Dieses Büchlein enthält eine Rezeptsammlung zur Herstellung von Arznei-, Haus und Lebensmitteln. Die Darstellungen der Rezepte reichen von Listen der Zutaten bis zu ausführlichen Texten, in denen die Verarbeitung der Zutaten angegeben wird. In der Handschrift findet sich kein Index. Für den Buchumschlag wurde ein Blatt einer Handschrift - wahrscheinlich aus dem 14. Jhd. - verwendet. Der sichtbare Text handelt von der Geometrie des Dreiecks (De triangulo). In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Büchlein von Theo Baeschlin bei der Buchhandlung Helbing & Lichtenhahn erworben und der Pharmazeutischen Anstalt Basel geschenkt.
Online seit: 22.06.2017
Als Pandekt (d.h. in einem Band) konzipierte lateinische Bibel nach der Rezension des Alkuin von York. Von diesen im Skriptorium St. Martin von Tours manufakturmässig hergestellten Alkuin-Bibeln haben sich verschiedene Exemplare erhalten, die mit ihrer fein abgestuften Schrifthierarchie und den harmonischen Proportionen als Monumente der karolingischen Buchherstellung gelten.
Online seit: 07.10.2013
Dieses kleine, aber umfangreiche (198 ff.) Gebetbuch in einer Variante des Norddeutschen (Mittelniederdeutsch) ist, gemäss der weiblichen Form in zahlreichen Gebeten, für eine Frau bestimmt. Mit Ausnahme einer ganzseitigen Miniatur, die Christus als Gärtner vor Maria Magdalena darstellt (Noli me tangere), wurden alle Illuminationen entfernt. Ein Exlibris auf der vorderen Spiegelseite informiert uns darüber, dass diese kleine Handschrift 1891 ein Geschenk von Franz Xaver Karker, Domherr des Breslauer Doms, an die Bibliothek Fribourg war.
Online seit: 08.10.2020
Enthält das Chartular und den Zinsrodel des Cluniazenserpriorats von Rüeggisberg im Kanton Bern, welches das erste Cluniazenserpriorat im deutschsprachigen Gebiet und wahrscheinlich das älteste Kloster im Bernbiet war. Die Handschrift besteht aus zwei verschiedenen Teilen, die wahrscheinlich in Bern zu Beginn des 16. Jahrhunderts zusammengefügt wurden, oder 1484, als das Priorat aufgehoben und seine Güter im neugegründeten Berner Vinzenzenstift inkorporiert wurden. Der erste Teil (ff. 1-200 und 261-267) enthält die von 1425-1428 ausgeführten Transkriptionen verschiedener Dokumente, Bullen, und des Zinsregisters des Priorats, das seinerseits von noch älteren Chartularien kopiert worden war. Im zweiten Teil (ff. 201-260) wurden Dokumente aus dem Kollegiatsstift St. Vinzenz in Bern kopiert.
Online seit: 08.10.2020
Bei Cod. 28 handelt es sich um eine Abschrift des Defensor pacis, einer staatstheoretischen Abhandlung, die Marsilius von Padua im Jahr 1324 dem römisch-deutschen König Ludwig dem Bayern widmete. Friedrich von Amberg (um 1350 bis 1432) besorgte gegen Ende des 14. Jahrhunderts eine nicht sehr sorgfältig geschriebene Vorlage aus der deutschen Gruppe, welche die ältere Redaktion des Marsilius bringt. Diese auf Papier aus dem mitteldeutschen Raum mit Wasserzeichen aus dem letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts stammenden Textfassung hat Amberg korrigiert, mit Randglossen versehen und schliesslich einbinden lassen.
