Sammelhandschrift mit Texten von Wasmodus de Homberg, Lampertus Episcopus Argentinensis, Johannes Mulberg und Felix Hemmerlin zum Beginenstreit und einem Traktat von Benedictus de Asinago zur Armut.
Online seit: 04.11.2010
Das Missale speciale aus dem 15. Jahrhundert enthält die Messformulare der höchsten Feiertage des Kirchenjahres (Weihnachten, Epiphanie, Ostern, Auffahrt, Pfingsten, Trinitas, Michael, Allerheiligen und Kirchweih) sowie die Totenmesse und einige Votivmessen. Diese Zusammenstellung war geeignet für den Gottesdienst in einer Kapelle. In der vorliegenden Handschrift ist das Kanonbild mit der Kreuzigung Christi herausgeschnitten.
Online seit: 14.12.2018
Adam Keuten, seit 1467 Leutpriester an der Luzerner Hofkirche, legte 1474 einen grossformatigen Band mit den Proprietates rerum naturalium moralisatae an, einer siebenteiligen Enzyklopädie zu den wichtigsten Bereichen der geschaffenen Natur mit daran anschliessenden allegorischen Deutungen der natürlichen Erscheinungen. Der Band enthält ausserdem einen medizinischen Traktat und einige kurze Werke über die Eucharistie und einen längeren Traktat über die Messe.
Online seit: 14.12.2018
Der Sammelband besteht aus einem Inkunabeldruck aus Freiburg i. Br. von 1494 und zwei handschriftlichen Teilen, die Frater Johannes Bengel, Konventuale des Schwarzwälder Klosters Alpirsbach, in den Jahren 1498 und 1499 kopierte. Die drei Schriften zur scholastischen Logik stammen von Petrus Hispanus und Petrus Tartaretus, einem zeitgenössischen Pariser Philosophen, dessen „Eselsbrücke“ (pons asinorum) genannte logische Figur ebenfalls kopiert ist.
Online seit: 14.12.2018
Das monastische Brevier wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts für ein Benediktinerkloster geschrieben, nach den Antiphonen möglicherweise für das Kloster Muri. Am Ende ergänzte eine spätere Hand die Pergamenthandschrift durch Papierblätter und trug darauf Marien- und Martinsoffizien ein. Im 16. Jahrhundert war das Brevier im Besitz der Murenser Benediktiner.
Online seit: 04.10.2018
Der Briefsteller vereinigt zwei unabhängig voneinander entstandene Sammlungen des 15. Jahrhunderts. Die erste, umfangreichere stammt aus der Gegend von Rottweil, die zweite, weit kürzere, aus der Umgebung von Muri. Beide geben Muster für die Formulierung von Käufen und Schuldverschreibungen, Pfand- und Bürgschaften, Stiftungen und Erbteilungen und enthalten Briefe aus dem Verkehr mit Gerichten.
Online seit: 29.03.2019
Liturgiebuch (Epistolare Cisterciense), welches sich sowohl paläographisch als auch aufgrund der darin gebotenen Festfolge ziemlich genau um 1173 datieren lässt. Das Epistelbuch ist die zweitälteste Handschrift unter den Wettinger Kodizes, die dem Kloster Wettingen allem Anschein nach bei der Neugründung im Jahre 1227 als Geschenk des Mutterklosters Salem überbracht wurde.
Online seit: 17.12.2015
Das Missale ist das älteste bis heute überlieferte Dokument im Kanton Appenzell Innerrhoden und befindet sich im Besitz der Pfarrei St. Mauritius Appenzell. Es entstand wohl für eine im Bistum Konstanz gelegene Kirche, seine genaue Herkunft ist jedoch unbekannt. Von Bedeutung für die Appenzeller Landesgeschichte ist das Missale auch deshalb, weil sich darin die einzige überlieferte Abschrift der Stiftungsurkunde der Pfarrei Appenzell von 1071 befindet. Der Band umfasst getrennte Corpora (Kalendar, Graduale, Sequentiar, Sakramentar, Lektionar). Das Kalendar ist besonders reich mit Heiligenfesten besetzt, wobei keines als Patronatsfest rubriziert ist.
Online seit: 17.12.2015
Postille zum Matthäusevangelium und Jacobus' de Cessolis Schachtraktat, geschrieben 1392 vom Freiburger Priester Rüdiger Schopf, ausgestattet mit 13 einspaltigen kolorierten Federzeichnungen. Die Handschrift ist Teil einer vielbändigen, reich illustrierten Abschrift des Bibelkommentars Postilla super totam Bibliam von Nikolaus von Lyra, welche der Weltgeistliche Rüdiger Schopf aus Memmingen in den Jahren 1392 bis 1415 für die Freiburger Kartause anlegte. 1430 wurden die Bände, zu denen auch A II 1-6 und 11-13 gehören, der Kartause Basel verkauft.
Online seit: 19.03.2015
Der Band mit Quaestionen des Wiener Theologen Iodocus Gartner (bezeugt zwischen 1424 und 1452) stammt aus dem Besitz von Albertus Loeffler (Mitte 15. Jh.) und war Teil der Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes.
Online seit: 26.09.2017
Seit dem 13. Jahrhundert hatten die Quatuor libri sententiarum, eine von Petrus Lombardus Mitte 12. Jahrhundert zusammengestellte Sammlung von Lehräusserungen der Kirchenväter zu wichtigen theologischen Problemen, an den theologischen Fakultäten den Status eines Handbuches. Sie waren grundlegender Teil des Grundstudiums und wurden in Vorlesungen und Kommentaren intensiv interpretiert. Die im 14. Jahrhundert entstandene Handschrift aus der Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes enthält Kommentare unter anderem von Heinrich de Cervo, Wilhelm von Ockham oder Jakobus von Altavilla.
Online seit: 19.03.2015
Ein deutscher Psalter, geschrieben 1485 von Johannes Waltpurger, möglicherweise in Augsburg. Die rankenumfasste Zierseite, mit der die erste Vorrede beginnt, findet sich fast identisch in einer Cambridger Handschrift desselben Schreibers. Das hintere, an den Deckel geklebte Spiegelblatt zeigt eine in einen Blutregen getauchte Landschaft. Wie die Handschrift nach Basel gelangte, ist unklar.
Online seit: 25.06.2015
Die kleinformatige Handschrift aus der Kartause Basel enthält Gebete an und über die Heiligen und Märtyrerinnen Margareta von Antiochia, Barbara von Nikomedia und Katharina von Alexandria. Verfasst wurden die Meditationes vom Basler Kartäuser Heinrich Arnoldi, geschrieben wurde die kleinformatige Handschrift von seinem Mitbruder Johannes Gipsmüller.
Online seit: 14.06.2018
Als Pandekt (d.h. in einem Band) konzipierte lateinische Bibel nach der Rezension des Alkuin von York. Von diesen im Skriptorium St. Martin von Tours manufakturmässig hergestellten Alkuin-Bibeln haben sich verschiedene Exemplare erhalten, die mit ihrer fein abgestuften Schrifthierarchie und den harmonischen Proportionen als Monumente der karolingischen Buchherstellung gelten.
Online seit: 07.10.2013
Wahrscheinlich aus dem Oberrheingebiet stammende Zusammenstellung verschiedener Gesetzestexte, die auch als Breviarium Alarici bekannt sind; voraus gehen zwei Auszüge aus Isidors Etymologiae, welche ebenfalls die Gesetze betreffen und zwei ganzseitige Verwandtschaftstafeln bieten. Am Ende findet sich ein lateinisch-hebräisch-griechisches Glossar. Aussergewöhnlich farbige Handschrift mit altertümlichem Eindruck und prächtiger Titelseite; sie diente als Druckvorlage für Johannes Sichards Ausgabe des Breviarium Alarici (das er für den Codex Theodosianus hielt), die 1528 bei Heinrich Petri in Basel erschien. Der Band gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 18.06.2020
Das Sefer ha-Yashar ist einer der zwei Bibelkommentare des grossen R. Abraham Ibn Ezra (1089/92-1164/67). Das in Lucca (Italien) gegen 1142-45 geschriebene Werk erlangte im Mittelalter grosse Anerkennung und Popularität und blieb in zahlreichen Handschriften und Drucken erhalten. Diese italienische Kopie aus dem 15. Jahrhundert ist von besonderem Interesse, da sie während dem 16. Jahrhundert einmal dem berühmten calvinistischen Theologen und Genfer Professor Théodore de Bèze (1519-1605) gehörte, der sie anschliessend einem seiner Schüler und Kollegen vermachte, Antoine Chevalier (1507-1572), erster Professor für Hebräisch an der Académie de Genève.
