisse catholique Saint-Laurent, Volume III
Pergament · 120 ff. · 59 x 39.5-40 cm · Bern, St. Vinzenz · um 1489/1490
Antiphonarium lausannense, pars aestiva, de Tempore (vol. III)

Dieser dritte Band ist der letzte Teil eines Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Vinzenz der Stadt Bern (gegründet im Jahre 1484/85) erstellt wurde. Er enthält den Sommerteil des De Tempore nach der Liturgie der Diözese Lausanne. Das Doppel ist im Band IV enthalten. Der Buchschmuck enthält fünf illuminierte Initialen, Fleuronnée-Initialen und Cadellen des Künstlers, der auch Band I verziert hat. In der Folge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden. (ber)

Online seit: 18.12.2014

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Estavayer-le-Lac, Paroisse catholique Saint-Laurent, Volume IV
Pergament · 116 ff. · 58.5-59 x 41 cm · Bern, St. Vinzenz · um 1489/1490
Antiphonarium lausannense, pars aestiva, de Tempore (vol. IV)

Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts St. Vinzenz der Stadt Bern, das in den Jahren 1484/85 gegründet wurde, erstellt wurde. Er enthält den Sommerteil des De Tempore nach der Liturgie der Diözese von Lausanne. Das Doppel befindet sich in Band III. Der Buchschmuck eines anonymen Künstler enthält Cadellen, Fleuronnée-Initialen und eine illuminierte Initiale mit Bordure auf f. 1r. Im Zuge der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der daran anschliessenden Säkularisierung des Kapitels, wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert. Vier wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die zwei anderen gelangten unter noch nicht geklärten Umständen nach Vevey, wo sie heute im historischen Museum aufbewahrt werden. (ber)

Online seit: 18.12.2014

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Faido, Archivio parrocchiale, Messale ambrosiano
Pergament · 27 ff. · 24.5 x 18 cm · Italien · 15. Jahrhundert
Ambrosianisches (Teil-)Missale

Die Handschrift, die aus nur 28 Blättern besteht und einen Teil eines Missale mit ambrosianischem Ritus enthält, stammt aus dem Oratorium des Hl. Bernardino in Faido (Kanton Tessin), das im 15. Jahrhundert (wahrscheinlich 1459) unter der Schirmherrschaft der Familie Varesi neu gesegnet worden war. Die Handschrift wurde möglicherweise zu dieser Gelegenheit von der Familie Varesi dem Oratorium geschenkt, um die Feier der heiligen Messe zu ermöglichen. Sie fügte wahrscheinlich den ersten Lagen (1-12, 16-19) diejenige mit der Messe für den Schutzheiligen S. Bernardino hinzu (20-25), sowie auch das lose Blatt mit zwei Miniaturen, welche die Maiestas domini und die Kreuzigung darstellen. Die Schrift, eine gotische rotunda von italienischem Typus, kontrastiert mit den Miniaturen, die eine gewisse Verwandtschaft mit zeitgleichen, kolorierten Gravuren deutscher Herkunft aufzeigen. (ber)

Online seit: 13.06.2019

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Flawil, Gemeinde Flawil, Burgauer Offnung
Pergament · 37 ff. · 21 x 27 cm · Burgau · 10. August 1469
Die Burgauer Offnung von 1469

Die Burgauer Offnung von 1469 ist ein mittelalterliches Rechtsbuch. Es regelt das Verhältnis zwischen den Gerichts-, Hof- oder Markgenossen eines Gerichtskreises (hier das Niedergericht Burgau bei Flawil) und dessen Gerichtsherrn, dem Vogt. Dies war zu jener Zeit Rudolf IX. Giel von Glattburg, ein Ministerialer des Abtes des Klosters St. Gallen. Ursprünglich waren die Offnungen von Flawil, Gebhartschwil, Uffhoven und Rudlen sowie von Burgau in einem einzigen Band vereinigt. Die Flawiler Offnung (bis Seite 17) ist herausgetrennt und separat gebunden worden. Vorangehend zur Burgauer Offnung auf Seiten 18-28 ist die Offnung zu „gebhartschwil, uffhoven und rudeln“ niedergeschrieben. Das Buch war dem jeweiligen Burgauer Ammann (Gerichtsvorsitzenden) anvertraut. Nach 1798 ging sie infolge der Aufhebung des Niedergerichts in den Besitz der Dorfkorporation Burgau über. Nach deren Verschmelzung mit Flawil kam sie in die Obhut der Politischen Gemeinde Flawil. (sce)

Online seit: 23.06.2014

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Flawil, Gemeinde Flawil, Flawiler Offnung
Pergament · 21 ff. · 20.5 x 29.5 cm · Burgau · 1471/1472
Die Flawiler Offnung

