Das Stammbuch des Basler Apothekers Emmanuel Ryhiner (1592-1635), gewährt Einblicke in das Apothekerwesen des 17. Jahrhunderts und die Verbindungen der Apotheker. Darin finden sich vor allem hebräische, altgriechische, französische und lateinische Sinnsprüche verschiedener Autoren, die sich an Ryhiner richten. Teilweise sind sie prunkvoll illustriert. Das Stammbuchblatt, das ihm sein Kommilitone Matthaeus Colomanus 1612 dedizierte, entstand noch während Ryhiners Studienzeit. Das Bild (242v) eines idealtypischen, auf eine Strasse hin offenen Apothekerladens wurde vom Basler Miniaturenmaler Johann Sixt Ringle angefertigt. Es zeigt einen vor einem reichlich mit bunten Holzbüchsen gefüllten Regal stehenden Apotheker, der einer Dame Arzneien aushändigt.
Online seit: 26.09.2017
Neben den griechisch-lateinischen Psalmen, welche auf dem Kontinent von irischen Mönchen zur Zeit der Karolinger abgeschrieben wurden, enthält der berühmte Codex aus Basel auch eine kleine Serie von Stücken für die private Andacht in lateinischer Sprache, die von den Mönchen angefügt wurde. Der genaue Ort der Abschrift und ihre aufeinanderfolgenden zahlreichen Reisen sind nicht bekannt, wenn auch, aufgrund einer Notiz, deren Interpretation umstritten ist, eine Beziehung zur Abtei St. Gallen und/oder zu jener von Bobbio häufig genannt wird. Um 1628-630 wird die Handschrift im Katalog der Familie Amerbach genannt, um 1672-1676 in jenem von Johannes Zwinger.
Online seit: 22.03.2012
Der aus mehreren ursprünglich separaten Teilen zusammengebundene Sammelband aus dem Bestand des Basler St. Leonhardsstifts enthält u. a. Texte von Hugo von Sankt Viktor und Thomas von Kempen. Unter den kürzeren Stücken im Band finden sich unter anderem zwei deutsche Texte („Fünf Mittel gegen die Ungeduld“ und „Zwölf Zeichen der Minne“) sowie drei kleine Glossare: ein hebräisch-lateinisches, ein griechisch-lateinisches und ein lateinisch-deutsches. Erwähnenswert ist auch die noch intakte Dornschliesse am zeitgenössischen Einband.
Online seit: 14.12.2018
Berühmt für die zwei Porträts von Gregor von Nazianz und Elias von Kreta, sowie für seinen einzigartigen Miniaturenzyklus zu Ehren des Gregor (wovon 5 verloren sind), ist dieser Kodex ebenfalls bemerkenswert für seinen Inhalt (19 Kommentare des Elias von Kreta, nach wie vor unveröffentlicht auf Griechisch) und für die Geschichte seiner Entstehung. Die Kommentare wurden gegen Ende des 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts kopiert, ohne dass die Einfügung von Miniaturen im Titelbild vorgesehen war. Trotzdem wurden diese zusammen mit einem Prolog kurze Zeit später hinzugefügt. Der Kodex ist noch immer in den Einband gebunden, der in Konstantinopel zwischen 1435 und 1437 anlässlich einer Restaurierung für den Dominikaner Johannes von Ragusa gemacht worden war. Letzterer nahm ihn als sein neuer Besitzer 1437 nach Basel mit.