Online seit: 13.06.2019
Kompositband katechetisch-aszetischen Inhalts, Papier, in Quartformat. Drei verschieden starke Faszikel. Der älteste, aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts, von der Hand eines Albert von Münnerstadt, Konventualen der Deutschordenskommende Hitzkirch, enthält Moralitates super evangelium sancti Lucae. Ihnen wurden vielleicht in Beromünster in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zwei naturkundliche Compendia moralia (Auszüge aus der Enzyklopädie des Thomas von Cantimpré) und katechetische Traktate Heinrichs von Langenstein, Johannes Gersons und Bonaventuras vorgebunden. Gelehrte Gebrauchshandschrift aus dem Kontext der Seelsorge (flüchtige Hand mit zahllosen Abbreviaturen besonders im dritten Faszikel).
Online seit: 23.09.2014
Die Handschrift enthält drei verschiedene Texte: Der deutsche Lucidarius (1r-32v), ein Lehrdialog zwischen Meister und Schüler, ist ein um 1190 entstandenes mittelhochdeutsches Prosawerk, das das zeitgenössische theologische und naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit darstellt. Die Konstanzer Weltchronik (117r-150v) ist ein knappes wohl im 14. Jh. in Konstanz entstandenes universalhistorisches Kompendium. Die Zürcher Chronik (153r-191r), deren älteste Redaktion im 14. Jh. entstand, gehört zur Gattung der deutschen Städtechroniken des Spätmittelalters. Die Handschrift entstand im Raum der Diözese Konstanz. Der ursprüngliche Besitzer war ein nicht näher identifizierter Hans von Endiner. Im 18. Jh. war die Handschrift in Besitz von Georg Litzel, Ulmer Theologe und Philologe. Wie sie den Weg nach Chur gefunden hat, ist unbekannt.
Online seit: 10.12.2020
Der in dieser Handschrift enthaltene Edelstein enthält 100 Fabeln, die um 1330 vom Berner Dominikaner Ulrich Boner verfasst wurden und die aus verschiedenen lateinischen Quellen entnommen und von diesem in Schweizer Mundart übersetzt wurden. Die Schrift und die typischen Merkmale des Layout, mit Auslassungen für nie ausgeführte Illustrationen, sprechen für ein Werk aus der späten Phase (etwa um 1455-1460) des Ateliers von Diebold Lauber in Hagenau, das vorbereitet wurde und fertiggestellt worden wäre, wenn sich ein Käufer gefunden hätte.
Online seit: 13.12.2013
Die Handschrift enthält eine deutsche Version der Gesta Romanorum, eine Sammlung von ursprünglich lateinischen Anekdoten und Erzählungen, die gegen Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts zusammengestellt wurde. Sie war während des gesamten Mittelalters sehr erfolgreich und wurde wiederholt neu gedruckt. Dieser Kodex wurde 1461 (f. 150vb) in Bayern geschrieben.
Online seit: 22.03.2017
Der Codex aus dem 14. Jahrhundert ist eine von sieben erhaltenen Handschriften, welche den Eneasroman Heinrichs von Veldeke, einem wichtigen Wegbereiter der mittelhochdeutschen Dichtung, vollständig überliefern. Bei Veldekes Werk handelt es sich um den ersten mittelhochdeutschen höfischen Roman und eine Bearbeitung des um 1160 entstandenen altfranzösischen Roman d'Eneas.
Online seit: 31.07.2007
Die beiden ursprünglich selbständigen Teile der Handschrift wurden wohl im letzten Drittel des 15. Jhs. (nach 1469, vgl. Registerblatt Bl. Iv) zusammengebunden. Der erste, einspaltig beschriebene Teil (Bl. 1r – 272) enthält Konrads von Megenberg Buch der Natur (Prologfassung). Dieser Teil der Handschrift weist marginal Korrekturen und Glossen (v. a. bei medizinisch relevanten Textteilen) auf, die vielleicht vom Erstbesitzer der Handschrift stammen (Hayer 1998, S. 162). Besonders in den Teilen I, III, IV, und V des Buch der Natur befinden sich Randnotizen und Interlinearglossen von einer Hand des 15. Jhs., welche die naturkundlichen Inhalte für die Predigt allegorisch aufbereiten. Zahlreiche kleinere und größere Rand-Illustrationen. Der zweispaltig beschriebene zweite Teil (Bl. 274ra-307rb) enthält ein medizinisches Kompendium in sechs Teilen (Kinderkrankheiten – Krankheiten aus dem Ungleichgewicht der humores – Augenkrankheiten – Pest, Hautkrankheiten, Fieber – Chirurgie und Wundarznei – Geschlechtskrankheiten, Knochenverletzungen, Verbrennungen), lateinische und deutsche Rezepte sowie ein deutschsprachiges Inhaltsverzeichnis. Auf Bl. 284ra befindet sich die Zeichnung eines chirurgischen Instruments. Früher Privatbesitz Antiquariat Hans P. Kraus, New York, Nr. 1958/13; davor Maihingen, Fürstl. Öttingen-Wallersteinsche Bibl., Cod. III.1.2° 3.
Online seit: 09.04.2014
Der grösste Teil der Handschrift enthält Werke des Marquart von Stadtkyll – Chirurgie (5r-50r) und Von den Zeichen des Todes (50v-58v) – oder ihm zugeschriebene Werke (59r-109r, verschiedene Rezepte für Pflaster, Salben, Pulver, Bäder etc.). Im Rest der Handschrift (1v-4v, 109r-139r) wurden 150 medizinische Rezepte von verschiedenen Kopisten zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert transkribiert. Die Schriftart und der verwendete Dialekt verweisen auf eine südwestdeutsche Herkunft. Im 19. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz einer Familie Hegwein von Herrnsheim (Unterfranken), deren Mitglieder ihre Namen und mehreren Daten in der Handschrift hinterliessen. 1969 wurde sie von Martin Bodmer in der William H. Schab Gallery in New York gekauft.
Online seit: 13.06.2019
Die datierte Papierhandschrift enthält das im Mittelalter weit verbreitete Werk Büchlein der ewigen Weisheit des deutschen Mystikers und Dominikaners Heinrich Seuse (1295-1366), und den allegorischen Traktat Die zwölf Lichter im Tempel der Seele, der ursprünglich vielleicht Teil eines Sermons war. Die linguistischen Merkmale des Textes (Bairische Mundart) weisen auf eine Südtiroler Herkunft hin, während eine späte Annotation auf dem Vorsatzblatt (18.-19. Jahrhundert) ein Zugehörigkeitsvermerk der Bibliothek des Klarissenklosters St. Elisabeth in Brixen sein könnte.
Online seit: 14.06.2018
Die Handschrift enthält den Matthäuskommentar von Hieronymus und wurde mit einer karolingischen Minuskel vom Schreiber Subo geschrieben, der am Ende des Textes (S. 267) zeichnet und auch auf der letzten Seite (S. 268), die heute als hintere Innenseite mit dem Einband verklebt ist. Der Stil der Initialen verweisen auf den rätischen Raum. Der Schreiber Subo ist im Kloster Disentis bezeugt. Mindestens seit dem 17. Jahrhundert befindet sich die Handschrift in Einsiedeln, was mit einem Exlibris auf Seite 1 belegt werden kann.
Online seit: 09.04.2014
Diese Antiphonarhandschrift wurde im Auftrag von Abt Johannes I. von Schwanden für das Stundengebet der Klostergemeinschaft von Einsiedeln geschrieben. Zusammen mit Cod. 611-613 bezeugt diese Handschrift die Einführung des guidonischen Notensystems mit Quadratnotation.
Online seit: 23.04.2013
Das Gebetbuch ist im Jahre 1475 (f. 217v) entstanden. Der Entstehungsort ist unbekannt. Eingeleitet wird der Text mit dem Incipit Diss büchlin ist von anis und zwantzig festen und von sextechen hochziten die durch das gantz jahr begangen werdent [...] (f. 1r). Die Initialen und das Incipit wurden in Rot hervorgehoben. Ansonsten kommt der Text schmucklos daher und wurde gesamthaft von einer Haupthand einspaltig in brauner Tinte verfasst. In zahlreichen Lagenmitten wurden Fälze eingebunden, die aus einem Missale (geschrieben in einer Textualis) aus dem 14. Jahrhundert stammen. Der zeitgleich zur Handschrift entstandene Ledereinband wurde mit diagonal angeordneten Streicheisenlinien und Ornamentstempeln verziert.
