Basel, Universitätsbibliothek, A VIII 51
Creative Commons License

Aus: HAN. Verbundkatalog Handschriften - Archive - Nachlässe, 2017.

Handschriftentitel: Andachts- und Gebetbuch der Margret Zschampi
Entstehungszeit: 2. Hälfte 15. Jahrhundert
Frühere Signatur: Kartause Basel, Bibliothek der Laienbrüder, D xxv (alt)
Beschreibstoff: Papier, vielfach beschmutzt und abgegriffen.
Umfang: 1 Band (167 Blätter): mit Buchschmuck/Illustration
Format: 14,5 x 10,5 cm
Seitennummerierung: Moderne Foliierung: 1-167.
Lagenstruktur: Lagenformel: 7 VIII112 + 3 VI148 + V158 + (V-1)167. Am Schluss ist ein Blatt weggerissen. Ursprünglich bestand der Kodex wohl aus verschiedenen Teilen; die sieben Octernionen (Bl. 1-112) weisen jeweils an Lagenende und Lagenanfang eine alte Lagenzählung auf: i-vii.
Seiteneinrichtung: Schriftraum: 9-10 x 6,5-7 cm.
Schrift und Hände: Verschiedene Hände des 15. Jh.:
Buchschmuck:
  • Fortlaufender Text mit roten Überschriften und roten Initialen der einzelnen Teile. Anfangsbuchstaben der Zeilen bis Bl. 115 rot gestrichelt; von 115 an Interpunktion zum Teil rot.
  • Miniaturen/Zeichn.:
    • 1v: Aufgenähtes, quadratisches Pergamentstück, darauf, in rot und schwarz verzierter Umrahmung, ein Kreuz mit Schossen und Blüten und dem blutenden Herzen Jesu; in den vier Ecken die Namen: Iesus, Maria, Franciscus, Clara.
    • 145v: Ganzseitige symbolische Darstellung in kolorierter Umrisszeichnung: Monogramm ihs in Strahlenglorie, umgeben von durchstochenem Herzen, dem Dornenkranz, den Nägeln und der Geissel; darunter Schriftband mit Maria.
Einband: Mit gelbem Leder überzogene Holzdeckel, restauriert; eine Metallschliesse. Innenseite der Deckel mit Bruchstücken von lateinischen Pergamenthandschriften (hinten Hexameter) überzogen.
Hauptsprache: Deutsch (Hochalemannisch)
Inhaltsangabe:
  • Innenseite des vorderen Deckels, oben, Andachtsspruch: Wie dich got haben wil also sy ouch gern din will. Sant Paulus spricht: So fröw ich mich gern in minem liden. daz die tugent Cristi wone in mir
  • Innenseite des vorderen Deckels, unten, Andachtsspruch: Zit verlieren selten, nit widersprechen im schelten. In liden danckberkeit. Bringt den mönschen in die aller höchste volkomenheit.
    Vgl. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 523, fol. 132r.
  • Innenseite des vorderen Deckels, unten, Andachtsspruch: Lid, schwig und mid, daz ist das best.
    Siehe auch Basel, UB, A XI 59, fol. 101r
  • 1r, oben und unten, Freidank, Sprüche: Es ist ein heiliger firtag, so man vor sünden firren mag. Die tugent über alle tugend godt, der bösem willen widerstodt. etc.
    Siehe http://www.mrfreidank.de/30
  • 1v Besitzeintrag Margret Zschampi von der Hand Jacob Laubers (?), darunter Darstellung des Herz Jesu in einem Kreuz auf aufgenähtem Pergamentstück
  • 2r Titel und Signaturangabe von der Hand eines Klosterbibliothekars. Von der frucht des lydens Christi Jesu. D. xxv
  • 2r Anweisung eines Priesers. Es was ein priester der sprach alle tage unsser lieben frouwen disse nochgeschribene fúnff fröiden wider die fúnff betrübnisse die sü von den fúnff wunden yres kindes enpfieng
    Geschrieben in roter Tinte.
  • 2r, unterer Rand, Besitzvermerk von der Hand Jacob Laubers (?). Disz büchlin ist der Cartuser zuͦ Basel geben durch die erber junckfrow Margredt Zschampi. D. xxv
    Signatur von anderer Hand.