Online seit: 22.06.2017
Wahrscheinlich aus dem Oberrheingebiet stammende Zusammenstellung verschiedener Gesetzestexte, die auch als Breviarium Alarici bekannt sind; voraus gehen zwei Auszüge aus Isidors Etymologiae, welche ebenfalls die Gesetze betreffen und zwei ganzseitige Verwandtschaftstafeln bieten. Am Ende findet sich ein lateinisch-hebräisch-griechisches Glossar. Aussergewöhnlich farbige Handschrift mit altertümlichem Eindruck und prächtiger Titelseite; sie diente als Druckvorlage für Johannes Sichards Ausgabe des Breviarium Alarici (das er für den Codex Theodosianus hielt), die 1528 bei Heinrich Petri in Basel erschien. Der Band gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 18.06.2020
Katalog der griechischen Handschriften der Bibliothek von Jean Hurault de Boistaillé (†1572), die er zwischen 1561 und 1564 während seines Venedig-Aufenthalts als Botschafter des französischen Königs gesammelt hat. Für den Aufbau dieser Sammlung und das Abfassen des Katalogs hat Jean Hurault Zacharias Scordylios (zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts) hinzugezogen, einen griechischen Theologen, Priester, Buchdrucker und Verleger, der in Venedig lebte. Obwohl dieser Katalog mehrmals veröffentlicht wurde, erweist sich das Zurückgreifen auf das Original manchmal als notwendig.
Online seit: 12.08.2010
Eine Handschrift, die anscheinend während der letzten 20 Jahre des 15. Jahrhunderts vom Humanisten und berühmten Professor der aristotelischen Philosophie in Padua, Nicolaus Leonicus Thomaeus (1456-1531), abgeschrieben und annotiert wurde (er ist nicht zu verwechseln mit seinem Zeitgenossen Leoniceno Niccolò [1428-1524], der Arzt, Philosoph und Professor in Ferrara war). Diese Handschrift spielte in der Kulturgeschichte eine Rolle, da sie die Grundlage der Aldine-Ausgabe von 1497 für die darin enthaltenen Theoprastus-Texte und meisten Aristoteles-Texte war. Ebenso diente sie der Übersetzung der Mechanica von Aristoteles, die von ihrem Besitzer 1525 in Venedig veröffentlicht wurde; am Rand der Handschrift erkennt man die Versuche Nicolaus Thomaeus', Figuren zur Illustration der Übersetzung zu entwerfen.
Online seit: 12.08.2010
Handschrift, die aus drei Produktionseinheiten besteht. Die erste geht auf die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück und stammt von Jakobus Diassorinos (†1563), einem griechischen Kopisten aus Rhodos, der damals in der Bibliothek von Fontainebleau arbeitete. Der zweite Teil wurde vermutlich 1552 in Padua von dem damals jungen Pariser Humanisten Henri Estienne (ca. 1531-1598) abgeschrieben, dessen Unterschrift auf Griechisch sich unten auf f. 47r. befindet. Der dritte Teil bewahrt das Geheimnis der Umstände seiner Herstellung bis heute.
Online seit: 12.08.2010
Eine Handschrift, die aus drei Produktionseinheiten besteht. Die ersten beiden wurden in Paris abgeschrieben, vermutlich gegen Ende des 15. Jahrhunderts vom berühmten Professor für Griechisch, Georgius Hermonymus von Sparta (†1511-1516). Sie enthalten Gebete und liturgische Stücke, insbesondere aus der Abtei Saint-Denis in Frankreich, einschliesslich einer scheinbar unveröffentlichten Übersetzung des Messformulars der Heiligen Dionysius, Rusticus und Eleutherius ins Griechische. Der letzte Teil, der hinzukommt, ist das Werk einer Hand, welche jener von Hermonymus ähnlich sieht, vielleicht jener eines Schülers.
Online seit: 04.11.2010
4 Doppelblätter einer vermutlich im östlichen Frankreich entstandenen Sammlung von griechisch-lateinischen Glossaren, deren mittlere Teile in dieser Form nur hier überliefert sind. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Der Dichter Aischylos überragt die Geschichte der griechischen Tragödie. Seine Kunst kristallisiert sich in der Schrift Perses (5. Jahrhundert vor Christus). Dieses Stück, eines der wenigen uns erhaltenen Werke, ist das älteste von diesen.