Online seit: 10.12.2020
Im Sammelband aus dem Jahre 1394 ist ein Extrakt des Super libros sapientie (ff. 1r-192r) von Robertus Holcot (ca. 1290-1349) enthalten. Zudem ist auf f. 1r ein Besitzvermerk Jste liber est h. wahter prespiteri et detur filijs fratris mei (et johanni . heinrici von einer anderen Hand) in remedium anime mee zu finden, der Heinrich Wachter (Priester) als Besitzer nennt. Geschrieben wurde die einspaltige Handschrift in einer Kursive von zwei verschiedenen Händen. Heinrich Wachter eindeutig zugeordnet werden können ff. 1r-86v. Die ff. 87r-192r wurden von einer unbekannten zweiten Hand verfasst. Der Rest des Sammelbandes kann ebenfalls, wenn auch nicht ganz eindeutig, den beiden zuvor genannten Händen zugeschrieben werden. Die Spiegel, das Vorsatzblatt und die Fälze stammen aus einem Namensregister, vielleicht aus einer Kanzlei. Der Holzledereinband ist zeitgenössisch.
Online seit: 10.12.2020
Der Sammelband ist zwischen 1460 und 1470 im Bodenseeraum entstanden. Möglicherweise befand er sich während einiger Zeit im Besitz der Kartause Ittingen bei Frauenfeld. Er enthält spätmittelalterliche geistliche und weltliche Texte, die zum Teil nach dieser Handschrift erstmals ediert wurden wie Die fünf Herzeleid Mariä, das Frauenfelder Passionsgedicht oder den Prosaroman Willehalm sowie einen Auszug aus dem Büchlein der ewigen Weisheit von Heinrich Seuse.
Online seit: 23.04.2013
Das Obsequiale (Prozessionale) des Konstanzer Bischofs Otto IV. von Sonnenberg (1481-1491) wurde noch zu seinen Lebzeiten im Raum Konstanz geschrieben und beinhaltet Anleitungen für die Gestaltung liturgischer Handlungen (bspw. Spende der Sakramente, kirchliche Segnungen und Exorzismen).
Online seit: 29.03.2019
Das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandene Brevier beinhaltet Texte für die Feier des Stundengebets. Besitzer der Handschrift ist Niklaus Hass (Primissarius in Allenbach): Iste liber pertinent Nicolao Hass primissario in Allenspach (f. 1r). Wahrscheinlich ist die Papierhandschrift wegen der guten Beziehungen des Kreuzlinger Stiftes zum Konstanzer Kapitel nach Kreuzlingen gelangt. Geschrieben wurde das zweispaltige Brevier von sechs verschiedenen Händen, wobei diejenige von Nikolaus Marschalk (gestorben 1448, Kustos und Chorherr des Stiftes zu St. Johann in Konstanz, siehe Eintrag auf f. 1r) als Haupthand (ff. 33ra-287vb, 290ra-303ra, 310ra-340rb und 342r) genannt werden kann. Eine zweite Hand ist die Anlagehand des Kalendars und des Brevieranfangs (ff. 1r-8r, 12r-28vb und 309r-309v). Weitere Einträge stammen von vier zusätzlichen Händen (dritte Hand: ff. 28vb-32ra, vierte Hand: ff. 288r-289v, fünfte Hand: ff. 303ra-304rb, sechste Hand: ff. 305ra-308rb). Verfasst wurde die Handschrift in einer Kurrent. Auffallend ist der zeitgenössische Holzledereinband mit einer Schliesse und Messingbuckeln. Das Kreuzlinger Wappen wurde als Supralibros erst nachträglich auf der Vorderseite eingetrieben.
Online seit: 10.12.2020
Auszüge aus dem Kommentar Bonaventuras zum Sentenzenwerk des Peter Lombardus, verfasst vom Franziskaner Heinrich von Isny (Bischof von Basel, 1275-1286). Besitzervermerk f. 1r (Johannes Joly). Kolophone f. 336vb (frater Henricus), f. 337ra (Antonius de Maasmünster, Schreiber, 1478), f. 352ra (Johannes Joly, Schreiber, 1478). Ehemaliger Kettenband mit gepresstem Ledereinband des 15. Jhs.
Online seit: 14.06.2018
Philosophisch-theologische Sammelhandschrift von verschiedenen Händen, enthält in 5 kodikologischen Einheiten auf Papier geschrieben 11 Traktate verschiedener Autoren des 14. Jhs., darunter 6 Unikate. Die Abschriften entstanden um 1370–1410 und wurden mehrfach umgruppiert, bevor der Codex in der heutigen Ordnung, wohl Anfang des 15. Jahrhunderts in Freiburg, gebunden wurde. Einer der Schreiber, zugleich Besitzer und Redaktor war Friedrich von Amberg (um 1350/60 – 1432), der 1393–1432 im Freiburger Franziskanerkloster lebte und dort zweimal als Guardian fungierte. Friedrich dürfte die Abschriften grösstenteils an seinen Studienorten Strassburg, Paris und Avignon angefertigt bzw. erworben haben.
Online seit: 31.03.2011
Der Sammelband wurde von Konrad von Sulzbach im Jahre 1364 als Student in Strassburg zusammenstellte. Nachdem der erste Teil der Sammlung mit dem Kommentar von Gregor von Rimini OESA verlorengegangen war, wurden 37 Quaestiones determinatae (f. 1r-110v) mit anderen Fragen (110v-119v und 153v-167r) und der Zusammenfassung der Sentenzen von Johannes de Fonte (f. 120r-153r) im letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts in Freiburg i.Ue. gebunden. Die 37 Quaestiones, in denen der Einfluss der englischen Franziskanerschule festgestellt werden kann, finden sich nur in dieser Handschrift.
Online seit: 23.09.2014
Diese von Friedrich von Amberg fleissig benützte Sammelhandschrift enthält im ersten Teil (f. 1r-100v) ordensgeschichtliche Materialien und im zweiten, wohl bedeutendsten Teil (f. 109r-165v) Abhandlungen, Fragen und Streitschriften aus der Zeit der Auseinandersetzung von Papst Johannes XXII. mit dem in München residierenden Ludwig dem Bayer und den dorthin geflohenen franziskanischen Spiritualen. Mehrere dieser Schriften sind nur in dieser Handschrift überliefert, darunter eine Abhandlung über die Visio beatifica von 1332-1333 (f. 127v-153r), die nach Annelise Maier möglicherweise Wilhelm Ockham zugeschrieben werden kann, und eine Streitschrift (f. 153r-160r), in der Ludwig vor einem voreiligen Friedenschluss mit dem Papst in Avignon gewarnt wird.
Online seit: 23.09.2014
Das Rückenschild nennt die drei ursprünglichen Titel: Tractatus de septem donis spiritus sancti. Sermones super Cantica. Itinera eternitatis fratris Rudolfi de Bibraco. Der Schreiber Bernoldus ist genannt auf f. 70r (wohl 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts). Erhalten sind im vorliegenden Band: das alphabetische Sachregister zu De septem donis (f. 1r–3v), das Register zu den Itinera eternitatis (20r–24r), der Text der Itinera selbst (f. 29r–70r) und einige Zusatzpredigten. Verloren sind die Texte De septem donis und Sermones super Cantica. Die Sachregister wurden von Friedrich von Amberg mit Gebrauchsanweisungen versehen. Intensiv korrigiert und mit Bemerkungen versehen hat er den Text der Itinera eternitatis. Amberg liess die Texte in Freiburg i.Ü. einbinden.
Online seit: 08.10.2020
Das zu Beginn des 12. Jahrhunderts im Priorat Mont-Saint-Michel in der Tarentaise kopierte Missale folgt einem Modell aus Mont-Saint-Michel in der Normandie. Der Kalender enthält beinahe alle in der Normandie verehrten Heiligen, und das Ordinarium der Messe folgt der Tradition aus Mont-Saint-Michel. Das Missale scheint mindestens bis 1233 in Gebrauch gewesen zu sein, als der letzte nekrologische Vermerk im Kalender hinzugefügt wurde. Es wurde von Abt Claude Vittoz gekauft, Priester in La Giettaz (Savoyen), der es 1750 der Bibliothèque de Genève überliess.
Online seit: 14.06.2018
Diese auf ca. 1200 datierte Handschrift enthält mehrere Texte, darunter das Martyrologium von Usuard (Benediktinermönch, gestorben um 875), ein unvollständiges Homiliar, die Augustinus-Regel und den Nekrolog der Abtei von Sixt (Frankreich, Hochsavoyen), der bis ins 17. Jahrhundert mit nachträglichen Ergänzungen erweitert wurde. Gemäss François Huot könnten die verschiedenen Teile erst einzeln vorhanden gewesen sein, doch scheinen sie seit Anfang des 13. Jahrhunderts vereint worden zu sein. Auf den vorerst unbeschriebenen Blättern wurden hauptsächlich im 13. und 14. Jahrhundert diverse Texte eingefügt, unter anderem Listen von der Abtei geschuldeten Abgaben, die auf den Seiten f. 75v und 99r notiert wurden. Eigentum der Augustiner-Chorherren der Abtei von Sixt, die sie während des Officium capituli benutzten, muss diese Handschrift bis zur Französischen Revolution in ihrem Besitz gewesen sein. Im 19. Jahrhundert wurde sie vom Genfer Auguste Turrettini (1818-1881) erworben.