Die Flawiler Offnung von 1471, besiegelt am 21. Januar 1472, ist ein mittelalterliches Rechtsbuch. Es regelt das Verhältnis zwischen den Gerichts-, Hof- oder Markgenossen eines Gerichtskreises (hier das Niedergericht Flawil) und dessen Gerichtsherrn, dem Vogt. Dies war zu jener Zeit Rudolf IX. Giel von Glattburg, ein Ministerialer des Abtes des Klosters St. Gallen. Das Dokument gibt Einblick in die rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse im ausklingenden 15. Jahrhundert. Ursprünglich war die Flawiler Offnung in einem Band mit der Burgauer Offnung mit den Offnungen von Gebhartschwil, Uffhoven und Rudlen (Aufhofen und Rudeln) und von Burgau in einem einzigen Band vereinigt. Sie ist später herausgetrennt worden. Nach 1798 ist die Flawiler Offnung infolge der Aufhebung des Niedergerichts in den Besitz der Bürgerkorporation bzw. heute der Politischen Gemeinde Flawil gelangt. (sce)

Online seit: 23.06.2014

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 5441
Pergament · 1 f. · 12.5 x 12.5 cm · um 1300
Initialminiatur „Jesus im Tempel“ eines Antiphonars aus einem Dominikanerinnenkloster, vermutlich aus St. Katharinental in Diessenhofen

Ausgeschnittene Miniatur in feiner Malerei in leuchtenden und bunten Deckfarben. Dargestellt ist die Darbringung von Jesus im Tempel, von der im Lukasevangelium berichtet wird. Maria und Josef bringen den Knaben dem greisen Propheten Simeon, um ihn segnen zu lassen. Eine der zwei Frauen hinter Maria hält in ihrer rechten Hand zwei Tauben, die gemäss Vorschrift geopfert werden sollen. In der Linken trägt sie brennende Kerzen, die auf das Fest hinweisen, dem das Ereignis gewidmet ist, nämlich Maria Lichtmess. Unterhalb von Jesus beten drei kniende Figürchen: eine Dominikanerin und das vornehme Stifterpaar. Die Szene ist in eine rankenverzierte N-Initiale eingefügt, die am Anfang des Lobgesangs von Simeon zum Marienfest steht: Nunc dimittis, domine, servum tuum in pace (Nun lässt du, Herr, wie du gesagt hast, deinen Knecht in Frieden scheiden). Die oben sichtbaren Worte Intercede pro nobis (Bitte für uns [Heilige Mutter Gottes]) schliessen sich am Ende des Liedes an. Auf der Rückseite ist ein Ausschnitt aus dem liturgischen Wechselgesang mit dem Text Postquam impleti sunt dies purgationis (Als vollendet waren die Tage der Reinigung) erhalten geblieben.  Das Fragment wurde 1978 vom Kanton Thurgau bei Sotheby's in London ersteigert. Es stammt aus der Sammlung von Robert von Hirsch in Basel (1883–1977). (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 9393
Pergament · 1 f. · 22.5 x 18.5 cm · gegen 1320
Miniatur mit der „Verkündigung an Maria“ aus einem Antiphonar, möglicherweise aus dem Zisterzienserinnenkloster Salem

Ausgeschnittene Miniatur aus einer Prachthandschrift. Die dargestellte Verkündigung des Herrn in der M-Initiale zum Text Missus est Gabriel (Gabriel wurde gesandt) wird am 25. März gefeiert. In hochrechteckiger, geometrisch gestalteter Einfassung stehen sich der Erzengel Gabriel und Maria gegenüber, jeder von einem Bogen des Ms eingefasst. Gabriel hält ein Schriftband mit seinem Gruss an die lauschende Maria AVE GRACIA PLENA (Gegrüsst seist du, voller Gnade). Die Seitenpfeiler des Buchstabens M münden unten in Palmettenblätter, die sorgfältig ausgeschnitten wurden und so in den Umraum der Miniatur vortreten. Über den Palmblättern rechts sind rote Notenlinien und eine einzige Note zu erkennen. Es handelt sich um eine besonders grossformatige Buchillustration von hoher malerischer Qualität mit hellen Deckfarben in Rosa-, Grün- und Blautönen, die fein abgestuft sind. Der Notentext auf der Rückseite kann den Versen 2.2, 4.11 und 4.13 aus dem Hohenlied zugewiesen werden. Das Blatt stammt aus dem gleichen Choralmanuskript wie die Miniatur mit der Darstellung des „Marientods“. Beide Blätter zeigen Stationen aus dem Marienzyklus, wobei T 9393 die erste, T 9394 die letzte Etappe veranschaulicht. Stilistisch gehören sie zu drei Blättern aus der Sammlung de Bastard d'Estang in der Bibliothèque nationale de France in Paris (AD 152G, PL 842-3, AD 150H, PL 51). 1994 erwarb der Kanton Thurgau beide Fragmente im Handel in Paris. Zuvor waren sie in schweizerischem Privatbesitz. (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 9394
Pergament · 1 f. · 22.5 x 17.6 cm · gegen 1320
Miniatur mit dem „Marientod“ aus einem Antiphonar, möglicherweise aus dem Zisterzienserinnenkloster Salem