Online seit: 02.06.2010
Obwohl die äsopische Tradition im Mittelalter dank der Verbreitung der lateinischen Übersetzungen einen grossen Erfolg hatte, wurde der griechische Text des Fabeldichters erst in der Renaissance wiederentdeckt. Der CB 5, welcher gegen das Ende des 15. Jahrhunderts auf Papier abgeschrieben wurde, vereint etwa 150 Fabeln, die diesem Dichter zugeschrieben werden und von denen sich auch La Fontaine inspirierte. Darauf folgen, unter anderem, die delphischen Weisungen des Pseudo-Pythagoras, in denen man auch das bekannte „Erkenne ich selbst“ lesen kann, und Die Wolken, jene Komödie, die den Athener Dichter Aristophanes berühmt machte.
Online seit: 04.11.2010
Mehrere Abhandlungen von Archimedes, insbesondere Kugel und Zylinder und Die Quadratur der Parabel sind in dieser Handschrift vereint, die gegen 1541 auf Papier geschrieben wurde. Ihnen gehen die Kommentare vom Geometer Eutocius zu den Abhandlungen des berühmten Mathematikers Heron von Alexandrien über die Messinstrumente voran.
Online seit: 02.06.2010
Der vorliegende Band aus 25 Blättern wurde zwischen 1910-1916 hergestellt, um acht Fragmente aus fünf griechischen Pergamenthandschriften zu bewahren. Die Fragmente, beinahe alle Palimpseste, waren um 1896 im Einband eines unidentifizierten syrischen Evangeliums aus Harput (Anatolien) gefunden worden. A: Fragm. 1-2 (4. Jh. ex / 7. Jh. in): Teile des Kap. 15 der Didascalia apostolorum; B: Fragm. 3-4 (6. Jh.): Teile der Kap. 3-4 des Briefes von Paulus an Timotheus; C: Fragm. 5, in äusserst schlechtem Konservierungszustand: Inhalt und Datierung unbekannt; D: Fragm. 6 (7. Jh.): Teile des Prologes und Anfang der Scholien von Buch 24 der Ilias; E: Fragm. 7-8 (7. Jh.): Teile der Psalmen 108, 114 und 115. Der Inhalt der unteren Schriften der Palimpseste ist nicht bekannt und nicht datiert.
Online seit: 10.12.2020
Eine bedeutende Handschrift vom Ende des 10. Jahrhunderts, die sicherlich in Konstantinopel oder Izmir erstellt wurde, vereinigt die vier Evangelien in griechischer Sprache. Der biblische Text ist umgeben vom Kommentar von Peter von Laodikeia (exegetische Kette) in kursiver Schrift. Das Buch ist geschmückt mit zwei wertvollen, ganzseitigen Miniaturen, die Lukas und Markus vor einem goldenen Hintergrund darstellen.
Online seit: 21.12.2009
Nach Aischylos (Sieben gegen Theben) und Sophokles (König Oedipus) versucht Euripides, den thebanischen Mythos neu zu schreiben. Die ersten Seiten dieser Handschrift, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts auf Papier abgeschrieben wurde, stellen den Handlungsablauf des Stücks dar, rufen das Orakel von Oedipus und das Rätsel um die Sphinx in Erinnerung, gefolgt von einer Liste der Personen. Die Seite, welche auf die Transkription des Stücks folgt, zeigt auch die Handlung von Sophokles' König Oedipus auf und weist so auf die Bezüge zwischen den zwei Meisterwerken des antiken Theaters hin.
Online seit: 02.06.2010
Die Handschrift CB 85, ein Manuskript auf Papier, wurde im 13. Jahrhundert in der Terra d'Otranto abgeschrieben, dem berühmten Zentrum der griechischen Kultur in Süditalien. Der Text von Homer wurde mit interlinearen Scholien und Marginalien und mit dem Kommentar des Byzantiners Johannes Tzetzes ergänzt.