  • 2v Fünf Freuden Mariens. Frouwe dich gottes gebererin. Ein lutter maget unbemosset …–… gegen dinem lieben kinde amen
  • 3r-34v Lehre über die Betrachtung des Leidens. Dise nochgeschriben lere die solt du mit flisse lesen so vindest du wie gar genem es got ist, und wie gar fruchtbar es dem menschen ist, der sin leben von sunderliche sin liden betrachtent. Es schript Sant Paulus und sprichet: Es mag nieman kein ander fundament gelegen …–… zuͦ der rechten hant die ewige selikeit mitgeteillet were worden.
    Zur Überlieferung siehe: Ruh (1956), S. 271 Anm. 2 (mit dieser Handschrift).
  • 35r Gebet. >Hie noch volget das gebet der XV patter noster, do mit man eren sol die wunden Jesu Christi und sin liden <
  • 35r-38r Exempel. Es was in einem walde also wir lessent ein closenerin eins heilligen lebens Eine Klosterfrau erkundigt sich nach den Wunden Jesu und lehrt, wie sie diese ehren soll
  • 38r-42v Mechthild von Hackeborn: Liber specialis gratiae, deutsch. Dis ist us dem buͦch der geistlichen genoden geschriben. Die sellige andechtige iungfrouwe Mechilt oppfrettc zuͦ einer zit fúnff tussint fier hundert und núnczig patter noster Buch IV, Kapitel 56
  • 42v-45r Gebete und Gebetsanweisungen. Hie vohet an das gebet der xv. patter noster und ave Maria. Die do lattin könnent lessen die mögent Dire heilsamen wunden minnes aller süssesten liephabers Jhesus Christus sigent gegrüsset, sigent gegrüsset
    • (44r) Herre Jhesus Christus des lebenden gottes sun enpfohe dis gebet Und so du dis vorgeschriben gebet zuͦm dritten molle gesprochen hest Herre got vatter almechtiger schoeppffer himelriches und (44v) erteriches und alles des daz der himel umbegriffett
  • 45r-46r Exaltabo te domine, deutsch. >Dis ist der psalme exaltabo te domine zuͦ düczsche.< Herre ich erhöhe dich wen du mich enpffangen hest
  • 46v-69r Jordanus von Quedlinburg: Meditationes de passione Christi, deutsch. >Hie noch volgent lxv artickel in denen daz liden Christi gancz begriffen ist und ist zuͦ wissende daz ieder arttikel zwei stúke in yme het, zuͦ dem ersten von dem liden Christi und dor noch ein gebette uff die wisse als sú hie noch hie noch [!] einander geteilt sint <
    Basler Übersetzung von Jordanus' Text von vor 1460; Ruh (1956), S. 150.
  • 69r-71v Erbauungstext. >Dis ist zuͦ mole ein húbesche und tröstliche lere.< Ein hoher wisser lerer und meister der heilgen geschrifft sprach zu eim mol
  • 71v-73v Geistliches Gespräch zwischen Christus und St. Bernhard. >Dis ist ein geistliches gespreche das Christus und Sant Bernhart mit ein ander hattent.< Sant Pernhart sprochete mit unsserem lieben herren: [72r ] Wie wilt du gegen dem menschen ston
    Vgl. Augsburg, Universitätsbibliothek, Cod. II.1.2o 149, fol. 166vb-167ra.
  • 73v-74v Exempel über Meister Eckhart. >Der sellig meister Eckhart sprach einest: Ich wesche mich ale tage siben mollen in dem bluͦtt Christi und das geschicht also zuͦ einer iegelicher zit die man singet < Herre Iesus Christus ich kum zuͦ dir mit allem minen gebresten …–… und innersten lust. amen.
    Edition: Deutsche Mystiker des vierzehnten Jahrhunderts / hrsg. von Franz Pfeiffer. - Leipzig: [Verlag nicht ermittelbar], 1845-1857, Bd. 2, S. 604 (= Spruch 23).