Ausgeschnittene, besonders grossformatige Buchillustrationaus einer Prachthandschrift. In der V-Initiale zum Text Vidi speciosam (Ich sah die Kostbare) anlässlich des Festes Mariae Himmelfahrt am 15. August liegt die Gottesmutter auf dem Sterbebett, umgeben von drei Aposteln und Jesus, der ihre Seele in Gestalt einer kleinen Frauenfigur in Empfang nimmt. Ein hochrechteckiger Rahmen mit geometrischem Rapport umschliesst die Szene. Links wachsen aus der V-Initiale drei Zweige mit Blättchen und Rosetten, die beschnitten sind. Die Malerei mit leuchtenden Blau- und Rottönen ist von hoher malerischer Qualität. Der Liedtext auf der Rückseite entstammt den Bibelversen 26 bis 32 der Lectio prima aus dem Lukasevangelium. Das Blatt stammt aus dem gleichen Choralmanuskript wie die Miniatur mit der Darstellung der „Verkündigung Mariae“. Beide Blätter zeigen Stationen aus dem Marienzyklus, wobei T 9393 die erste, T 9394 die letzte Etappe veranschaulicht.Stilistisch gehören sie zu drei Blättern aus der Sammlung de Bastard d'Estang in der Bibliothèque nationale de France in Paris (AD 152G, PL 842-3, AD 150H, PL 51). 1994 erwarb der Kanton Thurgau beide Fragmente im Handel in Paris. Zuvor waren sie in schweizerischem Privatbesitz. (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 44414
Pergament · 1 f. · 21.5 x 29.3 cm · ca. 1310-1320
Miniatur mit der hl. Katharina von Alexandrien als Braut Christi aus einem Antiphonar, vermutlich aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen

Blattfragment aus einem Choralmanuskript. Zwei übereinander angeordnete hochrechteckige Illustrationen am linken Bildrand zeigen zwei Stationen der Vita von Katharina: Im oberen Bild verweigert sie dem Kaiser Gehorsam und wendet ihre Aufmerksam einzig Jesus zu. Das untere Bild stellt die spirituelle, im Sinne der Minne vollzogene Liebesbeziehung zwischen Katharina und Christus dar. Der Rest des Pergamentblatts sowie die Rückseite sind mit liturgischem Text versehen, der sich aus Notation und Liedtext zusammensetzt. Unter den roten Notenlinien mit schwarzen Noten befindet sich jeweils die zugehörige Textzeile. Die Illustrationen entstanden in einer Buchmalerwerkstatt, in der auch das Graduale aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental angefertigt wurde (Schweizerisches Nationalmuseum Inv. LM 26117 / Historisches Museum Thurgau Inv. T 41401). Die beiden Miniaturen sind der gleichen Hand zuzuordnen wie wie die Figurengruppe unterhalb der Initialminiatur von fol. 179v im Graduale. Fragile Figuren mit lebhaften Gesten, eine feine Binnenzeichnung der Gesichter, gedämpfte Farben sowie Freude am bildnerischen Erzählen mit originären Bildelementen zeichnen diesen Buchmaler aus. Das Blatt wurde 2011 vom Historischen Museum Thurgau im Auktionshandel in Zürich erworben. (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Katholisches Pfarrarchiv Frauenfeld, KPfAF III Bg 3
Pergament · 3 ff. · 17 x 11.4 cm · um 1250
Frauenfelder Fragmente von Konrad Flecks "Flore und Blanscheflur"

Um 1220 übertrug Konrad Fleck den von einem unbekannten provenzalischen Dichter um 1160 verfassten Liebesroman "Flore et Blancheflor" in hochalemannische Sprache. Das ganze Werk umfasst etwa 8'000 Verse. Einige Bruchstücke einer frühen Abschrift der Fleck’schen Übertragung haben sich im Pfarrarchiv Frauenfeld erhalten. Die Pergamentstücke waren als Umschlag eines Zinsrodels der Michaelpfründe verwendet worden. (hux)

Online seit: 23.06.2016

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