Handschrift in dieser Sammlung wählen: B26  B49 B57  S102  5/107

Standortland:
Standortland
Schweiz
Ort:
Ort
Zürich
Bibliothek / Sammlung:
Bibliothek / Sammlung
Braginsky Collection
Signatur:
Signatur
B52
Handschriftentitel:
Handschriftentitel
Seder tikkun ha-mohel („Gebete für die Beschneidungszeremonie“)
Schlagzeile:
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Pergament · 20 ff. · 11.5 x 8 cm · Hamburg, Uri Feivesch ben Isaak Segal · 1750
Sprache:
Sprache
Hebräisch
Kurzcharakterisierung:
Kurzcharakterisierung
Der Codex enthält Gebete für die Beschneidungszeremonie. Diese Zeremonie wird auf f. 10r dargestellt. Sie findet in der Synagoge statt. Der Prophet Elias, der kommen wird, um die Ankunft des Messias anzukündigen, wird als anwesend betrachtet. Die Illustration auf f. 18r stellt den Segen über den Wein dar. Der Buchschmuck ist ein Werk des Illustrators Uri Feivesch ben Isaak Segal, der für die Produktion illuminierter Handschriften des 18. Jahrhunderts ein markanter Vertreter der sogenannten „Hamburg-Altonaer Schule“ war, und der neben dieser Handschrift nach dem heutigen Stand der Forschung mindestens fünf weitere Handschriften produzierte. Die Titelseite enthält den Namen des Besitzers, Joseph ben Samuel und ein noch nicht identifiziertes Wappen, das den Elefanten-Orden trägt, den höchsten Verdienstorden des dänischen Königshauses. (red)
DOI (Digital Object Identifier):
DOI (Digital Object Identifier
10.5076/e-codices-bc-b-0052 (http://dx.doi.org/10.5076/e-codices-bc-b-0052)
Permalink:
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http://www.e-codices.ch/de/list/one/bc/b-0052
IIIF Manifest URL:
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IIIF Drag-n-drop http://www.e-codices.ch/metadata/iiif/bc-b-0052/manifest.json
Wie zitieren:
Wie zitieren
Zürich, Braginsky Collection, B52: Seder tikkun ha-mohel („Gebete für die Beschneidungszeremonie“) (http://www.e-codices.ch/de/list/one/bc/b-0052).
Online seit:
Online seit
18.12.2014
Externe Ressourcen:
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Rechte:
Rechte
Bilder:
(Hinsichtlich aller anderen Rechte, siehe die jeweilige Handschriftenbeschreibung und unsere Nutzungsbestimmungen)
Dokumenttyp:
Dokumenttyp
Handschrift
Jahrhundert:
Jahrhundert
18. Jahrhundert
Datiert:
Datiert
1750
Dekoration:
Dekoration
Figürlich, Deckfarbenmalerei, Initiale, Rand, Ornamental, Bild im Text
Liturgica hebraica:
Liturgica hebraica
Gelegenheitsgebete
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e-codices · 27.11.2014, 11:13:37