  • 74v-76r St. Bernhards Pater Noster. >Dis patter noster het Sant Bernhart gemachet.< Vatter únser hohe in der geschöpffede Süsse
  • 76r-77r Eucharistiegebete. >Dis gebett spricht, so man únsseren herren uffhebet in der messe < Gegrüssest sigestu worer licham unssers herren
  • 77v-89r Anweisung für die Eucharistie. >Was ein anevahender mensche sol han der do zuͦ dem heiligen sacrament wil gon.< Mensche so du wilt zuͦ dem heiligen sakrament gon so soltu drú stúke an dir haben und so du denne bist zuͦ gangen so solt du aber drú stúcke an dir haben.
    • (82v) >So du zuͦ gegangen bist so solt du denne disse noch gonde drú stúke an dir haben.< Wenne das geschehen ist das du die edele spisse genossen hest
    Verhaltenslehre mit integrierten Eucharistie-Gebeten.
  • 89r-95v Anweisungen für die häufige Eucharistie. >Was ein zuͦ nemender mönsche haben sol der dike wil daz heilige sakrament entpffohen. Ein gute lere.< Du solt wissen lieber mensche wiltu in tugenden zuͦnemen
    • (91v) >Was ein vollekomen menschen zuͦ gehört der daz heillige Sacrament wil enpffochen und von anderen húbschen geistlichen stúken also hie noch geschriben stot < Von der úberwúrdigens des heiligen sacramentz alle herezen noch alle zungen
  • 95v-97r Wie der Mensch erkennt, ob häufiger Sakramentempfang ihm nützlich sei. >Was zeichen das sint do bi der mönsche bekennet, obe im núcze sige das er dike zuͦ dem heiligen sacramente gange.< Du solt wissen lieber mönsche daz fúnff zeichen sint
  • 97v-98v Vier Zeichen eines Gott liebenden Herzen. >Vier zeichen eines got minnenden herczen und obe der mensche in götlicher minne sig oder nút.< Du solt wissen lieber mönsche daz sant Bernhart vier zeichen git
  • 98v-103v Warum das heilige Sakrament häufig nicht nützt. >Was die Sachen sint daz das heilige sacramente also wenig wúrket in vil mönschen die ioch in genoden sint, und guͦtte menschen sint.<
    • (99r) Nun möchte der mönsche frogen sit so vil selikeit
  • 104r-106v Lehre über die Versuchungen. >Dis ist ein lieplicher sinne wie der mönsche muͦs geiaget werden mit manger leige bekorunge sol er gotte wol gevallen also hie noch gescriben stot. Ein guͦte lere.< Nun nement wir her fúr Sant Bernharcz wort: So wir Christum niessent
    Unten auf 104r lateinischer Nachtrag.
  • 106v-108r Wie man würdig wird für den Sakrament-Empfang. >Was der mensche an ime haben súlle das er enpfengliche werde der wúrkunge des heiligen sacramentes.< Wer nun enpfenglich wil werden der wúrckunge und der frucht des heiligen sacramentes
  • 108v-115r Vier Tugenden für den täglichen Sakramentenempfang. >Dis seit von einer seligen iungfröwen hette gernne alle tage unseren lieben herren entpfangen.< Es was ein heilige iungfröwe die alle ire andacht und begerunge dar ane hatte ligen …–… herre gegen dem menschen. amen. amen. amen.
    Zur Überlieferung siehe: Studer (2013), S. 404f. (B476) [ohne diese Handschrift].
  • 115r Bitte des Schreibers. >Dis ist enkein sage mer, dorumbe bittent got vúr den schriber.<
  • 115r Ablassgebet. >Ein gut gebettly.< O menscheit bloss, o martir gross, o wunden tieffi. o bluͦtes krafft.