Online seit: 21.12.2009
Diese Handschrift enthält Werke von Laktanz, die in einer italienischen humanistischen Schrift in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben wurden. Der Buchschmuck besteht aus vielen Initialen mit bianchi girari, mit seitlichen Randbordüren und einem Frontispiz, das auf drei Seiten ebenfalls mit bianchi girari und naturalistischen Elementen umgeben ist: Vögel, Schmetterlinge und ein Esel. Am unteren Rand halten zwei Putten einen Lorbeerkranz, welcher das Wappen des Auftraggebers enthält. Es gehört einem Mitglied der aragonesischen Königsfamilie von Neapel, vermutlich Ferdinand I., König von Neapel (1458-1494). Eine alte Signatur bestätigt, dass die Handschrift aus der Bibliothek der aragonesischen Könige von Neapel stammt.
Online seit: 23.04.2013
Zwei aneinandergrenzende Fragmente des selben Blattes, das früher zu einem Luxus-Lektionar des Neuen Testaments gehörte, welches im 11. Jahrhundert, vermutlich in Konstantinopel, abgeschrieben wurde. Diese beiden Stücke wurden später auch für zahlreiche ungeschickte Zeichnungen, Graffiti und Rechenübungen benutzt.
Online seit: 17.12.2015
Diese griechische Papierhandschrift kann dank eines Kolophons auf 1561 datiert werden. Sie vereint drei Abhandlungen über den Krieg. Zwei byzantinischen Abhandlungen, dem Strategicon, das dem Kaiser Maurus (6. Jahrhundert) zugeschrieben wird und dem De velitatione bellica), der Kaiser Nikephoros II. (10. Jahrhundert) zugesprochen wird, geht der Apparatus bellicus voran, welcher Sextus Iulius Africanus (geboren in Nicopolis) zugesprochen wird.
Online seit: 02.06.2010
Die Handschrift CB 136 stammt von der Hand des grossen Florentiner Humanisten Leonardo Bruni, auch Aretino genannt, und ist ein aussergewöhnliches Zeugnis dieser “Renaissance”, die Platon wiederentdeckt und sich so vom mittelalterlichen Thomismus abgrenzt, welcher sich auf Aristoteles bezieht. Diese Handschrift auf Pergament in einer regelmässigen Schrift enthält mehrere Dialoge des Philosophen und soll auch als Vorlage für die lateinische Übersetzung des Phaidon von Aretino gedient haben.
Online seit: 21.12.2009
Halb historisches, halb sagenumwobenes Luxusexemplar des Leben des Aesop, das von Maximos Planudes um 1300 zusammengestellt wurde. Diese Seiten bildeten einst den ersten Teil einer Handschrift der Fabeln von Aesop, welche heute hauptsächlich in New York aufbewahrt wird. Sie wurde in Florenz zwischen 1482 und 1485 von Démétrios Damilas, einem der Hauptkopisten des Hofes der Medici, für den jungen Sohn Lorenzos des Prächtigen, Piero II. de' Medici, geschrieben, der damals 10-12 Jahre alt war. Im prachtvollen Frontispiz kann man die Porträts von Planudes und Piero II. erkennen.
Online seit: 17.12.2015
Der Text De verborum significatu des lateinischen Grammatikers Pompeius Festus ist ein sehr wertvolles Wörterbuch der lateinischen Sprache und Mythologie, um die römische Welt zu verstehen. Diese Handschrift italienischen Ursprungs ist in ihrem zeitgenössischen Einband mit einem Holzdeckel aufbewahrt, wurde im 15. Jahrhundert auf Pergament geschrieben und enthält schöne vergoldete Initialen auf einem blauen und roten Hintergrund. Zitate wurden am Rand angebracht, um einige Wörter des Textes zu veranschaulichen. Die letzten Blätter enthalten Auszüge von griechischen und lateinischen Autoren
Online seit: 02.06.2010
Boethius (c. 476 – c. 525), einer der originellsten Gelehrten der Spätantike und einflussreichsten Denker sowohl in der Logik als auch in der Philosophie und Theologie, ist Autor der in diesem Codex niedergeschriebenen Werke De arithmetica et geometria und De musica. Beide Werke wurden im Mittelalter als Grundlagenwerke des Quadrivium verstanden. Geschrieben wurde die Handschrift in Einsiedeln im 10. Jahrhundert.