Uri Fayvesh ben Isaac Segal is an important representative of the eighteenth-century Hamburg/Altona school of Hebrew manuscript production. Five manuscripts by him were discussed in 1999 by Iris Fishof. She included this manuscript from the Braginsky Collection, to which she did not have access. Two more signed examples have since been identified: a circumcision manual from 1756 in a private collection and a manuscript of Naphtali Herz Wessely’s Hokhmat Shelomo (Wisdom of Solomon) from 1757 in the Bibliotheca Rosenthaliana in Amsterdam (Hs. Ros. 543). At minimum another five unsigned manuscripts may also be attributed to him.
Uri Fayvesh’s colorful manuscripts usually contain painted rather than drawn images. The Braginsky manuscript has a simple decorated title page with the name of an owner, Joseph ben Samuel, and an unidentified coat of arms. Between the liturgy for the circumcision ceremony and the Grace after Meals a basket with flowers is used as a space-filling device. There are two red and two more elaborate multicolored ornamental initial words. The first, ve-kharot on folio 3r, has the outlines of the letters filled with delicate floral designs, while the second, ha-Rahaman on folio 16v, has letters that were executed to look like pleated fabrics. These “pleated letters” were inspired by printed woodcut letters.
The first of two text illustrations, on folio 10r, depicts a circumcision in a synagogue. The mohel is raising the knife, while the sandak (the one who holds the infant) is sitting on the Chair of Elijah. It is hard to discern whether the infant is, in fact, on the sandak's knees, as the raised knife seems to suggest. The second text illustration, on folio 18r, is more original and illustrates the blessing over wine. A man, standing in a vineyard next to nine wine casks, holds a glass of wine in his right hand and a corked bottle in his left. Three more bottles are on a table to the right. This is not only instance in which Uri Fayvesh displays an interest in the production and consumption of wine. In a circumcision book by him from 1741, in the Klau Library of Hebrew Union College in Cincinnati (MS. 599), a nude infant is shown sitting on a wine cask.

From: A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, S. 130.

e-codices · 27.11.2014, 10:54:19

Uri Feiwesch ben Isaak Segal war im Rahmen der Produktion hebräischer illuminierter Handschriften des 18. Jahrhunderts ein markanter Vertreter der sogenannten «Hamburg-Altonaer Schule». In einer umfassenden Untersuchung von 1999 beschrieb die Kunsthistorikerin Iris Fishof insgesamt fünf signierte Manuskripte dieses Künstlers, auch dieses Beschneidungsbuch der Braginsky Collection. Sie zählte auch mindestens fünf weitere, jedoch nicht signierte Handschriften zu seinem Werk. Seither konnte Uri Feiweschs Œuvre noch um zwei signierte Handschriften erweitert werden: ein Beschneidungsbuch von 1756 aus einer Privatsammlung und ein ins Jahr 1757 datiertes Manuskript mit dem Text von Naphtali Herz Wesselys Chochmat Schelomo («Weisheit Salomons») in der Bibliotheca Rosenthaliana in Amsterdam (Hs. Ros. 543).
Die Titelseite der Braginsky-Handschrift enthält den Namen des Besitzers Joseph ben Samuel und zeigt ein noch nicht identifiziertes Wappen. Der daran angebrachte Elefanten-Orden ist der höchste Verdienstorden, den das dänische Königshaus zu vergeben hatte. Zwischen der Liturgie für die Beschneidungszeremonie und den Segenssprüchen (Birkat ha-mason) platzierte Uri Feiwesch einen Blumen- und Früchtekorb als Vignette. Unter den hervorgehobenen Initialwörtern sind zwei exquisit ausgemalt: auf fol. 3r we-charot («und schliesse [den Bund]») mit zierlichen Blattranken und Blüten und auf fol. 16v ha-rachaman («der Barmherzige») in Buchstaben, die wie plissierter Stoff aussehen und wie ornamentale Holzschnitt-Lettern geformt sind. Zwei Textillustrationen sind szenisch gestaltet. Fol. 10r zeigt eine Beschneidungszeremonie im Inneren einer Synagoge. Der Mohel, der die Beschneidung vornimmt, hat sein Beschneidungsmesser erhoben, während der Sandak (Pate) mit dem schlecht erkennbaren Säugling auf dem zweiplätzigen «Elias-Stuhl» sitzt. Der Prophet Elias, der kommen wird, um die Ankunft des Messias anzukündigen, wird bei der Beschneidungszeremonie als anwesend betrachtet. Fol. 18r illustriert auf originelle Weise den Segen über den Wein. Ein Kellermeister steht auf einer Terrasse mit Blick durch ein elegantes Gitter auf einen Laubenbogen und Bäume. Rechts vom Kellermeister befinden sich neun Weinfässer, links ein Tisch mit verkorkten Weinflaschen. Der Kellermeister selbst hält in der einen Hand eine Weinflasche und erhebt mit der anderen das Weinglas.

Aus: Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 44.

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A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 130-131.

Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 44-45.

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