    Zur Überlieferung siehe: Studer (2013), S. 424f. (B533) [ohne diese Handschrift]
  • 115r-127v Gebete zum Gebrauch bei der Messe. >Wen du gon wilt zuͦ dem heiligen sacrament unsers herren fronlichamen so sprich dis nochgeschriben gebett mit andacht dins herczen etc.<
    • (115v) Almechtiger erbarmhercziger got nim war ich armer unwirdiger mönsch gon hútt zu dem heiligen sacrament
    • (116v) Eenzúnde, erlúchte her und mach heilig din vass
    • (117v) O süsser und erbarmhercziger herr Jhesu Christe, durch dines bitterlichen lidens willen
    • (118r) Danck sag ich dir herre vatter ewiger got der mich (118v) hest gespiset
    • (119v) >Ein ieclich cristen mönsch solte billich dis nach beschriben gebett alltag mit andacht sprechen < O hymelscher kúng und richer vatter, sich an min armuͦt und kum zuͦ mir
    • (120v) Her got erbarm dich úber mich wenn von der gnoden der betrachtniss
    • (121r) Lob und er sy dir geseit hymelscher vatter in der höhe und richeit
    • (121v) O gnodenricher vatter gib mir dich noch dinem liebsten willen ze bittend
    • (122r) O Jhesu Criste gib mir in dinem bittren liden ze sterben an allen minen gebresten daz ich in dinem wirdigen verdienen
    • (123r) O tieffer weg abgruntlicher gerechtikeit, sit du in dinem weg gar bloß bist und verborgen und scheidest ein creatur
    • (123v) Ach ewige wißheit aller luteren herczen wellest min hercz entzúnden mit der hicz diner göttlichen lieben
    • (124r) Her ich opfer dir min sel und er in din grundtlos güti in dem opfer
    • (124v) Her bezeichne mich mit den naglen mit denen din hend verwundet wurden
    • (125r) Ach milter süsser got nim von mir alle hertikeit mins herczen Sanctus sanctus heiliger got und her sabaoth, daz erterich ist vol diner er
    • (125v) Himelscher vatter kum ze hilff miner kranckheit
    • (126r) Erbarm dich ouch her úber mich arme súnderin und alle cristene mönschen
    • (126v) Almechtiger got zöug an mir din unmässige krafft das ich verwandlet werd Ach unschuldigs lemly sider du treist der welt súnd so erbarm dich
  • 127v-133r Gebete zum Gebrauch bei der Messe. >Mich dunckt guͦt sin daz ein mönsch dis vorgeschriben bet sprech <
    • (128r) Gegrüssest sistu worer lichnam unsers herren Ihesu Cristi Gegrüssest sistu wirdiges bluͦt unsers herren Ihesu Cristi
    • (128v) Almechtiger gedultiger got gib mir gedult in aller miner wertikeit
    • (129r) O hymelscher vatter sit du lost din grundloß erbarmherczigkeit úber uns regnieren
    • (129v) O mynecliches liecht der engel alles liechtes ursprung
    • (130v) O mynneclicher got sit du alle irrende ding wider samlest
    • (131v) Ach ewiges lustiges vatterland wie bist du mit so gar ferr Ach süsser her Ihesu Criste nim mach mich entfenglich diner gebet
    • (132r) Sit dem mol das ich her von dinen gnoden warten des vetterlichen erbs als es mir und allen mönschen die es begerent (132v) durch dinen namen gelopt ist so gib mir
    • (133r) Ein ieclich mönsch daz einfach het hangen vor einem grossen herren der luͦget gern
  • 133v Kyrie eleison, deutsch.
  • 134r-135r Fürbitten, deutsch.
  • 135r-137v Gebete. Herr erlöß mich und bis mir gnedig und von dinem zorn herr erlöß
    • (135v) Ich súnderin rüff dich an her erhör mich und gib uns allen clösteren und kilchen frid
    • (136r) Got des eigenschafft ist alzig sich ze erbarmen emphach min gebet
    • (136v) Erzöug uns her din unußsprechlich erbarmherczigkeit Wir bittend dich her daz du mit diner miltikeit uff lösest die band unser schuld
  • 137v-139v Gebete zur heiligen Margaretha. >Ein gebet von sant Margarethen der helgen jumpfrou.< Gegrüssest sigest du userwelte jumpfrow erenriche martererin sancta Margaretha, o wie gar inbrúnstig hest du lieb gehan
    • (139r) Almechtiger ewiger got und her der do der erlichen jumpfrowen und martererin sant Margarethen hest verheissen
  • 140r-145r Pseudo-Bonaventura (Jacobus Mediolanensis): Stimulus amoris, deutsch. Dis sindt zehen stúckly durch die ein mönsch mag zuͦ nemmen gegen gott in tugenden und verdienen und setzet sú der lerer Bonaventura. Des ersten sol der zuͦ nemmend mönsch leren als vast er mag, sich selber schnöd schetzen
    Vgl. auch A XI 59, fol. 96r-99ra - Zur Überlieferung siehe: Eisermann, Falk. - Art. Stimulus amoris. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters, Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 9. - Berlin; New York, 1995, Sp. 335-341. - Eisermann, Falk. - "Stimulus amoris": Inhalt, lateinische Überlieferung, deutsche Übersetzungen, Rezeption. - Tübingen: Niemeyer, 2001.