Online seit: 21.12.2009
Diese Sammelhandschrift besteht aus drei Bänden und sieben verschiedenen kodikologischen Einheiten. Sie überliefert mehr als 30 Werke, sowohl athanasische wie auch pseudo-athanasische, oft in mehreren Kopien. Die Texte wurden im 16. Jahrhundert in Norditalien, in der Schweiz oder in Deutschland geschrieben, vielleicht auf die Initiative von Theodor von Beza hin, um die erste Edition von Athanasius' Werken auf Griechisch von Peter Felckmann vorzubereiten, die 1600-1601 in Heidelberg von Commelin herausgegeben wurde. Die Handschrift überliefert nur späte Texte, ist aber aufgrund ihres Status als Druckvorlage für die editio princeps der Werke Athanasius' von ausserordentlicher historischer Bedeutung. Aus ihr ergeben sich alle von Felckmann identifizierten Textvarianten, die 1686 von B. de Montfaucon aufgegriffen und in Migne weitergegeben wurden.
Online seit: 13.06.2019
Diese Sammelhandschrift besteht aus drei Bänden und sieben verschiedenen kodikologischen Einheiten. Sie überliefert mehr als 30 Werke, sowohl athanasische wie auch pseudo-athanasische, oft in mehreren Kopien. Die Texte wurden im 16. Jahrhundert in Norditalien, in der Schweiz oder in Deutschland geschrieben, vielleicht auf die Initiative von Theodor von Beza hin, um die erste Edition von Athanasius' Werken auf Griechisch von Peter Felckmann vorzubereiten, die 1600-1601 in Heidelberg von Commelin herausgegeben wurde. Die Handschrift überliefert nur späte Texte, ist aber aufgrund ihres Status als Druckvorlage für die editio princeps der Werke Athanasius' von ausserordentlicher historischer Bedeutung. Aus ihr ergeben sich alle von Felckmann identifizierten Textvarianten, die 1686 von B. de Montfaucon aufgegriffen und in Migne weitergegeben wurden.
Online seit: 13.06.2019
Diese Sammelhandschrift besteht aus drei Bänden und sieben verschiedenen kodikologischen Einheiten. Sie überliefert mehr als 30 Werke, sowohl athanasische wie auch pseudo-athanasische, oft in mehreren Kopien. Die Texte wurden im 16. Jahrhundert in Norditalien, in der Schweiz oder in Deutschland geschrieben, vielleicht auf die Initiative von Theodor von Beza hin, um die erste Edition von Athanasius' Werken auf Griechisch von Peter Felckmann vorzubereiten, die 1600-1601 in Heidelberg von Commelin herausgegeben wurde. Die Handschrift überliefert nur späte Texte, ist aber aufgrund ihres Status als Druckvorlage für die editio princeps der Werke Athanasius' von ausserordentlicher historischer Bedeutung. Aus ihr ergeben sich alle von Felckmann identifizierten Textvarianten, die 1686 von B. de Montfaucon aufgegriffen und in Migne weitergegeben wurden.
Online seit: 13.06.2019
Papierhandschrift mit Wasserzeichen aus dem 16. Jahrhundert. Der medizinische Text enthält die elf Bücher des De simplicium medicamentorum [temperamentis ac] facultatibus von Galen. Die enge und "spitze" Schrift erinnert an diejenige des Demetrius Moschus, eines griechischen Humanisten, der in Venedig und Ferrara aktiv war (Mitte des 15. Jh. - nach 1519). Die Kopie ist unvollendet, wie es die leer gebliebenen Flächen bezeugen, die dazu gedacht waren, illuminierte Initialen zu erhalten. Der Kodex wurde 1655 von Alexandre Petau gekauft. Sie ging in die Hände des Pastors und Theologen Ami Lullin über und wurde nach seinem Tod der Bibliothèque de Genève vermacht.
