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  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 233-234.
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  • Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 3, Schreibschulen der Diözese Konstanz, St. Gallen II, Genf 1938, S. 115.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 204.
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  • UCLA Reichenau-St. Gall Virtual Library
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 627
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Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 233-234.

Manuscript title: Josephus Flavius, Jüdischer Krieg
Date of origin: 9. Jh.
Former shelfmark: D. n. 26.
Support: Pergament
Solides, dickeres Kalbspergament, durchsetzt mit einzelnen Bögen aus Ziege, vgl. den Bogen p. 176/177, resp. 186/187.
Extent: II + 255 Seiten
Format: 37/37,5 x 27,5
Foliation:
  • Tintenpaginierung I. v. A., springt 62/64, von da an die Geraden rechts.
  • Zeitgenössische Lagennummerierung I-XIII, ohne die letzte Lage.
Collation: Ein erster Block p. 1-139 Quinternionen, ausser V[-2]1-16, davon ein Bogen geklebt, IV[-2]17-28, die zwei letzten Bll. dieser Lage weggeschnitten, anschliessend 2 kleinere Bll. im 12. Jh. zugefügt, also I29-32, V[-1]33-50, nach p. 34 ein Blatt herausgeschnitten, IV51-67, s. o. Paginierungsfehler, V[-1]88-105, 106-123, nach p. 91 und 121 je ein Blatt weggeschnitten, V[-2]124-139, nach p. 127 und 133 Bogen halb beschnitten; der zweite Block p. 140-255 besteht aus Quaternionen, ausser V172-191, bei IV[-1]208-221, nach p. 221 ein Blatt weggeschnitten; der äussere Bogen geklebt und kleinerformatig, V[-1], 222-239, nach p. 239 ein Blatt hinausgeschnitten, V[-3]240-253, vor p. 240 ein Blatt und nach p. 253 zwei Blätter weggeschnitten. Das letzte Blatt des Codex p. 254/255 war mindestens zeitweise Spiegelblatt.
Page layout: Zweispaltig 28,5/29 x 20,5/21 (9/9,5), 35 Z., Blindlinierung, Zirkellöcher.
Writing and hands: Präzise, durchgeformte, mit meist scharf geschnittenem Kiel geschriebene Carolina des 9. Jhs. von ca. acht nicht-st.gallischen Schreiberhänden oder -gruppen:
  • 1. p. 3a-16b (und ev.) 88a-124a;
  • 2. 19a-46b, sehr originelle Schrift, langes r, rechtsgeneigt;
  • 3. 47a-87b, ähnlich Nr. 2, mit Zäsur p. 85b u. H. (ev.);
  • 4. 88a-124a, breiter, vertikal, zunehmend feiner, ev. eine Variante von 1.
  • 5. 124a-138b Mitte, mit offenem g;
  • 6. 138b-191b, steif, mit diversen Zäsuren;
  • 7. 192a-221b, korrekte Arbeit;
  • 8. 224a-253b, rechtsgeneigt, zügig, kursivnah.
Decoration: Auszeichnungsschriften übliche Mischung Capitalis-Rustica, wenige einfache rote Init., rubr.
Additions: Text-Substitutionen ganzer Partien und kleinere Ergänzungen von div. wohl st.gallischen Händen des 12. Jhs. auf eingefügten Bll. und Bogen: p. 1/2 mit roter Init. orn. des 12. Jhs., p. 17/18, 128/129, 134/135, 222/223 ; ebenso zahlreiche Textemendationen interlinear und auf kleinen und grossen Rasuren.