  • 145v Ganzseitige symbolische Darstellung des Monogramms ihs.
  • 146r-147r Gebet von Papst Pius. >Die erwerbung von unserm heiligen vatter dem bobst Pius.< In dem ior als man zalt von gottes geburt 1459 jor an sant Angnesen tag hat Pius der ander bobst von anrüffen eines frommen edeln mannes den er lieb hatt als sin heilikeit uff die zit zuͦ mantow und der margroff Karle von Baden und Groff zuͦ Spomhem von keiser Fryderichs wegen zuͦ siner heilikeit gesandt was des selben herren des margroffen diener und hoffmeister der edelman ist gewesen geben allen kristenen menschen diss noch geschriben gebet
    • (146v) Min her und got wellest erbarmen dich úber al glöbig selen die nút súnderlich bitter und fúrsprechen hand
  • 147r-v Gebete. O alle glöbigen selen, gegrüssend sigend ir der lichenam hie und allenthalben ruͦwend O alle glöbigen selen, gesegnett sygend ir die do ligend in der schoß des ertrichs O almechtiger got, wir bittend dich du wöllest ansehen die glöbigen selen diner diener und dienerin und ouch aller glöbigen selen
  • 147v Item diser edelman heisset iuncker Hans Knütel der den bobst mit siner hand und munt also begobet hat allen glöbigen selen ze trost und ze hilff und allen cristenen mönschen im mcccclix ior etc.
  • 148r-149r Ablassgebet. O herr Jhesu Christe, anbett ich dich am crútze hangende O herr Jhesus Christe, anbett ich dich am crútz verwundett O herr Jhesu Christe, ich bett dich an insz grab gelegt O herr Jhesu Christe guͦtter hirt, behalt die gerechten
    • (148v) O herr Jhesu Christe, ich bitt dich umb der bitterkeit willen dines lidens O herr Jhesu Christe, anbette ich dich abstigenden zuͦ den hellen O herr Jhesu Christe, anbette ich dich ufferstanden von toten und uffgefaren in hymel Wer disz abgeschrieben bettlin und fúnff pater noster mit andacht sprichet …–… hat xiiii tusend iar ablas von sannt Gregorius, bestetiget von mengen besten
  • 149r-161v Heinrich Seuse: Hundert Betrachtungen (aus dem Büchlein der Ewigen Weisheit). >Dis sind die hundertt betrachtunge von dem liden unsers herren als man sy mitt teglicher andacht sprechen sol.< Wer begerrt kúrtzlich eigenlich und begirlichenn können betrachten
    • (149v) Wenne also wurdentt sy einem júngeling brediger orden geoffenbartt Die erste betrachtunge.
    • (150r) Eya ewige wiszheit min hertz ermanet dich …–… (161v) uncz in das grabe ein stettes beliben. Des bitte ich dich amen
    Edition: Heinrich Seuse: Deutsche Schriften / im Auftrag der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte hg. von Karl Bihlmeyer. - Stuttgart 1907, S. 314-322.