Online seit: 04.10.2011
Der Sammelband wurde von Konrad von Sulzbach im Jahre 1364 als Student in Strassburg zusammenstellte. Nachdem der erste Teil der Sammlung mit dem Kommentar von Gregor von Rimini OESA verlorengegangen war, wurden 37 Quaestiones determinatae (f. 1r-110v) mit anderen Fragen (110v-119v und 153v-167r) und der Zusammenfassung der Sentenzen von Johannes de Fonte (f. 120r-153r) im letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts in Freiburg i.Ue. gebunden. Die 37 Quaestiones, in denen der Einfluss der englischen Franziskanerschule festgestellt werden kann, finden sich nur in dieser Handschrift.
Online seit: 23.09.2014
Ein späteres Titelschild umschreibt den Inhalt: Sermones de beata virgine super Missus est. Item tabula, in qua continentur 7 virtutes und von späterer Hand Tractatus contra pestem et tractatus super Egredietur virga. Der erste Text (1r–48r) bietet eine Ave-Maria-Erklärung in 14 Sermones. Mit Anmerkungen versehen hat Friedrich von Amberg den Tractatus bonus de VI nominibus corporis Christi des Heilsbronner Zisterziensermönchs (67r–97v). Es folgen die Abschrift eines Pesttraktats (100r–105r), die Karfreitagspostille des Dominikaners Antonius Azaro Parmensis (f. 105v–123r) und Zusatztexte, die Amberg vermutlich als Predigtmaterialien interessierten.
Online seit: 08.10.2020
Die Handschrift, ein Autograph, umfasst die historisch-topographische Beschreibung des „Turgöuw“ bzw. der Ostschweiz (S. 1-3) sowie des „Oberbodensee“ (S. 201-227), das heisst der Ortschaften und Gebiete am nördlichen (Bregenz bis Überlingen) und am südlichen Ufer (Rheineck bis Kreuzlingen), weiter einen hist. Überblick über die Entwicklung des Mönchswesens und der kirchlichen Institutionen und deren Verfallsprozess (S. 3-138), eine Geschichte des hl. Gallus und des Klosters St. Gallen (S. 138-193) und die Geschichte der römischen Kaiser von Julius Cäsar bis Caligula (S. 229-323).
Online seit: 14.12.2018
Die Handschrift, ein Autograph, umfasst verschiedene Schriften zur monastischen Lebensform und über das Mönchtum in Vergangenheit und Gegenwart. Es finden sich u.a. Übersetzungen von Briefen des hl. Hieronymus und von Predigten Bernhards von Clairvaux. Es handelt sich um Argumentationshilfen für die Auseinandersetzungen mit den Befürwortern von Mönchs- und Nonnenklöstern.
Online seit: 14.12.2018
In diesem unscheinbaren Sammelband liess der Bibliothekar des Klosters St. Gallen um 1460 sechs Werke verschiedenen Inhalts und unterschiedlicher Herkunft zusammenbinden. Die einzelnen Stücke entstanden unabhängig voneinander im 9. oder 10. Jahrhundert. Einige sind nicht vollständig, es fehlt der Anfang, der Schluss oder beides. Dennoch hat die Sammelhandschrift früh Beachtung gefunden, weil einige Stücke für die Textüberlieferung wichtig sind. Für die Langobardenchronik des Andreas Bergamensis und die Vita des irischen Heiligen Findan enthält der Sammelband die einzige frühmittelalterliche Überlieferung; die "Admonitio ad filium" des griechischen Kirchenvaters Basilius und die "Visio Pauli", eine frühchristliche Jenseitsvision, gehören zu den ältesten Textzeugen.
Online seit: 20.05.2009
Das Chartular enthält die grundlegenden Rechtstitel des Praemonstratenserklosters Weissenau bei Ravensburg; die Päpste, Kaiser, Könige, Herzöge, Grafen, Bischöfe und Pröpste, die Urkunden ausstellten, sind am Rand mit ihren Attributen abgebildet. Dem eigentlichen Chartular vorangestellt ist eine Gründungsgeschichte, an das Chartular schliessen sich ein Zinsrodel und andere Dokumente.