Online seit: 08.10.2015
Die Handschrift ist auf das Jahr 1461 datiert. Sie enthält eine hochallemannische Fassung des Belial von Jacobus de Theramo. Sie ist im Bücherverzeichnis des Klosters Hermetschwil nachgewiesen.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift ist eine Sammlung klassischer monastischer Lebensbeschreibungen in hochalemannischer Übersetzung. Sie wurde von Jos von Ulm geschrieben. Er datierte den Abschluss seiner Arbeit auf den 30. September 1451.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift enthält die Historia trium regum des Johannes von Hildesheim in einer hochalemannischen Übersetzung. Sie stammt aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts und hat noch den originalen Einband. Am Anfang und nach Blatt 8 fehlen Teile des Textes.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift wurde von Johannes Molitor von Winterthur geschrieben und ist auf den 2. Dezember 1432 datiert. Sie enthält deutsche Übersetzungen der Sonntags- und der wichtigsten Festtagsevangelien. Sie war im Besitz von Veronika von Hettlingen, Meisterin des Klosters Hermetschwil von 1498-1507.
Online seit: 10.11.2016
Das Stundenbuch gehörte Johannes Huber (†1500), Kaplan am Grossmünster in Zürich. Es enthält Teile des Stundengebetes verbunden mit Gebeten für den klerikalen Alltag.
Online seit: 10.11.2016
Das Graduale enthält die wichtigsten Messgesänge zum Kirchenjahr und zu den Heiligen. Sie sind mit Hufnagelnoten notiert. Der graphische Zusammenhang zwischen Text und Melodie ist nicht immer eindeutig.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift enthält Texte zum Stundengebet. Sie ist vermutlich im Kloster Muri entstanden und war für das Frauenkloster Hermetschwil bestimmt. Auf fol. 125v befindet sich einer der wenigen erhaltenen Teigdrucke: Barbara mit Palmzweig und Turm.
Online seit: 10.11.2016
Das Buch aus der Zeit um 1400 enthält Gebete und Traktate für die persönliche Gebetspraxis. Es hat einen Kopertband aus rotem Leder.
Online seit: 10.11.2016
Die Sammlung von Gebeten, die ab dem 17. Jahrhundert im Frauenkloster Hermetschwil im Gebrauch war, wurde von der zweiten Schreiberhand auf den 20. Mai 1505 datiert. Vorher war sie im Besitz von Peter Affeldranngel und Elsbet Lötter aus Zug.
Online seit: 20.12.2016
Die Handschrift ist eine Sammlung von deutschsprachigen Gebeten, die mehrheitlich für eine weibliche Beterin verfasst sind. Die Mundart ist hochalemannisch.
Online seit: 10.11.2016
Die Sammlung von Gebeten und Traktaten wurde von Rudolf Schilling geschrieben und auf 1493 datiert. In einer Fürbitte wird Herzog Sigmund von Habsburg erwähnt.
Online seit: 20.12.2016
Das Gebetbuch aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts enthält Gebete und Traktate. Die Hermetschwiler Konventualin Margareta Attenriet († 1581) hatte es im Gebrauch.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift enthält die Gebete und Anweisungen für das Stundengebet. Es wurde für die Nonnen des Doppelklosters Muri geschaffen und kam bei der Übersiedlung des Frauenklosters nach Hermetschwil dorthin.
Online seit: 10.11.2016
Das Brevier dominikanischer Prägung stammt aus Zürich. Es enthält die Texte zu den Heiligenfesten und dem Commune der Heiligen. Thomas von Aquin ist besonders hervorgehoben (2r zehnzeilige Initiale mit Federzeichnung des Heiligen).
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift stammt ursprünglich aus dem Fraumünster in Zürich. Sie enthält in alemannischer Mundart das Gespräch mit Maria, das Anselm von Canterbury zugeschrieben wurde.
Online seit: 10.11.2016
Die für das kleine Format recht umfangreiche Handschrift enthält neben einem Kalender mehrere Traktate über die Eucharistie. Der Text ist grossenteils in alemannischer Mundart geschrieben. Im Kalender sind mehrere Heilige verzeichnet, die für den Deutschen Orden wichtig sind. Seit 1619 ist die Handschrift im Kloster Hermetschwil.
Online seit: 10.11.2016
Der „Recueil Grenet“ ist ein Gedichtsammelband, der vom Genfer Kaufmann Gilbert Grenet (1510 ?-1568) geschrieben wurde und der französische Gedichte, die während der Jahre 1530-1560 entstanden sind, enthält. Der Sammelband beginnt mit um die vierzig Episteln und Zehnzeilern von Clément Marot, die vermutlich während und nach seinem Aufenthalt in Genf (1542-1543) abgeschrieben wurden. Danach folgen anonyme Gedichte über die Tugend der Erziehung und die Kunst des Schreibens. Zum Schluss folgen etwa vierzig Epigramme und Gedichte, die die Reformation preisen und gegen den Katholizismus polemisieren. Einige sind persönliche Überarbeitungen von Texten von Théodore de Bèze und Ronsard. Die Handschrift ist teilweise illuminiert und illustriert die Rolle der militanten Dichtung im kaufmännischen Milieu, welches die Reformation in der Stadt Genf zur Zeit Calvins unterstütze. Sie wurde von der Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne 1844 erworben.
Online seit: 12.12.2019
Zusammen mit dem „Schwarzbuch” (KU 4b) bietet dieses Urbar einen umfassenden Überblick über Rechte und Besitz der Zisterzienserabtei, die in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Höhepunkt erreicht hatte. Urkundenabschriften und Zusammenstellungen der Rechte und Abgaben, geordnet nach geographischen Gesichtspunkten, zeigen den Umfang der klösterlichen Besitzungen. Das „Weissbuch” umfasst den Kernbereich der St. Urbaner Grundherrschaft um Pfaffnau und Roggliswil und im bernischen Oberaargau. Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1848 ins Staatsarchiv.
Online seit: 22.03.2017
Zusammen mit dem „Weissbuch” (KU 4a) bietet dieses Urbar einen umfassenden Überblick über Rechte und Besitz der Zisterzienserabtei, die in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Höhepunkt erreicht hatte. Urkundenabschriften und Zusammenstellungen der Rechte und Abgaben, geordnet nach geographischen Gesichtspunkten, zeigen den Umfang der klösterlichen Besitzungen. Das „Schwarzbuch” enthält Quellen zu den Besitzungen im Bereich der Schaffnereien Zofingen und Sursee, die bis in den Kanton Solothurn und ins Baselbiet reichten. Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1848 ins Staatsarchiv.
Online seit: 22.03.2017
Die genaue Herkunft der Handschrift ist unbekannt; Schrift und Sprache lassen auf eine Entstehung im südlichen alemannischen Raum schliessen. Die Inhalte aus den Bereichen Astrologie, Pfropfen von Bäumen, Blutentzug, Gesundheitsregeln, Urologie und Rezepte stammen meist aus bekannten Vorlagen und stimmen zu einem guten Teil mit Codex 102b der Zentralbibliothek Zürich überein. Der Verfasser dürfte nicht aus dem akademischen Milieu gestammt haben, sondern eher ein "medizinischer Praktiker" gewesen sein. Insofern kann der Band als "volksmedizinisches Hausbuch" charakterisiert werden, wohl das älteste seiner Art. Es gilt zudem als älteste Quelle für das sog. "Iatromathematische Corpus".
Online seit: 22.03.2017
Die Handschrift enthält die Ulrichs-Vita des Bern von Reichenau und der Hl. Gallus und Othmar von Walahfrid Strabo, sowie die Abschrift einer Urkunde zur Frühgeschichte des Klosters St. Urban. Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Handschriften in der St. Urbaner Bibliothek.
Online seit: 18.12.2014
Der Codex aus dem Ende des 15. Jahrhunderts mit einigen gefälligen Initialen enthält ausgewählte, kleinere Werke des hl. Bernhard von Clairvaux. Darunter finden sich auch einige Werke, die Bernhard zugeschrieben werden. Der Schreiber ist der Zisterzienser Johannes Fabri, Professe des Klosters Heilbronn. Gemäss altem Eintrag (17. Jh.?) gehörte das Buch dem Kloster Beinwil, das 1648 nach Mariastein verlegt wurde.