Binding: Einband 9./12. sowie 18. und 20. Jh. Dunkelblaue, heute schwarze Pergament-Reste wohl des Spätmittelalters auf den zeitgen. Holzdeckeln, zwei alte Schliessen HDK-VDK verloren, eine Mittelschliesse sowie der papierene Vorsatz aus dem 18. Jh., die Schliesse jetzt mit neuem Leder. Neuer Rücken aus weichem, hellbeigern Leder und zwei neue Vor- bzw. Nachsatzblätter durch Rest. 1995. Lat. und dt. Federproben und Sprüche des 11.-13. Jhs. auf p. 254, dem recte des ehem. Spiegelblattes: Qui habet vocem serenam hanc proferat cantilenam, 11. Jh. Darunter mit dicker Feder von einer Hand des 13. Jhs.: Tellus flore uario uestitur et ueri presem [Rand] sem tur [unklar] filomena dulceter modulans a [Rand] sic hiemis seuicia finitur. svver invvine vversi (?) swer vvidir in sin selbes heriehen (?) sihit. versprichit niemen arges niht. vvir gevallin alle vns selben des ist div vvelt der toͤri[cten (Rand)]. Dieses Fragment aus der im ersten Drittel des 13. Jhs. entstandenen Sammlung von deutschen Reimpaarsprüchen unter dem Namen Freidank gehört zu den frühesten Überlieferungen (s. u. Henkel ). Rest. 1995, Restaurierungsbericht Ms. StiBSG.
Contents:
  • 1-253 Iosephus Historiographus: Bellum iudaicum
    • (1a-2b) Praefatio Qvoniam bellum quod cum populo romano gessere iudei omnium maximum …–… hoc ordine qua capitula sunt digesta
    • (3b-253) Libri I-VII Cvm potentes iudeorum inter se desiderent [sic, im Druck Frobens: dissiderent] …–… per omnia quae scripsi habuerint coniecturam
    Filiation: F. Blatt, The latin Josephus [mit Ed. nur der Antiquitates], in: Acta Jutlandica 33, 1958, p. 122-353, ed. nur die ersten 5 Bücher, unsere Hs. p. 113, in der Grp. der Codd. mit "Bellum iudaicum" allein. Vgl. allg. zu Flavius Josephus Heinz Schreckenberg, Die Flavius Josephus-Tradition in Antike und Mittelalter, Wiesbaden 1972; Ders., Bibliographie zu F'J', 2 Bde., Leiden [I] 1968, [II] 1979, im Band [II] p. 163-168 sämtl. bekannten lat. Übss. des in der Urfassung griechischen, im übrigen in div. Sprachen übs. Textes; die uns verfügbare (bei Schreckenberg nicht verzeichnete) jüngste lateinische Ausgabe ist J. Hudson/S. Haverkamp, Opera Flavii Josephi, Amsterdam 1726, T. II, p. 43-436, dieser Text ist neulat. revidiert. Für den lat. Text ma. Tradition vgl. die Ed. Hieronymus Froben, Opera Flavii Josephi, Rufino Aquileiensi interprete, Basileae 1534, p. 545-782, mit welcher unser Text genau übereinstimmt. Zum Autor LexMA 5 (1991) col. 634f. (F. Brunhölzl). Zu den Notizen Ekkeharts IV. in unserer Hs. Dümmler, in: ZfdA. 14, 1869, p. 25; Scherrer, Verzeichniss (1875), p. 204.
Acquisition of the manuscript: In StiBSG spätestens seit Besitzeintrag p. 1: Liber sancti Galli, Hd. des 12. Jhs. Stempel D. B. auf der Init. p. 1a und p. 253b. Weidmann (1841), p. 383 identifiziert mit Kat. 9. Jh., Scherrer (1875), p. 204 lediglich mit dem Grimald-Verzeichnis Cod. 267, Bruckner (1938), p. 115 mit beiden incl. Kat. von 1461 (alle zit.): möglich.
Bibliography:
  • Bruckner, Scriptoria III (1938), p. 115 und Reg. XIV (1978), p. 161,
  • dazu Scarpatetti, Scriptorium (1999), p. 233 Anm. 34.
  • Zu den Freidank-Versen Nikolaus Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte. Ihre Verbreitung und Funktion im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, München/Zürich 1988, p. 91, mit der älteren Lit.