Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 264(731)
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Beschreibung für e-codices von P. Dr. Odo Lang OSB, Stiftsbibliothek Einsiedeln, 2012.

Handschriftentitel: Clemens <Romanus>. Recognitiones
Entstehungsort: Disentis
Entstehungszeit: 9. Jh. (ca. Mitte).
Frühere Signatur:
  • IV.4.
  • 4. Numero 64. B. V. Einsidlensis.
Beschreibstoff: Pergamenthandschrift.
Umfang: a + II + 176, richtig 177 + z Blätter.
Format: 210 x 135 mm.
Seitennummerierung: Ältere Foliierung mit Tinte in arabischen Zahlen 1-61, fortgesetzt mit Bleistift 62-176 (richtig 177, da zusätzlich 96bis). Vorne und hinten je 1 Bogen Papiervorsatz, das 1. und letzte Bl. auf VD bzw. RD, bez. mit a bzw. z.
Lagenstruktur: 23 bezeichnete, regelmässige Lagen (Quaternionen): (I-1) (Papiervorsatz, 1. Bl. auf VD), IV-1 (1 Bl. herausgetrennt), 6 IV, IV+1 (1 Bl. beigebunden), 14 IV, III-3 (3 Bl. herausgetrennt), (I-1) (Papiervorsatz, letztes Bl. auf RD). Kustoden in Majuskeln A-P (Lagen 1.15), in römischen Zahlen I-III (Lagen 17-19, die übrigen weggeschnitten). Keine Reklamanten.
Zustand: Schönes, gut geglättetes, geschmeidiges, gelegentlich geflicktes Pergament (von unterschiedlicher Qualität). F und H gleichmässig gelblich, H mit Poren. HFHF.
Seiteneinrichtung: Schriftraum: 150/160 x 110(117) mm. Einrichtung durch Rahmen mit Griffel auf der Hautseite vor der Faltung, ab // cd. Zirkellöcher auf c erhalten. Einspaltig zu 18-19 Zeilen.
Schrift und Hände: Von mehreren Händen mit dunkelbrauner bis schwarzer Tinte in churrätischer bzw. karolingischer Minuskel geschrieben; es sind 2 Stile feststellbar, der 1. ist verwandt mit dem Schreiber Subo (vgl. Cod. 126[218]), der 2. ist sehr schmal und schwunglos.
Buchschmuck:
  • Überschriften in Tinte Capitalis, gelb überstrichen.
  • Einige unscheinbare farbige Initialen, z.T. mit Flechtmustern: (62v) A(d haec), (87r) I(nterea), (142v) P(ostea).
  • Am Rand zahlreiche ungelenke Zeichnungen in Tinte (Tiere, Vögel, Menschen, Köpfe usw.).
Spätere Ergänzungen: Hände und Glossen des Heinrich von Ligerz.
Einband: Einsiedler Einband. – 14. Jh. 226 x 138 mm. 2 abgekantete Holzdeckel. Grauweisses, abgeschabtes Schafleder, moderner brauner Lederrücken. 3 erhabene Doppelbünde. Oben und unten 2-farbiges, geflochtenes Kapitalband. Streicheisenlinien, Mittelfeld diagonal geteilt. 1 Leder-Metall-Schliesse von der Kante des VD zur Kante des RD (rest. 20. Jh.)
Inhaltsangabe:
(Bl. 1r-176v) Clemens <Romanus>. Recognitiones.
Vorbemerkung: Es sind in der Handschrift vorhanden die Bücher I-III und VII-IX (bei den beiden letzten fahlen am Schluss gewisse Kapitel oder Sätze). Es fehlen die Bücher IV-VI.

  • 1r-176v Clemens <Romanus>: Recognitiones 1r >Incipit prologus Rufini <Torrani>< Tibi quidem papa Gaudenti nostrorum decus insigne doctorum tantus ingenii uigor est … // (176v) … Petro autem requirente catenarum sermonumque eius causam parentes // (Textabbruch).
    • Zum Inhalt:
      • 1. (1r) Prologus;
      • 2. (2v) >Explicit prologus. Incipit liber primus recognitionum sancti Clementis<
      • 3. (49r) >Finit liber primus. Incipit secundus<
      • 4. (62v) Prima disputatio inter petrum et simonem
      • 5. (87r) >Finit liber secundus. Incipit liber tercius<
      • 6. (125v) Explicit liber tertius. – Es fehlen die Bücher 4-6. –
      • 7. (126r) >Incipit liber septimus<
      • 8. (142v) >Finit liber septimus. Incipit liber octauus< (der Text endet in Kapitel XXVI der Textausgabe: PG 1, 1384A);
      • 9. (158r) >Incipit liber VIIII< (am Schluss fehlen einige Sätze).
      Zu bemerken: Der Text ist die Übersetzung der „Recognitiones“ des Papstes Clemens I. durch Rufinus von Aquileia.
    • Ed.: PG 1, 1157-1420A.;
    • vgl. PL 21, 43-46;
    • vgl. auch D. Clementis opera omnia, Köln 1547 <B 1523>.
Erwerb der Handschrift:
  • Einsiedeln (14. Jh.).
  • Besitzereinträge: 2 Einsiedler Bibliothekssignaturen (17. Jh.): 1. (Iv) IV.4. / (1r) 4. Numero 64. B. V. Einsidlensis.
Bibliographie:
  • Bischoff, Katalog, 240f.;
  • Bruckner, Scriptoria I, 22, 23, 25f., 44, 45, 75; V, 19, 66, 87f.;
  • Euw, Liber viventium, 87, 104;
  • Festschrift Abt Gregor, 55;
  • Meier, Ligerz, 12, 22, 27, 37f., 58;
  • Meier, Catalogus, 238s.;
  • Müller I., Disentiser Initialkunst des 9. Jahrhunderts (ZSA 30, 1973, 101-110);
  • Stöckli, Passional, 13.