Online seit: 20.05.2009
Die Handschrift enthält in ihrem ersten Teil die Kommentare des Isidor von Sevilla zu den alttestamentlichen Büchern Exodus (p. 1−44), Deuteronomium (p. 44−53), Josua (p. 53−62) und Judicum (p. 62−71). Diese Kommentare bilden einen Teil von dessen Werk Mysticorum expositiones sacramentorum seu quaestiones in vetus testamentum. Im zweiten, von einer anderen, sorgfältigeren Hand geschriebenen Teil (p. 73−135) findet sich eine Abschrift des Buchs Leviticus mit einer von Anfang an geplanten umfangreicheren interlinearen Kommentierung. Zwischen den beiden Teilen (p. 72) findet sich der zwischen 1553 und 1564 angebrachte Bibliotheksstempel aus dem Abbatiat von Fürstabt Diethelm Blarer.
Online seit: 23.06.2016
Abschriften alttestamentlicher Bücher aus der Zeit des Mönchs und Schreibmeisters Wolfcoz (ca. 820-840)
Online seit: 14.09.2005
Das Evangelium longum, ein Werk von Weltrang, geschaffen von den St. Galler Mönchen Sintram (Schrift) und Tuotilo (Einband)
Online seit: 31.12.2005
In diesem Band sind drei Codices zusammengebunden. Die beiden ersten (p. 1–84 und 85–228) enthalten das Johannesevangelium, der dritte (p. 229–342) das Markusevangelium, jeweils mit dem sog. Prologus monarchianus (Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 624: p. 1–2 und 86–88; Stegmüller, RB 607: p. 229–232) und Glossa ordinaria. Im ersten Codex bricht der Evangelientext auf p. 84 in Io 21,2 mitten im Satz ab; glossiert ist nur Io 1,1–8,24. Im zweiten Codex ist Io 1,1–20,25 glossiert. Während der erste und dritte Codex aus dem 12. Jahrhundert stammen, ist der zweite etwas später (12./13. Jahrhundert). Die letzten Seiten des dritten Codex sind ebenfalls später (13. Jahrhundert: Glossierung ab p. 315, Haupttext ab p. 319). Auf p. 3 eine zoomorphe Initiale (Drache), auf p. 229 eine Spaltleisteninitiale in Minium. Als Rückenhinterklebung wurden Handschriftenfragmente des 10. Jahrhunderts verwendet. Auf der Innenseite des Vorderdeckels Abklatsch eines Handschriftenfragments. Spätmittelalterlicher Besitzeintrag des Klosters St. Gallen auf dem hinteren Spiegelblatt.
Online seit: 13.06.2019
Grossformatige Vollbibel, nur die Psalmen und das Buch Baruch sind darin nicht enthalten. Mit mehrzeiligen roten Initialen zu Beginn der einzelnen Bücher (z. B. p. 3). Auf der Innenseite des Hinterdeckels Abklatsche von Blättern in Unzialschrift, wahrscheinlich einer Vetus-Latina-Version des 5. Jahrhunderts.
Online seit: 17.03.2016
Winterteil des so genannten Hartker-Antiphonars: Gesänge der St. Galler Mönche während des Stundengebets, geschrieben und mit feinsten Neumen versehen vom St. Galler Mönch und Reklusen Hartker: Graphisches Meisterwerk in Schrift, Neumen und Initialzeichnung. Wichtigste aller mittelalterlicher Choralhandschriften mit vier herausragenden kolorierten Federzeichnungen
Online seit: 12.06.2006
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 536 enthält die 18. bis 25. Regel, für die Ostertermine 8. bis 15. April (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 4. bis 11. Februar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 5, 53, 107, 161, 213, 259, 313 und 367 Deckfarbeninitialen (p. 213 Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 14.12.2018
Der flexible Einband umschliesst vier Handschriftenteile, die je einen Kommentar zu ausgewählten Titeln und Kapiteln des ersten Buchs der Decretales Gregorii IX (Liber Extra) überliefern. Die Teile I, III und IV stammen von der Hand des St. Galler Mönchs Johannes Bischoff († 1495), der 1474–1476 an der Universität Pavia Kirchenrecht studierte. Teil II dürfte er während seines Studiums in Pavia erworben haben.