Online seit: 29.03.2019
Diese byzantinische Handschrift des 13. Jahrhunderts enthält eine grosse Anzahl von Scholien, welche teilweise jene der älteren Handschriften ergänzen und vom Entstehungsumfeld und den Gewohnheiten ihrer Annotatoren und Besitzer zeugen. Unter diesen sind Theodorus Meliteniota, der die bereits beschädigte Handschrift im 14. Jahrhundert restauriert und ergänzt hat, hervorzuheben, danach auch Henricus Stephanus, der die Handschrift in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts besass und sie für seine Edition der Homergedichte von 1566 verwendete, welche bis ins 18. Jahrhundert Standard blieb. Die Handschrift enthält, mit Ausnahme einiger zufälliger kurzer Lücken, eine komplette Ilias, die mit einer Interlinearparaphrase der ersten zwölf Gesänge versehen wurde.
Online seit: 13.12.2013
Diese Handschrift, die in den Jahren 1460-1480 kopiert wurde, enthält De regimine principum von Aegidius Romanus, geschmückt mit einer Miniatur, in der der Autor (Aegidius Romanus) das Buch dem König von Frankreich überreicht. Die letzten Blätter enthalten das Leben Äsops und die Fabeln vom selben Autor, die von Rinuccio d'Arezzo ins Lateinische übersetzt wurden. Die Handschrift gehörte François Bonivard († 1570), Prior im Cluniazenser Priorat Saint-Victor von Genf.
Online seit: 15.04.2010
De Divina Proportione ist ein mathematisches Traktat des Franziskanerbruders Luca Pacioli (1445-1517). Auf den italienischen Text folgen 60 hohl oder gefüllt gezeichnete, von Leonardo da Vinci beeinflusste Polyeder. Von den drei zu Lebzeiten des Autors geschriebenen Kopien bleiben nur noch zwei übrig. Bei der in der Bibliothèque de Genève aufbewahrten Kopie handelt es sich um das Widmungsexemplar des Herzogs von Milano, Ludovico Sforza, dessen Wappen und Leitspruch die Handschrift zieren (fol. Ir und LXIIv).
Online seit: 27.02.2019
Die Handschrift aus dem schottischen Inselkloster Iona (oder Hy) enthält in ältester und bester Überlieferung die zwischen 608 und 704 verfasste Vita des irischen Heiligen Columba. Adamnan, der neunte Abt von Iona, erzählt darin das Leben des Klostergründers Columba (irisch Columcille), der von 519/522 bis 597 gelebt hatte. Die Handschrift ist datierbar auf die Zeit zwischen der Entstehung des Textes und dem Tod des Abtes (oder Bischofs) von Iona Dorbbene im Jahr 713. Es ist der älteste Kodex, der eine einzige Biographie in lateinischer Sprache enthält und er gehört zu den wenigen datierbaren insularen Schriften des 7. und 8. Jahrhunderts. Die Handschrift gelangte vor der Mitte des 9. Jahrhunderts nach Nordfrankreich und wenige Jahrzehnte später in den Bodenseeraum.
Online seit: 09.12.2008
St. Galler Abschrift des Matthäus-Evangeliums aus dem 9. Jahrhundert sowie Beginn einer Abschrift des Markus-Evangeliums. Im zweiten Teil griechisch-lateinische Abschrift der Psalmen 101 bis 150, der Cantica und weiterer Gebete (Magnificat, Te Deum, Vaterunser) sowie einer St. Galler Allerheiligenlitanei, kopiert ab einer vemutlich aus Konstantinopel stammenden Vorlage zwischen 880 und 900 im Kloster St. Gallen.
Online seit: 23.12.2008
Liturgische Sammelhandschrift mit Texten aus dem 9. bis 12. Jahrhundert, mit der Zeichnung der Sternenuhr des Pacificus von Verona
Online seit: 31.12.2005
Abschrift der alttestamentlichen Bücher Ezechiel, Daniel und der 12 kleinen Propheten, geschrieben im 9. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Auf den Seiten 1 und 2: Reste einer griechischen Fassung des Markus-Evangeliums.