Online seit: 22.06.2017
Diese Handschrift beinhaltet eine in deutscher Sprache gefasste Abhandlung über die Busse. Sie ist datiert auf den 25. April 1453 (f. 72r). Die Vorsatzblätter bestehen aus Fragmenten der Prima collectio decretalium Innocentii III, des Rainerius von Pomposa.
Online seit: 17.03.2016
Älteste Handschrift des Dramas „Joseph“ von Gian Travers, aufgeführt 1534 in Zuoz. Sie entstand drei Jahre nach dem Tod von Travers und ist in einer Orthographie geschrieben, die zur Zeit der Abschrift nicht mehr in Gebrauch war. Schreiber ist Conradin Planta, wohl ein Verwandter; Gian Travers war mit Anna Planta verheiratet. Die Handschrift ist falsch eingebunden: der Text beginnt ff. 9-13, fehlt ein Blatt, f. 14, f. 1, f. 5, f. 3, f. 4, f. 6, f. 2, f. 15, fehlt ein Blatt, f. 7, f. 16. Das ursprüngliche Schlussblatt f. 8r enthält ein Mahngedicht; f. 8v war leer. Ein grosses Pergamentblatt, ursprünglich aus einer Pergamenhandschrift des 12. Jahhunderts mit einem Text von Constantinus Africanus, De febribus, Kap. 3-5 stellt nun die zwei Vorderblätter dar.
Online seit: 14.12.2017
Diese grossformatige Handschrift des 14. Jahrhunderts enthält in ältester Fassung eine illustrierte Abschrift des so genannten Klosterneuburger Evangelienwerkes, einer deutschen Prosaübertragung der Evangelien einschliesslich der Apostelgeschichte und verschiedener neutestamentlicher Apokryphen. Über 400 lavierte Federzeichnungen begleiten den Text als fortlaufende Bilderzählung. Sie sind in unterschiedlicher Dichte über die ganze Handschrift verteilt.
Online seit: 09.12.2008
Die 182 Blätter umfassende Handschrift ist zeitlich dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts und lokal dem Gebiet zwischen Ulm und Memmingen (schwäbischer Sprachstand) zuzuordnen. Sie ist in Leder eingebunden und weist einen Holzdeckel mit Kantenschließe auf, angefertigt durch einen Buchbinder, der in Memmingen tätig war. Die drei Abhandlungen entstammen dem Bereich der Pharmakologie/Heilkunde: Heinrich Steinhöwels „Büchlein der Ordnung der Pestilenz“ (2r-47v), die Ulmer Wundarznei (50r-144r) sowie „Von den gebrannten Wässern“ von Michael Puff (147r-179v). Ergänzt wird der Text durch Zeichnungen von Gerätschaften (96v, 97r, 98v, 99r, 148v). Als Schreiber ist Magnus Bengger (nennt sich 179v) anzusehen, von dessen Hand zudem die ebenfalls medizinische Werke umfassende Handschrift Schaffhausen Gen. 9 stammt. Er bedient sich einer Buchkursive. An mehreren Stellen erwachsen in der jeweils ersten Zeile aus einzelnen Buchstaben Drolerien in Form von Gesichtern (so 45v, 50r). Rubriziert sind in der Regel die Kapitelüberschriften, die (verzierten) Initialen am Beginn eines Kapitels, halbhohe Punkte sowie einzelne, meist lateinische Wörter im Text. Rote Lombarden werden dagegen häufig bei satzeinleitenden Lexemen verwendet. Dem Charakter eines medizinischen Hausbuchs gemäß, dessen Text durch eigene Rezepte ergänzt werden kann, finden sich Nachträge von vier anderen Händen (vorwiegend zwischen bzw. nach den Traktaten, so 48r, 145r, 180r).
Online seit: 04.10.2018
Die einspaltige Handschrift mit fünf teilweise lückenhaften Augustin-Texten besteht aus zwei Teilen, die sich deutlich unterscheiden, aber schon vor 1100 eine Einheit bildeten, wie aus dem Eintrag im Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) hervorgeht. Während der zweite Teil (69 ss) schmucklos ist, weist der erste eine Incipitseite und eine Rankeninitiale auf. Im 15. Jahrhundert erhielt der Kodex, wie zahlreiche andere, einen neuen, auf dem Vorderdeckel beschrifteten Ledereinband mit Metallbuckeln und einer Schliesse sowie ein Titelschild auf 1r; als vorderes Spiegelblatt diente ein Fragment eines neumierten Missales aus dem 12. Jahrhundert.
Online seit: 25.06.2015
An der Entstehung der einspaltigen, schmucklosen Gebrauchshandschrift mit Texten Augustins und Isidors von Sevilla waren zahlreiche Hände beteiligt; als Beschreibstoff dienten qualitativ unterschiedliche Pergamente, von denen einige wiederverwendet sind. Die Handschrift ist im Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 aufgeführt (Min. 17, f. 306v. Im 15. Jahrhundert erhielt der Kodex, wie zahlreiche andere, einen neuen Ledereinband mit Metallbuckeln und zwei Schliessen; als hinteres Spiegelblatt diente ein Fragment eines neumierten Missales aus dem 12. Jahrhundert.
Online seit: 25.06.2015
Wie das Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) beweist, bildeten die zwei Teile der Handschrift bereits im 11. Jahrhundert eine Einheit. Während der erste Teil (Ambrosius, De excessu fratrum) schmucklos ist, beginnt der zweite, der fünf Augustin-Texte enthält, mit einer Eröffnungsseite, die gleichzeitig Inhaltsverzeichnis ist. Im 15. Jahrhundert erhielt der Kodex, wie zahlreiche andere, einen neuen Ledereinband mit Metallbuckeln und zwei Schliessen. Als Vorsatzblätter dienten, wie bei Min. 20 und Min. 24, Fragmente eines Jahrzeitbuchs des Allerheiligenklosters aus dem 14. Jahrhundert.
Online seit: 23.06.2016
Gepflegte, einspaltige Abschrift von Hilarius De fide sive de trinitate mit einer Initialzierseite. Die Handschrift ist im Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 aufgeführt (Min. 17, f. 306v). Im 15. Jahrhundert erhielt der Kodex, wie zahlreiche andere, einen neuen Ledereinband mit Metallbuckeln und zwei Schliessen. Als Spiegelblätter dienten Fragmente aus derselben Handschrift des 13. Jahrhunderts wie bei Min. 39. Zudem wurde vorne ein Doppelblatt aus einer Gebethandschrift beigebunden.
Online seit: 23.06.2016
Die einspaltige, schmucklose Abschrift von Gregors Dialogi, an der mehrere Hände beteiligt waren, weist zahlreiche Lücken sowie spätere Rasuren und Korrekturen auf. Die Handschrift ist im Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführt, indessen, bis auf eine Textergänzung aus dem 12. Jahrhundert (f 58r/v), nicht in Schaffhausen entstanden. Ob sie als Vorlage für Min. 48 (mit)benutzt wurde, bleibt zu untersuchen. Die Abnützungsspuren des ersten (f 1r) und des letzten (f 121v) Blattes lassen darauf schliessen, dass die Handschrift ungebunden blieb, bis sie im 15. Jahrhundert, wie zahlreiche andere, einen Ledereinband mit Metallbuckeln und zwei Schliessen erhielt.
Online seit: 13.10.2016
Im Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte einspaltige Abschrift von Auszügen aus den Büchern 3 bis 6 der Vitas Patrum (Palladius Helenopolitanus, Evagrius Ponticus u. a.), ausgeführt von mehreren, eher ungeübten Händen, auf grobem Pergament mit Löchern und Flickstellen. Bis auf zwei Rankeninitialen in roter Zeichnung mit blassblauen und -grünen Binnengründen (f. 3r) ist die Handschrift schmucklos. Die Verfärbung von f. 1r und f. 148v lässt vermuten, dass sie ungebunden blieb, bis sie in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einen gelblichen Ledereinband mit Streicheisenlinien erhielt. Als Spiegelblätter dienten dabei Urkunden von 1414 (vorne) bzw. 1413 (hinten); das Wasserzeichen der Vorsätze (f. I, 149) lässt sich auf 1455 datieren.