  • 161v-164r Acht Verse (Palmverse) St. Bernhards. Dis sint die acht vers die der viant sant Bernhart öffnete. Almechtiger schin des ewigen liechtes durch das zeichen des heiligen crúczes erlúcht min ougen der vernúnfft …–… in diner gnade leben. Amen. Bittent gott für die dis gebett hatt geschriben ein ave Maria
    Zur Überlieferungen siehe: http://handschriftencensus.de/werke/5312
  • 164v Salve Regina, deutsch. Salve regina, gegrüssest sigest du kúngin der erbarmherczigkeit, ein leben und ein süssikeit
  • 164v-167r Gebete. >Das nochgeschriben gebett sprich <
    • (165r) Diß bett fúr vatter und muͦter tod etc. O almechtiger, ewiger got der uns het gebotten daz wir vatter und muͦter eren Diß sprich gemeinlich fúr all glöbig selen. O got, ein löser und ein schöpfer aller gelöubigen mönschen, verlich den selen
    • (166r) Herre Jhesu Criste durch der bittren marter willen die du litt umb unser willen aller meyst in der stund do din heyligeste sel schied herbarme dich Ach mönsch betrachte die grosse pin die Cristus leit umb die erlösung din und gib dine sel
  • 167v Vier Tugenden einer Klosterfrau. Es was ein heilige frow in eim closter, do die an irem end lag do boten sy die frowen das sy inen etwas seite von irem leben. Do sprach sy: Ich übete mich an vier tugenden [bricht ebenda ab mit:] ein milt hertz hat ze gebend und so ich nit hatt //
    Zur Überlieferung siehe: Studer (2013), S. 225-231 und 307 (B140) [ohne diese Handschrift].
Provenienz der Handschrift: Aus der Basler Kartäuserbibliothek (alte Signatur der Bibliothek der Laienbrüder: D xxv), wohin die Hs. als Geschenk der Jungfrau Margret Zschampi gekommen war.
Bibliograph. Nachweise
  • Binz, Gustav. - Die Handschriften der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel / beschrieben von Gustav Binz. Abt. 1, Bd. 1, Die deutschen Handschriften der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel. Abt. A. - Basel: [Universitätsbibliothek], 1907, S. 106-108.
  • Escher, Konrad. - Die Miniaturen in den Basler Bibliotheken, Museen und Archiven. - Basel, 1917, Nr. 267.
  • Hofmann, Georg. - Seuses Werke in deutschsprachigen Handschriften des späten Mittelalters. In: Fuldaer Geschichtsblätter 45 (1969), S. 113-208, hier S. 183 Nr. 474 (betr. 149r-161v).
  • Eisermann, Falk. - "Stimulus amoris": Inhalt, lateinische Überlieferung, deutsche Übersetzungen, Rezeption. - Tübingen: Niemeyer, 2001 , S. 479f.
Literatur
  • Ruh, Kurt. - Bonaventura deutsch. - Bern, 1956, S. 271 Anm. 2 und S. 150.
  • Sexauer, Wolfram D. - Frühneuhochdeutsche Schriften in Kartäuserbibliotheken: Untersuchungen zur Pflege der volkssprachlichen Literatur in Kartäuserklöstern des oberdeutschen Raums bis zum Einsetzen der Reformation. - Frankfurt a.M.: Lang, 1978, S. 151.
  • Ochsenbein, Peter. - Art. Gebet- und Andachtsbuch der Margret Zschampi. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters, Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 2. - Berlin; New York, 1980, Sp. 1125f.
  • Geith, Karl-Ernst. - Die Leben Jesu-Übersetzung der Schwester Regula aus Lichtenthal. In: ZfdA 119 (1990), S. 22-37, hier S. 26, Anm. 26.
  • Löser, Freimut. - Meister Eckhart in Melk (Texte und Textgeschichte, 48). - Tübingen, 1999, S. 316 Anm. 19 (betr. 73v-74v).
  • Löser, Freimut. - Oratio est cum deo confabulatio. Meister Eckharts Auffassung vom Beten und seine Gebetspraxis. In: Deutsche Mystik im abendländischen Zusammenhang: neu erschlossene Texte, neue methodische Ansätze, neue theoretische Konzepte: Kolloquium Kloster Fischingen 1998 / hrsg. von Walter Haug ... [et al.]. - Tübingen: Max Niemeyer, 2000, S. 283-316, hier S. 303-305.
  • Malm, Mike. - Art. Gebet- und Andachtsbuch der Margret Zschampi. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das Mittelalter. Bd. 2: Das geistliche Schrifttum des Spätmittlelalters / [Mitarb. dieses Bandes: Sabina Foidl...] et al.. - Berlin: de Gruyter, 2011, Sp. 1322f.
  • Studer, Monika. - Exempla im Kontext: Studien zu deutschen Prosaexempla des Spätmittelalters und zu einer Handschrift der Straßburger Reuerinnen. - Berlin: De Gruyter, 2013.
Online