Online seit: 23.12.2008
Codex Delta: Griechisches Evangeliar mit Interlinear-Übersetzung in lateinischer Sprache, geschrieben von irischen Mönchen vermutlich im Kloster Bobbio (nordöstlich von Genua) um 850. Einer der wichtigsten Texte in der altgriechischen Bibelüberlieferung. Buchkünstlerisch interessante durch farbig gefüllte Anfangsbuchstaben. Auf Seite 129 findet sich das Verzeichnis eines griechischen Bilderzyklus zu den Evangelien mit 42 Tituli, eingebunden in die Handschrift ist auch das einzig hier (fragmentarisch) erhaltene Carmen de evangelio des Pseudo-Hilarius. Zwei Schwesterhandschriften dieses Codex Delta finden sich in der Universitätsbibliothek Basel (Psalterium griechisch-lateinisch, A VII 3) und in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden (Paulus-Briefe griechisch-lateinisch).
Online seit: 09.12.2008
Abschrift der Etymologien des Isidor von Sevilla aus der Zeit nach 800, mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht im Kloster St. Gallen. Vorne auf einer Federprobenseite eine teilweise verblasste in Fachkreisen berühmte frühmittelalterliche Weltkarte. Sachlexikon in 20 Büchern, verfasst von Isidor von Sevilla im frühen 7. Jahrhundert, eines der meistgelesenen und meistzitierten Bücher des Mittelalters
Online seit: 12.12.2006
Zusammenstellung von Glossaren verschiedener Art: Bibelglossare, Glossare zu Texten von Kirchenvätern (etwa zum Brief des Hieronymus an Marcella oder zu den Evangelienhomilien von Papst Gregor dem Grossen). Einem lateinischen Wort aus dem jeweiligen Text folgt eine lateinische Erklärung oder eine volkssprachliche (alemannische) Übersetzung. Daneben enthält die Handschrift auch Sachglossare (etwa zu den Canones, zu Vögeln, Fischen, zur Medizin, zu Verwandtschaftsbezeichnungen). Mehrere Mönche des Klosters St. Gallen stellten diese Glossare, die zu den ältesten Zeugnissen der deutschen Sprache gehören, in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts zusammen. Die Pergamentblätter der vorderen Hälfte der Handschrift sind an den oberen Rändern mehrheitlich beschädigt.
Online seit: 20.12.2012
Schulhandschrift für die St. Galler Klosterschule mit der Griechisch-Grammatik des Dositheus und einer mit Federzeichnungen illlustrierten Prosafassung des Lehrgedichts Phainomena des Aratos von Soloi
Online seit: 14.09.2005
Stundenbuch nach dem Gebrauch Roms mit Kalender auf Französisch. Die Miniaturen sind umgeben von Bordüren, die mit Pflanzen besetzt sind und mit einer grossen botanischen Präzision ausgeführt wurden. Es handelt sich um ein vollständig erhaltenes Beispiel aus der Spätzeit des französischen Stundenbuchs, das von einem wichtigen Meister dieser Schlussphase der französischen Buchmalerei illuminiert wurde, der vom Meister der Claude de France beeinflusst und seit kurzem als Meister des Lallemant-Boethius erkannt worden ist. In den kleinen Bildern der Bordüren versucht er sich mit Jean Bourdichon zu messen, der die realistischen Blumenbordüren im Randdekor in den Grandes Heures der Anne de Bretagne und in anderen Hauptwerken eingeführt hat, zudem orientiert sich der Meister des Lallemant-Boethius an der flämischen Buchmalerei seiner Zeit. Auf f. 1r ist der Name von Agnès le Dieu, der Besitzerin des Codex im Jahre 1605, zu lesen.
Online seit: 20.12.2012
Festschrift aus dem Kloster St. Gallen: Übersetzung des Marienpsalters in die griechische Sprache durch Mönche des Klosters St. Gallen im Jahre 1661.
Online seit: 20.12.2007
Übersetzung der Regula Benedicti und einiger weiterer Gebete in die griechische Sprache, vorgenommen im Kloster St. Gallen von dem aus Luzern gebürtigen St. Galler Frater Gallus Schindler (1643-1710) zwischen 1660 und 1667.
Online seit: 26.04.2007