Online seit: 22.06.2017
Die Handschrift vereint drei moralische Abhandlungen, die aus verschiedenen Epochen stammen. Sie beginnt mit dem Fürstenspiegel des Dominikaners Wilhelm Peraldus, De eruditione principum, geschrieben um 1265. Es folgt ein kurzer, philosophischer Text des Franziskaners Johannes von Wales, Breviloquium, aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, und eine moralische Abhandlung von Martin von Braga, Formula vitae honestae, ein Werk des 6. Jahrhunderts, das im Mittelalter eine starke Verbreitung erfuhr und lange Seneca zugeschrieben wurde. Für den Bischof von Sitten Walter Supersaxo bestimmt (ca. 1402-1482), wurde die Handschrift 1463 durch den Priester Cristoferus in Domo Lapidea (Im/Zum Steinhaus, Steinhauser), von Lalden (Pfarrei Visp), Altarrektor der Kirche St. Mauritius von Naters (fol. 214v und 220r) kopiert. Die Kopie wurde auf einem Papier mit Wasserzeichen angefertigt (fol. 180r), das auch für S 97 (fol. 129r) benutzt wurde, mit S 98 und Rcap 73 eine der drei Handschriften, die von demselben Kopisten für die Bibliothek von Walter Supersaxo gemacht wurden.
Online seit: 22.03.2018
Diese deutschsprachige Sammelhandschrift ist Anfang des 15. Jahrhunderts vermutlich im Zürcher Dominikanerinnenkloster Oetenbach entstanden. Sie enthält neben dem liturgischen Psalter (für das monastische Stundengebet, Psalterium feriatum) auch die Cantica des Breviers und die Heiligenlitanei in deutscher Sprache, sowie ein Gebet. Spätestens im 17. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz des Solothurner St. Ursenstifts.
Online seit: 17.03.2016
Diese Handschrift entstand im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts vermutlich im oberrheinischen Raum bzw. in der Schweiz, wie auch der ursprüngliche, mit zahlreichen Einzelstempeln versehene, Einband zeigt. Neben der kommentierten Psalmenübersetzung, die früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben wurde, enthält die Handschrift auch die Cantica des Breviers auf Deutsch. Unter welchen Umständen der Band nach Solothurn kam, ist nicht genauer bekannt.
Online seit: 17.03.2016
Das Franziskaner-Graduale ist um 1320-1330 in einem oberrheinischen Skriptorium entstanden. Es stammt aus dem Besitz des Solothurner Franziskanerkonvents. Dort blieb es bis ins 18. Jahrhundert hinein in Gebrauch.
Online seit: 21.12.2009
In den Schriften De aritmetica und De institutione musica vermittelte Boethius dem Mittelalter griechische Mathematik und Musiktheorie. In der Handschrift des 12. Jahrhunderts sind die mehrfarbigen Schemazeichnungen mit besonderer Sorgfalt ausgeführt.
Online seit: 20.05.2009
Die Pfäferser Handschrift der Vitas patrum oder Adhortationes sanctorum patrum ad profectum perfectionis monachorum stammt aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Sie enthält Belehrungen der christlichen Mönchsväter, die im Mittelalter äusserst erfolgreich waren und grossen Einfluss auf die Hagiographie hatten. Der Text wurde von einer Hand geschrieben und enthält schwarze, rot und gelb ausgefüllte Initialen und Überschriften. Auf vorderem und hinterem Spiegelblatt ein Homiliarium (Fragment).
Online seit: 21.12.2009
Sammelhandschrift aus drei Teilen: 1) Abschrift des Hohelieds, umgeben von einem gelehrten wissenschaftlichen Kommentar aus dem 12./13. Jahrhundert, vermutlich aus dem Kloster St. Gallen, 2) Abschrift des Briefs von Prosper von Aquitanien an Rufinus über „De gratia et libero arbitrio“, das Werk „Pro Augustino responsiones ad capitula obiectionum Gallorum calumniantium“ von Prosper von Aquitanien, das Augustinus-Werk „Responsiones ad Dulcitium de octo quaestionibus ab eo missis“ sowie die pseudo-augustinische Schrift „Hypomnosticon contra Pelagianos“ (wie Köln, Dombibliothek, Codex 79) aus dem 9. Jahrhundert, 3) unvollständige Abschrift des Augustinus-Werks „Enchiridion de fide, spe et caritate“ (Handbüchlein über Glaube, Hoffnung und Liebe) ebenso aus dem 9. Jahrhundert.
Online seit: 21.12.2009
Unvollständige Abschrift der Aurora, der Bibeldichtung des Petrus Riga († 1209). Der Codex enthält lediglich Bücher des Alten Testaments und bricht im Buch der Makkabäer ab. Der Inhalt im Einzelnen umfasst: Praefatio Petri Rigae (p. 3–4), Genesis (p. 4–60), Exodus (p. 60–106), Leviticus mit Prolog (p. 107–137), Numeri mit Prolog (p. 137–160), Deuteronomium (p. 160–169), Josua (p. 169–180), Richter (p. 180–191), Ruth (p. 191–193), 1.–4. Buch der Könige mit Prolog (p. 193–244), Tobias (p. 244–261), Daniel (p. 261–285), Esther (p. 285–294), Judith (p. 294–300), Makkabäer, V. 1–234, 307–445 und 235–272 (p. 301–313). Der Text enthält an einigen Stellen nicht von Petrus Riga stammende Einschübe, die grösstenteils in der Edition von Paul E. Beichner (Aurora. Petri Rigae Biblia versificata. A verse commentary on the Bible, Notre Dame 1965) aufgeführt sind. Mit zahlreichen Interlinear- und Marginalglossen.
Online seit: 22.03.2018
Bibelhandschrift aus der Zeit des Abt-Stellvertreters (ca. 850-872) und Abtes (872-883) Hartmut mit der Abschrift der alttestamentlichen Bücher Job, Tobias, Judith, Esther, dem Prolog zum Buch Esra sowie der Briefe des Apostels Paulus aus dem Neuen Testament. Band der so genannten Kleinen Hartmut-Bibel
Online seit: 12.12.2006
Stundenbuch, geschaffen für ein unbekanntes Frauenkloster im Bistum Basel: hervorragendes Zeugnis frühgotischer Buchkunst. Mit Kalendar, 14 ganzseitigen Miniaturen zum Leben Christi und Mariens, einem Psalterium, den Cantica und einer Allerheiligenlitanei.
Online seit: 12.06.2006
Der Psalter bietet die Psalmen in ihrer liturgischen Abfolge mit Antiphonen; es folgen biblische Cantica und ein Hymnar. Der Codex wurde im Auftrag von Fürstabt Diethelm Blarer (1530-1564) vom Organisten und Kalligraphen Fridolin Sicher (1490-1546) im Jahr 1545 (Kolophon f. 102v) geschrieben. Grosse Teile wurden wohl nach der Liturgiereform des tridentinischen Konzils von zahlreichen späteren Zusatzhänden reskribiert. Der Psalter enthält einige figürliche Initialen von einem unbekannten Buchmaler.
Online seit: 23.06.2014
Hagiographische Sammelhandschrift mit den Viten zahlreicher, vor allem benediktinischer Heiliger, geschrieben und zu einem Band zusammengefügt im Kloster St. Gallen zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert. Enthält unter anderem die Viten der Heiligen Remaclus, Gangolf, Willibrord (verfasst von Alkuin von York), Ulrich von Augsburg (verfasst von Abt Bern von Reichenau) und Magnus (ältere und jüngere Vita). Zwischen der jüngeren und der älteren Fassung der Lebensgeschichte des Magnus findet sich eine Federzeichnung der Heilung eines Blinden in Bregenz am Bodensee.
Online seit: 20.05.2009
Sammelhandschrift mit metrischen Heiligenleben und weiteren theologischen Texten: Metrische Gallusvita (Vita Galli metrice), möglicherweise verfasst von einem irischen Gelehrten (Moengal?) um 850 (S. 3-175), metrische Marienwunder (Miracula Marie) (S. 176-191), metrische Vita sancti Viti (S. 192-204), metrische Vita scolastica des Bonvicinus de Ripa (S. 205-241), Facetus de vita et moribus (S. 242-267), Liber floretus eines Pseudo-Bernhardus (S. 268-287), Sermones des Peregrinus de Oppeln (S. 306-352), Sermones des Jacobus a Voragine (S. 353-363) und Sermones dominicales, pars aestivalis et per totum annum von Peregrinus de Oppeln und Jacobus a Voragine (S. 368-452).
Online seit: 23.09.2014
Älteste deutschsprachige Fassung der Lebensgeschichte des St. Galler Hausheiligen Notker Balbulus († 912), geschrieben vom St. Galler Konventualen Hans Conrad Haller (1486/90-1525) für die Benediktinerinnen des Klosters St. Georgen oberhalb von St. Gallen im Jahre 1522. Mit Initialen und Bordüren geschmückt. Im Anschluss an die Vita finden sich deutsche Gebete sowie die deutsche Übersetzung des Traktats des Sponheimer Abtes Johannes Trithemius (1462-1516) „Von der geistlichen Ritterschaft der Mönche“ (Exhortationes ad monachos).