Online seit: 22.09.2022
Der flexible Einband umschliesst zehn Handschriftenteile, deren Texte der St. Galler Mönch Johannes Bischoff († 1495) während seines Kirchenrechtsstudiums in Pavia 1474–1476 zum grösseren Teil eigenhändig schrieb und zum kleineren Teil dort erworben haben dürfte. Es finden sich Kommentare zu einzelnen Titeln der Decretales Gregorii IX (Liber Extra), des Liber Sextus und der Clementinae, Abhandlungen zum Gerichtsverfahren, zur Folter, zum Erbrecht und zu anderen Themen, ein alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk zur Morallehre sowie die öffentliche Disputation des Johannes Bischoff.
Online seit: 22.09.2022
Die Handschrift, die 1499 unter dem Lindauer Schulmeister Cunradus Reuschman geschrieben wurde (Eintrag auf p. 488), enthält überwiegend Werke antiker Autoren, ferner einige Werke von italienischen Autoren des 15. Jahrhunderts. Sämtliche Texte sind mit Kommentar versehen, den grösseren Werken ist in der Regel ein argumentum vorangestellt. Zwischen den Texten sind oft mehrere Seiten freigelassen. An den Seitenrändern finden sich einige einfache Federzeichnungen (p. 498–501, 504, 511, 513; auf p. 706 und 712 skizzenhafte Weltkarten). Auf p. 3 eine ganzseitige Federzeichnung der Stadt Troja. Die Texte im Einzelnen sind: Publius Baebius Italicus, Ilias latina (p. 5–51); Vergil, Georgica (p. 57–146); Horaz, Epistolae (p. 148–230); Horaz, Carmen saeculare (p. 231–234); Lactantius, De ave Phoenice (p. 234–241); Persius, Satiren (p. 245–282); Margarita passionis, Inc. Cum prope pasca foret (p. 283–288); Seneca, De providentia (p. 289–298); Augustinus Datus, Elegantiolae (p. 323–361); Carmen de dolo et astutia cuiusdam mulieris, Inc. Summe procus caveat ducatur ne mala coniunx (p. 362–365); Hymnen (p. 366–388); Parvulus philosophiae moralis (p. 395–417); Dominicus Mancinus, De quattuor virtutibus (p. 419–488); Hieronymus de Vallibus, Jesuida (p. 491–514); Matthaeus Bossus, Oratio in beata coena domini (p. 515–524); Ps.-Leonardus Brunus Aretinus, Comoedia Poliscena (p. 539–549); Terenz, Andria (p. 563–621); Vergil, Bucolica (p. 629–660); Horaz, Ars poetica (p. 661–678); Horaz, Epoden (p. 679–692); Ps.-Vergil, Moretum (p. 692–694); Ps.-Ovid, Remedia amoris, Inc. Qui fuerit cupiens ab amica solvere colla (p. 694–695); Ps.-Ovid, De arte amandi, Inc. Si quem forte iuvat subdi sapienter amori (p. 695–698); Traktat über Interpunktion, De kanone punctorum (p. 699); Vergil, Aeneis, lib. 1 und 3 (p. 701–726 und 741–760); Sallust, De coniuratione Catilinae (p. 765–802); Sallust, De bello Iugurthino, unvollständig (p. 803–804); Seneca, Epistolae morales (p. 812–853).
Online seit: 04.10.2018
Prachtslektionar aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben und mit einer Vielzahl von hervorragenden Initialen versehen von einem Zeitgenossen des berühmten St. Galler Schreibers Sintram um 900/910, der auch die Handschrift Ms. C 60 der Zentralbibliothek Zürich geschrieben und illuminiert hat. Das auch als "Liber Comitis" bekannte Werk enthält die Epistel- und Evangelienlesungen rund ums Kirchenjahr.
Online seit: 26.04.2007