Online seit: 09.12.2008
Der Codex enthält den Trojanerkrieg von Konrad von Würzburg, ein gewaltiges und unvollendet gebliebenes Alterswerk des deutschen Lyrikers und Epikers, der 1287 vor der Fertigstellung starb. Der Verfasser erzählt in Versen die Geschichte des Trojanischen Krieges in einer breiten Anlage aus historiographischer Erzählung, Voraus- und Rückverweisen sowie enzyklopädischen Exkursen. Am Anfang defekt und später mit einem eingelegten Blatt ergänzt, erstreckt sich das Werk von p. 4 bis p. 893. Auf pp. 895-897 folgt das Fragment einer anonymen Prosanacherzählung von Konrads Trojanerkrieg. Der Text von Konrads Trojaroman ist von einem Schreiber geschrieben. Er ist vermutlich identisch mit dem Rubrikator, von dem die roten Lombarden, die schwarzen gotischen Initialen und die verzierten Versalien an den Spaltenanfängen stammen und der auf p. 893 das Datum 1471 hinsetzte. Das Prosafragment stammt von einer späteren Hand. Der Entstehungsort der Handschrift ist nicht bekannt. Der Codex wurde 1739 auf der Haldenburg, einem St. Galler Lehen im Allgäu, aufgefunden und gelangte dann in die Stiftsbibliothek, worauf ein Vermerk auf p. 894 hinweist.
Online seit: 13.06.2019
Die Handschrift, geschrieben in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wohl kurz nach 1450, enthält vorne (p. 1−46) die Konstanzer Weltchronik des ausgehenden 14. Jahrhunderts. Es folgen die Zürcher Chronik von den Anfängen bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts (p. 47−121), eine Fortsetzung der Zürcher Chronik über die Jahre 1420/21, 1436 und 1443−1450 (p. 121−132) sowie eine gekürzte Redaktion der Konzilschronik des Ulrich von Richental (p. 132−228). Aufgrund von Schriftvergleichen wird in der älteren Literatur erwogen, dass der Zürcher Frühhumanist Felix Hemmerli (1388/89−1454) der Schreiber gewesen sein könnte. Die Handschrift stammt aus dem Besitz des Schweizer Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) und wurde im Februar 1768 von dessen Familie ans Kloster St. Gallen verkauft. Tschudi brachte in den Texten verschiedentlich Randnotizen und Korrekturen an.
Online seit: 23.06.2016
Weltchronik von Saturnus von Kreta bis Brenno, dem sagenhaften Herzog von Schwaben (Sp. 3a-17a). Anschliessend Schwabenspiegel mit Landrecht nach der 1. systematischen Ordnung in 79 Abschnitten bis Art. 343 (Sp. 17a-264b) und Lehnrecht bis Art. 158 (Sp. 264b-347a). Am Schluss Inhaltsverzeichnis der ganzen Handschrift (S. 350-361).
Online seit: 18.12.2014
Der Band enthält das Manuale confessorumdes aus Isny gebürtigen und später in Nürnberg und Wien tätigen Dominikanermönchs Johannes Nider (S. 3-124), das auch unter dem Titel Problemata Aristotelis bekannte Werk De generatione et corruptione des Albertus Magnus (S. 129-168), das zweite Buch der aristotelischen Physik In librum secundum physicorum (S. 169-212), den Traktat De constellacione [siderum] in nativitate (S. 212-213), die spätmittelalterliche Exempelsammlung Gesta Romanorum (S. 258-453). Der Text auf den Seiten 129-213 ist auf 1459 datiert, die Seiten 259-453 wurden vom Schreiber, Konrad Heinrich von Tettnang, am 30. August 1402 fertiggestellt.
Online seit: 13.12.2013
Die Handschrift, die 1499 unter dem Lindauer Schulmeister Cunradus Reuschman geschrieben wurde (Eintrag auf p. 488), enthält überwiegend Werke antiker Autoren, ferner einige Werke von italienischen Autoren des 15. Jahrhunderts. Sämtliche Texte sind mit Kommentar versehen, den grösseren Werken ist in der Regel ein argumentum vorangestellt. Zwischen den Texten sind oft mehrere Seiten freigelassen. An den Seitenrändern finden sich einige einfache Federzeichnungen (p. 498–501, 504, 511, 513; auf p. 706 und 712 skizzenhafte Weltkarten). Auf p. 3 eine ganzseitige Federzeichnung der Stadt Troja. Die Texte im Einzelnen sind: Publius Baebius Italicus, Ilias latina (p. 5–51); Vergil, Georgica (p. 57–146); Horaz, Epistolae (p. 148–230); Horaz, Carmen saeculare (p. 231–234); Lactantius, De ave Phoenice (p. 234–241); Persius, Satiren (p. 245–282); Margarita passionis, Inc. Cum prope pasca foret (p. 283–288); Seneca, De providentia (p. 289–298); Augustinus Datus, Elegantiolae (p. 323–361); Carmen de dolo et astutia cuiusdam mulieris, Inc. Summe procus caveat ducatur ne mala coniunx (p. 362–365); Hymnen (p. 366–388); Parvulus philosophiae moralis (p. 395–417); Dominicus Mancinus, De quattuor virtutibus (p. 419–488); Hieronymus de Vallibus, Jesuida (p. 491–514); Matthaeus Bossus, Oratio in beata coena domini (p. 515–524); Ps.-Leonardus Brunus Aretinus, Comoedia Poliscena (p. 539–549); Terenz, Andria (p. 563–621); Vergil, Bucolica (p. 629–660); Horaz, Ars poetica (p. 661–678); Horaz, Epoden (p. 679–692); Ps.-Vergil, Moretum (p. 692–694); Ps.-Ovid, Remedia amoris, Inc. Qui fuerit cupiens ab amica solvere colla (p. 694–695); Ps.-Ovid, De arte amandi, Inc. Si quem forte iuvat subdi sapienter amori (p. 695–698); Traktat über Interpunktion, De kanone punctorum (p. 699); Vergil, Aeneis, lib. 1 und 3 (p. 701–726 und 741–760); Sallust, De coniuratione Catilinae (p. 765–802); Sallust, De bello Iugurthino, unvollständig (p. 803–804); Seneca, Epistolae morales (p. 812–853).
Online seit: 04.10.2018
Der von mehreren Schreibern geschriebene Codex versammelt in sieben Teilen und unterbrochen von leeren Blättern ganz unterschiedliche theologische Schriften. Teil I: p. 1–14 Register und p. 17–124 Text von De decem praeceptis des Heinrich von Friemar, p. 124 Septem dona sancti spiritus contra septem peccata mortalia, p. 125–139 Tractatus de confessione et de peccatis mortalibus et venialibus, p. 139 Quid sit vera poenitentia et confessio, p. 139–140 eine theologische Notiz und weitere Notizen auf p. 142, p. 143–173 den Traktat De proprietate ad canonicos regulares religiosa des Theologen, Astronoms und Kirchenpolitikers Heinrich Heinbuche von Langenstein (1325–1397) sowie p. 177–186 ein Fragment der Expositio regulae S. Augustini. Teil II umfasst p. 187–199 ein Fragment von De sacramento ordinis, p. 199–257 Notabilia super Cantica Canticorum von Frater Johannes, gefolgt auf p. 258–260 vom Sermo Omnia parata sunt venite ad nuptias. Die Teile III (p. 261–284), IV (p. 285–316) und V (p. 317–340) enthalten weitere Sermones. Teil VI setzt sich aus deutschen Sibyllenweissagungen aus dem 14. und 15. Jh. (Von Kung Salomo wishait, p. 341–361) und einem fragmentarischen Brief (p. 361–362) zusammen. Teil VII enthält auf p. 365–376 Moralisationen aus der Historia septem sapientium. In einer Notiz berichtet der Stiftsbibliothekar Ildefons v. Arx auf p. 379 von der Krankheit und dem Tod des früheren Stiftsbibliothekars Johann Nepomuk Hauntinger im Jahre 1823. Auf p. 1 bezeugt ein Eintrag im Kopfsteg, dass sich die Handschrift bereits im 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen befand.
Online seit: 14.12.2018
Die von mehreren Händen im 15. Jahrhundert geschriebene und zusammengestellte Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen enthält (neben kürzeren Texten und zahlreichen Leerseiten) alphabetisch angeordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectione – De voto; p. 3−179), das Werk Soliloquium des franziskanischen Theologen und Philosophen Bonaventura (1221−1274; p. 181−266), eine Abschrift des im 15. Jahrhundert häufig rezipierten, anonym überlieferten Werks Stella clericorum (p. 291−319), das Augustinus fälschlicherweise zugeschriebene Werk Speculum peccatoris (p. 339−354), die Predigt Corde creditur ad iustitiam des Thomas Ebendorfer (p. 355−361), das Capitulare monasticum III von 818/819 (p. 363−367), eine nicht ganz vollständige Abschrift des Briefs des Abtes von Montecassino, Theodomar, an Karl den Grossen (p. 369−373) sowie die Consuetudines Fuldenses aus dem 10./11. Jahrhundert in der Redactio Sangallensis-Fuldensis (p. 374−404). Der Holzeinband ist mit rotem Leder überzogen; auf p. 361 findet sich ein Schreibervermerk: per me syfridum pfragner.
Online seit: 08.10.2015
Die an zwei Stellen auf die Jahre 1465 (p. 393) und 1467 (p. 181) datierte und von vermutlich acht verschiedenen Händen geschriebene Handschrift gehörte dem Benediktinerinnenkloster St. Georgen oberhalb von St. Gallen und gelangte um 1780/82 tauschweise in die Klosterbibliothek von St. Gallen. Der vollständig in deutscher Sprache gehaltene Codex enthält die Dekalog-Erklärung des Marquard von Lindau (p. 3−176), das Lied Ain raine maid verborgen lag aus Frauenlobs Spiegelweise (p. 177−181), eine dem Thomas von Aquin zugeschriebene Anweisung für Aufmerksamkeit beim Gebet (p. 182−186), das Büchlein der ewigen Weisheit des Heinrich Seuse (p. 195−393), Betrachtungen zur Wandlung (p. 394−399) und für den Sonntag (p. 399−402) sowie einen anonym überlieferten Traktat über den Tod (p. 405−422). Als Falzverstärkungen wurden mehrere Pergamentfragmente aus einer mit Neumen versehenen liturgischen St. Galler Handschrift des 11./12. Jahrhunderts verwendet.
Online seit: 25.06.2015
Die Handschrift, die auf p. 3 zwei Besitzvermerke der Schwesterngemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen aufweist (wohl aus der Zeit um 1500), enthält zwei spirituelle Texte des 13. bzw. 14. Jahrhunderts. Es sind eine Übertragung der Anleitung des dominikanischen Generalmeisters Humbert von Romans († 1277) zur Regel seines Ordens ins Deutsche (p. 5–295) und das Werk Die geistliche Hochzeit (Brulocht) des flämischen Theologen Jan von Ruusbroec († 1381) in einer oberdeutschen Fassung (p. 296–482).
Online seit: 22.06.2017
Diese u. a. vom Benediktiner Friedrich Kölner geschriebene und für die St. Georgenklause bestimmte Handschrift enthält neben einer Übersetzung des Lebens des Hl. Benedikts (nach Gregors des Großen Dialogi, Liber 2) und einem Auszug aus dem Eucharistie-Traktat des Marquard von Lindau eine besonders frühe Überlieferung von Gebeten aus dem „Wilhelm-“ und dem „Ebran-Gebetbuch“ von Johannes von Indersdorf. Darüber hinaus überliefert sie einige der „Engelberger Predigten“, womit sie den Bestand von Wil, Archiv des Dominikanerinnenklosters St. Katharina, Cod. M 47 komplettiert. Bemerkenswerterweise gehen beide Handschriften auf eine Vorlage zurück, der auch die etwa 50 Jahre später entstandenen Handschriften Cod. Sang. 1919 und Wil M 42 ihre (wieder einmal komplementär angelegte) Auswahl der „Engelberger Predigten“ verdanken.
Online seit: 09.04.2014
Die vielleicht aus Nordbayern stammende und im Bodenseeraum ergänzte Sammelhandschrift theologisch-mystischen Inhalts gehörte um 1500 der geistlichen Gemeinschaft von Franziskanerinnen in der unteren Klause zu St. Leonhard westlich der Stadt St. Gallen, die im Gefolge der Reformation aufgehoben wurde. Der Band enthält über dreissig meist anonym überlieferte Predigten, Traktate und Traktat-Auszüge dominikanischer Prägung. Darunter finden sich der Sendbrief Von wahrer Andacht des Eberhard Mardach (p. 83–116), eine Predigt des Johannes Tauler (p. 129−156), der Traktat Liebhabung Gottes an den Feiertagen von Thomas Peuntner aus dem Jahr 1434 (p. 232−237), Auszüge aus der Auslegung der zehn Gebote des Marquard von Lindau (p. 238–245), der Anfang des Prologs und drei Kapitel der anonym überlieferten, von Martin Luther 1518 erstmals vollständig im Druck herausgegebenen Theologia deutsch (auch Der Frankfurter genannt; p. 287–297) sowie Auszüge aus einer von anderen Handschriften stark abweichenden deutschsprachigen Fassung von Der Minnebaum (Arbor amoris; p. 323–331).
Online seit: 22.06.2017
Der Band enthält vier Texte: 1. (p. 1–149) Vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538-1575) angefertigte Mitschrift von Vorlesungen des Michael Dionysius über die Libri magistri sententiarum (die Sentenzen des Petrus Lombardus). Dionysius begann die Vorlesung am 10. Dezember 1565 (p. 1) und brach sie am 4. Februar 1566 mangels Zuhörern ab (p. 149: ob defectum auditorum). 2. (p. 153–195) Annotationes de immortalitate animae des spanischen Jesuiten Johannes Maldonatus in einer Mitschrift des St. Galler Konventualen Johannes Ruostaller († 1575). 3. (p. 197–203) Notizen von Mauritius Enk. 4. (p. 205–226) Kirchenrechtliche Abhandlung über Priester, die in eheähnlichen Verhältnissen leben (Quid sit sentiendum de concubinariis), notiert von einem späteren (?) Schreiber. Auf p. 220 ein an Priester gerichtetes kurzes Gedicht in Distichen (Ad quemvis sacerdotem, Inc. Huc age, tende gradus) mit der Aufforderung, das Büchlein immer wieder zu lesen und das Gelesene zu befolgen.
Online seit: 17.03.2016
Eingeleitet durch ein dominikanisches Kalendar aus Strassburg, enthält der Band unter anderem mehrere Texte des italienischen Theologen und Philosophen Bonaventura (1221-1274), die Regula monachorum ad Eustochium des Kirchenvaters Hieronymus, Auszüge aus dem aszetisch-mystischen Traktat Stimulus amoris, die Anweisungen des Franziskaners Heinrich Vigilis von Weissenburg für ein klösterliches Leben und David von Augsburgs Werk De compositione exterioris et interioris hominis, alles in deutscher Sprache. Der Band, von Kurt Ruh als franziskanisches „Encheiridion asceticum“ bezeichnet, dürfte 1590 mit anderen Strassburger Handschriften (Codd. Sang. 1904, 1915 und evtl. 1866) ins Dominikanerinnenkloster Wil gelangt sein.
Online seit: 07.10.2013
Die Handschrift enthält auf p. 1–140 die 14 sogenannten Hermetschwiler Predigten, einen hochalemannischen Predigtzyklus des 13. Jahrhunderts, für den sie der einzige Textzeuge ist. Der Text ist am Anfang und Ende defekt. Auf p. 141–214 folgt der in deutsche Fronleichnamstraktat des „Mönchs von Heilsbronn“, eines Mönchs des zwischen Nürnberg und Ansbach gelegenen Zisterzienserklosters Heilsbronn, der wohl im 14. Jahrhundert lebte. Auf p. 214–252 schliessen sich weitere geistliche Reden an. Der Band befand sich spätestens im 19. Jahrhundert im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil (Aargau). Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 14.12.2018
Kompilation mystischer Abhandlungen, nach dem ersten Herausgeber Carl Greith (1807–1882, Bischof von St. Gallen ab 1862) als Greith'scher Traktat bezeichnet. Die Hauptquellen des deutschen Texts sind Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse. Die am Schluss defekte Handschrift stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen (nachmals Wil), wo sie wahrscheinlich auch geschrieben wurde. Auch der Text selbst könnte dort von einer Schreiberin des Klosters auf Grundlage einer Textsammlung kompiliert worden sein. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 14.12.2018
Geistliche Sammelhandschrift aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen, geschrieben in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von der Hand einer erfahrenen Schreiberin. Der Band überliefert mehrere Predigttexte in textgeschichtlich wichtigen Fassungen. Enthalten sind unter anderem sieben so genannte Engelberger Predigten, die älteste Abschrift der Fassung B des Werks De Nabuchodonosor des Marquard von Lindau († 1392), zehn Predigten des Johannes Tauler († 1361), eine dem Werk Der Heiligen Leben entnommene Darstellung von Leben, Taten und Wundern des heiligen Dominicus, ein Meister Eckhart zugeschriebener Traktat Vom klösterlichen Leben sowie geistliche Sinngedichte.
Online seit: 19.12.2011